Unter Zugzwang

Spielvorschau: SV Grödig vs. SK Sturm Graz

Das Ende der Länderspielpause ruft nur sehr bedingt Freude unter den Schwarz-Weißen hervor. Dicke Luft sowie ein derzeit nicht auszumachender Ausweg überschatten die ansonsten zumeist vorhandene Sehnsucht nach der zweitschönsten Nebensache der Welt. Hinzu kommt, dass Sturm am Fuße des imposanten Unterbergs eigentlich nur verlieren kann.

 

Pflichtsieg

Bereits sechs Punkte trennen den akut abstiegsgefährdeten SV Grödig vom rettenden Ufer. Der neutrale Fan blickt dem im Raum schwebenden Abstieg der Salzburger ob der schlechten Infrastruktur, dem fragwürdigen Verhältnis zu Red Bull, dem mangelnden Zuschauerinteresse und folglich der kaum vorhandenen Attraktivität des Dorfklubs zumeist wohlwollend entgegen. Ein schlechtes Omen. Sturm bewies in der Vergangenheit bereits viel zu oft Fürsorglichkeit für am Boden befindliche Teams und half mehr als nur einmal dem Gegner, zurück in die Spur zu finden. Die Rolle des Samariters könnte, nicht zuletzt ob der überaus prekären Situation Sturms, dieses Mal jedoch besonders unangenehme Konsequenzen haben. Ohne Wenn und Aber müssen die Blackies nämlich mit einer vollen Punkteausbeute die Heimreise antreten, will man nicht gänzlich im Chaos versinken.

 

© SturmNetz.at

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Keine leichte Aufgabe

Dabei sind Duelle gegen das Schlusslicht zu diesem Zeitpunkt der Saison in den allermeisten Fällen nicht einfach zu bestreiten. Außerdem wird wohl allen Beteiligten das letzte Aufeinandertreffen beider Teams im Das.Goldberg Stadion noch bestens im Gedächtnis geblieben sein. Sturm wurde dabei bekanntlich nach einer desolaten Vorstellung sang- und klanglos mit einer 3:0-Packung aus dem Stadion gefegt. Die Grazer waren zu diesem Zeitpunkt allerdings, trotz wenig überzeugender Vorstellungen, noch weit weg von der gegenwärtigen Krise, die nun wahrlich niemand mehr zu leugnen versucht. Es darf erwartet werden, dass Grödig alle Kräfte mobilisieren, kratzen und beißen wird, um das schier Unmögliche doch noch irgendwie zu bewerkstelligen. Die krisengebeutelten Blackies treffen daher wohl zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt auf den Abstiegskandidaten par excellence, der alles daran setzen wird, das Leben der Grazer zusätzlich zu erschweren.

 

© SturmNetz.at

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Änderungen?

Der zuletzt überzeugende und nach seiner fünften Gelben gesperrte Lukas Spendlhofer zwingt den Übungsleiter zu einer Umstellung in der Defensive. Es ist davon auszugehen, dass Wilson Kamavuaka wieder zurück in die Innenverteidigung beordert wird. Sorgenfalten sollte dies nicht verursachen, hat man mit dem Deutsch-Kongolesen doch eine starke Alternative in der Viererkette. Es gibt wenig Grund zur Annahme, Franco Foda würde auf Daniel Offenbacher verzichten. Der von vielen geforderte Sandi Lovric, zuletzt wieder ohne Einsatzzeit, könnte daneben allerdings in die Startaufstellung rücken. Weiter vorne hingegen ruhen viele Hoffnungen auf ein Wiedererstarken der Schalke-Leihgabe Donis Avdijaj, um der biederen Offensive endlich das so nötige Leben einzuhauchen. Nach seiner langwierigen Verletzung konnte er zuletzt noch nicht an bereits gezeigte Leistungen anknüpfen. Die Pause könnte ihm entgegengekommen sein.

 

Reaktionen

Wie eingangs erwähnt, kann Sturm in Grödig in erster Linie nur verlieren. Ein Sieg gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht wird einer Krisenbewältigung kaum Vorschub leisten. Im Falle einer Niederlage wäre die Entrüstung hingegen wohl grenzenlos. Welche Reaktionen oder gar Konsequenzen dies hervorzurufen vermag, ist kaum absehbar. Dessen werden sich alle Akteure auch bestens bewusst sein. Ein spielerisches Spektakel sollte man sich daher nicht erwarten. Vielmehr ein kampfbetontes Duell zweier verunsicherter Mannschaften, die beide mit dem Rücken zur Wand stehen. An Brisanz wird es also trotz alledem kaum mangeln. Auf Reaktionen der Fanklubs darf man ebenfalls einmal mehr gespannt sein.

 

Spieldaten

SV Grödig vs. SK Sturm Graz

Samstag, 2. April 2016, 16:00 Uhr, Das.Goldberg Stadion, Bundesliga Runde 29

Mögliche Aufstellung:
SK Sturm: Esser; Potzmann, Kamavuaka, Avlonitis, Lykogiannis; Offenbacher, Lovric; Dobras, Horvath, Avdijaj; Edomwonyi

Ersatz: Gratzei; Kayhan, Klem, Stankovic, Gruber, Schoissengeyr, Klaric

Es fehlen: Piesinger, Kienast, Schick, Spendlhofer

 

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