Ungefährdeter Testspielsieg gegen Haladás Szombathely

In Abwesenheit von einigen Nationalspielern absolvierten die Grazer ein internationales Testspiel gegen Haladás Szombathely. Der aktuell Zweite der höchsten ungarischen Liga nutze die Länderspielpause ebenso, um im Matchrhythmus zu bleiben und an seiner Spielanlage zu feilen.
 
Bei Sturm wurde heftig rotiert, so durfte Christian Gratzei wieder im Tor beginnen, Simon Piesinger, David Schnaderbeck und Charalampos Lykogiannis kamen nach überstandener Verletzung wieder ins Team. Der erst 18-jährige Sebastian Feyer durfte sein Debüt bei den Profis feiern, ebenso von den Amateuren nahmen Marco Gantschnig (18, RV) und Dario Maresic (16, IV) vorerst auf der Bank platz.
In den ersten 10 Minuten passierte nicht viel, „abtasten“ stand auf dem Programm. Die erste nennenswerte Aktion kam von Daniel Offenbacher, der es mit einem Schuss aus der Distanz versuchte. Nach 12 Minuten die erste Aktion der Ungarn: Ein Fernschuss konnte von Christian Gratzei, der auch die Kapitänsbinde trug, entschärft werden. Kurz darauf antizipierte Lukas Spendlhofer einen Vorstoß der Gäste gut und marschierte mit dem eroberten Ball einige Meter, eher er Bright Edomwonyi in die Tiefe schickte. Mit einem schönen Übersteiger ließ dieser seinen Gegenspieler aussteigen, aber Thorsten Schick konnte seine Hereingabe nicht verwerten.
 
Nach etwas mehr als einer viertel Stunde geht Sturm nicht unverdient in Führung: Thorsten Schick fasste sich ein Herz und versuchte es mit einem Schuss aus der Distanz auf das Tor von Dániel Rózsa. Via Stange und dem Rücken des Torhüters findet der Ball den Weg ins Tor. Danach passierte lange Zeit nichts, Sturm verteidigte ohne Mühe, Haladás Szombathely fand überhaupt keine Mittel, um gefährlich vor das Tor der Grazer zu kommen. Der in der ersten Halbzeit auffällige David Schnaderbeck versuchte es nach einer halben Stunde aus der Distanz, sein Abschluss fällt aber zu zentral aus. In den letzten Minuten vor der Pause zog Sturm das Tempo noch mal ein wenig an. Thorsten Schick spielte Josip Tadic mit einem schönen Pass in den Strafraum frei, jedoch zögerte der Kroate zu lange mit seinem Abschluss.
 
Zur Pause kamen Christian Klem für David Schnaderbeck, Martin Ehrenreich für Thorsten Schick und Roman Kienast Für Josip Tadic in die Partie. Franco Foda wechselte positionsgetreu, so agierte Ehrenreich als rechter Flügel und Klem im defensiven Mittelfeld. Alle drei ausgetauschten Akteure lieferten eine gute erste Halbzeit ab. Hervorzuheben ist sicherlich David Schnaderbeck, den viele schon abgeschrieben haben. Mit seinem dirkten Zug zum Tor war er für viele offensive Aktionen hauptverantwortlich. Wenn Horvath, Gruber, Avdijaj, Dobras, Lovric und Hadzic wieder dabei sind, wird es aber wohl trotzdem kaum Platz für ihn geben.
 
Gleich nach Wiederanpfiff ging Sturm mit 2:0 in Führung. Bright Edomwonyi profitierte von einer Risikoaktion des ungarischen Tormanns, spielte ihn dann aus und schob den Ball locker ein. Fünf Minuten später scheiterte Daniel Offenbacher mit einem direkten Freistoß knapp an Rózsa. Danach passierte im Spiel nicht mehr viel. Sturm wechselte noch einige Male, so kam etwa Marco Gantschnig für den nach einem Foul leicht angeschlagenen Charalampos Lykogiannis. Nach über einer Stunde scheiterte Roman Kienast an Rózsa, nachdem er von Gantschnig gut freigespielt wurde. Sturm schnürte seinen Gegner in Folge immer wieder regelrecht um den Strafraum ein, aber zu wirklich guten Chancen kam man nicht. 10 Minuten vor Schluss konnte sich Christian Gratzei, der über das ganze Spiel kaum geprüft wurde, noch mit einer tollen Fußabwehr auszeichnen.

In den letzten Minuten kam Haladás Szombathely noch zu einigen Konterchancen, die aber alle rechtzeitig vereitelt werden konnten. Bis auf einen Kopfball von Ehrenreich, der knapp über das Tor ging, und einem Schuss aus der Distanz konnte aber auch Sturm nicht mehr gefährlich werden.
 
Sturm gewann dieses Spiel, ohne jemals defensiv gefordert worden zu sein. Auffällig war vor allem die taktische Grundordnung. Am Papier lief Sturm mit einem 4-4-2 System auf, jedoch positionierten sich Schick und Edomwonyi eher als Flügelstürmer, so spielte man mit einem 4-3-3. Das altbekannte Problem der zu großen Abstände zwischen den einzelnen Ketten blieb dennoch bestehen.
 
Zum Schluss noch ein paar Worte über einzelne Spieler:
Debütant Sebastian Feyer agierte das ganze Spiel über erstaunlich souverän und abgebrüht, vor allem bei Kopfballduellen hatte der Blondschopf klar die Nase vorne, aber auch am Boden lieferte er eine fehlerfreie Partie ab. Den Spielaufbau überlies er aber seinen Kollegen. Ein ganz starkes Debüt; in der Innenverteidigung dürfte Sturm in Zukunft wohl keine Personalsorgen haben.

Christian Klem machte seine Sache im defensiven Mittelfeld erstaunlich gut. Im Vergleich zum später eingewechselten Bevab spielt er die Bälle nicht nur quer und versuchte sich auch offensiv immer wieder richtig zu positionieren. Simon Piesinger und Charalampos Lykogiannis lieferten ein unauffälliges und fehlerfreies Comeback ab. Ebefalls relativ unauffällig blieb Dario Maresic. Marco Gantschnig lieferte links hinten eine solide Leistung ab und fing einige weite Bälle klug ab.

Roman Kienast bekam zu wenig brauchbare Zuspiele. Musste er Situationen alleine lösen, so agierte er unglaublich behäbig und träge. Hier fehlt im Moment einfach die nötige Spitzigkeit. Diese legte hingegen Martin Ehrenreich an den Tag, der im Mittelfeld spielen durfte. In entscheidenden Situationen zeigte er dann aber technische Unzulänglichkeiten. Christian Gratzei zeigte sich sicher, wenn er gefordert war. Das war aber nicht zu oft der Fall.
 
Spieldaten:

Trainingszentrum Messendorf, 9. Oktober 2015, 15:00 Uhr, 250 Zuschauer
Tore: 1:0 Schick (18. Minute), 2:0 Edomwonyi (47.)
SK Sturm (4-3-3): Gratzei; Potzmann, Spendlhofer, Feyrer, Lykogiannis (61. Gantschnig); Schnaderbeck (46. Klem), Piesinger (57. Bevab), Offenbacher (68. Maresic); Schick (46. Ehrenreich), Edomwonyi, Tadic (46. Kienast)
Haladas Szombathelyi (Startaufstellung): Rózsa, Schimmer, Németh, Jagodics, Stef, Gaál, Iszlai, Ante, Gosztonyi, Jánvári, Medgyes
 

Schreibe einen Kommentar