Ungefährdeter Testspielerfolg gegen NS Mura

Sturm Graz gewinnt sein zweites Testspiel hochverdient mit 3:0.

Zum zweiten Testspiel der Saisonvorbereitung empfing der SK Sturm den slowenischen Erstligisten NS Mura in Tillmitsch. Über 1000 begeisterte AnhängerInnen fanden sich in der neuen Arena der „Panthers“ ein, um den zweiten Test des Vizemeisters und den vermutlich ersten Einsatz unseres Madrider Neuzuganges Javi Serrano live zu verfolgen. Bei ausgelassener Stimmung und bestem Fußballwetter pfiff der Unparteiische um 18 Uhr zum Ankick.

Sturm startete mit Luka Maric im Tor, nachdem Torhüter in Graz aktuell ja Mangelware sind. Die Viererkette bildeten Jusuf Gazibegovic, Gregory Wüthrich, David Affengruber und David Schnegg. Als Sechser fungierte wie gewohnt Jon Gorenc-Stankovic, davor Kapitän Stefan Hierländer und William Böving. Als Zehn durfte Otar Kiteishvili ran, vorne sorgten Bryan Teixeira und Emanuel Emgha für Furore.

Sturm zeigte gegen den Tabellenfünften der abgelaufenen Saison, bei denen erst kürzlich Dardan Shabanhaxhaj (aktuell verletzt) unterschrieb, früh ein sehr ambitioniertes Auftreten. Spielerisch wirkten die Slowenen zunächst unsicher und müde, Sturm nahm schnell die Kontrolle über das Spiel an sich. So dauerte es nur acht Minuten bis zur ersten Großchance – William Böving schnappte sich den Ball halblinks am Sechzehner und traf nur das Außennetz.

Vier Minuten später konnte der SK Sturm aber zum ersten Mal jubeln. David Schnegg scheint seine gute Form mit in die Vorbereitung genommen zu haben. Nach einem Pass von Gorenc-Stankovic netzte er routiniert mit links ein und ließ dem Torhüter keine Chance.

In weiter Folge flachte das Spiel etwas ab, Mura kam besser ins Spiel und die Partie wurde mit fortlaufender Zeit ausgeglichener. In der 27. Minute kam es zur ersten Topchance für Mura. Nach einem Ballverlust von Böving ging es schnell, ein langer Ball auf Nikola Petkovic, der aus etwa sechzehn Metern von halblinks abzog und das Tor nur knapp verfehlte. Luka Maric hätte sich hier wohl geschlagen geben müssen.

Kurz darauf sorgte ein ausgefahrener Arm von Gregory Wüthrich im Gesicht eines Gegenspielers an der Strafraumgrenze für Aufsehen, der Schiedsrichter ließ aber weiterspielen,nach kurzer Behandlungspause ging es auch für den Gegner wieder weiter.

In der 38. Minute hätte es zwei zu null stehen müssen, Emanuel Emegha erarbeitete sich durch einen guten Laufweg und einen starken Pass von Stefan Hierländer eine Topchance, scheiterte aber alleine vor dem Tor an Klemen Mihelak. Im darauffolgenden Konter gelang es Mura, wieder etwas mehr Druck zu machen, allerdings ging ein Distanzschuss vom 19-jährigen Nikola Jovicevic weit über das Tor.

In der zweiten Hälfte wurde eine komplett andere Mannschaft aufs Feld geschickt und zur Freude der anwesenden Fans kam es tatsächlich zum Debut von Javi Serrano. Außerdem kamen Bignetti, Dante, Geyrhofer, Stückler, Horvat, Prass, Sarkaria, Demaku und Jantscher aufs Feld.

Nach etwa 50 Minuten waren es die Slowenen, die zum ersten Mal gefährlich wurden. Nach einem sehenswerten Dribbling kam Mihael Klepac frei zum Schuss, der Ball ging aber erneut über das Tor. Klepac war es auch, der nur wenige Minuten später erneut zum Abschluss kam, Niklas Geyrhofer konnte aber zur Ecke klären – und auch die wurde gefährlich, allerdings landete der Kopfball neben dem Tor.

Eine heiße Phase des Spiels, nur wenige Sekunden nach dem Eckball legte Manprit Sarkaria gut auf Jakob Jantscher ab, der aber knapp am Tor vorbeischoss.

In der 60. Minute klingelte es erneut im Tor der Slowenen, nachdem Alexander Prass frei zum Schuss kam und dem Torhüter mit einem satten Linksschuss aus fünfzehn Metern keine Chance ließ.

Kurz vor der 70. Minute kam es gleich zu mehreren Chancen, die größte davon hatte Tomi Horvat gegen seinen Ex-Klub, die aber nur in einer Ecke resultierte. In der Folge entwickelte sich zeitweiße ein Spiel auf ein Tor. Mura wirkte überfordert, Sturm hatte defensiv alles im Griff und zeigte offensiv vor allem durch schöne Kurzpasskombinationen, wer hier als Sieger vom Platz gehen wird.

In Minute 78 wurde Jakob Jantscher schön in Szene gesetzt und kam auf etwa 13 Metern unbedrängt zum Abschluss, der aber weit über das Tor ging. Jantscher, der – wie man munkelt aufgrund einer Wette mit Tobias „Schü“ Schützenauer – mit blondiertem Haar auflief, legte kurz darauf im Sechzehner auf Manprit Sarkaria ab, der aber am Torhüter scheiterte.

Fünf Minuten vor Schluss zeigte Tomi Horvat gegen seinen Ex-Klub seine außerordentlich starken Abschlussqualitäten. Manprit Sarkaria tankte sich links im Strafraum durch und ließ die Abwehr von NS Mura alt aussehen, legte dann auf Tomi Horvat auf, der mit einem kraftvollen Rechtsschuss den Ball in die Maschen legte.

Kurz darauf pfiff der Offizielle das Spiel ab und Sturm konnte nach einem ungefährdeten und souveränen Sieg Selbstvertrauen für die kommende Saison sammeln. Zwar schlich sich der eine oder andere Fehler speziell im Spielaufbau ein, allerdings ist das nach nur einer Woche Trainingsbetrieb keine große Überraschung.

Javi Serrano ließ sein Talent in einigen Aktionen aufblitzen, zeigte rustikale, aber sichere Tacklings, spielte einige sehr genaue Pässe und machte trotz seines jungen Alters einen äußerst routinierten Eindruck. Auch positiv aufgefallen ist Samuel Stückler, der zwar defensiv Aufholbedarf offenbarte, nach vorne hin aber immer wieder Akzente setzen konnte. Ein durchaus gelungener Test bei einem hervorragend stimmigen Event in Tillmitsch – da kommt auf jeden Fall Freude auf mehr auf!

Bild: SK Sturm

SK Puntigamer Sturm Graz 3:0 (1:0) NS Mura
Tore: Schnegg (12′), Prass (58′), Horvat (85‘)
Tillmitsch, 1. Juli 2023, 18.00 Uhr, 1500 Zuschauer

SK Puntigamer Sturm Graz (HZ 1): Maric – Gazibegovic – Affengruber – Wüthrich – Schnegg – Stankovic – Hierländer © – Bøving – Kiteishvili – Teixeira – Emegha
SK Puntigamer Sturm Graz (HZ 2): Bignetti – Stückler – Geyrhofer – Molnar – Dante – Serrano – Demaku – Prass – Horvat – Sarkaria – Jantscher

NS Mura (Startformation): Mihelak – Cipot – Marusko – Kous © – Jovicevic – Kurtovic – Kuzmic – Klepac – Kobie – Dobrovoljic – Petkovic

Cheftrainer Christian Ilzer: „Das Testspiel hat absolut den Zweck erfüllt. In der ersten Hälfte haben wir eine gute Intensität auf den Platz gebracht und verdient zur Pause geführt. In der zweiten Hälfte haben wir vor allem spielerisch überzeugt und konnten uns einige Chancen erspielen. Mit mehr Effizienz vor dem Tor hätte der Sieg auch höher ausfallen können. Am Ende war es ein gelungener Test.“

Michael Sokulsky (Veranstalter): „Vielen Dank an SK Sturm und NS Mura an alle Spieler, Trainer und Funktionäre dass wir dieses Spiel austragen durften. Es war ein Volksfest. Wir wünschen beide Mannschaften eine erfolgreiche Saison 2023/2024.“

11 Kommentare

  1. HGS sagt:

    – Serrano hat in der Tat sehr gefallen und könnte wirklich eine Alternative zu JGS darstellen, wenn sich der erste Eindruck bestätigt. Mir ist jedoch aufgefallen, dass er 2x übermotiviert zu früh draufgegangen ist und somit den ganzen Platz hinter ihm freigegeben hat. Mit einem einfachen Pass war er aus dem Spiel… Ilzer wird das aber sicher ansprechen.
    – Bei Prass wird die Kassa aber sowas von klingeln.
    -Emegha mit gewohnt guten Laufwegen und Speed, aber wieder eine große Chance vergeben. Aber das wird auch noch!
    – Stückler trotz guter Partie wohl eher für die IIer geplant.
    – War Fuseini bei der IIer heut im Einsatz?

    • HGS sagt:

      Nachsatz:
      – Böving auch mit einer auffälligen Partie. Wird wohl als Prass – Ersatz eingeplant, sofern nicht ein anderer Kapazunder kommt.

  2. Beutelspecht sagt:

    Der Satz “ Vorne sorgten Bryan Teixeira und Emanuel Emegha für Furore“ wird wohl satirisch gemeint sein. Teixeira leider wiedermal komplett unauffällig und Emegha hat seine Abschlußschwäche in die Vorbereitung mitgenommen. Aber noch darf man nicht allzu kritisch sein. Für Serrano ein guter und leichter Einstand, da der Ball in der zweiten Hälfte zeitweise wirklich sehr gut über viele Stationen lief. Für mich die Auffälligsten: Böving, Schnegg, Prass, Geyerhofer, Sarkaria, Horvath.

  3. Lukas sagt:

    Nächstes Gerücht! Sturm buhlt um talentierten Slowenen.
    Mit Svit Seslar vom slowenischen Meister Olimpija Ljubljana steht der nächste äußerst spannende junge Spieler in Graz ante portas.

  4. SKS-Patriot sagt:

    jetzt gehts aber rund mit den gerüchten!!

  5. django sagt:

    gibt es in ganz Österreich keine Spieler für Sturm ?

    • Schworza99 sagt:

      Wir haben btw. 2 Nationalspieler und 1 auf Abruf im Kader.

      Zusätzlich ist die österreichische Mentalität halt ein Hund (ein Wels geht lieber als den Konkurrenzkampf anzunehmen, ein 7 setzt sich beim Lask auf die Bank statt irgendwo 1er zu sein). Schau einen Horvat an…der hat sich Stück für Stück hineingespielt. Sogar Schnegg und Borkovic haben das als Ö. Halt die Ausnahmen.

      Am Ende des Tages zählt die Leistung und nicht der Pass…

    • Ritter2016 sagt:

      Nein – und es fehlt auch das Nachwuchskonzept um junge Spieler auszubilden und in die Kampfmannschaft einzubinden. Leider gehen Sturm, Salzburg, LASK, Lustenau und Austria Klagenfurt schon den Weg, auf den Österreicher-Topf zu verzichten. Rapid wird bald folgen. Ich meine halt trotzdem, dass eine nationale Bundesliga schon auch zum Gutteil mit Spielern bestritten werden soll, die für das Nationalteam spielberechtigt wären. Man könnte es auch anders regeln wie zB beim Rugby – wenn ein Spieler 3 Jahre für eine Provinz spielt, kann man ihn auch ins jeweilige Nationalteam berufen …im Fussball fände ich persönlich die 6:5 Regelung sehr gut (6 für das NT berechtigte, 5 Legionäre) – aber die FIFA ringt sich da nicht dazu durch …

      Aber so ist es halt … 2020 haben die ganzen Vereine nach dem Staat gerufen wegen Corona, ausfallende Zuschauerzahlen wurden ersetzt, die Fans wurden aufgerufen ein Abo zu kaufen und auf die Rückzahlung zu verzichten … zwei Jahre später pfeift man auf Fördermillionen …

  6. HGS sagt:

    Eigentlich nicht…Schicker und Co. wollen ja in die nächste Ebene aufsteigen, neue Spieler sollen nach Möglichkeit immer besser sein als die Vorgänger – und das Niveau ist schon hoch. Im derzeit guten Scouting System poppt da wahrscheinlich auch kein Spieler auf. Dazu kommt noch, dass Sturm innerhalb Österreichs bestimmt einen „Konkurrenz-Aufschlag“ zahlen wird müssen. Jemand wie Teixeira werden da wohl in Zukunft Ausnahmen bleiben.

Schreibe einen Kommentar