Unerhört solide
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung SK Sturm Graz vs. LASK sind abgeschlossen und alle Einsendungen ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match
Jon Gorenc Stankovic – Note 1,94
Wie in Ried startete der flexible Defensivmann auf der Sechser-Position. Dort sollte er seiner Mannschaft abermals Stabilität bringen und für einen sicheren Spielaufbau aus der Mitte heraus sorgen. In der Rückwärtsbewegung las er einige Situationen richtig und konnte so die Lücken in der Abwehr, die durch die aufgerückten Außenverteidiger entstanden sind, schließen. In der Spieleröffnung zeigte sich der Slowene erneut verbessert und konnte so auch den ein oder anderen gefährlichen Angriff mit seinen Pässen einleiten. Am Ball wirkte der sehr spielintelligente 24-Jährige zudem wieder einmal sehr solide und sicher.
Georgy Wüthrich – Note 2,20
Nachdem Jon Gorenc-Stankovic zum wiederholten im defensiven Mittelfeld beginnen durfte, hatte der Schweizer wieder die Rolle des Abwehrchefs inne. Diese Rolle füllte der 25-Jährige über 90 Minuten voll und ganz aus. Sowohl am Boden als auch in der Luft gewann der Innenverteidiger viele wichtige Zweikämpfe. Vor allem die Luftduelle gegen den oft im Sturm-Strafraum auftauchenden Gernot Trauner waren wichtig, zu gewinnen.
Jörg Siebenhandl – Note 2,44
Die Nummer 27 im Tor der Blackys präsentierte sich gegen den LASK gewohnt sicher. Beim Führungstreffer der Linzer war Siebenhandl jedoch machtlos. In der zweiten Halbzeit war der 30-Jährige bis auf einen Schuss von Stürmer Johannes Eggenstein nicht mehr oft gefragt. Bei Gegentor zwei gab es für den Tormann der Steirer klarerweise nichts zu halten.
Stefan Hierländer – Note 2,45
So richtig in Erscheinung trat der Capitano der Schwarz-Weißen ein erstes Mal in Minute 26, als er nach einem viel zu einfachen Ballverlust von Hintermann Sandro Ingolitisch einen Sprint hinlegte und den mit viel Platz in die Sturm-Hälfte einlaufenden Balic taktisch klug foulte. In der 39. Minute passierte ihm nach riskanter Spieleröffnung über die Mitte ein sehr gefährlicher Fehler, der beinahe das 2:0 für die Gäste bedeutet hätte. Vor allem in der Druckphase in der zweiten Hälfte gingen sehr viele Aktionen über seine rechte Seite. In Minute 79. war es sein Kopfball, der knapp über das linke Kreuzeck ging – Schlager im Tor der Linzer wäre wohl chancenlos gewesen.
Sandro Ingolitsch – Note 2,51
Obwohl der Führungstreffer der Linzer über seine rechte Seite fiel, kann man dem Defensivmann dafür nicht allein die Schuld geben. Insgesamt stand man beim ersten Gegentor auf der rechten Seite sehr ungeordnet und war mit dem enormen Angriffstempo der Linzer schlichtweg überfordert. Offensiv konnte Ingolitsch erst in Hälfte zwei sein Können mit einigen Flankenläufen unter Beweis stellen. Auch defensiv gewöhnte er sich im Laufe der Partie an das Pressing der Linzer und wurde zunehmend sicherer.
Amadou Dante – Note 2,51
Der Linksverteidiger, dessen Vertrag vergangene Woche (zurecht) bis 2024 verlängert wurde, versuchte sich wie gewohnt, über seine Seite nach vorne einzuschalten – auch wenn dies oft viel Platz für den LASK bei Konter bedeutete. In der ersten Minute der Nachspielzeit unterlief dem Malier jedoch leider ein technischer Totalaussetzer: Völlig unbedrängt wollte der Außenverteidiger einen Rückpass auf Siebenhandl spielen, doch der Pass fiel viel zu kurz aus, sodass der Ball eine ideale Einladung für die Angreifer der Gäste bildete. Auch wenn dieser Fehler das K.O. für die Grazer in diesem Spiel bedeutete, sollte vor allem Dantes Reaktion nach dem Spiel nicht unerwähnt bleiben, denn diese spricht zu 100 Prozent für den Charakter dieses jungen Spielers. Der 20-Jährige brach nach dem Spiel aufgrund seines Fehlers in Tränen aus und war untröstlich.
Jakob Jantscher – Note 2,77
Wenn es offensiv zu gefährlichen Situationen kam, dann war Jakob Jantscher zumeist an diesen beteiligt. Oft sind es auch die Räume, die sich durch die guten Laufbewegungen des Routiniers ergeben, die für offensive Gefahr sorgen. Auch mit seinen gut getretenen Standards in Hälfte zwei konnte er die LASK-Abwehr oft beschäftigen. In der dritten Spielminute rutschte er nach Pass von Friesenbichler aus und verpasste so eine Großchance zur Führung.
Andreas Kuen – Note 2,79
Insgesamt war es gegen den LASK ein eher blasser Auftritt des Tiroler Offensivspielers. Oft lief das Spiel an ihm vorbei und nur selten konnte er sich ins Umschaltspiel der Grazer einbinden. Bis auf eine gute Direktabnahme konnte der quirlige Tempodribbler auch keine Torchancen verbuchen. Bloß etwas über 60 Prozent der Pässe im letzten Offensiv-Drittel der Blackys kamen an – auch das war mitunter bezeichnend für die Leistung des Tirolers an diesem Nachmittag.
Ivan Ljubic – Note 2,82
Der mit drei erzielten Toren aktuell torgefährlichste Spieler in den Reihen der Blackys durfte auch gegen das Team aus Linz wieder auf der Position des offensiven Mittelfeldspielers beginnen. Der eigentlich defensive Ljubic rackerte wie gewohnt viel und scheute keinen Zweikampf gegen vor allem anfangs bissig agierende Gäste. Aufgrund des frühen Forecheckings der Stahlstädter ließ er sich zum Spielaufbau oft etwas tiefer fallen, um beim Herausspielen aus der Mitte Gorenc-Stankovic zu unterstützen. Die Chance auf sein viertes Saisontor hatte der 24-Jährige in Minute 66, als er nach Assist von Friesenbichler frei vor Schlager auftauchte, aber den Ball nicht am Tormann vorbeibrachte.
David Nemeth – Note 2,87
Der Deutschland-Legionär kam gegen den LASK zu seinem dritten Pflichtspieleinsatz für die Schwarz-Weißen. Dies merkte man dem jungen Innenverteidiger auch in einigen Situationen an, da er einige Male äußert unsicher und vom Tempo der Linzer beeindruckt agierte. Im Laufe des Spiels konnte er seine Leistung – angeleitet von Wüthrich – aber verbessern.
Kevin Friesenbichler – Note 3,40
In Minute 17. hatte der Blondschopf den Ausgleich auf dem Fuß. Nach einem richtig guten Umschaltspiel über drei Stationen lief der Stürmer alleine Richtung LASK-Tor. Trotz guter Ballmitnahme wurde er allerdings noch von Philipp Wiesinger eingeholt und konnte schließlich so nicht fest genug abschließen. Ansonsten spulte der Steirer, wie auch schon zuletzt oft von ihm gesehen, wieder viele Kilometer am Platz ab. Ein guter Querpass auf Ljubic wurde von diesem leider nicht verwertet.
Einwechselspieler
Jusuf Gazibegovic – Note 2,91
Der vergangenes Transferfenster von Liefering verpflichtete Außenverteidiger wurde in der 70. Minute für David Nemeth ins Spiel gebracht. Das hatte zufolge, dass Stankovic in die Innenverteidigung wechselte, Dante auf die linke Halbposition ging und Gazibegovic sich hinten links einordnete. Dass er ein sehr variabler Spieler ist, bewies er, nachdem er nach der Einwechslung von Huspek auf die rechte Seite wechselte. Nach einem Kuen-Freistoß fehlten dem 1.74 – großen Bosnier ein paar Zentimeter an Körperlänge, um den Ball im Tor unterzubringen.
Bekim Balaj – Note 3,55
Der Albaner kam in der 70. Spielminute für seinen Stürmerkollegen Friesenbichler in die Partie. Gefährliche oder gar entscheidende Akzente konnte Balaj jedoch nicht mehr setzen.
Zu kurz eingesetzt
Philipp Huspek – Note 2,85 (ab 82. Minute)
Francisco Mwepu – Note 2,78 (ab 89. Minute)
Dardan Shabanhaxhaj – Note 2,79 (ab 89. Minute)
Sonstige Bewertungen
Trainer Christian Ilzer – Note 2,55
Der Trainer der Grazer nahm wenig überraschend keine personellen Änderungen im Vergleich zum Spiel gegen Ried vor. An der Seitenlinie präsentierte sich der Coach gewohnt laut und motivierend. Möglicherweise wäre eine Einwechslung eines zweiten schnellen Stürmers in einer früheren Phase des Spiels eine bessere Option gewesen, als mit Bekim Balaj einen klassischen Strafraumstürmer zu bringen.
Schiedsrichterteam um Julian Weinberger – Note 2,83
In seinem 75. Bundesligaspiel lieferte Weinberger gemeinsam mit seinem Schiedsrichterteam eine weitgehend souveräne Leistung ab. Trotz vieler kleiner Fouls blieb er berharrlich und ließ an keiner Stelle des Spiels zu, dass es zu hitzig oder unfair wurde. Mit einer Nachspielzeit von fünf Minuten reagierte Weinberger adäquat auf die vielen Unterbrechungen.
Das SturmNetz–Team bedankt sich für 201 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man of the Match, Jon Gorenc-Stankovic, folgende Nummer:
Die Note für Friesenbichler ist (wieder einmal) eine Frechheit und nicht seiner guten Leistung entsprechend.
Er wird von den Usern immer wieder als der Buhmann abgestempelt, obwohl er fightet, sich reinhaut und die Bälle gut absichert und weiterleitet!
Kann ich nicht nachvollziehen
Sehe ich auch so!
Was passt an einem mittleren Dreier nicht?
Wenn wer durch Einsatz alleine eine 1 oder 2 bekommt was bekommt dann jemand der zusätzlich noch gut gespielt hat?
Sorry; KV20 war der schwächste Mann am Platz.
Man kann nur den hut ziehen vor den lask Spielern. Charakterlich starke Aktion wie sie Dante getröstet haben.
Auch der Schiri hat ihn getröstet. Sollte auch nicht unerwähnt bleiben.