Unentschieden bei Stichwahl zwischen Schwarz und Grün
Die beiden Mannschaften betreten das Feld, die Stimmung ist elektrisierend, Rapid Wien empfängt den SK Sturm Graz. Die Gäste aus Graz mussten in den letzten neun Pflichtspielen nur zwei Niederlagen einstecken, trotzdem rangieren die Blackys im Vorfeld der 15. Runde der Österreichischen Bundesliga nur auf Rang fünf. Einen Platz und einen Punkt davor befinden sich die Hütteldorfer, gegen die die Steirer in den letzten 14 Pflichtspielen – genauer gesagt seit dem 10. September 2016 – nur drei Mal als Verlierer vom Platz gingen. Zwei Mal davon allerdings in den letzten beiden Partien, darunter fällt auch die 0:1-Heimniederlage in der vierten Runde der aktuellen Saison. Die Vorzeichen sind klar: Neben Prestige kann sich der Sieger der Begegnung wohl auch die Teilnahme an der Meistergruppe so gut wie sichern. Die siebtplatzierte Wiener Austria ließ früher am Tag nämlich beim ersten torlosen Remis dieser Spielzeit bei der Admira abermals Punkte liegen und hält nach 15 Runden nur bei 16 Punkten.
Allez, allez, allez, Sturm Graz, allez! – eine einsame, von legalen Suchtmitteln leicht betörte Sturm-Fanseele vor Spielbeginn auf der Längsseite
Sturm-Coach Nestor El Maestro muss – ein Mal mehr – auf Thorsten Röcher verzichten, der in den letzten vier Runden fünf Scorerpunkte verzeichnen konnte. Es sind – ein Mal mehr – muskuläre Probleme, die dem 28-Jährigen zu schaffen machen. Statt ihm darf erstmals seit dem fünften Spieltag wieder dessen wohl bester Freund Philipp Huspek in einem Bundesligaspiel von Anfang an auflaufen. Der zuletzt gesperrte Juan Dominguez verdrängt Ivan Ljubic auf die Bank. Rapid unter Dietmar Kühbauer kehrt wieder zur defensiven Viererkette zurück, zudem sitzt mit Yusuf Demir ein Spieler auf der Bank, der im Juni 2003 das Licht der Welt erblickt hat. Unmittelbar vor der Partie wird Rapid-Präsident Michael Krammer vor einer zugegebenermaßen beeindruckenden Choreographie verabschiedet, die Wahl des neuen erfolgt am Montag.
Huspek egalisiert Dibon-Treffer
Bereits früh im Spiel muss man hoffen, dass das Schiedsrichter-Team rund um Walter Altmann im Schlagerspiel mehr aushält, als dessen Equipment. Die Fahne eines Linienrichters muss noch in der ersten Spielminute gewechselt werden. Nur Augenblicke später hätte er diese schon zum erste Mal Richtung Mittelpunkt richten können. Bekim Balaj kommt am Fünfer frei vor Richard Strebinger zum Ball, findet dessen Brust aber geiler als das Tor. Wenig später wird es dann auf der Gegenseite erstmals gefährlich: Zuerst kann Jörg Siebenhandl einen abgefälschten Schuss von Kelvin Arase auf der Linie runterpflücken, dann ist es Taxiarchis Fountas, der den Nationalteamtorhüter aus spitzem Winkel zu einer Fußabwehr zwingt. Nach anfänglicher Unsicherheit der Grün-Weißen ist das Heimteam jetzt etwas mehr am Drücker, Thomas Murg verzieht jedoch innerhalb des Sechzehners. Danach tut sich wenig, nach einer halben Stunde dafür aber umso mehr. Zunächst kann Siebenhandl einen Schlenzer von Maximilian Ullmann aus der Distanz noch zur Ecke klären, diese beschert den Hütteldorfern dann aber die Führung. Der Ball wird an die zweite Stange verlängert, wo Christopher Dibon ohne Gegenmann zum 1:0 einköpfen kann.
Vor der Pause setzt Thomas Murg noch einen Freistoß aufs Tordach, dann geht es in die Kabinen, aus welchen der SK Sturm viel zielstrebiger herauskommt, als noch in den letzten Minuten des ersten Durchgangs. Wie zu Beginn des Spiels üben die Blackys jetzt viel Druck aus und pressen früh an, was sich im Ausgleichstreffer niederschlägt. Emanuel Sakic spritzt an der Mittellinie in einen Ball und kombiniert sich mit dem bis dato glücklosen Kiril Despodov bis zur Strafraumgrenze. Der Leihspieler von Cagliari bringt dann die perfekte Flanke zur Mitte, wo der Ex-Rapidler Huspek mit ganzem Willen in den Ball grätscht und diesen ins Kreuzeck wuchtet. Kurz später muss bei den Gastgebern Matteo Barac angeschlagen ausgewechselt werden, für ihn kommt der Ex-Blacky Mario Sonnleitner. Vermutlich nicht unbedingt ein Nachteil für die Hütteldorfer, hat sich Barac bis hierhin des Öfteren so angestellt wie Tomislav Barbaric‚ lang verschollener Zwillingsbruder. Nach einer Stunde gehen die Grün-Weißen dann beinahe wieder in Führung, Siebenhandl hat mit einem Distanzkracher von Kapitän Stefan Schwab ärgere Probleme und dann Glück, dass Fountas beim (misslungenen) Nachschuss aus dem Abseits kommt.
Kopf an Kopf in die Meistergruppe?
Wenige Augenblicke später ist es abermals Schwab, der Siebenhandl beinahe überwinden kann. Nach einem Eckball kommt der Mittelfeldspieler per Kopf an die Kugel, Sturms Goalie kann diese aber auf der Linie abfangen. Danach kommt es bis zur Rapid-Viertelstunde abermals zu einer Phase, wo sich wenig tut. Zwei Zufallsprodukte beenden diese. Zunächst komm Balaj urplötzlich zu einer Großchance wie der eingewechselte Michael John Lema zu einem weiteren Bundesligaeinsatz, als er in einen misslungenen Rückpass sprintet und damit beinahe Strebinger überrascht. Dann setzt Arase zum Staunen von Siebenhandl seine Flanke auf die Oberkante der Latte. Am 1:1 können auch die eingewechselten Ivan Ljubic und Jakob Jantscher nichts mehr ändern. So ganz weiß man nicht, was man im Anschluss der Partie von ihr halten soll und auch die beiden Mannschaften spüren, dass in beide Richtungen wohl mehr gegangen wäre. Beide Teams halten jedoch ihre Plätze in der Liga und auch den Vorsprung von acht Punkten auf Rang sieben – ein kleiner Trost.
Der Sk Sturm ist wieder da, wie mas worn als Cupsiega!
Hussi, kriegst a Bussi
#nohomo
Rapid ist eine Kathedrale, non mollare, never give up, Respekt, a Kasperl Theater
tri tra tralala, die Kasperl Post is da
Hallo Wien, seids olle angsoffn wie der Charlie Sheen?
Präse Wahl, Pro Tipp, Sitzkreis bilden, gegenseitig die Eier kraulen, bei wem als Erster die Wurzn steht wir Präsident, wer den längsten Schwonz hot, wird Präsident, just my cents.
Christian Jauk, il Presidente, eine Legende, Sturm Retter 2007, al dente, a Schwoaza durch und durch, Februar 2020, wir sind auf einem guten Weg und halten zusammen, moch kan Bledsinn, keine Person ist Größer als Sturm, Mitgliederverein, Kollektiv.
Wir sind Sturm, la famiglia untern Grazer Uhrturm
Sehr ambitionierter Auftritt. Für den Philipp freut es mich besonders. Für mich heute eindeutig Man of the Match. Hoffentlich wird nach so einem Spiel einigen klar, wie wichtig solche Typen wie er für Sturm sind. Besonders jenen, die in seinem Fall von technischen Limitierungen sprechen. Aber er ist immer da, wenn es nötig ist. Und zwar mit vollem Einsatz. Was nützen potenzielle Rohdiamanten, die nur unter optimalen Verhältnissen zu glänzen vermögen, und deren technische Raffinesse nicht zur Geltung kommt, weil sie sich zu schade für 100 % Einsatz sind? Wenn mit Philipp Huspek nicht verlängert wird, dann weiß ich auch nicht, was die Entscheidungsträger bei Sturm eigentlich wollen.
ambitionierter Auftritt, aber 2 Pkt verschenkt – 1. HZ das Spiel zu 100% kontrolliert, Gegentreffer durch Standard # 2. HZ ausgeglichen, aber man hätte noch mehr das Spiel in die Hand nehmen müssen, denn nach den 3 Verletzungsbedingten Spielerwechseln bei Rapid war der Spielfluss bei Rapid völlig weg und da hätte man nach setzen müssen.
Bin mit dem Pktgewinn trotzdem zufrieden und die OPO kann bis Weihnachten bereits fixiert werden
Mit der Einführung des VAR werden wir in Zukunft gegen Rapid öfters den Vorteil haben noch zu 11 zu sein…
Wie Barac gestern ohne Karte davongekommenen ist ist fast filmreif. Das berühmte Foul gegen Eze wäre sofort zu Rot korrigiert worden und auch gestern hätte man sich einige Szenen angeschaut (siehe Fountas Rangelei mit Spendelhofer).
Die Wiener spielen Rugby und wundern sich warum so viele von ihnen verletzt sind…ja kann ich mir ausmalen dass das bei Knochen auf Knochen mal was auch schief gehen kann.
@Schworza99
dann weiß ich nicht ob du das Spiel live gesehen hast, aber Rapid hat sicher nicht Rugby gespielt und bei den gelben Karten waren wir auch gut bedient, denn die 1. gelbe Karte hätte Sakic sehen müssen und Barac gelb wäre auch ganz klar gewesen
die Verletzungen waren gestern ohne Fremdeinwirkung, also was hat dass mit Knochen auf Knochen zu tun
Darf ich an Eze erinnern? Wenn sogar der Kommentator bei Sky ohne Zeitlupe erkennt was gelb ist und was nicht sollte ein ELITE-Schiri das auch können…
Die Grünen machen keine Gefangenen…wer härter spielt nutzt sich auch schneller ab. Stell dir vor Lema geht in jeden Zweikampf wie Barac…
Der Barac senst vorm eigenen 16er einen der unsrigen um ohne auch nur Anzeichen von Vorsicht zu zeigen…das ist das Selbstverständnis der Grünen. Kann ihn eh umsensen, mehr wie Gelb gibt mir der Wappler eh ned (in dem Fall sogar gar keine Karte).
Rapid hat nicht die Ausrede eine Holzhackertruppe zu sein weils kein Geld und keine Qualität haben. Die spielen mit extremer Härte weil des ihre DNA ist.
Barac hätt i keiner Welt aufm Feld bleiben dürfen. Aber eh nix neues, ka wunder bei unseren schiris. Alle blind, langsam und null spielverständniss.
Einsatz und Wille hat gepasst. Das wars dann auch schon und sollte ja sowieso für einen Profi usus sein…
Unentschieden bei den Grünen kann man aber grundsätzlich mitnehmen (auch wenn Rapid nicht sehr angsteinflößend war), auch wenn die Leistung jetzt vor allem spielerisch nicht überragend war.
Ansonsten: Despodov schwach (außer dem Assist???, Stellungsspiel?, Defensivverhalten?, 1gg1 Situationen?), Dominguez und Kiteishvili für ihr Potenzial sehr schwach (keine Kontrolle im zentralen Mittelfeld, viele unnötige Ballverluste), Abwehr generell ok, Hierli und Sakic aber oft mit Fehlern im Stellungsspiel. IV wirkte auch nicht immersicher (Rapid aber zum Glück harm- und ideenlos), Hussi klar der Beste. Balaj unglücklich (auch bei seinem Einsatz, der Beteiligung am Spielaufbau oder dem Versuch Bälle zu halten, ist die Quote ist für einen klaren 1er Stürmer halt sehr überschaubar), Siebenhandl nach dem Distanzschuss von Schwab sehr glücklich, ansonsten unauffällig.
Wechsel: Zu Jantscher und Ljubic gibt es auf Grund der kurzen Einsatzzeit nicht viel zu sagen. Lema war allerdings eine Katastrophe. Jede Aktion war ein Ballverlust (1gg1 Situationen!!!), verliert dann auch noch ein Laufduell gegen Sonnleitner weil er davor im Konter mehr trabt als sprintet. Ich glaube alle die sich fragen warum er nicht spielt, haben gestern die Antwort bekommen. Und das hat nichts mit fehlender Spielpraxis zu tun (Beispiel Huspek). Wenn ich die Chance bekomme, muss ich brennen und alles versuchen. Glaube niemand von uns ist einem Kicker böse, wenn er ein schlechtes Spiel macht aber die Leidenschaft und der Wille passt. Talent wird sich immer durchsetzen. Bei Lema stellt sich mMn einfach die Frage ob es reicht…
Talent in Verbindung mit Willen wird sich durchsetzen. Allein für sich bringt Talent wenig.