Tubthumping
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Bekim Balaj – Note: 2,23
Am 29. Oktober traf Bekim Balaj das letzte Mal für den SK Sturm – im Cup-Achtelfinale gegen den SV Kapfenberg machte er mit dem 2:0 den Deckel drauf. Knapp vier Monate musste der Stürmer auf seinen siebten Saisontreffer warten. Dieses persönliche Erfolgserlebnis, das der Mannschaft den wichtigen Ausgleich bescherte, macht ihn heute zum „Man oft he Match“ gegen die Wiener Austria. In der 73. Minute brachte Nestor El Maestro den Albaner für Juan Dominguez ins Spiel. Zunächst konnte sich Balaj nicht so recht in Szene setzen, ehe er in der 88. Minute im Mittelpunkt stand und eine schöne Kombination nach Vorlage von Jakob Jantscher im Tor unterbrachte. Kurz darauf hätte er noch die Möglichkeit auf den Siegtreffer gehabt, konnte das Kopfballduell allerdings nicht für sich entscheiden. Mit seinem Tor will sich der 29-Jährige wieder für Startelf-Einsätze empfehlen.
Jörg Siebenhandl – Note: 2,44
Für die unangefochtene Nummer Eins des SK Sturm war es kein Spiel, in dem er glänzen konnte. Doch lag dies vor allem an den schwachen Abschlüssen der Wiener. Selten musste er eingreifen und wenn doch, wie das ein oder andere Mal gegen Christoph Monschein, war er am Posten. Beim Gegentreffer durch Manprit Sakaria war der 30-Jährige, der in der Akademie der Austria groß wurde, ohne Chance. Wie gewohnt war Siebenhandl einer der Besten der Schwarz-Weißen.
Otar Kiteishvili – Note: 2,48
Es war dies ein harter Arbeitstag für Otar Kiteishvili. Erst brauchte der quirlige Georgier etwas, um ins Spiel zu finden, dann brachten ihn die Defensivakteure der Wiener Austria immer wieder erbarmungslos zu Fall. Bezeichnend für das Spiel der Gastgeber brauchte „Oti“ wie seine Kollegen eine knappe halbe Stunde, um in Fahrt zu kommen. Sein Schuss in Minute 34 fiel zu schwach aus. In der zweiten Halbzeit zeigte der 23-Jährige eine verbesserte Leistung. Kiteishvili versuchte, das Spiel schnell zu machen und half hinten aus, wenn Not am Mann war. Oft konnten sich die Gäste nur mit rohem Spiel gegen den Mittelfeldmotor helfen, der sich wohl den ein oder anderen Foulpfiff mehr gewünscht hätte. Nach einem Foul an ihm flog Florian Klein in der Schlussphase völlig zurecht mit Gelb-Rot vom Platz. Für etwas Verwunderung sorgte seine Position kurz vor dem Ausgleich – aufgrund der offensiven Wechsel und der Umstellungen gab der kleine Georgier für einige Minuten den Innenverteidiger. Wie Maestro immer so schön sagt, Kiteishvili kann eben alles spielen.
Juan Dominguez – Note: 2,64
Nach nicht immer astreinen Auftritten von Juan Dominguez ist er jetzt wieder der Fels in der Brandung vor der Abwehr. Der Spanier ackerte, verzeichnete einige Ballgewinne und machte der Offensive der Austria oft das Leben schwer, sodass diese ihr Glück über die Seiten und lange Bälle suchen mussten. Der 30-Jährige überzeugte wie so oft mit gutem Stellungsspiel und half sich mit kleinen Fouls, wenn es die Situation erforderte. In der 54. Minute hatte er die große Chance auf das 1:0, sein Kopfball verfehlte das Tor nur knapp.
Anastasios Avlonitis – Note: 2,72
Nach dem kurzfristigen Ausfall vergangene Woche rückte Anastasios Avlonitis anstelle von Niklas Geyrhofer wieder in die Startelf. Der Innengrieche machte eine solide Partie, einzig gegen Monschein hatte er ab und zu das Nachsehen. Der konnte allerdings nichts Zählbares dabei rausholen. Mit seinen Abwehrkollegen Ivan Ljubic und Lukas Spendlhofer passte die Abstimmung zumeist gut, sie versuchten die Räume eng zu halten und ließen Monschein mehrfach ins Abseits laufen. Beim Gegentreffer sah die gesamte Defensive schlecht aus, die Hauptschuld trifft aber definitiv nicht den Abwehrchef.
Ivan Ljubic – Note: 2,73
Ivan Ljubic machte einen guten Eindruck als rechtes Glied der Dreierkette. Mit gutem Stellungsspiel und Robustheit in Zweikämpfen konnte der 23-Jährige ebenso überzeugen wie mit seinem Passspiel – 51 Pässe konnte Ljubic verbuchen. Zumeist passte die Abstimmung in der Defensive, nur einmal ließ Thomas Ebner die Verteidigung alt aussehen, wo auch Ljubic schlecht stand. Mit Fortdauer des Spiels und der Auswechslung von Dominguez versuchte der Wiener auch im Spielaufbau sein Glück. Der U21-Nationalteamspieler hatte nach 25 Minuten eine gute Chance auf die Führung, als er einen sehenswerten Drehschuss nur knapp neben das Tor setzte.
Philipp Huspek – Note: 2,73
Wie gewohnt machte Philipp Huspek auch gegen die Wiener Austria viele Kilometer. Am Sonntagabend war er ebenso wie sein kongenialer Partner Thorsten Röcher nicht vom Glück verfolgt. Der 29-Jährige hatte zahlreiche Möglichkeiten, konnte trotz allem aber zu selten für Gefahr sorgen. In der 68. Minute musste der Oberösterreicher für Jakob Jantscher Platz machen.
Stefan Hierländer – Note: 3,1
So richtig ist Stefan Hierländer noch nicht in der Frühjahrssaison angekommen. Wie so oft ackerte der Kapitän über 90 Minuten und belebte die linke Seite. Offensiv agierte der Kärntner unglücklich. An Florian Klein biss er sich die Zähne aus und wenn er doch vor dem Tor auftauchte, fielen seine Abschlüsse zu schwach aus. Defensiv konnte er Sakaria das Leben schwer machen. Ein einziges Mal passte der 29-Jährige nicht auf, der schnelle Angreifer enteilte ihm und machte das 1:0. Das Zusammenspiel mit Lukas Spendlhofer wirkte auch nicht immer astrein. Holte sich bei einem harten Einsteigen gegen Sakaria zudem den gelben Karton ab.
Emanuel Sakic – Note: 3,12
Der Rechtsverteidiger spielte eine solide Partie und fiel weder defensiv noch offensiv sonderlich auf. Fitz und auch den jungen Wimmer hielt er gekonnt in Schach. Im Vergleich zu seinem Gegenüber Hierländer trat der 29-Jährige definitiv defensiver auf. In der zweiten Hälfte traute er sich mehr zu und brachte zwei Hereingaben zur Mitte, Zählbares kam dabei allerdings nicht heraus.
Lukas Jäger – Note: 3,13
Groß aufgefallen ist Lukas Jäger im Spiel der Blackys noch nicht. Er liefert solide Leistungen und konzentriert sich vermehrt auf die Defensive. Gegen die Austria fand man den Neuzugang des öfteren auch im Strafraum der Gäste. Für Gefahr sorgte er allerdings nie, da ist noch viel Luft nach oben. Der Vorarlberger hatte Glück, nicht mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen – zwar war die gelbe Karte von Schiedsrichter Hameter eine harte, doch hätte er wegen gefährlichem Spiel gegen Bright Edomwonyi durchaus eine zweite kassieren können.
Lukas Spendlhofer – Note: 3,14
Lukas Spendlhofer machte wie der Rest der Abwehr ein recht gutes Spiel. Aufgefallen ist der 26-Jährige vor allem durch starkes Passspiel, 70 Pässe waren der Bestwert aller Akteure. Immer wieder konnte er mit öffnenden Zuspielen auf Kiteishvili, Röcher und Co das Spiel schnell machen. Defensiv wirkte er sicher, schlief beim Gegentreffer aber genauso wie Hierländer.
Thorsten Röcher – Note: 3,23
Es war einfach nicht der Tag des Thorsten Röcher. Schon in der Anfangsphase wäre der Flügelflitzer beinahe vom Platz gegangen, als er nach einem Zweikampf benommen war und behandelt wurde. In der Schlussphase der ersten Halbzeit erzielte er ein reguläres Tor, welches das Schiedsrichtergespann fälschlicherweise wegen Abseits aberkannte. Trotz der Laufbereitschaft gelang dem Linksaußen wenig, biss sich an der neu formierten Wiener Innenverteidigung die Zähne aus. Speziell Maudo Jarjue machte dem 28-Jährigen das Leben schwer. Röcher stand zudem sehr oft im Abseits und viele seiner Passversuche fanden keinen Mitspieler. In der 73. Minute erlöste ihn Nestor El Maestro und brachte statt ihm Kevin Friesenbichler.
Einwechslungen:
Jakob Jantscher – Note: 2,63 (ab der 68. Spielminute)
Nach 68 Minuten machte Philipp Huspek Platz für Jakob Jantscher und der konnte das Offensivspiel der Grazer durchaus beleben. Seine Eckbälle sorgten fast alle für Gefahr, bei den Freistößen gab es allerdings definitiv Luft nach oben. Als er sich in der 77. Minute den Ball auf eine ähnliche Stelle wie bei seinem Treffer vor zwei Wochen gegen Mattersburg legte, warteten die Fans auf das nächste Freistoßtor. Der Versuch ging mitten in die Mauer. Auch sonst war Jantscher zwar auffällig, agierte jedoch weitestgehend unglücklich, so auch bei seinem Abschluss in Minute 84, der Patrick Pentz nicht gefährden konnte. Für eine entscheidende Szene sorgte der Grazer trotzdem: Nach Zuspiel von Kevin Friesenbichler bediente Jantscher Bekim Balaj mustergültig, der die Kugel im Tor versenkte.
Kevin Friesenbichler – Note: 2,9 (ab der 73. Spielminute)
Gemeinsam mit Bekim Balaj sollte Kevin Friesenbichler ab der 73. Minute für Gefahr vor dem Tor der Austria sorgen. Bemühungen darf man dem Ex-Austrianer nicht absprechen, jedoch gelang ihm nicht viel. Vermehrte Ballverluste und verlorene Eins-gegen-Eins-Situationen prägten sein Spiel. Vor dem Ausgleichstreffer konnte er sich stark durchsetzen und brachte den Ball im Fallen zu Jantscher, dessen Hereingabe Balaj verwertete. Gegen seinen Ex-Klub hat sich der 25-Jährige allerdings wohl mehr erhofft.
Bekim Balaj – siehe oben (ab der 73. Spielminute)
Sonstige Bewertungen:
Nestor El Maestro – Note: 3,47
Nach der Partie gegen die Admira musste der Coach trotz des Sieges Kritik einstecken. Spielerisch war gegen die Wiener Austria eine deutliche Steigerung erkennbar. Die langen Bälle blieben fast ganz aus, die Blackys übten sich in kontrolliertem Spielaufbau. Dass die Abschlüsse eher schwach ausfielen, geht wohl weniger auf seine Kappe. Mit seinen drei Wechseln hat er vieles richtig gemacht, immerhin sorgten die drei Akteure gemeinsam für den Ausgleich. Wirklich zufrieden kann der Serbe mit dem Ergebnis allerdings nicht sein. Nach dem Spiel sagte er, „besser könne man im Moment nicht spielen“. Das klingt dann doch nicht so gut.
Schiedsrichterteam rund um Markus Hameter – Note: 3,36
Puh. Das war wohl nicht der beste Tag des Teams rund um Markus Hameter. Angefangen bei der falschen Abseitsentscheidung in der 34. Minute gegen Thorsten Röcher, hatten der 39-Jährige und seine Kollegen so seine Mühe. Über die gesamte Spieldauer war auch keine klare Linie in Sachen Foul- und Kartenspiel erkennbar. Eigentlich hätte der Unparteiische Florian Klein bereits in Minute 59 vom Platz stellen müssen, Hameter sah dies jedoch anders. Die gelbe Karte gegen Jäger hingegen muss man nicht geben. Auch hätte er einige Spieler besser schützen können oder auch müssen. Kiteishvili wurde regelrecht zusammengetreten, auch Hierländer wurde extrem hart rangenommen.
Das SturmNetz-Team bedankt sich bei 242 eingegangenen Bewertungen und widmet unserem Man Of The Match folgenden Song: Wir hoffen Bekim Balaj kann in Zukunft öfter einen raushauen wie Chumbawamba in diesem Klassiker:
Balaj MotM, es reicht bei uns also wenn man ein Türl reinstolpert 😉
Nein im Ernst, war kein grandioser Auftritt – nach den letzten Begegnungen aber für mich schon fast eine Offenbarung. Endlich mal tlw. die Bälle am Boden gelassen und prompt kommen auch wir zu Abschlüssen und Chancen. Warum wir hie und da, wenn vorne ein Hussi und Röcher drinnen stehen, dennoch mit hohen Bällen argieren, das dürfte wohl die geniale Thorsten Fink (Holzhauser als QB lässt grüßen) Schule sein, durch die NEM gegangen ist -.-
Whatever, ich bin wiedermal vorsichtig optimistisch, dass wir uns noch derfangen!
SWG
Bekim Balaj Man of the Match. Weit haben wir es gebracht….