Troublemaker
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Philipp Huspek – Note: 1,86
Besonders in der ersten Halbzeit war Huspek an beinahe jeder Offensivaktion beteiligt. Der flinke Außenspieler wurde von Franco Foda für 45 Minuten als Speerspitze aufgestellt und konnte mit seinem Speed der niederösterreichischen Defensive erheblichen Schaden zufügen. Besonders Diallo wurde ein ums andere Mal schwindelig gespielt, der Arme wurde bereits nach 30 Minuten von Lederer erlöst. Die schnellen Vorstöße mit Huspek erwiesen sich als perfektes Mittel, um schnell Torgefahr erzeugen zu können. Leider belohnte sich Huspek erst in der 63. Minute mit einem Treffer, denn bereits zuvor hatte er ausreichend gute – eigentlich zwingende – Gelegenheiten, zu treffen. Bei seinem Tor blieb er cool, zog mit einem Haken in die Mitte uns schloss überlegt ab. Offenbar fehlte Huspek diese letzte Konsequenz in der ersten Halbzeit, denn mit etwas mehr Nachdruck wäre mehr möglich gewesen. Alles in allem wieder einmal ein sehr starker Auftritt, wenngleich eine bessere Chancenverwertung für eine nahezu perfekte Leistung fehlte.
Marvin Potzmann – Note: 1,98
Potzmann kann es links und rechts. Als Rechtsverteidiger hatte er die Anspielstationen Koch und Hierländer neben sich und kombinierte sich so sehr häufig nach vorne. Doch nicht nur mit dem Passspiel konnte er viel Raum gutmachen, mit drei erfolgreichen Dribblings war er der erfolgreichste Dribblanski am ganzen Feld. Dass seine Flanken brandgefährlich sein können, konnte er früh unter Beweis stellen, denn die Hereingabe vor dem 1:0 kam vom gebürtigen Wiener. Auch am linken Flügel konnte man Potzmann immer wieder beobachten, eine sehr starke Leistung des Defensiv-Allrounders.
Deni Alar – Note: 1,99
Wenn Alar einen Schuss abfeuert, dann geht dieser auch aufs Tor. Mit perfekter Trefferquote erwies sich Deni wieder einmal als eiskalter Goalgetter, denn gleich sein erster Torschuss führte auch zum 2:0. In der ersten Halbzeit spielte er hinter Huspek im offensiven Mittelfeld und wich auch immer wieder einmal auf den linken Flügel aus, um mit Peter Zulj die Plätze zu tauschen. Mit drei Torschussvorlagen konnte er seine Mitspieler am häufigsten bedienen. Mit bereits sechs Volltreffern führt er weiterhin die Torschützenliste an – vier Treffer führten jeweils zum so wichtigen 1:0. Trotz seiner mannschaftsdienlichen Position beweist er immer wieder seinen Torriecher. In der zweiten Halbzeit wechselte er in die Sturmspitze, jedoch schraubte Sturm seine Offensivbemühungen etwas zurück, um wichtige Kräfte zu schonen.
Jörg Siebenhandl – Note: 2,01
Eine absolut fehlerfreie Partie des Grazer Schlussmannes. Er wurde nie gefordert, war aber permanent präsent und zudem eine sichere Anspielstation für seine Mitspieler, auch wenn seine Vorderleute ihn nur sehr selten im Spielaufbau benötigten. Besonders bei hohen Flanken lies der 27-Jährige nichts anbrennen. Manch böse Zungen würden behaupten, selbst mit Hannes Kartnig im Tor wäre dieses Match noch zu null ausgegangen, das soll Siebenhandls Leistungs jedoch nicht schmälern, sondern viel mehr seine Unterbeschäftigung hervorheben.
Dario Maresic – Note: 2,01
Das Geburtstagskind lieferte eine tadellose Partie ab. Aus dem Zentrum der Abwehr heraus agierte der 18-Jährige quasi fehlerfrei. Bis zu seiner Auswechslung spielte er gerade einmal drei Fehlpässe. Besonders die forschen Tacklings überzeugen durch herausragende Präzision und gutes Timing. Trotz seiner Größe bringt Maresic großen Speed mit, so konnte er Laufduelle ohne Probleme für sich entscheiden. Er musste nach 60 Minuten verletzungsbedingt raus, bei der Auswechslung hatte der Youngster etwas glasige Augen; das zeigt, wie sehr Dario darauf brennt, jede Minute auf dem Platz stehen zu dürfen.
James Jeggo – Note: 2,06
Mit einem unfassbaren Laufpensum beschäftigte der Australier besonders im offensiven Spielaufbau die erste Kette der St. Pöltner. Durch sein ständiges Verschieben konnte er immer zwei Spieler an sich binden und damit mehr Platz für seine Mitspieler schaffen und das auch ohne Ballbesitz. In der Defensive beackerte Jeggo das gesamte Feld hinter der Mittellinie – ganz egal ob im Zentrum oder am Flügel. Jeggo führte 15 Zweikämpfe, die meisten aller Akteure. Besonders seine Ballsicherungen und zahlreichen abgefangenen Bälle ebneten diesen ungefährdeten Sieg.
Stefan Hierländer – Note: 2,06
Thomas Müller hat einen Begriff geprägt: Raumdeuter. Auf Hierländer trifft er eigentlich ganz gut zu. In der Defensive erledigt der Kärntner seine Aufgaben sehr gewissenhaft, in der Offensive bekommt er von Foda viele Freiheiten, die der Mittelfeldspieler auch sehr geschickt nutzt. In diesem Spiel lief er nicht wie sonst üblich als Rechtsverteidiger auf, sondern „offiziell“ als Sechser neben Jeggo. Dank der Laufarbeit des Australiers in der Offensive hatte Hierländer noch mehr Platz als üblich und konnte so seine Mitspieler immer wieder mit präzisen Pässen oder Läufen in Szene setzen. Vor dem 2:0 zog Huspek einen Gegenspieler aus der Innenverteidigung auf den Flügel, Hierländer stach sofort in den freien Raum, Alar rückte vom linken Flügel ins Zentrum und verwertete den punktgenauen Pass des Kärntners.
Fabian Koch – Note: 2,07
Der Spieler mit den meisten Ballaktionen am Feld war wieder einmal Fabian Koch. Doch dem nicht genug: Koch spielte die meisten Pässe in der gegnerischen Hälfte und hatte auch die beste Zweikampfquote alle Sturm-Spieler. Besonders auffallend waren die immer wieder perfekt gespielten Seitenverlagerungen – auch unter Druck weiß Koch sich optimal aus der Bredouille zu helfen. Was bei allen drei Innenverteidigern auffiel, war das starke direkte Nach-vorne-Attackieren, das beim Tiroler perfekt funktionierte. Auch bei hohen Bällen wusste er sich dank seines perfekten Timings immer wieder zu behaupten, auch gegen größere Gegenspieler.
Charalampos Lykogiannis – Note: 2,1
Der Grieche spielte in der ersten Halbzeit für zwei Spieler, denn der vor ihm aufgestellte Peter Zulj zog bei beinahe jeder sich bietenden Gelegenheit ins Zentrum und so musste Lykogiannis den gesamten linken Flügel alleine bespielen. Beinahe hätte es wieder einmal mit einem Tor geklappt, doch zwei sehr gute Versuche aus Standards fanden den Weg ins Tor leider nicht. Mit einer seiner unzähligen Flanken konnte er das 3:0 einleiten. Auch wenn diese keinen Mitspieler erreichte, erzeugte sie dennoch genügend Torgefahr, denn die Defensive konnte sie nicht klären. Dies nützte Huspek in weiterer Folge eiskalt aus.
Peter Zulj – Note: 2,39
Zulj findet langsam wieder zurück zu seinen Stärken, die er in den ersten Saisonspielen zeigen konnte. Mit viel Spielwitz riss er immer wieder Löcher in die Defensive der Heimmannschaft. In der 55. Minute versuchte er einen Freistoß aus spitzem Winkel direkt zu verwandeln und damit St. Pöltens Torhüter Riegler zu überraschen, doch der Schuss verfehlte sein Ziel deutlich. Schlitzohrigkeit und Unberechenbarkeit sind es, die Zulj für diese Mannschaft so wertvoll machen. Außerdem weiß er genau, wie er seine Mitspieler ideal bedienen kann, so gesehen in der siebenten Minute, als Huspek von Diallo regelwidrig, aber ungeahndet, gelegt wurde.
Christian Schulz – Note: 2,49
Irgendjemand muss immer der Spieler sein, der die schlechteste Bewertung erhält und besonders in so einem Spiel ist es immer schwer, jemanden als den „schlechtesten Spieler“ zu titulieren. Schulz lieferte nämlich eine sehr starke Partie ab. Besonders in der Luft zeigte der Abwehrspieler eine sehr gute Präsenz und konnte vieleKopfballduelle gewinnen. Im Vergleich zu seinen Mitspielern in der Innenverteidigung leistete er sich das ein oder andere Mal eine kleine Unsicherheit in Form von unnötigen Abspielfehlern ohne Druck, doch mit präzisen Pässen nach Vorne machte er dies wieder wett.
Einwechslungen:
Lukas Spendlhofer – Note: 2,17
Saisondebüt für Spendi! Nach langer Verletzungspause musste er gleich in große Fußstapfen treten und Maresic nach einer Stunde ersetzten, jedoch hätte es für einen Verteidiger kaum ein angenehmeres Spiel geben können, um sich wieder ans Matchtempo zu gewöhnen. Neben einer guten klärenden Aktion im Strafraum stehen zudem nur zwei Fehlpässe und die beste Passquote aller Spieler auf seinem Arbeitsnachweis.
Emeka Eze – Note: 2,76
Er bewegte sich viel und deckte eine große Fläche mit seinem Laufpensum ab. Der erste Kontakt ist oft noch zu unsauber, dadurch geht viel Tempo verloren, oder unnötiger Raumverlust einher. Im Dribbling ist er noch zu eigensinnig, immer wieder verpasst er den idealen Moment, einen Mitspieler zu bedienen. Wird schon noch werden.
Oliver Filip– Note: 2,19
Nachdem Filip das erste Mal im Kader stand, durfte er auch einige Spielminuten absolvieren. Oft hat er den Ball jedoch nicht gesehen.
Das SturmNetz-Team bedankt sich bei 219 eingegangenen Bewertungen und widmet unserem Man Of The Match, Philipp Huspek, folgende Nummer:
Nohate aber Philipp Huspek als Motm versteh ich überhaupt nicht…
Dann dürftest du das Spiel nicht gesehen haben, oder ziemlich wenig Ahnung von Fußball haben…
Oder eben mehr als du
ich verstehs auch nicht ganz…
Als Statistikfreak fällt mir auf, dass diesmal die Noten ziemlich einheitlich ausgefallen sind. Das würde bedeuten, dass die Mannschaft aus einem Guss spielt und ein richtiges Team bildet. So soll es auch sein!
Die Kaltschnäuzigkeit vor dem tor ist sein großes Problem. Wenn er da treffsicherer wäre, dann wäre er eh schon in der torschützenliste ganz vorn bzw. ein Kandidat fürs NT bzw. Ausland. Aber ich fürchte, das wird er nie ganz ablegen können. Gegen St. Pölten hätte es auch schief gehen können, wenn die nicht so harmlos gewesen und wir nur auf seine Chancen angewiesen gewesen wären.
Summa summarum ein sehr gutes Match von ihm, aber zum MOTM hätt er meiner Meinung nach mind. 1 weiteres Tor schießen MÜSSEN. eher sogar 2…
Husi war gut, aber er hat doch viele 100%ige versemmelt, somit wundert es mich auch das er MOM wurde.
Aber man muss ihm auch zu gute halten, dass er aufgrund seiner Schnelligkeit zu vielen Chancen gekommen ist. Ein Alar erarbeitet sich diese Chancen gar nicht. Jedoch wenn er eine bekommt, nutzt er diese meist auch.
Huspek ist fuer mich klar MoM. Auch letztes Spiel war sehr gut von ihm. Im Prinzip laufen fast alle Angriffe ueber Huspek. Wenn er die Chancen machen wuerde, waere er m.M. nach eh bald weg. Aber man muss auch erst zu diesen Chancen kommen. Letzte Saison zu Recht oft der Bank, aber diese Saison fuer mich klar ein Garant fuer den derzeitigen Erfolg.