Trotz (Gegen)wind weiter an der Spitze!
Es bleibt also weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenspitze. Der Sieg von Red Bull Salzburg in Altach katapultierte die Bullen bekanntlich aufgrund der besseren Tordifferenz vorläufig wieder auf Tabellenrang eins. Der SK Sturm Graz war also im Kampf um den Platz an der Sonne ein weiteres Mal gefordert. Apropos Sonne: Während das SturmNetz-Team auf der Pack noch mit heftigem Regen und starken Windböen zu kämpfen hatte, präsentierte sich das Wetter in Wolfsberg entgegen aller Befürchtungen und Vorhersagen als relativ angenehm. Für den ortsansässige Athletiksportclub lief die bisherige Saison noch nicht ganz nach Wunsch. Aus den letzten sechs Begegnungen holten die Kärntner lediglich drei Zähler. Zusätzlich war zuletzt im Cup gegen den SV Wimpassing Endstation. Höchste Zeit also für Trainer Heimo Pfeifenberger, um seine Truppe wieder in Schwung zu bringen. Ob der Turnaround ausgerechnet gegen die Grazer gelingen würde, war vor der Partie jedoch mehr als fraglich.
Vom Winde verweht
Bereits zu Spielbeginn war der gut gefüllte Gästesektor hervorragend gelaunt, die Gesänge wurden aber leider etwas vom Winde verweht. Der verschwindend kleine Heimblock auf der Gegentribüne konnte dem aber trotzdem absolut nichts entgegensetzen. Das gar nicht so laue „Lüftchen“ war auch am Feld für beide Mannschaften ein ernstzunehmender Gegner. Hohe Bälle waren völlig unberechenbar und landeten ein ums andere Mal hinter der Outlinie. Ein Wettkampf-Skispringen wäre hier vermutlich schon längst abgebrochen worden. Selbst Abstöße kamen postwendend zurück und so spielte sich das Geschehen in der Anfangsphase beinahe ausschließlich in der Hälfte der Hausherren ab. Zwar versuchte Sturm das Spiel zu machen und hatte defensiv auch alles im Griff, rein spielerisch konnten aber weder die Grazer noch die Wolfsberger in den ersten 15 Minuten Akzente setzen. Die erste erwähnenswerte Möglichkeit resultierte aus einem Querschläger in der 19. Minute, nachdem Fabian Koch eine Hereingabe von Bernd Gschweidl in Richtung eigenes Tor abgelenkt hatte, schlussendlich kein Problem für Jörg Siebenhand. Fast im Gegenzug kamen dann die Schwarz-Weißen im blauen Pyjama zur ersten Möglichkeit. Stefan Hierländer setzte den Ball nach einer Ecke direkt an den Pfosten. Auch hier war der Wind nicht ganz unschuldig. Selbst der Schiedsrichter hatte zu kämpfen, denn die gelbe Karte für Florian Flecker entfleuchte dem Unparteiischen und sorgte damit für Gelächter auf den Rängen. Auch die nächste Möglichkeit in der bisher eher chancenarmen Partie gehörte den Grazern: Thorsten Röcher setzte sich auf der linken Seite gut durch, bediente Philipp Huspek, der es seinerseits per Volley versuchte, aber schlussendlich an Thomas Zündls Magengegend scheiterte. Der Wolfsberger AC wurde nur noch einmal in der ersten Hälfte Gefährlich und das eher zufällig: Flecker hatte eigentlich die Absicht, eine Flanke von rechts zu bringen, durch den Wind wurde der Ball aber richtig gefährlich für den Grazer Kasten, doch Siebenhandl machte es besser als Pepi Schicklgruber anno 1999 und hatte die Kugel sicher vor der Linie. Dann war aber auch schon Halbzeit in der Lavanttal-Arena. Mit einem eher enttäuschenden null zu null ging man in die Pause.
Für klare Verhältnisse gesorgt
Die zweite Hälfte begann beinahe mit einem Paukenschlag, doch Thorsten Röcher scheiterte nach einem Hierländer-Corner an Torhüter Raphael Sallinger, der die Frucht in größter Not noch über die Querlatte lenken konnte. Gleich im Anschluss scheiterte Marvin Potzmann mit einem Schuss an einem Gegenspieler, was zu einer weiteren Ecke führte. Sturm schien erst in der Kabine richtig aufgewacht zu sein und versuchte nun, ordentlich Druck zu machen. In der 57. Minute schließlich bröckelte das Lavanttaler Abwehrbollwerk: Philipp Huspek bediente Deni Alar per perfekter Maßflanke, die der Top-Goalgetter nur noch volley zur Führung einschießen musste. Dieser Treffer hat sich durchaus abgezeichnet, da Sturm drängte und die Gastgeber so gut wie gar nichts mehr zum Spiel beitrugen. Nur eine Minute später setzte sich Charalampos Lykogiannis sehenswert gegen zwei Verteidiger durch, sein Abschluss aus spitzem Winkel war aber doch du harmlos. Zum Verschnaufen blieb den Gastgebern kaum Zeit, wieder machte Huspek auf der rechten Seite ordentlich Tempo, doch diesmal landete seine Hereingabe in den Händen Sallingers. In der 66. Minute reagierte Coach Pfeifenberger aufgrund der völligen Harmlosigkeit seiner Mannschaft und versuchte mit den Einwechslungen von Mihret Topcagic und Mario Leitgeb für mehr Schwung zu sorgen. Doch diese Hoffnung musste man beim WAC schnell begraben, denn gejubelt wurde abermals in den Reihen der Grazer. Philipp Huspek beförderte den Ball nach toller Vorarbeit von Marvin Potzmann per Volley ins Kreuzeck. Obwohl dieser Treffer in der 71. Spielminute fiel, kam dieser einer Vorentscheidung gleich, da die Wölfe weiterhin rein gar nichts auf die Reihe brachten. Plötzlich wurde es dann aber doch noch irgendwie brenzlig vor Siebenhandls Tor: Bernd Gschweidl hatte auf Rechts plötzlich viel Zeit und Platz, spielte quer auf Mihret Topcagic, der aber nur aufgrund einer spitzen Reaktion von Jörg Siebenhandl nicht mehr an den Ball kam. Sturm schaltete nun einen Gang zurück, verwaltete das Ergebnis und lauerte auf Konter. Diese Taktik ließ dann den Wolfsberger AC doch noch ein paar Mal in den Grazer Sechzehner kommen, doch Sturms sicher agierende Defensive ließ nichts mehr anbrennen. Nach 93 Minuten war der verdiente 2:0-Auswärtssieg Gewissheit. Sturm agierte lediglich in den ersten 45 Minuten etwas zu lasch, hatte den Gegner, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, nach einer deutlichen Leistungssteigerung in Hälfte zwei dauerhaft in Griff. Sturm steht also auch nach 13 Runden an der Spitze!
Kommenden Samstag wartet das ewig junge Duell gegen den Erzrivalen aus Hütteldorf. Mit einem ausverkauften Haus (der Gästesektor ist bereits restlos ausverkauft) und absoluter Gänsehautstimmung auf den Rängen ist auf alle Fälle zu rechnen. Wir sind jetzt schon heiß drauf!
Spieldaten
Stimmen:
Philipp Huspek, war es schwer zu spielen mit diesem starken Wind?
Wie bekommt man als Spieler solche Trainerdiskussionen mit?
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