Triumph in Hütteldorf
Mit gut 1500 Schwoazn im Rücken ritt der SK Sturm am Sonntagnachmittag in Wien Hütteldorf ein, um dort den SK Rapid, den Tabellenelften, in der 9. Runde des Bundesliga-Grunddurchgangs weiter in die Krise zu schießen. Noch vor dem Spiel warnte Cheftrainer Christian Ilzer jedoch davor, diesem Abstand in der Tabelle allzu viel Bedeutung beizumessen. Spiele gegen Rapid seien grundsätzlich immer schwierige Partien. Ein kleines Zahlenspielchen vor Ankick musste unsererseits aber dann doch mit einem Schmunzeln quittiert werden: Jakob Jantscher und Kelvin Yeboah erzielten bis in die 9. Runde so viele Tore wie die gesamte Rapid-Mannschaft.

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Intensiver Anfang
Volle Offensive gab der Trainer mit seiner Aufstellung auf jeden Fall als Ziel aus, denn statt Ivan Ljubic durfte Manprit Sarkaria von Beginn an auflaufen. Außerdem ersetzte Lukas Jäger Jusuf Gazibegovic, der vorerst auf der Bank Platz nehmen musste. Personalsorgen gab es auf Grazer Seite keine, die Wiener hingegen mussten auf Stammkeeper Richard Strebinger und Stürmer Ercan Kara verzichten. Vor nicht ganz vollbesetzten Tribünen erwischten die Hausherren den besseren Start. Mit einigen schnellen Vorstößen stellten sie die Gäste aus Graz gleich in den ersten Minuten vor einige schwierige Aufgaben, gefährliche Abschlüsse blieben aber aus. Den ersten erwähnenswerten Versuch startete der SK Sturm: Nach einem schnellen Vorstoß von Otar Kiteishvili und Yeboah kam Jantscher in der 8. Minute aus gut 25 Metern zum Abschluss, verfehlte das Ziel jedoch deutlich. Nur kurz darauf dann Rapid mit der ersten Chance durch Taxiarchis Fountas, der mit einem flachen Distanzschuss nur knapp nicht erfolgreich war. In der 13. Minute kam Yeboah aus nur kurzer Distanz zu einer recht guten Chance, die er mit einem Schuss aus der Drehung aber nicht nutzen konnte. Zu schwach, zu wenig platziert – kein Problem für Rapid-Tormann Paul Gartler. Kevin Arase lupfte den Ball in der 17. Minute schließlich an Jörg Siebenhandls Tor auch nur knapp vorbei.
Schreck, lass nach!
In einer sehr intensiven Anfangsphase gab es beiderseits einige schnelle Angriffe und nur wenige Unterbrechungen, die den Spielfluss stören konnten. Einen schönen Offensivvortrag mit wunderbarer Kombination über beinahe alle Offensivspieler konnte Sarkaria in der 20. Minute nicht wünschenswert vollenden. Nach schnellem Raumgewinn über eine schöne Ballstaffette konnte er vom Elferpunkt aus per Volley leider nicht für die Führung sorgen. Jakob Jantscher musste nach dieser Aktion angeschlagen (gastroin ausgewechselt werden, für ihn kam Andreas Kuen ins Spiel. Schon einige Minuten zuvor ließ der Steirer erkennen, das der Abend für ihn früher als gedacht enden würde. Und nur wenig später dann die nächste Schrecksekunde. Emanuel Aiwu dreht nach einem Kopfball, den er im Tor des SK Sturm untergebracht hatte, jubelnd ab, aber Schiedsrichter Sebastian Gishammers Assistent hatte seine Fahne nach dem vorangegangenen Freistoß längst gehoben. Abseits! Kein Tor! Richtige Entscheidung.

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Am Drücker
Sturm übernahm nun doch deutlich das Kommando in der Partie und unterstrich diesen Eindruck in der 33. Minute gleich unmissverständlich: Ein Sarkaria-Freistoß bereitete einen sehenswerten Volley-Abschluss Otar Kiteishvilis vor, für den sich Torhüter Gartler ordentlich strecken musste. Die Grazer rückten nun weit auf und attackierten ballführende Gegner zum Teil schon auf Linie des gegnerischen Sechzehners. In der 38. Minute war es dann so weit: Einen weiten Pass von Sarkaria nahm der im Abseits stehende Yebaoh nicht an, sondern Kiteishvili, der schließlich mit Tempo vorrückte und dann mit Übersicht auf den nun korrekt postierten italienischen U21-Nationalteamspieler querlegen konnte. Dieser hatte nur wenig Mühe damit, zur verdienten Führung zu vollstrecken. Die Gastgeber reagierten allerdings sofort nach Wiederankick und kamen über Christoph Knasmüllner extrem giftig nach vorne. Sturm hatte nun Mühe, die Wiener im Zaum zu halten. Fountas und Yeboah zollten dieser Intensität schließlich mit einigen Blessuren ebenso Tribut, wie Dejan Ljubicic, der Lukas Jäger „etwas näher kennenlernen“ durfte. Entsprechend hitzige Stimmung kam auch von den Rängen! Es brannte jetzt! Zwischenzeitliche Erleichterung brachte nur die Pause, die von Schiedsrichter Gishammer noch vier Minuten lang hinausgezögert wurde.
Rapid mit viel Druck
In der zweiten Halbzeit meldeten sich die Grünen zunächst etwas frischer zurück. Marco Grüll, der von Stefan Hierländer zum Glück noch entscheidend bedrängt werden konnte, schloss zum Auftakt nach einem langen Sprint aus spitzem Winkel ab. Der Kapitän der Grazer konnte den Schuss noch abfälschen und so über das Tor lenken. Nur wenig später stolpert Gregory Wüthrich im Zweikampf mit Fountas, der schließlich nur mehr auf Knasmüllner querzulegen brauchte. Letztgenannter konnte aber nicht mehr richtig schießen, da Jon Gorenc Stankovic schon zur Stelle war. Praktisch im Gegenzug krachte auf der anderen Seite die Latte, denn Otar Kiteishvili prüfte ihre Haltbarkeit mit einem starken Abschluss. Dann, wir schreiben die 54. Minute, prüfte erneut der starke Grüll Jörg Siebenhandls Konzentration. Der Grazer Keeper konnte den flachen Schuss aus der Ferne aber parieren.
Ruhe gefragt
Zunehmend emotional agierten nun Spieler beider Mannschaften. Leo Greiml und Amadou Dante holten sich nach kurzer Rudelbildung Gelb ab, Andi Kuen blieb wild gestikulierend gen Schiedsrichter noch verschont. In dieser Phase hätte Fountas in der 63. Minute nach Vorarbeit von Maximilian Ullmann und Grüll beinahe für den Ausgleich gesorgt. Eine scharfe Hereingabe hätte er nur noch im Tor unterbringen müssen, da Siebenhandl bereits geschlagen war – aus zwei Metern Entfernung jagte er den Ball über die Latte. Sturm war nun damit beschäftigt, etwas mehr Ruhe ins eigene Spiel zu bringen und so auch unnötige, durch Hektik verursachte Ballverluste zu verhindern. Ein weiteres Indiz dafür: Ivan Ljubic machte sich für seine Einwechslung bereit, er kam für Sarkaria auf das Feld.
Stankovic mit Köpfchen, Ljubic mit Entscheidung
Eine Ecke, wir schreiben die 71. Minute: Andi Kuen setzt zu einer fantastischen Flanke an und findet mit Jon Gorenc Stankovic einen Abnehmer, der höflich genug ist, sich mit dem 2:0 für diese Vorarbeit zu bedanken. Ein Treffer, der eine sehr gute Phase der Wiener erfreulicherweise ruinierte. In der 80. Minute prüfte Ljubicic den immer noch top-konzentrierten Siebenhandl per Freistoß. Die nächste tolle Parade. Sekunden später rollte Yeboah auf der Gegenseite den Ball am leeren Tor vorbei und praktisch mit der nächsten Aktion machte es der eingewechselte Ljubic besser. Kiteishvili lupfte ihm den Ball in den Lauf, die junge Nummer 30 schoss den Ball dann seelenruhig zur endgültigen Entscheidung ins Tor – 3:0! Und plötzlich hallte ein lautes „HIER REGIERT DER SK STURM“ durch Hütteldorf, gefolgt vom beliebten „SAMMA SCHWOAZ – SAMMA WEISS“. Es stand fest. Der SK Sturm wurde seinen Vorsprung auf Rang drei (Austria Klagenfurt, 8 Punkte) halten und jenen auf Rapid auf 12 Punkte (!) ausbauen. Chancen von Grüll, Stojkovic und Kitagawa änderten daran in der Schlussphase auch nichts mehr.
Spieldaten
Was für ein großartiger Tag für Graz…
Sturm gewinnt eines der bedeutendsten Spiele der Saison, und der Nagl ist weg!
Politik hat im Sport nichts verloren!
@Black Panther schön wärs in Österreich sorgt Politik aber schon für ein ziemliches Ungleichgewicht und so wie Nagl Sturm behandelt hat ist es sehr wohl großartig dass der weg ist
Ich muss Gazzal da zustimmen. Grundsätzlich hat Politik im Sport nichts verloren, spielt aber gerade in Graz in den letzten Jahren oft mit hinein (Stadion, Vorplatz, Rasenthematik, Miete/Pacht etc.). So gesehen ist das die Rechnung für arrogante, ignorante und völlig abgehobene Politik speziell seitens des Herrn Nagl und seinem Umfeld. Insofern gibt es hier auch einen ganz konkreten Konnex.
Es geht hier auch nicht explizit um Schadenfreude, aber wenn man es als Stadtchef nicht mal schafft ins Stadion des Erzrivalen zu kommen, um offiziell zum Cupsieg zu gratulieren, dann zeigt das auch, dass die Politik – in seiner Person als Erzroter – es nicht schafft, über den Dingen zu stehen bzw. sie voneinander zu trennen.
So gesehen ist der Denkzettel speziell auf seine Person gerichtet (und das nicht nur wegen der Stadionthematik) absolut gerechtfertigt. Wenn man so volksfern agiert, wird man abgestraft und GsD ist das in einer Demokratie auch so möglich. Unabhängig vom Wahlergebnis, dass ich nicht kommentieren möchte und mich auch nicht direkt berührt, da ich nicht in Graz wohne. Das gehört dann wirklich nicht hier her.
Zum eigentlich wichtigen Thema und dem Spiel gestern: Top-Leistung der Mannschaft und dem Trainerteam, Top Support seitens der mitgereisten Fans. Es ist derzeit einfach eine Riesenfreude, der Mannschaft zuzusehen und ich freue mich schon mega auf die Partie am Donnerstag und auf ein hoffentlich ausverkauftes Stadion.
swg
Man darf (und muss) die Politik auch aus Sturmfansicht bewerten und analysieren. Natürlich nicht im Sinne von „die Fanclubs brauchen eine Einstellung z.B. zum Thema Gendern“ oder so sondern im Sinne von „profitieren wir von Partei xy, ist xy neutral oder ARBEITET EIN ROTER AKTIV GEGEN DEN VEREIN (hust). Sowas muss man benennen. Da ist auch der eigene Wertekanon und die eigene Ideologie egal wenn ständig gegen den Verein geschossen wird aus reiner Abneigung nicht aufgrund der Politik (!) sondern aufgrund der Vereinsfarben. Die Aussage „er nimmt seine schützende Hand weg“ könnte gar nicht besser formuliert sein. Eine komplett neutrale Parteienlandschaft (die ÖVP kann gar keinen größeren GAK Fan finden) ist schon eine sehr starke Verbesserung.
Aber ja grundsätzlich sollte es uns egal sein obst im Stadion neben dem KPÖler oder dem FPÖler stehst. Wer politisieren will soll ins Rathaus oder Wirtshaus gehen. In der Stadionfrage haben wir nun egal in welcher Konstellation eine neutrale Ansprechbasis. Eine deutliche Verbesserung.
ABER NUN ZUM WICHTIGEM.
Top Leistung der gesamten Mannschaft. Hervorheben möchte ich Jäger der sich in die Partie gekämpft hat. Die Mentalität für sowas hat nicht jeder aus der dritten Reihe sich in die Startelf zu fuchsen.
Auch der Jörg ist hervorzuheben. In letzter Zeit mit sehr vielen Top-Paraden und auch ein Pfeiler der Mannschaft. Die Offensive (mehr Tore als RB – SIC) ist einfach sehr gut unterwegs, auch wenn’s den Jantscher gezwickt hat, was normal ist bei der Belastung, Alter etc. Auch Mittelfeld und Defensive sehr brav unterwegs. Die Achse Wüthrich-Gorenc-Stankovic ist auch einfach ein Fels in der Brandung.
Die Leistung des Schiris war Mau. Hat extrem viele Situationen falsch eingeschätzt und viel von einer Linie war auch nicht zu erkennen.
So oder so geht man mit viel Selbstvertrauen in die Partie gegen die Holländer.
@Schworza99: JJ hatte Magen-Darm Probleme, das ist denk ich altersneutral + hat nix mit Belastung zu tun.
Wie sagte Ilzer so schön im Interview: “ Es hat vorm Spiel nicht gut „geklungen“ von JJ“ .
@ Mr Rockmachine
es hat ihn halt woanders gezwickt…
Was für eine Leistung!!!
Und es ist kaum zu glauben, wie stark das Momentum durch das last-minute-Tor von Wüthrich vor zwei Wochen zurückgekommen ist – das ist eine Qualität, die ich von Sturm vielleicht überhaupt noch nie gesehen habe, sodass selbst ich als alter Schwarzmaler richtig optimistisch in die nächsten Wochen blicke. 😉
Denn wenn du einmal oben stehst und in jedem „sechs-Punkte-Spiel“ die gegnerische Mannschaft Druck ohne Ende hat, kann gerade ein Team wie Sturm so richtig glänzen!
Geiles Spiel, geile Tabelle, geiler Ticker
So kann die Saison gerne weitergehen!
Hoffentlich ist das Stadion am Donnerstag voll! Die Jungs hätten es sich verdient!!
Geilo!
Wir haben offensiv do eine Qualität!
Bei den Standards ebenso!
Dazu 7Handl in Überform!
+ Gazi und Jantscher geschont!
„Dazu 7Handl in Überform!“
Alle sehn´s , nur Foda nicht
Ich war heute im Stadion – eine unglaublich geile Atmosphäre, ein wahnsinnig abgebrühtes Spiel von Sturm und unsere Fans waren einzigartig.
So kann es weitergehen
Es war heute sooo geil in Wien! Die Stimmung in Kombination mit dem Wahlsieg der KPÖ in Graz hat mir Gänsehaut auf den Rücken gezaubert. Einzigartig!
Betoniersiggi weg, ka Dreck
Sturm gewinnt in Hütteldorf, Graz is afoch schoaf,
Raise your hands Up in the Air, und 1 Punti, is net schwer.
Wos schert mi Weib, wos schert mi Kind – die Hauptsach ist dass Sturm gewinnt.
I sag euch eins i bin so fett, der Tag war so geil – i hab a Dauerbrett.
Corona du Hur du bist ma wurscht, bis heut um 3 hob i no durscht.
Der Tag war pornorös, is sog liebe Leit, geiler als die Gina Wild.
(Angelehnt an Bianco, ole ole)
didi k: 95/96 hast uns in da gruabn deine mittelfinger entgegen gestreckt – heute bist dafür vor deine indianer verreckt…..
Bin ja neugierig, was die Sigi-ist-weg-Jubler in ein paar Jahren über die Elke schreiben. Ich bin mir aber jetzt schon sicher: Es kommt nix besseres nach.
Bezüglich Stadion wirds wahrscheinlich wenig Unterschied machen aber in jedem anderen Aspekt ist mir die Elke viel Lieber!
Jeder Politiker, Jede Politikerin zeigt durch Handlungen welch wahrer Charakter hinter dem Menschen steht und die bei der KPÖ (Graz) gehen mit sehr gutem Beispiel voran!!!
Wie viele Politiker und Politikerinnen kennen Sie die freiwillig auf 2/3 Ihres Gehaltes verzichten um es bedürftigeren Menschen zur Verfügung zu stellen? Wie viele kennen Sie, die sich tagtäglich für diese Schicht einsetzt, egal in welchen Belangen. Wie viele?
(Meistens Geldnot)
Nicht nur aus diesem Grund wurde die KPÖ gewählt!
Jede andere Partei arbeitet doch nur für die Großkonzerne/Unternehmen und wenn es um die Bevölkerung geht, dann bekommen Sie die volle Aufmerksamkeit in den Punkten, Steuererhöhung etc…
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Zu Sturm, was soll man sagen, kaum denke ich an den Verein meines Herzen, macht sich ein breiter Grinser im Gesicht breit!
Hr. Ilzer liefert das, was ich schon immer in Graz sehen wollte, einen aggressiven Angriffsfußball wo selbst bei Rückständen nur eines zählt, der Angriff! Es gibt kein hängen lassen, es gibt kein MAUERN, selbst bei FÜHRUNGEN STÜRMEN wir weiter auf das gegnerische TOR zu!
ICH LIEBE DIESEN AKTUELLEN FUSSBALL IN GRAZ.
Und wisst ihr was, ich liebe die Spieler noch mehr, weil sie alle Charakter beweisen und SELBSTKRITISCH SIND! Besonders unser Hr. Hierländer, selbst bei einem Sieg, findet er noch Mängel, ich liebe ihn^^
Warum ein Siebenhandl nicht unser Nationalgoalie vor Bachmann wurde weiß wohl nur Hr. F. selbst……..glaube aber hier mehr der Verschwörungstheorie, das da Andere Leute sehr viel zum mitreden haben…*hust*
mich wunderts irgendwie, dass hier im artikel bzw. im kommentar erwähnt wird, wie geil das 3. tor war mE WELTKLASSE
sehe ich auch so, war eine absolute traumkombination. aber dann müsste man auch das 1:0 herausstreichen: toller pass von sarkaria, aber dass danach sowohl yeboah als auch kite überzuckern, dass yeboah im abseits war und deswegen kite losstartete, das war schon auch sehr genial und zeigt, was in unserer heurigen mannschaft steckt. erinnert mich an den schnell abgespielten freistoß in wien gegen die austria (ich glaub salmutter wars, oder?), auch damals hatten wir eine sehr gute mannschaft (2010 cupsieg und 2011 dann meisterschaft) 😉
Absolut!
Da gabs ja mal das Tor in Hütteldorf, woraufhin zum ersten Mal das magische Dreieck als solches benannt wurde.
Das gestrige 3:0 war um nichts weniger genial!
nicht erwähnt wird natürlich