Traditionsverein mit Gegenwart
Je intensiver man sich mit Feyenoord beschäftigt, desto offensichtlicher wird die Favoritenrolle des niederländischen Traditionsvereins. In der Eredivisie ist man aktuell erster Verfolger von Ajax Amsterdam. Mit dem Einzug ins Conference League Finale im Vorjahr hat man sich international einen Namen gemacht. Nicht das erste Mal! Dank der nach Ivica Osim zweitgrößten Trainerlegende des österreichischen Fußballs, Ernst Happel, entwickelte man sich schon in den 1970er-Jahren zu einem europäischen Spitzenteam.
Die vielen Namen von Feyenoord
Gegründet wurde Feyenoord noch ein Jahr vor dem SK Sturm Graz. 1908 trafen sich vier übereifrige Studenten in einem Café in Rotterdam, das den schönen Namen „De Vereeniging“ trägt. Der Überlieferung zufolge bekam einer dieser Studenten einen echten Lederfußball geschenkt – damals eine Rarität. Das Ding in der Wohnung verstauben zu lassen, kam daher nicht in Frage. Was also liegt näher, als einen neuen Verein zu gründen? Der bekam den Namen einer einige Fußminuten entfernten Kirche: Wilhelmina.
Damit dürfte schon bald niemand richtig glücklich gewesen sein. Ein Jahr nach der Gründung wurde ein neuer Namen gefunden. Als Hillesluise Footbal Club wollte man durch die Ligen gondeln, weshalb man auch dem Rotterdamer Fußballverband beitrat. Der hatte etwas gegen die entsprechende Abkürzung, HFC, welche bereits von einem Ligakonkurrenten reserviert worden war. Also nahm man den lateinischen Namen Celeritas an, was so viel wie „Tempo“ oder „Geschwindigkeit“ bedeutet. 1912 gelang der ersehnte Aufstieg in die dritte niederländische Liga.

Auf einer Streichholzschachtel verewigt: die frühen Tage von Feyenoord
Erneut kam es zum Namenskonflikt. Bereits Bestandteil der Liga war ein Verein namens RVC Celeritas. Von dem weiß der geneigte Fußballfan herzlich wenig, denn der aus der Nähe von Den Haag stammende Verein gurkt seit Jahrzehnten durch die holländischen Amateurligen. Etwas mehr Wissen verfügen wir über einen Verein namens Feyenoord. So heißt der Stadtteil, indem 1908 die Wilhelmina gegründet wurde und so heißt ein Verein, der ein paar Jahrzehnte danach zur europäischen Spitze gehören sollte.
Dem Verein aus dem Süden der fast 700.000 Einwohner zählenden Hafenstadt sollte ein steiler Aufstieg gelingen. 1924 gelang der erste Meistertitel. Ein Erfolg mit Symbolwert. Bis dahin galt Fußball in den Niederlanden als Hochburg für die Aristokratie. Nun drang ein Team an die Spitze, das sich von den untersten Ligen nach oben gekämpft hatte, sich noch dazu als Arbeiterverein identifizierte.
Eine Stadt erfindet sich neu
Im Jahr 1937 zog die immer größer werdende Anhängerschaft in eine neue Heimat. Noch heute pilgern die Feyenoord-Fans in das De Kuip – zu deutsch: die Wanne. Zwei weitere Meistertitel und zwei Pokalsiege konnte man bis zur Eröffnung zusätzlich einheimsen. Man etablierte sich als fester Bestandteil des niederländischen Fußballs. Auf inflationäre Jahre folgte allerdings eine große Depression. Ein verheerender Bombenangriff durch Nazi-Deutschland zerstörte 1940 die komplette Altstadt. Die Niederlanden kapitulierten, Fußball verkam zur Nebensache.
Durch die Lage am Atlantik galt und gilt Rotterdam dem Königreich als kulturelle und wirtschaftliche Hochburg. Die Gestapo verbreitete Angst und Schrecken, um den zahlreichen Widerstand der Einheimischen zu brechen. Abertausende Menschen wurden in Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Während des Kriegsverlaufs nahm die Stadt aufgrund des florierenden Hafens eine wichtige militär-strategische Rolle ein. Zwei weitere große Bombenangriffe – 1941 und 1944 – machten so gut wie jedes Gebäude dem Erdboden gleich.
Als endlich Frieden in Rotterdam herrschte, verzichteten die Büger*innen auf einen klassischen Wiederaufbau. Stattdessen bewiesen sie ihr kreatives Potential und ihren Mut, einen Neuanfang zu wagen. Zahlreiche Architektenbüros wurden mit Aufträgen beglückt, das Stadtbild durch ebenso spektakuläre wie moderne Neubauten nachhaltig zu verändern. Beispiele gefällig? Ein riesiges Bürozentrum in der Innenstadt, das Groothandelsgebouw. Die Lijnbaan genannte Einkaufsstraße im Herzen Rotterdams.

Nach Kriegsende wird Rotterdam zu einer hochmodernen Hafenstadt
Goldene Ära
Das Schicksal des Vereins Feyenoord gleicht insofern jenem der Stadt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde man eine größere Nummer als man vorher eh schon war. Die goldene Ära begann mit dem Double-Sieg 1965 und mündete 1970 in den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Ein Jahr zuvor hatte der schon bei Ligakonkurrent ADO Den Haag durch neuartige Methoden aufhorchen lassende Ernst Happel das Traineramt bei Feyenoord übernommen. Am 6. Mai 1970 gelang seiner Mannschaft im Mailänder San Siro ein Erfolg ungeahnten Ausmaßes. Als erster niederländischer Verein überhaupt gewann man den Europapokal der Landesmeister. Der schwedische Nationalstürmer Ove Kindvall hatte in der Verlängerung das entscheidende 2:1 erzielt. Celtic war geschlagen, die Fans von Feyenoord kannten kein Halten mehr.

Die zweitgrößte Trainerlegende nach Ivica Osim
1974 wurde zudem der Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Weltmensch Happel war schon 1973 zum FC Sevilla gezogen, doch in seinen vier Jahren in Rotterdam hatte er eine intensive Duftspur hinterlassen. 2002 gewann man den UEFA-Pokal. Die eigene Jugend wird intensiv gefördert. Das war damals so, das ist heute so, das wird immer so sein.
Robin van Persie reifte in der eigenen Jugendabteilung zum Fußballprofi heran. Weitere bekannte Spieler mit Feyenoord-Vergangenheit sind Wim Jansen, der 1974 an der Seite Johann Cruyff (welcher wiederum seine Karriere bei Feyenoord ausklingen ließ) Vize-Weltmeister wurde; PSG-Spieler Georginio Wijnaldum; der einst Rudi Völler bespuckende Welktlasse-Spielmacher Ruud Gullit; Salomon Kalou; Dirk Kuyt; oder Inter-Abwehrspieler Stefan de Vrij.
Ein Mann mit großem Einfluss
Dutzende weitere Namen müssten genannt werden, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Und egal, wie kurz man sich halten will, um einen Mann kommt niemand herum, der sich mit Feyenoord beschäftigt: Giovanni van Bronckhorst. Bekanntlich schaffte er es vergangenes Jahr als Manager der Glasgow Rangers bis ins Finale der Europa League. Auch als Coach von Feyenoord hat er einst große Erfolge gefeiert. Er wurde in Rotterdam geboren und war schon als Spieler essentieller Bestandteil des Vereins.

Als Spieler und als Coach überdurchschnittlich erfolgreich
Von 1993 bis 1998 hatte er über hundert Pflichtspiele im Profiteam absolviert. Zum Ende einer großen Spielerkarriere kehrte der für seine kampfbetonte Spielweise berüchtigte van Bronckhorst zurück zum Heimatverein. Von 2007 bis 2010 stand der Rechtsverteidiger wieder auf dem Platz. Nach seinem Karriereende begann er als Trainer zu arbeiten, nämlich in der internen Nachwuchsabteilung. Unterdessen befand sich sein Verein in der Krise.
Die Saison 2010/11 beginnt katastrophal, der den niederländischen Fußball prägende Verein scheint gegen den Abstieg spielen zu müssen. Am 10. Spieltag erlebt Feyenoord einen rabenschwarzen Tag. PSV Eindhoven, auf nationaler Ebene großer Titelrivale, blamiert das aus Rotterdam angereiste Team. PSV erzielt zehn Treffer. Feyenoord keinen einzigen. Zwar erholt sich der Club und landet schließlich im Tabellenmittelfeld. Dennoch läutet dieses Debakel eine für das gesamte Umfeld schwierige Zeit ein. Von Titeln ist keine Rede, vor allem der größte Verein der Niederlande, Ajax, scheint außer Reichweite zu sein.
Während dieser sauren Jahre sammelt van Bronckhorst weiterhin wichtige Erfahrungen als Coach. Mittlerweile hat er sich zum Chef von Feyenoords zweiter Mannschaft hochgearbeitet. 2015 erfolgt der logische Schritt, er nimmt das Angebot vom Vereinsvorstand an, wird Trainer der Profis. Dem Vizeweltmeister von 2010 gelingt rasch der Turn-Around. Bereits in der ersten Spielzeit gewinnt er den nationalen Pokal – Finalist FC Utrecht hat das Nachsehen. Ein Jahr später ist es nicht der Pokal, sondern die Meisterschale, die van Bronckhorst und sein Team nach Rotterdam holen. Der erste Ligatitel seit 18 Jahren!
Der aktuelle Kader
Einige Trainerwechsel später hat Feyenoord Erneut einen Trainer gefunden, mit dem man außerordentlich zufrieden ist. Arne Slot hat die Mannschaft im Juli 2021 vom zum alten Eisen gehörenden Dick Advocaat übernommen. Nicht übernommen hat er dessen leicht angestaubte, auf die Defensive fokussierte Prinzipien. Slot lässt seine Mannschaft früh pressen und zügig nach vorne spielen. Eine Spielweise, die den auf mutigen Fußball drängenden Talenten sehr entgegenkommt. Arne Slot stellt sein Team vorzugsweise in einem 4-3-3 auf.
Auf der Linie gilt Eigengewächs Justin Bijlow als unumstrittener Stammspieler. Vom 24-Jährigen sind inbesondere sensationelle Reflexe auf der Linie überliefert. Bondscoach Louis van Gaal sieht ihn als Nationalspieler, sechsmal lief Bijlow unter ihm bereits im niederländischen Nationalteam auf, wobei er seinen Kasten dreimal sauber hielt. Den Erfolgslauf in der Conference League hatte er im letzten Jahr verletzungsbedingt zu einigen Teilen verpasst. Im großen Finale gegen die AS Roma stand er trotz mangelnder Praxis wieder am Platz. Das entscheidende Gegentor konnte er genauso wenig verhindern wie sein Abwehrchef.
Wiedersehen mit Nasenpflaster
Als solcher betätigt sich ein alter Bekannter. ÖFB-Teamspieler Gernot Trauner hielt ja etliche Jahre beim LASK und zuvor bei der SV Ried den Laden zusammen. Er wagte sich im letztjährigen Sommer in ein neues Abenteuer, ging nach Holland, wo er sich sofort als Führungsspieler etablierte. Daran hat auch sein Stellungsfehler beim entscheidenden Tor durch die AS Roma im letztjährigen Finale nichts geändert. In den Niederlanden ist Trauner für dieselben Werte bekannt, wie in der österreichischen Bundesliga.

Nie ohne Nasenpflaster: Gernot Trauner
In der Luft gilt er als beinahe unbezwingbar. Sein ohnehin überdurchschnittlich gutes Passspiel zeugt von noch besserem Spielverständis als zu den Zeiten in Linz. Feyenoord baut das Spiel vorzugsweise mit flachen Pässen auf, wobei die Offensivspieler durch geschicktes Laufverhalten Schnittstellen in den Defensivreihen des Gegners erzeugen. Nicht selten sind es Pässe von Trauner, die einen gefährlichen Angriff einleiten.
Auf der halblinken Abwehrseite war im letzten Jahr Marcos Senesi gesetzt. Ein kongenialer Partner für Trauner, denn auch Senesi verfügt für einen Innenverteidiger über ausgezeichnete Übersicht. Was jedoch vielen Scouts nicht verborgen blieb. Premier League Aufsteiger AFC Bournemouth sicherte sich die Dienste des Argentiniers für ungefähr 15 Millionen Euro.
Ersatzweise übernimmt der Slowake David Hancko dessen Rolle. Hancko ist ein unnachgiebiger Defensivspieler, der den Gegner weder mit offenen Räumen, noch mit einem aufgegebenen Zweikampf beschenkt. Im Spielaufbau wirkt der Slowake etwas grobschlächtiger als sein Vorgänger oder sein österreichischer Abwehrpartner. Kompensiert wird dieser Verlust auch vom Mittelfeld, doch dazu später mehr.
Unter Arne Slot hat sich der Norweger Marcus Pedersen einen Fixplatz erarbeitet. Während der vielen Ausfälle von Lutsharel Geertruida machte er durch seine offensiven Qualitäten auf sich aufmerksam. Pedersen geht weite Wege nach vorne, wo er durch seine Körpergröße in der Luft ebenso gut zu gebrauchen ist, wie als Flankengeber. In der Defensive präsentiert er sich hingegen nicht immer sattelfest.
Auf der linken Abwehrseite musste Feyenoord einen weiteren Abgang hinnehmen. Überhaupt kam es im Team aufgrund der Vorjahreserfolge zu vielen Transfers. Der aktuell aus gesundheitlichen Gründen scheidende Sportdirektor Frank Arnesen, nutzte das zahlreiche Interesse an seinen Spielern, um in diesem viel Geld durch Ablösesumme zu erwirtschaften. Bei Tyrell Malacia war das nicht anders. Manchester United konnte sich seine Dienste sichern.
Die Lücke, die Malacia hinterlässt, wird von unterschiedlichen Spielern besetzt. Jugendgewächs Quilindschy Hartman durfte sich ebenso beweisen wie Pedersens Landmann, die Hertha-Leihgabe Fredrik Björkan. Beim souveränen Sieg im Derby gegen Sparta diesen Sonntag stand erstmals der im Sommer geholte Peruaner Marcos Lopez auf dem Platz. Wer auch immer am Donnerstag die Rolle des Linksverteidigers einnimmt, wird mit Offensivläufen nicht geizen.
Spielstarkes Zentrum
Angetrieben wird das Spiel von Kapitän Orkun Kökcu. Der fand im Alter von 14 Jahren seinen Weg vom FC Groningen in die Jugendabteilung von Feyenoord. Dass er dort zum türkischen Nationalspieler und Führungsspieler aufstieg, stellt einmal mehr unter Beweis, welch großartige Arbeit der Verein bei der Nachwuchsarbeit leistet. Kökcu ist im zentralen Mittelfeld beheimatet doch eigentlich ist er ein echter Allrounder – und immer dort zu finden, wo gerade etwas los ist. Je nach Spielsituation lässt er sich auf Höhe der Abwehrreihe fallen, um den Spielaufbau zu steuern, setzt durch elegante Pässe vom Mittelkreis heraus seine Mitspieler in Szene oder überladet bei Konterangriffen den gegnerischen Strafraum bzw. setzt sich für seine gefürchteten Distanzschüsse in Position. Kökcu zu kontrollieren könnte Hauptaufgabe der Mannschaft von Christian Ilzer sein.
Ebenfalls im zentralen Mittelfeld spielt Quinten Timber. Dessen Zwillingsbruder Jurrien Timber lässt Woche für Woche als Abwehrspieler bei Ajax aufhorchen und gilt als einer der größten Shootingstars der Eredvisie. Quinten steht ihm da nicht besonders nach. Genau wie sein Bruder begann er im Nachwuchs von Feyenoord zu kicken, entschloss sich aber sehr bald dazu, sein Glück bei Ajax zu probieren. Während sich Jurrien dort voll durchgesetzt hat, sah sich Quinten dazu gezwungen, sein Glück beim FC Utrecht zu probieren.
Vergangene Saison überzeugte er dort durch seine gute Präsenz am Ball und den Willen, über den ganzen Platz verteilt in Erscheinung zu treten. Bei Feyenoord macht er genau dort weiter. Im rechten zentralen Mittelfeld übernimmt er eine ähnliche Rolle wie sein die Kapitänsschleife tragender Nebenmann.
Während die beiden enorm viel Laufarbeit verrichten sorgt der Pole Sebastian Szymanski auf der Zehnerposition für große Momente im Angriffsdrittel. Die Leihgabe von Dinamo Moskau überzeugte beim neuen Verein von Beginn weg. 2 Tore und 3 Assists in fünf Ligaeinsätzen sprechen für sich selbst. Mit seinem linken Fuß sorgt er je nach Lust und Laune für großartige Pässe hinter die Abwehr, dribbelt sich auf engstem Raum durch den gegnerischen Defensivverbund oder wagt den einen oder anderen Distanzschuss. Glück für Sturm: im Hinspiel ist er aufgrund einer Oberschenkelverletzung mehr als fraglich.
Ein fluider Perser und ein gescheitertes(?) Talent
Seinen Platz könnte am Donnerstag der kürzlich für 4 Millionen Euro von Hertha BSC verpflichtete Javairo Dilrosun einnehmen. Der Cousin vom Führenden der Torschützenliste in der deutschen Bundesliga (Sheraldo Becker) konnte sich in vier langen Spielzeiten bei der Hertha nicht wirklich durchsetzen. Dilrosun überzeugte aber im Vorjahr als Leihspieler für Girondins Bordeaux. Und auch am Sonntag interpretierte er diese Rolle sehr gut und traf zum 2:0 gegen Sparta (Entstand 3:0).
Am rechten Flügel ist ein besonders interessanter Spieler vorzufinden. Der Iraner Alireza Jahanbakhsh genießt in Holland ein hohes Ansehen, auch, weil er 2018 Torschützenkönig in der Eredivisie wurde. Das Laufverhalten vom 62-fachen persischen Nationalspieler ist für einen Angreifer sehr ungewöhnlich. Enorm häufig lässt er sich ins Mittelfeld fallen, um für seine in der Grundformation defensiver aufgestellten Kollegen Räume zu öffnen. Ziel ist es, den gegnerischen Außenverteidiger aus der Kette zu ziehen, sodass Unordnungen beim Gegner entstehen. Am Ball gilt er als zielstrebiger Spieler. Gerne versucht Alireza aus der Ferne zu treffen. Im letzten Sommer gab Feyenoord eine Million Euro für ihn aus. Ein echtes Schnäppchen – schon im Vorjahr war er einer der Leistungsträger.

Am Feld höchst variabel, im normalen Leben schwer auszusprechen: Alireza Jahanbakhsh
Den linken Außenstürmer übernimmt aktuell Oussama Idrissi. Der 26-jährige Marrokkaner ist hochbegabt und verfügt über hohe Fähigkeiten am Ball – was vielleicht auch an seiner Vergangenheit im Feyenoord-Nachwuchs liegt. Der Durchbruch gelang ihm aber bei AZ Alkmaar. Zweieinhalb Jahre war er dort aktiv und traf bereits damals auf Coach Arne Slot. Unter Slot gelang ihm auch seine erfolgreichste Spielzeit – 13 Treffer in der Saison 2019/20, darunter viele Treffer aus hoher Distanz.
Ein Wechsel zum FC Sevilla war die Folge. Dooferweise gab es in Andalusien kein echtes Vorbeikommen an Starspieler Lucas Ocampos. Eine halbjährige Leihe zu Ajax brachte ebenso wenig Glück ein. Idrissi gelang in 7 Liga-Einsätzen kein einziger Scorerpunkt. Was vielleicht mit seinen Schwächen im mentalen Bereich zu tun hat. Nun soll also der alte Trainer das einstige Riesentalent auf die Spur bringen. Noch ist das nicht gelungen, aber Slot hält ihm trotz mancher Kritik von Fanseite die Stange. Idrissi erfüllt seine taktischen Aufgaben zufriedenstellend und öffnet ähnlich wie Jahahnbahksh durch Defensivläufe Raum für seine Mitspieler. Bis zum Ende seiner Leihe im kommenden Sommer sollten hoffentlich ein paar Treffer Einklang in seine Vita finden – idealerweise aber nicht diesen Donnerstag.
Leicht zu verkraften
Besonders brisante Vwrschiebungen gab es auf der Mittelstürmer-Positon. Da war die niederländische Legende Bryan Linssen letztes Jahr gesetzt. Der 30-Jährige setzt seine Karriere nun jedoch in Japan fort. Gerüchte, Linssen würde mit demselben Berater zusammenarbeiten, wie einst Ivica Vastic und Mario Haas, konnten nicht bestätigt werden. Auch Cyriel Dessers vermisst man in Holland besonders. Zehn Treffer sicherten dem kräftig gebauten Nigerianer vergangene Saison die Torschützenkrone in der Conference League. Seinen Weg setzt er nun beim italienischen Aufsteiger US Cremonese fort.
Macht aber nichts! Ein junger Brasilianer mit dem Künstlernamen Danilo knüpft ohne Probleme bei den Leistungen von Linssen und Dessers an. Zu Ajax-Zeiten war ihm der Durchbruch nicht vergönnt, zur Freude von Feyenoord. Dass er bereits fünf Ligatreffer aud dem Konto hat, mindert diese jedenfalls nicht, auch nicht, dass der kleingewachsene 23-Jährigen ablösefrei verpflichtet wurde. Danilo ist wichtiger Bestandteil des Pressings. Durch seine Geschwindigkeit und Aggressivität verunmöglicht er dem Gegner häufig einen geordneten Spielaufbau.
Fazit
Mit Feyenoord erwartet uns diesen Donnerstag ein starker Gegner, der bereits größere europäische Mannschaften in Bedrängnis gebracht hat. Die lange und erfolgreiche Historie des Vereins lässt Nostalgiker-Herzen höher schlagen. Eine aufregende Architektur macht Rotterdam zu einer lebenswerten und modernen Stadt. Schlachtenbummler kommen also auf ihre Kosten. Und Arne Slot verfolgt mit einem jungen Team einen erfolgreichen Ansatz, der an das Spiel von Serienmeister Salzburg erinnert. Hohes, intensives Pressing mit Fokus auf vertikalen Pässen. Christian Ilzer und sein Team erwartet eine echte Herausforderung. Aber wird man nicht genau dafür zum Profifußballer?
Anmerkung: Alle verwendeten Bilder sind durch Wikimedia Commons lizenziert
Danke. Schöner Artikel. Kann nur mehr durch ein Lektorat aufgewertet werden … 😉
Das Lektorat war noch nicht einsatzbereit und wird mitten in der Nacht einschreiten, wurde mir versprochen 😉
Inhaltlich ist der Artikel toll. Und darum geht es ja. Dafür auch nochmals danke.
Whoa, wenn ich diesen Artikel lese, steigt mein Respekt vor Feyenoord noch viel mehr!
OT:
https://www.kleinezeitung.at/sport/fussball/oesterreich/ersteliga/gak/6189487/Sturm-gegen-GAK_Grazer-Derby-im-OeFBCup-findet-am-19-Oktober-statt
ok die nord bleibt für uns, das ist gut so