Torreicher Sieg gegen den Schweizer Meister!
Am heutigen Samstag um 16:00 Uhr traf der SK Sturm Graz im Zuge des zweiten Testspiels im spanischen Marbella auf niemand Geringeren als den Schweizer Serienmeister, Championsleague-Achtelfinalist und Ex-Klub von Heiko Vogel: den FC Basel. Dieser bot auch gleich seine stärkste Startelf, welche laut transfermarkt.at einen stolzen Marktwert von rund 38 Millionen Euro Wert ist, auf.
Sturm schickte im Vergleich zum Testspiel gegen den FC St. Gallen eine etwas veränderte Anfangsformation in das Duell. Anstelle von Dario Maresic durfte sich Christian Schoissengeyr beweisen, Marc Andre Schmerböck wurde durch Philipp Huspek am rechten Flügel ersetzt und Martin Ovenstad wurde statt des rekonvaleszenten Stefan Hierländers aufgeboten. Es sollten also die ersten Testspielminuten für den Norweger, der aufgrund eines Magen-Darm-Virus den Trainingsauftakt verpasste, im Jahr 2018 werden.
Das Spiel war kaum angepfiffen und schon trat Ovenstad erstmalig in Erscheinung. Einen etwas schlampigen Rückpass konnte Jörg Siebenhandl, der gut mitspielte, gerade noch vor einem Schweizer Angreifer erwischen – eine sehr leichtsinnige Aktion, die auch schief gehen hätte können. Der Tormann der Blackys, eben gerade noch Retter, war nur eine Minute später selbst die Fehlerquelle, spielte einen unnötigen, von ihm ungewohnten Fehlpass direkt zum Gegner, welcher diese Chance jedoch ungenützt ließ und aus spitzem Winkel neben das Tor schoss. Danach folgte eine kurze Drangphase der Schweizer mit einigen Eckbällen, welche allerdings nicht für Gefahr sorgen konnten.
In Minute neun dann der SK Sturm mit der ersten guten Offensivaktion: Thorsten Röcher setzte sich gut am rechten Flügel durch, brachte eine scharfe Hereingabe in den Strafraum, welche jedoch an allen sich im Strafraum befindenden Spielern vorbei ging und beim gut 20 Meter vom Tor entfernt stehenden Fabian Koch seinen Abnehmer fand. Gegen dessen wuchtigen Schuss in das rechte, untere Eck hatte der Schweizer Schlussmann Thomás Vaclik keine Chance und so stand es 1:0 für den SK Sturm.
In der Folge entwickelte sich ein ausgegelichenes, intensives Spiel, in dem Sturm gefühlt mehr Spielanteile hatte. Bei Ballverlusten wurde sofort versucht, mit starkem Pressing den Ball zurückzuerobern – genau das wurde in den vergangenen Tagen intensiv trainiert. Immer wieder mussten die Basler daher den Spielaufbau stoppen und das runde Leder wieder zurück zum Tormann spielen.
In Minute 30 konnten die Schwarz-Weißen dann ihre Führung ausbauen. Nach einer Ecke von Peter Zulj ging der Ball, wie auch schon beim ersten Tor, an allen Verteidigern des FC Basel vorbei, bis die Wuchtel schließlich bei Deni Alar landete. Dieser verlud mit einer geschickten Finte sowohl die Schweizer Innenverteidigung als auch dessen Tormann und schob eiskalt zum 2:0 ein. Direkt nach Wiederankick gab es gleich die nächste Topchance für die Grazer: Philipp Huspek wurde mit einem traumhaften Pass in den Lauf auf die Reise geschickt und scheiterte bei seinem Abschluss nur knapp an Torhüter Vaclik. In Folge wurde der Torschütze zum 2:0, Deni Alar, aufgrund eines leichten Zwickens im Unterschenkel aus dem Spiel genommen. Für ihn kam Fabian Schubert, der erst vor kurzem seinen auslaufenden Vertrag verlängert hat.
Die erste starke Aktion des FC Basel folgte in Minute 36. Valentin Stocker flankte ganz stark auf den rechten Flügel, dort übernahm Michael Lang den Ball direkt und wuchtete die Kugel in das linke Kreuzeck. Traumtor! Allerdings mit einem Schönheitsfehler: Der Schiedsrichter sah den Flügelflitzer nämlich im Abseits. Somit lag Sturm weiterhin mit einer Zwei-Tore-Führung in Front.
In Minute 41 musste man sich dann als Sturmfan schon ein bisschen die Augen reiben. Nach erneut starkem Pressing der Sturm-Elf sah sich Petretta Raoul dazu gezwungen, einen Rückpass zu spielen. Dieser war allerdings etwas ungenau. Der wachsame, zuvor eingewechselte Schubert witterte dies, erlief den Ball, legte stark auf den mit nach vorne gegangen Huspek auf und dieser musste nur noch Danke sagen. 3:0 für Sturm Graz!
Wer allerdings dachte, dass die Schweizer heute eine Abfuhr vom Österreichischen Winterkönig erhalten könnten, wurde gegen Ende der ersten Halbzeit relativ schnell eines Besseren belehrt, denn nur zwei Minuten später klingelte es im Kasten von Jörg Siebenhendl. Diesmal zählte der Treffer auch. Vorausgegangen war diesem eine Ecke der Schweizer, welche Marvin Potzmann unglücklicherweise genau zum am rechten Strafraumeck freistehenden Mohamed Elyounoussi köpfte. Dieser ballerte das Spielgerät eiskalt in das linke Kreuzeck. Der Anschlusstreffer war den Schweizern allerdings nicht genug: Nur eine Minute später tschepperte es schon wieder im Kasten der Grazer. Wieder durch ein Tor von Elyounoussi, wieder durch einen Weitschuss, wieder keine Abwehrchance für den Sturm-Schlussmann. Christian Schoissengeyr attackierte zuvor etwas zu spät und kam nicht mehr in den Zweikampf mit dem Torschützen. Mit einem 3:2 für Sturm Graz ging es also in die Pause.
Zur Pause gab es wie für Testspiele gewöhlich eine ganze Reihe an Wechseln. Lukas Spendlhofer, Sandi Lovric, Marc Andre Schmerböck und Emeka Eze ersetzten Martin Ovenstad, Philipp Huspek, Peter Zulj und Christian Schulz. Auch bei den Schweizern gab es einige Wechsel. Ricky Van Wolfswinkel und Serey Die Geoffroy kamen für Red Bull-Leihgabe Dimitri Oberlin und Ajeti Albian.
In Minute 49 patzte, wie auch schon in Hälfte eins, Jörg Siebenhandl, nachdem er von den Schweizer Angreifern angepresst und unter Druck gesetzt wurde, doch wieder brachte der daraus resultierende Schuss aus spitzem Winkel nichts ein. In Minute 56 zeigte dann Sturm den Schweizern wieder einmal, wie das Toreschießen geht. Ein Freistoß von der linken Spielfeld-Seite brachte Sandi Lovric an Freund und Feind vorbei ins Tor zum 4:2 unter.
Rund 70 Minuten waren gespielt, da folgten wieder einige Wechsel: Patrick Puchegger, Dario Maresic und Oliver Filip lösten Marvin Potzmann, Christian Schoissengeyr und Thorsten Röcher ab. Wie bereits gegen St. Gallen litt in Folge der Spielfluss unter den vielen Wechseln und das Spiel wirkte zunehmend zerfahren. In Minute 72 dürften alle in der Grazer Mannschaft allerdings wieder wachgerüttelt worden sein. Ein Basler Spieler zog aus gut 25 Metern ab und Jörg Siebenhandl konnte den Ball gerade noch an die Latte wehren.
In der Schlussphase durften auch noch Luan Leite und Lukas Fadinger Einsatzminuten sammeln. Die Partie plätscherte gegen Ende so dahin, viel passierte nicht mehr. Sturm gewann somit den Test gegen den FC Basel im Großen und Ganzen nicht unverdient. Wie auch schon im letzten Testspiel wusste speziell die Sturm-Elf aus der ersten Halbzeit zu überzeugen, doch auch die Akteure, die in der zweiten Hälfte zum Einsatz kamen, machten ihre Sache gegen die Schweizer, welche bei weitem nicht so viel durchwechselten, nicht schlecht. Immerhin ging es gegen jene Mannschaft, die in Kürze im Champions-League-Achtelfinale auf Manchester City treffen wird und bereits am Ende des Trainingslagers in Marbella ist. Somit darf man durchaus von einem gelungenen Testspiel für die Schwarz-Weißen sprechen.
Spieldaten:
SK Puntigamer Sturm Graz gegen FC Basel 4:2 (3:2)
Estadio Municipal de Marbella (ESP), 20. Jänner 2018, 16:00 Uhr, 150 Zuschauer
Tore: 1:0 Koch (9. Minute), 2:0 Alar (29.), 3:0 Huspek (41.), 3:1 Elyounoussi (42.), 3:2 Elyounoussi (45.), 4:2 Lovric (56.)
SK Sturm (4-1-4-1; 1. Halbzeit): Siebenhandl; Koch, Schoissengeyr, Schulz, Potzmann; Jeggo; Huspek, Ovenstad, Zulj, Röcher; Alar (33. Schubert)
SK Sturm (4-1-4-1; 2. Halbzeit): Siebenhandl; Koch (78. L. Leite), Schoissengeyr (68. Maresic), Spendlhofer, Potzmann (68. Puchegger); Lovric; Eze, Jeggo (82. Fadinger), Schmerböck, Röcher (68. Filip); Schubert
FC Basel (4-4-2; Startaufstellung): Vaclik; Lang, Frei F., Stocker, Suchy, Oberlin, Ajeti, Alvarez, Elyounoussi, Petretta, Xhaka
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