Torloses Unentschieden gegen den LASK

Spielbericht: LASK vs. SK Sturm Graz (0:0)

Die neunte Runde des Grundduchganges der aktuellen Bundesligasaison bescherte dem SK Sturm Graz ein denkbar schlechtes Los. Nach zuletzt durchwachsenen Auftritten im Ligabetrieb galt es auswärts im Rahmen des Sonntagabendspieles gegen die formstarken Athletiker aus Linz zu punkten. Der LASK konnte die letzten sechs Runden allesamt gewinnen, Siege gegen Mannschaften wie Rapid und FK Austria Wien waren der Lohn für die harte Arbeit, welche die Mannschaft unter Trainer Oliver Glasner leistet. Beachtenswert: Nur fünf Gegentore mussten die Oberösterreicher bis dato in der Liga hinnehmen, absoluter Ligabestwert. Zahlen und Fakten, wovon die Schwoazen im Augenblick nur träumen können. Nach drei Remis konnte gegen die Admira wieder voll gepunktet werden, jedoch musste man in der Folgewoche gegen den SV Mattersburg eine Heimniederlage hinnehmen. Selbstverständlich trug die bittere Cup-Niederlage am Mittwoch nicht dazu bei, dass die Mannschaft zur alten Stärke der Vorsaison zurückfindet. Nichtsdestotrotz durfte man hoffen, wichtige drei Punkte mit nach Hause zu nehmen, konnten doch die letzten drei Spiele gegen die Linzer gewonnen werden.

© sturmtifo.com / Chris Bauer

Hektische Minuten zu Beginn

Der LASK startete offensiv wie erwartet, der Steirer Reinhold Ranftl konnte sich gleich zu Beginn des Spiels in Position bringen und eine gefährliche Flanke schlagen, jedoch schaffte es die Grazer Defensive den Ball zu entschärfen. Die ersten Minuten gehörten zweifelsohne der Heimmannschaft, gefährliche Flankenläufe über die rechte Seite brachten die Mannschaft von Trainer Heiko Vogel des Öfteren in Bedrängnis. Den ersten Versuch in der Offensive wagte Sturm nach rund 15 Minuten, zwischen Lukas Grozurek und Otar Kiteishvili fehlte es aber noch an der Feinabstimmung, womit deren Versuch ungefährlich blieb. Immer wieder zeigte sich die starke Verunsicherung der Abwehrreihe, spielendleicht kamen die Linzer immer öfters vor das Tor von Jörg Siebenhandl. In Minute 19 musste jedoch Goalie Schlager in allerhöchster Not eingreifen, der Schussversuch von Grozurek hätte sonst mit einem Tor für die Schwoazen geendet. Nach 30 Minuten sah man ein anderes Spiel als zu Beginn, Sturm überstand die erste Drangphase der Linzer und konnte deutlich mehr Zweikämpfe gewinnen. Mittlerweile wäre auch der Führungstreffer nicht unverdient gewesen, ganze fünf Eckbälle konnte man auf Seiten der Grazer zählen, auch Abschlüsse waren keine Seltenheit mehr.

Rollentausch

Man sah eine rasante, attraktive Partie, in welcher sich beiden Mannschaften nichts schenkten. Beide Teams fanden den benötigten Platz und die daraus resultierenden Chancen vor, die Zweikampf- und Schussquote fiel jedoch zu Gunsten der Gäste aus. Nachdem man in den ersten Minuten von den Linzern nahezu überrannt wurde, konnte man nach und nach die Kontrolle über das Spiel übernehmen und Akzente nach vorne setzen. In der Schlussviertelstunde der ersten Spielhälfte befand sich der Ball zumeist im Mittelfeld, wodurch wenig Ereignisreiches passierte. Schiedsrichter Harald Lechner hatte damit keinen Grund nachspielen zu lassen und pfiff pünktlich zur Pause.

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Paralleler Spielverlauf

Der zweiten Hälfte fieberte manch Anhänger wohl auch mit einem mulmigen Gefühl entgegen, erfolgte doch meist nach der Pause ein kollektiver Leistungsabfall der Mannschaft, welchen es zu verhindern galt. Es gab durchaus Parallelen zu den ersten 45 Minuten, es war wieder der LASK, der das Spielgeschehen bestimmte und die Defensivabteilung ins Straucheln brachte. Nach 60 Minuten durfte auch Emeka Friday Eze ins Spielgeschehen eingreifen, mit seiner Schnelligkeit sollte er für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen. Zum wiederholten Male konnte Sturm nach schwierigen Anfangsminuten besser ins Spiel finden, Eze wusste früh und hartnäckig zu stören und konnte somit die eigene Abwehr- und Mittelfeldreihe entlasten. In Minute 72 hatte Yusuf Otubanjo den Führungstreffer für die Hausherren auf dem Fuß, jedoch fiel sein Schuss aus rund 16 Metern zu zentral aus, wodurch Siebenhandl den Ball sicher entschärfen konnte. Bereits zu Beginn der Schlussviertelstunde sah man einem torlosen Unentschieden entgegen, zu wenige Strafraumszenen und eher lasches Zweikampfverhalten auf beiden Seiten waren die Regel. In Minute 85 agierte Dario Maresic derart unglücklich, dass der eingewechselte Domink Frieser plötzlich völlig allein auf Siebenhandel zulaufen konnte. Der Stürmer versuchte den Goalie zu überheben, doch der Ball ging knapp am Tor vorbei. Danach die erste gefährliche Szene vor dem Tor der Linzer: Tormann Schlager wäre bereits geschlagen gewesen, doch der abgefälschte Distanzschuss von Peter Zulj verfehlte um wenige Zentimeter das Gehäuse des LASK. Den Schlusspunkt setzte Ranftl mit einem Schuss aus rund 30 Metern, Siebenhandl konnte das Geschoss jedoch zur Ecke klären, welche im Anschluss für die Linzer nichts einbrachte. Somit trennten sich die beiden Mannschaften mit einem torlosen Unentschieden.

Spieldaten

10 Kommentare

  1. Grazer Fussballwunder sagt:

    Nur so zum Nachdenken…(hat nichts speziell mit diesem Spiel zu tun, obwohl auch schon wieder ein Unentschieden)

    Ein Unentschieden in den ersten 22 Runden bringt 0,5 Punkte.
    Ein Sieg in den letzten 10 Runden 3 Punkte.

    D.h. ein Sieg in denn letzten 10 Runden bringt genaus soviel ein wie 6 (!!!!!) Unentschieden in den ersten 22 Runden.

    So gesehen sollte die Taktik im Grunddurchgang vermutlich auch mehr in Richtung Risiko gehen, denn ein Unentschieden bringt, mit Ausnahme der Tatsache dass der Gegner auch nicht mehr Punkte macht, fast gar nichts!

  2. ciro1909 sagt:

    ein sieg bringt halt auch nur 1,5 punkte

  3. Siro sagt:

    1 Torschuss in 94 Minuten!

    1 Sieg aus den letzten 8 Pflichtspielen (danke admira, danke adonis o wie der Verrückte sich genannt hat)

    Kreissl sieht klaren Aufwärtstrend

    Vogel lacht und bleibt

    Gute Nacht SK PUNTIGAMER STURM GRAZ

  4. Arch Stanton sagt:

    Das ist mir fast ein bisschen zu viel Arithmetik und Pessimismus.

    Ein Unentschieden ist einfach nur ein Unentschieden, da ist die deutsche Sprache sehr eindeutig. Keine Entscheidung, kein Sieger. Aber verloren hat, wer alles immer schlecht redet.

    Ja, die Burschen können das besser und wer nicht, der wird es besser wollen und um das geht es. Und da habe ich gestern einen Aufwärtstrend gesehen. Die sind da schon in die Zweikämpfe gegangen als machten sie das hauptberuflich. Das wird schon, keine Sorge..

    Auf die Schwoazn!

  5. Marchanno Diaz Rabihou sagt:

    Ich hoffe es wird endlich dieser 5er Ketten Horror beendet!! Die 4er Kette hat gut bis perfekt funktioniert, Maresic und Spendi ja schon fast europaweit gefragte IV. Jetzt macht man auf modern und es hat noch NIE funktioniert. Würde sogar in der normalen 4er Kette versuchen Avlo links spielen zu lassen, glaube das man aus dem IV trio maresic, avlo, spendl einfach niemand auf die ersatzbank setzen will?! koch weiss in dieser 5er kacke auch nicht so recht was er machen soll und hierli als lv ist sicher nicht die lösung!!

    • Manuel Lampl sagt:

      Seh ich auch so! Mit 5er kette kann man gegen Salzburg spielen, weil da brauchen wir sie, ABER NED GEGEN DIE GANZE VERDAMMTE LIGA!

  6. rio sagt:

    Beeindruckend, wie man Dinge „großreden“ kann und ein 0:0 als Heilsbringer sieht. Vielleicht hat ja man wirklich verabsäumt, nach Cupsieg und Vizemeistertitel für die kommende Saison als Ziel „irgendwie ins obere Playoff rutschen“ auszugeben. So wurde in sommerlicher Hitze vom zumindest gleichwertigen Ersatz geschwaffelt, von CL geträumt und eigentlich die EL-Gruppenspiele erwartet.

    Jetzt sind Trainer & Sportdirektor beglückt über einen überraschenden Punkt in Pasching. Erkennen einen Aufwärtstrend und erfreuen sich erstmals kein Tor erhalten zu haben. Nur sind das wirklich die Ansprüche, die ein SK Sturm, 3 maliger Meister, CL-Teilnehmer und mehrfacher Cupsieger an sich selber stellen darf?

    • Schworza99 sagt:

      Welche Ansprüche muss dann der neunmalige Meister und sechsfache Cupsieger Admira Wacker Mödling haben?

      Also bei einem 0:0 gegen den 2. zu sudern, nachdem wir außer in Cuprunde 1 immer mind. 1 Tor kassiert haben, ist schon toll. Nur weil wir in unserer Kasperl Liga ab und zu mal ganz vorne dabei sind, heißt das nicht das wir international auch die Qualität haben, was zu reißen.

      Bin mir sicher ein Alar hätte uns weitergeholfen, weil er war ja dafür bekannt zu brilieren wenn der Rest des Teams auslässt…aber er hilft ja jetzt den Wiener dort mitzuspielen wo man mit dem 2. größten Budget hingehört.

      Wennst jedes Jahr einen Umbruch hast ist halt auch eine Wahrscheinlichkeit da, unterzuperforemen. Letztes Jahr hama halt überperformt, wers ned glaubt schaut auf die Tabelle…

      Also entweder rückt einmal wer mit die Millionen raus, oder man akzeptiert das man nicht jede Saison ganz vorne mitspielen wird. Da kannst jeden Trainer holen dens willst, ohne Marie is nix los. Und das z.B. Siebenhandel die schlechteste Fangquote aller Keeper in der Liga hat zeigt auch, selbst ohne eine einzige Veränderung wären wir international wahrscheinlich maskriert worden, weil es is egal wer spielt, wenns Scheiße spielst wirst immer vom Gegner hergenommen, egal obst deine Mitspieler 2 Monate oder 2 Jahre kennst…

       

    • Fanatiker sagt:

      @rio

      Bin zu 100% deiner Meinung!!!

      Der war seit 2010/11 in der 2 Liga, bis zum Aufstieg 16/17…
      Das bitte kann man nicht schön reden, und mit einen Punkt zufrieden zu sein.

      HV ist einfach nicht der richtige Trainer für Sturm, darum sollte man rasch handeln Hr. GK.

    • rio sagt:

      @Schworza99:

      Mit verlaub, „ein bleder Vergleich“ oder wie Kreisky sagte: „Lernen’s Geschichte“! Admira Wacker Mödling hat genau 0 (Null) Titel eingefahren. Diese Fusionstruppe aus mehreren alten Traditionsvereinen, ohne Fangemeinde, feiert Jahr für Jahr den Nichtabstieg bzw. Wiederaufstieg. Damit sollte man uns sicherlich nicht vergleichen!

      Selbst der (Noch)Trainer Vogel „verspricht“ in einem heutigen „Kleinen“-Interview einen EC-Platz. Dann sollen wir ob der ersten (glücklichen) „kein Tor erhalten“ Partie in Jubelstürme ausbrechen und in Massen Liebenau stürmen, weil’s erstmalig gelaufen sind und gefightet haben?

      Richtig, wir sind eine Kasperl-Liga (auch wenn 2 Vereine in der EL-Gruppe spielen), umso bedauerlich sind dann wohl unsere Leistungen und Ergebnisse. Unser Anspruch muss (und sollte) sich doch auf die Top 4 hinbewegen, alles andere wäre wohl die absolute Bankrotterklärung der Vereinsführung.

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