Torflut im Steirer-Derby
Prominent besetzt lief die Zweier im Steiermark-Derby gegen die Kapfenberger SV auf. Mit Alexander Borkovic, Niklas Geyrhofer, Max Johnston und Mohammed Fuseini standen gleich vier Spieler der Kampfmannschaft in der Startelf. Bei den Gästen stand mit Philipp Seidl der Bruder des Stadionsprechers der Schwoazn in der Startformation.
Die jungen Grazer begannen ambitioniert und mit viel Tempo. In der 5. Minute wurde man erstmals gefährlich. Eine scharfe Flanke in den Strafraum konnte Kapfenberg-Goalie Richard Strebinger gerade noch vor dem heranrauschenden Sturm-Angreifer wegfausten, der darauffolgende Nachschuss aus dem Rückraum ging weit übers das Tor. Weitere solche Flanken bzw. Freistöße und Rettungstaten folgten nun im Minutentakt. Bei einer solchen räumte Goalie Strebinger seinen Mitspieler Philipp Hutter mit einer Faustabwehr ab, Hutter konnte aber zum Glück weiterspielen.
Nach neun Minuten gelangten die Kapfenberger erstmals in den Grazer Strafraum, blieben dabei aber ungefährlich. Ein KSV-Spieler ging zu Boden, aber Schiedsrichter Achim Untergasser ließ richtigerweise weiterspielen.
Das Tor, das aus dem Nichts kam
In Minute 11 prüfte Johann Lieber nach einer guten Flanke von Max Johnston den gegnerischen Goalie. Kurz darauf erzielte Kapfenberg jedoch wie aus dem Nichts den Führungstreffer. Ein weiter Ball hinter die letzte Linie der weit aufgerückten Sturm-Mannschaft reichte dafür aus. Der herauseilende Sturm-Keeper Matteo Bignetti verfehlte den Ball und der perfekt gestartete Artur Murza traf zum 1:0 für die Gäste.
Nach dem guten Start merkte man der jungen Sturm-Mannschaft nun eine gewisse Verunsicherung an. In der 16. Minute führte eine ähnliche Situation fast zum zweiten Gegentreffer. Bignetti konnte einen Kopfball aus kurzer Entfernung noch über das Tor lenken, auch die darauffolgende Ecke erzeugte Gefahr.
Der Treffer gab Kapfenberg offensichtlich Selbstvertrauen und von nun an sollten sie das Spielgeschehen für die nächsten zehn bis fünfzehn Minuten bestimmen. Aufseiten der jungen Blackys kam es zu vielen Ballverlusten und man hatte kaum längere Ballbesitzphasen, was einen geordneten Spielaufbau verunmöglichte.
Große Gefahr herrschte in der 31. Minute, als nach einem Ballverlust im Mittelfeld und einem schnell weitergespielten Ball ein Kapfenberger quasi allein vor Bignetti auftauchte, doch diesmal konnte sich der Grazer Goalie mit einer Parade auszeichnen.
Die letzte nennenswerte Aktion in Hälfte eins war ein Schuss von Torschütze Artur Murza auf das kurze Eck in der 44. Minute nach Ballverlust in Strafraumnähe, doch Bignetti klärte stark per Fußabwehr.
Spiel gedreht
Sturm kam an zwei Positionen verändert aus der Kabine. Amady Camara kam für Mohammed Fuseini und Jonas Löcker für Alexandar Borkovic in die Partie.
Und kurz nach Wiederanpfiff gelang schon der Ausgleich. Johnston mit der Flanke von rechts und Antonio Ilic schob alleingelassen vor dem Kapfenberger Tor souverän zum 1:1 ein.
In der 52. Minute gab es einen kurzen Aufschrei bei der Gästemannschaft, als Christoph Pichorner nach einem Pressball im Strafraum zu Boden ging, Schiedsrichter Untergasser beurteilte die Situation jedoch korrekt.
Nur zwei Minuten später testete Johann Lieber Kapfenbergs Strebinger mit einem gut angetragenen Schuss von der Strafraumkante. Der Tormann der Obersteirer reagierte aber stark.
58. Minute: Gute und schnelle Kombination der Kapfenberger über links. Der Stanglpass kam scharf in den Strafraum, Bignetti streckte sich, konnte ihn aber nicht mehr erreichen. Zum Glück für unsere Zweier konnte der Kapfenberger Angreifer den Ball jedoch nicht richtig verwerten und so kullerte er auf die Torlinie zu, wurde jedoch noch rechtzeitig von einem Sturm-Verteidiger weggedroschen.
Drei Minuten später auch eine wunderschöne Kombination bei unseren jungen Blackys, vorgetragen in Höchsttempo. Johnston eroberte den Ball in der eigenen Hälfte und spielte einen guten Ball die rechte Seite entlang auf den eingewechselten Amady Camara. Der ließ im Sprint seine Gegenspieler stehen, zog in den Strafraum und fand dort Johnston, der mit nach vorn gelaufen war. Der junge Schotte legte ab auf Ilic und der wiederum knallte das Leder zum 2:1-Führungstreffer in die Maschen. One-Touch-Football vom Feinsten!
Wenig später muss Gabriel Haider nach einem Zusammenstoß im eigenen Strafraum kurz behandelt werden, er kann aber weitermachen.
Ein Punkt für die Moral
In Minute 73 gab es Eckball für Kapfenberg. Der Ball landete unglücklich bei Gabriel Haider und sprang von ihm aus unhaltbar ins eigene Tor, das war der Ausgleich zum 2:2. Kurz darauf hielt Bignetti nach einem gut gesetzten Kopfball Sturm stark im Spiel und klärte zur Ecke. Diese konnte geklärt werden, doch die Obersteirer setzen nach. Bei der Flanke in den Strafraum stieg Falken-Verteidiger Olivier N’Zi am höchsten und setzte den Kopfball wuchtig ins lange Eck. Binnen weniger Minuten drehte die KSV durch zwei Standardsituationen das Spiel.
In der 81. Minute eroberte Sturm den Ball in der eigenen Hälfte und Camara setzte zum Sprint an. Kurz vor dem gegnerischen Strafraum wurde er zu Fall gebracht, der Ball landete jedoch glücklich bei Johann Lieber, der im Strafraum zu Boden ging. In beiden Aktionen blieb ein Pfiff aus. Kurz darauf wurde Lieber ausgewechselt und Jonas Karner betrat das Spielfeld.
Die jungen Blackys blieben am Drücker. Nur drei Minuten später gelangte Camara in Strafraumnähe an den Ball. Mit einem kurzen Haken ließ er seinen Gegenspieler aussteigen und ganz fein lupfte er den Ball aufs Tor. Die Kugel landete im linken Kreuzeck, 3:3-Ausgleich Marke Traumtor.
In der zweiten Minute der Nachspielzeit wieder eine starke Offensivaktion der jungen Grazer. Nachdem sich Jonas Karner stark in die gegnerische Hälfte gedribbelt hatte, gelangte der Ball über Umwege zum eingewechselten Peter Kiedl. Der sah, dass Goalie Strebinger nach einer Kopf-Abwehraktion weit vor dem Tor stand und versuchte es mit dem Distanzschuss – leider knapp am Ziel vorbei.
Kurz darauf wäre Amady Camara auf der rechten Seite der Zwei-Mann-Restverteidigung von Kapfenberg enteilt. Olivier N’Zi zog mit einem rustikalen Einsteigen eigentlich die Notbremse, Schiedsrichter Untergasser zeigte ihm jedoch zum Unverständnis vieler nur die Gelbe Karte und pfiff wenige Sekunden später das Spiel ab.
Fazit
In einem ereignisreichen Steirer-Derby trennten sich Sturm II und die Kapfenberger SV mit 3:3. Max Johnston zeigte mit zwei Assists seine wahrscheinlich bislang beste Vorstellung im Sturm-Dress und Antonio Ilic lieferte mit zwei Toren eine weitere Talentprobe ab.
Während die Offensive in der ersten Halbzeit noch die meiste Zeit in der Luft hing, sah das nach der Einwechslung von Amady Camara ganz anders aus. Die malische Neuverpflichtung belebte das Grazer Spiel und mit seinem Traumtor zum 3:3-Endstand rettete er seiner Mannschaft zumindest noch einen Punkt.
Die Gegentore entstanden durch zu einfaches Überspielen der letzten Linie, ein unglückliches Eigentor nach einem Eckball und einen Kopfball im Anschluss an einen Corner. Abstimmungsprobleme sind bei einer immer wieder neu formierten Defensive nicht überraschend. Wie so oft hat die junge Sturm-Mannschaft jedoch eine Halbzeit lang gebraucht, um richtig ins Spiel zu finden und auch selbst Akzente setzen zu können. Die Wechsel zur Halbzeit trugen ihren Teil dazu bei.
Es heißt also weiter warten auf den ersten vollen Erfolg in der neuen Saison. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich nächste Woche auswärts gegen die Admira.
Schiedsrichter Achim Untergasser, Solarstadion Gleisdorf, 499 Besucher:innen
Tore: Murza (’12), Ilic (’47, ’61), Haider (Eigentor, ’73), N’Zi (’76), Camara (’84)
Gelbe Karten: Ilic, Borkovic, Lieber bzw. Miskovic, Thalyson, N’Zi
Startaufstellung SK Sturm II: Bignetti; Johnston – Geyrhofer (’76 Amreich) – Haider – Grube (C); Borkovic (’46 Löcker) – Stückler – Lieber (’82 Karner) – Ilic (’72 Kiedl); Grgic – Fuseini (’46 Camara)
Ersatzbank: Elias Lorenz, Jonas Karner, Amady Camara, Senad Mustafic, Jonas Löcker, Maurice Amreich, Peter Kiedl
Trainer: Thomas Hösele
Startaufstellung Kapfenberger SV: Strebinger; Seidl (’62 Leimhofer) – Pichorner – N’Zi – Mandler; Heindl – Miskovic (’88 Szerencsi) – Hutter; Zikic (C) – Pusch – Murza (’62 Hassler)
Ersatzbank: Marvin Wieser, Thalyson, Niklas Szerencsi, Sebastian Leimhofer, Stefan Djuric, Alexander Hofleitner, Luca Hassler
Trainer: David Sencar
Boah. Wenn der Antonio Ilic so weiter macht wird der bald in der Bundesliga zu sehen sein. Also nicht bei Sturm, aber sicher wo anders.
Das wäre dann eine Katastrophe, und Typisch für Sturm
Camara ein paar sehr, sehr starke Aktionen, coole Ballführung, mega Dribblings. Vielleicht schon bald eine Option für ein paar Minuten in der 1er.
was ist los mit mo fuseini?
warum spielt der immer nur 45min oder kürzer?
weil er gestern in der 1er gespielt hat.
Hat mich eher gewundert, dass er überhaupt gespielt hat.
Da gibt es Regeln. Wenn man für die 1st zum Einsatz kommt darf man in der 2ten nur so und so lange spielen …usw