Torfestival in Messendorf
An diesem Freitag nutzte Sturm die Zwangspause aufgrund der Länderspiele für ein Testspiel gegen den slowenischen Erstligisten NK Celje. Wie auch Sturm, so verpatzten auch die Slowenen ihren Saisonstart ordentlich. Während sich Sturm immerhin im Tabellenmittelfeld wiederfindet, so befindet sich der slowenische Vizemeister am Tabellenende. Für beide Teams bestand somit die Möglichkeit sich Frust von der Seele zu schießen und Reservisten etwas Spielzeit zu geben.
Aufgrund der für ihre jeweiligen Nationen fehlenden Spieler kamen Gratzei, Sharifi, Klem und die beiden Amateure Johannes Handl und Dario Maresic in den Kader.
Schwache erste Hälfte
Das Spiel begann sehr zerfahren, es dauerte rund vierzehn Minuten bis zur ersten echten Tormöglichkeit. Doch da wurde es schon brenzlich. Die neu formierte Verteidigung mit dem jungen Marisic mit leichten Abstimmungsschwierigkeiten, doch genau dieser kann vor dem Tor per Fuß klären.
Doch nur kurz später geht es für die gesamte Sturm Hintermannschaft zu schnell und plötzlich steht Ivan Firer alleine vor Michael Esser und hat keine großen Probleme damit das 0:1 zu machen.
Dann die 20. Minute: Gruber mit dem weiten, hohen Pass quer über das Feld zu Donis Avdijaj, der dann in die Mitte zieht und aus gut zwanzig Metern einfach abzieht! Tor! Etwas Mithilfe vom Torwart der Slowenen war da schon dabei, aber das kann er einfach. Praktisch mit der ersten echten Möglichkeit machte Sturm den Ausgleich.
Ende der ersten Hälfte machte es die Sturmabwehr den Angreifern von Celje wieder zu leicht. Vereint schaffte man es nicht den Ball zu klären und so traf Osman Ali im Fallen zur neuerlichen Führung. Der Treffer fiel in einer Phase in der sich Sturm immer mehr Spielanteile erarbeitete.
Mit viel Schwung in Hälfte zwei
Mit diesem Spielstand ging es dann auch in die (sehr kurze) Pause.
Franco Foda brachte für die zweite Hälfte fünf neue Spieler. Christian Gratzei, Johannes Handl, Kristijan Dobras, Daniel Offenbacher und Roman Kienast sollten mehr Schwung ins Spiel der Grazer bringen.
Und so kam es auch. Offenbacher auf Gruber, weiter auf Klem, der mit der Maßflanke auf Kienast, der zum Ausgleich köpfelte. So einfach kann es gehen. Sehr schöne und schnelle Kombination. Und in dieser Tonart ging es gleich weiter. Kienast mit dem Pass auf Gruber, der wird nicht richtig attackiert und macht relativ unbehindert das Tor zur 3:2 Führung.
Sturm in dieser Phase sehr engagiert, attackiert früh und trifft. In Minute 56 war es Spendlhofer, der nach einer Ecke das 4:2 machte. Nur sechs Minuten benötigte Sturm um aus einem 1:2 Rückstand ein 4:2 zu machen. Während es bei Sturm nun deutlich besser lief als in Hälfte eins, kam der NK Celje nicht mehr richtig ins Spiel. Einzig ein gefährlicher Kopfball kam nach einer Ecke auf das Tor von Gratzei, doch dieser zeigte einen sehr guten Reflex und konnte die Chance vereiteln. Dann aber gleich wieder Sturm, Edomwonyi scheitert noch am Keeper, doch der Ball gelangt direkt zu Schick, der den Ball zum 5:2 im leeren Tor unterbringt.
Auch wenn es in dieser Hälfte ebenfalls die eine oder andere Abstimmungsschwierigkeit gab, war auffällig, dass die rechte Seite mit dem eingewechselten Naim Sharifi deutlich besser funktionierte als noch vor der Pause.
Mittlerweile schaltete das Heimteam einen Gang zurück und ließ Ball und Gegner laufen.
Doch noch einmal lässt Sturm ordentlich Spielwitz aufkommen: Dobras auf Schick auf der linken Seite, weiter zu Kienast, der per Ferse auf Dobras, wieder zurück auf Kienast – der gleich zwei Verteidiger aussteigen lässt und zum 6:2 trifft. Traumaktion vom zuletzt sehr demotiviert wirkenden Roman Kienast! Generell eine sehr schnelle Kombination über mehrere Stationen.
In weiterer Folge flachte das Spiel ab, Sturm war mit dem Spielstand zufrieden, Celje schien eher auf Schadensbegrenzung aus zu sein und somit lautete der Endstand 6:2! Während die erste Hälfte eher schwach war, wusste Hälfte zwei absolut zu überzeugen. Ebenfalls darf man sich in Zukunft auf die teils stark spielenden Handl und Maresic freuen. Und auch Sharifi machte seine Aufgabe deutlich besser als der in Hälfte eins auf dieser Position agierende Ehrenreich.
Spieldaten:
SK Sturm – NK Celje 6:2 (1:2)
Trainingszentrum Messendorf, 04. September 2015, 17:00 Uhr Uhr
Tore: Avdijaj, Kienast (2), Gruber, Spendlhofer, Schick bzw. Firer, Osman Ali.
Aufstellung des SK Sturm:
Michael Esser (46´Gratzei) – Martin Ehrenreich (46´ Naim Sharifi), Lukas Spendlhofer, Dario Maresic (46´ Johannes Handl), Christian Klem – Andreas Gruber, Sascha Horvath, Sandi Lovric (Daniel Offenbacher), Donis Avdijaj – Josip Tadic (46´ Roman Kienast), Bright Edomwonyi
Aufstellung des NK Celje:
Ivan Hosman, Ziga Kous – Marko Krajcer – Ramon Soria – Jure Travner, Danijel Miskic – Blaz Vrhovec – Karlo Tezak – Osman Ali, Erico Sousa – Ivan Firer
Der Test erinnert an das Cup Spiel gegen Hartberg. Auch da durfte man, ob der Präsenz und Spielfreude die einige Akteure ausstrahlten (Dobras zB), viel erwarten und in weiterer (Meisterschafts)Folge war davon nicht mehr viel zu sehen. Celje wird kein Maßstab sein und die nächsten Wochen werden es zeigen ob ein Roman Kienast zB wieder halbwegs einen Fuß auf die Liebenauer Erde bekommt oder weiterhin absolut unbrauchbar ist…
Sharifi hat gut Druck gemacht und ist in aller Regel viel besser ins Spiel eingebunden als der Öhrli. Ob das dem Franzl reicht und er ihn allein wegen dieser objektiven Merkmale einmal spielen lässt, mal schauen…
Tolle Analyse.
Tja wer ist nicht besser als Ehrenreich, hmmmm. Mir fällt da keiner in der Bundesliga ein der noch schlechter kicken kann. Obwohl, kicken kann man das ja nicht nennen.
Hast recht Celje is kein Maßstab (MW 4,6 Mio) ist Tabellenletzter und hat die beiden letzten Ligaspiele 9 Tore kassiert.
Aber optisch siehts halt gut aus für uns. Man hätte sich mit Maribor oder ähnlichen messen sollen.