Time to play the Game

Spielercheck: SK Sturm Graz vs. FK Austria Wien

Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.

Man of the Match:

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Marvin Potzmann – Note: 1,19

Für diese Leistung gab es sogar Sonderlob von Foda. Als Achter, in der Verteidigung im Zentrum/Halbrechts neben Zulj zog er die Strippen im Spiel, lieferte einen hervorragenden Assist auf Deni Alar vor dem 1:0 ab und führte unglaubliche 18 Zweikämpfe – Bestwert aller Feldspieler! Diese Darbietung sollte auch Potzmanns größte Kritiker zum Verstummen gebracht haben. Selbst Kampfsau James Jeggo dürfte beim gestrigen Einatz des schwarz-weißen Senkrechtstarters der bisherigen Saison das Staunen ins Gesicht gestanden haben. Auch den Elfmeter holte er mit einer wunderschönen Pirouette sehr stark heraus. Es war wirklich ein Genuss Potzmann gegen die Austria auf die Beine zu schauen und er hat sich den Titel „Man of the Match“ wahrlich verdient.

Deni Alar – Note: 1,42

Wenn man einen Elfmeter verschießt und dennoch mit Standing Ovations vom Publikum bei der Auswechslung verabschiedet wird, dann hat man dennoch sehr viel richtig gemacht. Mit seinem ersten Bundesliga Doppelpack der Saison schoss er die Veilchen zurück nach Favoriten und Sturm zum verdienten Sieg. Vor allem das erste Tor muss hier noch einmal erwähnt werden, unglaublich wie sicher und kaltschnäuzig Deni im Strafraum agiert. Zwar hatte er beim zweiten Treffer ein wenig Glück, dass Kadiri den Ball unhaltbar abfälschte aber darüber hüllen wir gerne Alfred Tatars berühmt-berüchtigten Mantel des Schweigens. Gegen Ende der zweiten Halbzeit wirkte Alar ein wenig müde, folgerichtig wurde er auch ausgewechselt, mit ein bisschen mehr Frische wäre vielleicht sogar ein weiteres Tor möglich gewesen, es gab einige gute Kontergelegenheiten. Trotzdem eine sehr starke Vorstellung des Stürmers.

Dario Maresic – Note: 1,45

Was soll man zu Maresic noch großartig sagen? Woche für Woche spielt er den gleichen sensationellen Stiefel runter. Die harmlose Offensive der Wiener prallte an seiner jugendlichen und paradoxerweise so routinierten Präsenz einfach ab. Vor allem Pires wird noch schlecht geträumt haben, denn diesen hat Dario quasi komplett abmontiert. Wie wichtig so ein moderner Innenverteidiger ist, konnte man auch gut beim Führungstreffer beobachten. Hier hebelte Maresic quasi die komplette Austria-Mannschaft mit einem schönen Zuspiel aus und Potzmann musste letztendlich „nur noch“ einen weiteren Zuckerpass auf Alar spielen. Man möge hoffen, dass Eigengewächs entscheidet sich dafür, noch viele weitere Jahre in Graz zu verweilen.

Philipp Huspek – Note: 1,47

Austrias Innenverteidiger sind, formulieren wir es einmal höflich, eher hüftsteif und behäbig. Besonders Serbest, der sonst eine Reihe weiter vorne für Ordnung sorgt, war heillos überfordert mit Huspeks Schnelligkeit. Der Oberösterreicher bewegte sich in diesem Spiel quer über das ganze Feld, für Gefahr sorgte er aber hauptsächlich über den rechten Flügel. Immer wieder konnte er mit Speed ins Zentrum ziehen, oder seine Gegenspieler im Eins gegen Eins an der Eckfahne stehen lassen und dann gefährlich in die Mitte spielen. Besonders hervorzuheben ist sein Zuckerpass zum 3:0 von Deni Alar, der seinen starken Auftritt abrundete. Generell gefällt Huspek in seiner sehr hoch positionierten Rolle ungemein gut, in der er immer wieder extrem intelligent presst und bei Kontern eine echte Waffe darstellt. Wieder ein ganz starker Auftritt bei dem er bereit war, das Katz und Maus Spiel mit den violetten Verteidigern zu spielen. 

Fabian Koch – Note: 1,7

Gegen seinen Ex-Verein wollte Koch wieder zeigen, dass es ein grober Fehler war, ihn so auszumustern. An diesem Spieltag hätte sich Wohlfahrt einen Spieler wie ihn nur sehnlichst gewünscht. Unglaublich wie verlässlich und mit wie viel Herz der Tiroler die rechte Seite beackert. Nicht nur defensiv, sondern auch offensiv konnte sich Koch immer wieder gut einbringen. Besonders das Zusammenspiel mit dem starken Huspek funktioniert außergewöhnlich gut.

James Jeggo – Note: 1,71

Der australische Qualitätsstaubsauger hatte seine Freude mit den überforderten Gästen. 17 Zweikämpfe bestritt das Laufwunder im defensiven Mittelfeld und erstickte unzählige Offensivbemühungen bereits im Keim. Technische Fehler beseitigte er stets mit mustergültigen Grätschen, die aber trotzdem ein hohes Risiko mit sich brachten. Schade, dass Prokop ihn als letzter Mann an der Mittellinie foulte, ansonsten wäre Jeggo alleine aufs Tor gelaufen und hätte wohlmöglich seinen ersten Treffer in schwarz und weiß markieren dürfen.

Peter Zulj – Note: 1,79

Das Herz und Hirn der Mannschaft lieferte gegen die Austria eine tadellose Leistung ab. Mit seiner körperlichen Präsenz im Mittelfeld überforderte er die Wiener völlig, so einen robusten Gegenspieler ist man am Verteilerkreis offensichtlich nicht gewohnt. Immer wieder spielte er die Bälle schnell weiter und sorgte damit für Schwung und Dynamik im Offensivspiel. Es ist auch unglaublich schön zu beobachten, wie Zulj die Bälle im Mittelfeld sichert und das Spiel nahezu dirigiert. Auch seine Spielverlagerungen zaubern einem ein Lächeln ins Gesicht. Dass es sich bezahlt macht, nicht jeden Eckball auf die erste Stange zu schießen, hat Zulj eindrucksvoll beim 2:0 bewiesen.

Stefan Hierländer – Note: 1,86

Auch am linken Flügel weiß Hierländer zu gefallen. Mit seinen Pässen und Laufwegen schafft er enorm viel Platz für seine Mitspieler. Auch in der Defensive ist er ein verlässlicher Partner, Lykogiannis konnte immer auf seinen Vordermann zählen und die linke Seite gut dicht machen. In der Offensive blieb der Kärntner etwas harmlos, was aber daran liegt, dass er extrem viel Abwehrarbeit verrichtet hat. Wie wichtig Hierländer ist, sieht man übrigens immer dann, wenn er nicht spielt.

Jörg Siebenhandl – Note: 1,87

Wäre es schon tiefster Winter, der arme Jörg hätte sich wohl arg verkühlt. Eine solche Unterbeschäftigung wünscht sich am Ende des Tages doch jeder Torhüter. Die harmlosen Schüsschen und Flanken waren für die Nummer Eins der Grazer überhaupt kein Problem, einzig beim Distanzschuss von Holzhauser, welcher hinter ihm am Gebälk einschlug, hatte er ein wenig Glück, denn da hätte er nichts mehr ausrichten können. Kreissl meinte vor ein paar Wochen, dass er es sehr schade findet, wie Siebenhandl noch nicht wirklich von den Fans honoriert wird, denn besonders seine Aufgabe im Spielaufbau erledige der Schlussmann exzellent und wahrhaftig. In diesem Spiel konnte sich Siebenhandl sehr oft konstruktiv und teilweise auch sehr sehenswert am Spielaufbau beteiligen – inklusive fabelhaftem 80 Meter Pass über das ganze Spielfeld, welcher Sturm eine Ecke einbrachte.

Charalampos Lykogiannis – Note: 1,88

Der Furchenläufer spulte an seiner angestammten Position als Linksverteidiger einige Kilometer ab und hatte defensiv keinerlei Probleme. Kaum Fehlpässe in der eigenen Hälfte zeugen von seiner Entwicklung der letzten Wochen als Innenverteidiger. In der Offensive lieferte er eine Torschussvorlage ab, konnte sonst mit seinen unzähligen Flanken immer wieder die Viererkette der Violetten überraschen. Auch zwei Freistöße setzte er an das Außennetz. Der gewohnt souveräne Lyko mit Offensivdrang und bockstarker Abwehrarbeit ist wieder zurück!

Christian Schulz – Note: 2,01

Als linker Innenverteidiger und Kapitän gab er immer wieder Kommandos an seine Mitspieler und ordnete so das Spiel. Besonders bei Standards weiß er den Überblick zu bewahren. In der hitzigen Schlussphase, inklusive Ausschluss gegen Pires, schlichtete er und beruhigte die aufgebrachten Gemüter auf beiden Seiten. Hier kann man vor allem den menschlichen Wert des Deutschen erkennen. Auch spielerisch geht es die letzten Wochen bergauf und derzeit hat er sich den Stammplatz auch verdient. Bitte weiter so!

Einwechslungen:

Oliver Filip– Note: 2,27

Und wieder ein paar Minuten Bundesligaluft für den Neuzugang. Beim nächsten Spiel gibt es vielleicht auch schon etwas mehr Spielzeit als nur die Nachspielzeit.

Sandi Lovric – Note: 2,28

In der Schlussphase durfte sich das „Jahrhunderttalent“ auch noch die Punkteprämie abholen, half mit seiner Einwechslung das Ergebnis zu verwalten und ermöglichte Peter Zulj seinen verdienen Abtrittsapplaus.

Philipp Zulechner – Note: 2,81

Konnte leider keine Akzente setzen und fiel nur einmal auf, als er nach guter Bewegung den Ball gen Anzeigetafel beförderte. 
 
Das SturmNetz-Team bedankt sich bei 166 eingegangenen Bewertungen und widmet unserem Man Of The Match Marvin Potzmann eine ähnlich erbarmungslose Nummer wie seine Spielweise gegen die Wiener Veilchen:

 

 

2 Kommentare

  1. graz4ever sagt:

    Wahnsinns Leistung, Jungs! Das war absolut meisterwürdig und echt beeindruckend zuzusehen! Ich danke von Herzen, dieser Mannschaft+dem Trainerteam für diese beeindruckendende zur Schau stellung vom Teamplay+Dominanz..kurz: „Danke für dieses Spiel!!!“

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