Nastrovje! 2:1-Testspielsieg über ZSKA Moskau
Vor wenigen Tagen war an dieser Stelle im Zuge des Testspiels gegen Vasas Budapest im ländlichen Kumberg völlig zurecht von einer idyllischen Kulisse die Rede. Doch Sonnhofen ist nochmals eine ganz eigene Nummer. Wir haben uns hier wohl hoffnungslos verirrt, so die allgemeine Annahme im Zuge der Anfahrt. Doch inmitten der bewaldeten Berg- und Hügellandschaft, in welcher man kaum einen flachen Quadratmeter vermutet und an ein Fußballfeld eigentlich gar nicht zu denken ist, steht es plötzlich ohne Vorwarnung da: ein echtes Schmuckstück. Das kleine aber mehr als feine Stadion präsentiert sich bei durchaus großem Andrang im allerbesten Zustand, exzellente Bewirtung inklusive. Und klein ist die geniale Arena dann auch eigentlich gar nicht. Selbiges gilt im Übrigen für den Gegner. Mit ZSKA Moskau erwartet uns inmitten der grünen Mark bei perfekten Bedingungen ein echter Testspielkracher. Perfekte Bedingungen deshalb, weil hier etwas weiter oben ein unfassbar angenehmes Lüftchen weht und es gefühlt 15 Grad weniger halt als anderswo. Wo genau wir uns gerade befinden, wissen wir noch immer nicht so ganz. Aber es ist sehr schön hier.
ZSKA eiskalt
Das Testspiel der besonderen Art ist gerade erst zehn Minuten alt, als es schon die kalte Dusche für die Heimmannschaft gibt. Die Nummer 63 der russischen Hauptstädter, Fyodor Chalov, ist im Strafraum der Blackies einfach nicht vom Ball zu trennen und netzt schließlich eiskalt ein. Zuvor gab es kaum nennenswerte Aktionen, ebenso danach nicht. Doch in Minute 34, praktisch aus dem Nichts, der Ausgleich: Unser Lieblingsgrieche Lyko leistet dabei die Vorarbeit, Philipp Zulechner muss nur noch einschieben. Dieses Zusammenspiel sollte sich kurze Zeit später wiederholen. Dieses Mal leistet Zulechner die Vorarbeit, indem er sich gut am Ball behauptet, nur mittels Foul zu stoppen ist und somit an der Strafraumgrenze einen Freist0ß herausholt. Lyko schlenzt diesen elegant an der Mauer vorbei, leider aber auch am Tor. Die Blackys sind nun präsenter. Nur wenige Minuten später kann ein Kopfball von Thorsten Röcher gerade noch von einem russischen Verteidiger von der Linie gekrazt werden. Wie auch schon am Mittwoch zeichnet sich erneut ein sehr abwechslungs- und ereignisreiches Testspiel ab. Doch nun ist vorerst Pause und ein russischer Betreuer bietet uns Vodka an. Oder einen Smoothie.
Nastrovje!
Nach der Pause, in der nicht so rabiat gewechselt wurde wie zuletzt, passiert dann 15 Minuten nicht viel. Erst in der 62. Minuten lässt der eingewechselte Marc Andre Schmerböck aus guter Position eine derartige Harpune los, dass das Zischen des Balles in unserer feldnahen Position noch zu hören ist. Nur drei Minuten später wieder Schmerböck: Stefan Hierländer tankt sich sehenswert durch die Mitte und legt auf diesen ab, doch abermals geht der Ball denkbar knapp über das Tor. Sturm hat jetzt das Heft wieder in die Hand genommen und ist das klar spielbestimmende Team. Und dann scheppert’s auch endlich. Zunächst knallt der ebenfalls eingewechselte Philipp Huspek in der 70. Minute einen zweiten Ball aber an die Stange. Und als das Raunzen im Stadion ob der vergebenen Chance noch gar nicht verstummt ist, macht es Huspek doch – und wie. Sehenswert schlenzt er von der Seite das Leder in die Maschen. Sturm führt gegen die Moskauer absolut verdient und hat sogar noch einige weitere Chancen, um nachzulegen. Eine davon sei euch nicht vorenthalten: In der 79. Minute zeigt Romano Schmid, was in ihm steckt. In unnachahmlicher Hirscher-Manier schlängelt sich dieser um eine Vielzahl an russchischen Beinen und legt im Strafraum dann auch noch perfekt ab. Doch Zulechner wird gerade noch am Abschluss gestört und vermag so den Ball nicht im Tor unterzubringen. Besonders auffallend präsentierten sich in dieser Phase Marc Andre Schmerböck und Thorsten Röcher. Nicht mit dabei ist übrigens der Testspieler Patrick Puchegger. Dessen Verpflichtung soll aber in Kürze über die Bühne gehen.
That’s it
Die Blackys haben nun bis zum Schlusspfiff alles bestens im Griff, die Russen konnten den verdienten Sieg Sturms zu keinem Zeitpunkt gefährden. Möchte man unbedingt etwas bekritteln, so könnte man den Steirern vorwerfen, dass sie den Sack nicht früher zumachen konnten. Ein sehr gutes und spannendes Testspiel geht somit zu Ende. Wir möchten nun nochmals das Gespräch mit den russischen Betreuern suchen..
Spieldaten
SK Sturm Graz vs. ZSKA Moskau 2:1 (1:1)
Stadion Sonnhofen, 24. Juni 2017, 18:00 Uhr, 500 Zuschauer
Tore: 0:1 Chalov (11. Minute), 1:1 Zulechner (35.), 2:1 Huspek (70.)
SK Sturm: Siebenhandl; Koch, Maresic, Schulz (46. Potzmann), Lykogiannis; Lovric (61. Ovenstad), Zulj (73. Schmid); Hierländer, Alar (61. Huspek), Röcher (61. Schmerböck); Zulechner (85. Wetl)
ZSKA Moskau (Startformation): Pomazun; Vernblum, Beresutzskiy, Schennikov, Chalov, Natoyo, Kuchaev, Chernov
Franco Foda: „Das war über weite Strecken eine gute Partie. Trotzdem gibt es noch einiges zu verbessern. Sowohl im Spiel mit, als auch im Spiel gegen den Ball. Die Vorbereitung läuft gut und wir trainieren sehr intensiv. Außer in der Defensive haben wir wenige personelle Probleme. Auch Christian Schulz musste heute verletzungsbedingt ausgetauscht werden. Die Untersuchungen werden zeigen, ob seine Nase gebrochen ist oder nicht. Ich werde mit meinem Co-Trainer nun am Donnerstag nach Podgorica reisen, um unsere möglichen Quali-Gegner zu beobachten.“
Personalsituation: Lukas Spendlhofer (Knie-Probleme), Christian Schoissengeyr (rekonvaleszent) und Oliver Filip fehlten verletzungsbedingt. Letzterer ist im Training überknöchelt. Eine strukturelle Bänderverletzung kann ausgeschlossen werden. James Jeggo ist bereits im Rahmen des Confed-Cups beim Australischen Nationalteam. Christian Schulz musste heute mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden.
Stimmen
Jörg Siebenhandl:
Wie gefällt es Ihnen im Tor von Sturm?
… über den Kader:
Schon gut eingelebt in Graz?
Günter Kreissl:
Wird transfertechnisch noch viel passieren?
… äußert sich zu den Transfergerüchten. Wird „Lyko“ nach Salzburg wechseln?
Haben Sie heute neue Erkenntnisse vom Testspiel gewonnen?
Gibt es eine Marschroute für die kommende Saison? Ein Ziel?
Galerie:
„Falscher Zeitpunkt um darüber zu sprechen“…
Naja Saisonziele sollten vor der Saison klar definiert werden…das erste Pflichtspiel ist nicht mehr weit weg…
Du verstehst es einfach nicht
@Schwoaza
Ich denk er meint, daß es jetzt – bevor noch überhaupt 1Bewerbsspiel überhaupt, aber vor allem Ligaspiel abgehalten wurde – sinnfrei wär über a Tabellenposition zu reden (und sich gerade jetzt mal, auf das EC Quali Spiel zu konzentrieren)..
Er meint:
“Es ist nicht der richtige Zeitpunkt ÖFFENTLICH darüber zu reden.“
Weil dann kommen wieder “Fans“ daher die sich über alles aufregen, weil sie ja alles besser wissen.
Danke für die tolle Berichterstattung an das Sturm-Netz Team bzw Gernot Hofer im Speziellen