Surrealer Klassiker
Sturm trifft auf Rapid, und niemand kann hin
Fußball ohne Fans ist nichts. Treffender lassen sich die gegenwärtigen Rahmenbedingungen nicht zusammenfassen. Denn im Gegensatz zu beispielsweise dem diesjährigen Cupfinale wäre nun tatsächlich endlich wieder einmal ordentlich etwas los. So verkommt allerdings selbst das Aufeinandertreffen der beiden größten Vereine des Landes zu einem surrealen, wenig brisanten Sonntagskick. Allgemeine Gleichgültigkeit hinsichtlich des weiteren Saisonverlaufs machte sich vielfach bereits bei Bekanntwerden der bevorstehenden Geisterspiele breit. Sturm tat jüngst einmal mehr das Seinige, um diesen Gemütszustand sogar zu verschärfen.

©Martin Hirtenfellner Fotografie
Im Niemandsland
Die unerträglich lange Pause sowie die eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten sorgten freilich dafür, dass der Auftakt des Meisterplayoffs dem Öffnen einer Wundertüte glich – kein Nachteil für die Schwarz-Weißen, sollte man zumindest meinen. Doch 90 Minuten später war klar: Geändert hat sich nichts. Sturm ist weiterhin nicht in der Lage, Druck zu erzeugen, wenn dies notwendig ist und ein nominell sehr starker Kader bringt außer Zufallsprodukte kaum Brauchbares zustande. Die gleichermaßen unnötige wie auch unverständliche Offensivflaute vermag es, rasch jedwede Freude im Keim zu ersticken. Völlig verdient rangiert man nun also auf dem peinlichen letzten Platz der Meistergruppe und ist endgültig im unspektakulären Niemandsland angekommen. Gäbe es eine Stimmung, sie wäre – gelinde gesagt – frostig.
Rapid zur rechten Zeit?
Es bedarf also bereits eines besonderen Ereignisses, um zumindest ein bisschen etwas vergessen zu machen. Ein offensivstarker Auswärtssieg gegen den Erzrivalen könnte ein solches sein und wäre wenigstens ein netter, erster Schritt aus der völligen Lethargie, in der sich der Verein bereits viel zu lange – mit oder ohne Corona-Krise – befindet. Lässt man jedoch abermals die gefühlt 20. Chance aus, etwas gutzumachen, so wird es höchstwahrscheinlich rasch noch weitaus ungemütlicher. Dies betreffe allen voran den Trainer, dessen Ideen inzwischen bereits auf wenig Gegenliebe und noch weniger Verständnis treffen. Insofern schaffen es die Schwarz-Weißen doch noch, dem aus Sturm-Sicht letzten verbliebenen, echten Klassiker Würze zu verleihen – wenn auch garantiert unfreiwillig.

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Personalsituation
Die Blackys können mit Ausnahme von Jakob Jantscher und des gesperrten Anastasios Avlonitis aus dem Vollen schöpfen. Den Innengriechen wird vermutlich Isaac Donkor ersetzen. Der bereits beim Auftakt fragliche Otar Kiteishvili, gleichzeitig einziger Lichtblick, ist allerdings fitter als zuletzt. Dies war dem Coach im Zuge der obligatorischen, seltsam anmutenden Pressekonferenz zu entlocken. Ob es diesmal einer der zahlreichen Jungen, mit denen medienwirksam Verträge verlängert wurden, zumindest auf die Ersatzbank schafft, darf bezweifelt werden. Gänzlich anders sieht die Situation bei den Gastgebern aus Wien aus. Aufgrund zahlreicher Verletzungen sind die Grün-Weißen zu mehreren Umstellungen gezwungen – die zuletzt ausgefallenen Dibon, Sonnleitner und Murg sind ebenso wie der langzeitverletzte Schobesberger definitiv kein Thema.

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Spieldaten
Österreichische Fußball-Bundesliga; Saison 2019/20, 24. Runde
Sonntag 07.06.2020, 19:30 Uhr, Allianz Stadion (Wien)
Schiedsrichter: Sebastian Gishamer
Mögliche Aufstellung:
Siebenhandl; Sakic, Donkor, Spendlhofer, Trummer; Hierländer; Dominguez, Kiteishvili, Huspek; Despodov, Röcher
Ersatz:
Schützenauer, Schrammel, Geyrhofer, Jäger, Leitgeb, Friesenbichler, Balaj
Es fehlen:
Avlonitis (gesperrt), Jantscher (verletzt)
Wieso nicht einmal mit Friesenbichler beginnen?
Egal wer beginnt oder am Feld steht! Ab 19 Uhr heute, heißt es wieder kompakt hinten stehen, Ball erobern, Langen unpräzisen Ball nach Vorne und auf hoffen das die Gaben an Göttin Fortuna ausreichend waren.
Es wird sich auch in der nächsten Saison nichts ändern weil wer soll uns diese loser denn überhaupt abkaufen in den letzten drei Spielen haben wir ein Torverhältnis von 1:8