Suds and Soda
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler sowie des Trainers und des Schiedsrichterteams der letzten Partie sind abgeschlossen und alle Einsendungen sind ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet, welche wir nachfolgend auflisten. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man Of The Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match
William Bøving 1,82: Sein wuchtiger Führungstreffer ins kurze Eck offenbarte die technischen Qualitäten, die der Däne besitzt. Dabei hätte er die Blackys bereits in Minute 19 in Front bringen können, als er nach einer sehenswerten Aktion noch denkbar knapp an Benitez scheiterte, zudem setzte er in Minute 78 die Kugel knapp über den Kasten. Bøving war gegen die PSV eindeutig der offensivstärkste Sturmspieler. Auch seine beiden weiten Flanken auf Kiteishvili in Minute 28 und 35 waren herausragend. Zudem gewann er fünf von sechs seiner Defensiv-Zweikämpfe. Der Däne scheint sich in Europa wohler zu fühlen, als in der heimischen Bundesliga.

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Jakob Jantscher 1,87: Von Ilzer und Schicker ins dritte Glied degradiert, wurden ihm am Dienstagabend immerhin 15 Minuten gegönnt. Und er wusste selbst in dieser kurzen Zeit zu überzeugen: 7 Ballkontakte, 2 Torschüsse – zwei Mal jedoch verhinderte die Stange den Anschlusstreffer. Der Routinier bewies, dass er durchaus noch in der Lage sein kann in einem Spiel Nadelstiche zu setzen.
Amadou Dante 2,25: Bekam gegenüber David Schnegg wieder einmal den Vorzug und nutzte seine Chance. Mutig sein Torschuss in Minute 57, als er Benitez aus fast 30 Meter beinahe überrascht hätte, sein einziger Flankenversuch im gesamten Spiel ging jedoch über das Tor. Dante konnte eine positive Zweikampfbilanz aufweisen (59%), auch eine Torschussverhinderung gegen Babayoko in Halbzeit Eins zeugte vom an diesem Abend couragierten Einsatz des Maliers.
Stefan Hierländer 2,40: Der Kärntner lief und lief wie gewohnt insgesamt 98 Minuten lang wie ein Duracel-Hase. Sein Zuspiel auf David Affengruber in Minute 30 war extraklasse. Insgesamt leistete er sich sowieso nur einen einzigen Abspielfehler während des gesamten Spiels. Offensiv konnte der Kapitän allerdings ansonsten wenig abliefern – 0 Torschüsse, 0 Torschussvorlagen.
Alexander Prass 2,44: Die Späher aus Udine und dem VfB Stuttgart waren von seiner Ideal-Flanke beim Assist auf Bøving garantiert begeistert, zudem lieferte er einen sehr mutigen Auftritt ab: Zwei Mal konnte ein Schussversuch von ihm geblockt werden, gleich 7 mal ging er gegen die körperlich so starken Niederländer ins Eins-Gegen-Eins.
Jon Gorenc Stankovic 2,46: Der Slowene stemmte sich mit aller Macht gegen den schier übermächtigen Gegner. Gewann anfangs fast alle Zweikämpfte und selbst für seine an und für sich gewohnten Verhältnisse überragend viele im Zweiten Stock. Baute allerdings – auf sehr hohem Niveau – mit Fortdauer des Spiels etwas ab, vor allem der eingewechselte Pepi machte Stanko alles andere als happy.
Jusuf Gazibegovic 2,48: Sehenswert, wie er bereits in der Anfgangsviertelstunde zunächst Babayoko und dann auch noch de Jong ins Leere laufen ließ. Ein Freistoß von ihm verfehlte in Halbzeit Zwei knapp das Tor. Gazibegovic kam in 74 Minuten auf nur 26 Ballkontakte, gewann aber immerhin die Hälfte seiner sechs Zweikämpfe.
Kjell Scherpen 2,49: Achtmal nahmen seine Landsleute sein Gehäuse unter Beschuss, drei Mal musste er dabei hinter sich greifen. Jedoch konnte man ihm keinen der Gegentreffer ankreiden. Einen Kopfballversuch von de Jong klärte er gerade noch so zur Ecke, hätte er den Treffer von Veerman auch verhindern können – der 2,06 Mann lag bei dessen millimetergenauen Abschluss waagrecht in der Luft – wäre das unter Garantie einer der spektakulärsten Saves der Europacup-Saison 2023/24 geworden. Das was zu halten war, hat Scherpen gehalten, bei Flanken wurde er kaum geprüft, bei einer Ecke in Minute 4 war er rechtzeitig mit den Fäusten zur Stelle.
Otar Kiteishvili 2,56: Ein abgeblockter Torversuch und ein Abschluss in den Liebenauer Nachthimmel waren die einzigen, beiden zählbaren Offensivaktionen des Georgiers. Gegen die physisch so starken Niederländer sah er wenig Land, blieb mit allen seinen Dribblings hängen und konnte bis auf die Großchance von Bøving zu Beginn auch keine Vorlage für einen Torschuss seines Teams kreieren. Zudem gewann er nur ein Drittel seiner Zweikämpfe. Oti wird man in Zukunft definitiv wieder effektiver bewundern dürfen.
Tomi Horvat 2,62: Kam etwas überraschend erst 20 Minuten vor Spielende, konnte allerdings keine nennenswerte Akzente mehr setzen. Bei seinem einzigen Torschussversuch erwies sich das Bein eines Niederländers als Spielverderber.
Gregory Wüthrich 2,66: Selbst dem Hengst wurden gegen die PSV dann und wann seine Grenzen aufgezeigt. Sein unglückliches Handspiel führte zum 1:3-Gegentreffer, ansonsten kam er ganz ohne Foulspiel aus. Ein verunglückter Rettungsversuch per Kopf führte in Minute 66 fast zu einem Gegentreffer, ansonsten gewann er in der Luft 75% seiner Duelle – eines sogar gegen den robusten de Jong.
Javi Serrano 2,70: Kam ebenfalls 20 Minuten vor Schluss und feierte seinen Einstand gleich mit einem formvollendeten Sliding Tackle. Ihm gelang es in dieser kurzen Zeit gleich 4 mal einen Angriff der Niederländer zu unterbinden, kurz vor dem Schlusspfiff holte er sich nach einem taktischen Foul an Babadi seine Premieren-Gelbe in Europa ab.
David Affengruber 2,70: Der Scheibbser war gleich in zwei möglicherweise spielentscheidenden Szenen zumindest in einer Nebenrolle: Beim Kopfballtreffer von de Jong ließ er diesen fast keinen Zentimeter Platz und war trotzdem chancenlos und sein vermeintlich erzieltes Tor nach einer Ecke wurde wegen einer knappen Abseitsstellung von Stanković aberkannt. Obwohl Affengruber stets am Mann war und auch im Vorwärtsgang immer wieder Akzente setzen konnte, stand er gegen die PSV symbolisch dafür, welch ein Unterschied in Tempo und Physis zwischen den Niederländern und den Grazern ganz offensichtlich besteht.
Max Johnston 2,80: Sein Pflichtspieldebüt für die Grazer verlief mehr als unauffällig. In etwas mehr als 20 Minuten konnte er zwar immerhin 10 Ballkontakte verzeichnen, sieben mal davon war die Kugel danach jedoch beim Gegner. Erinnern wird man sich wohl nur an seinen Befreiungsschlag in Minute 72 über das Stadiondach.
Bryan Teixeira 3,00: Stand etwas überraschend in der Start-Elf und viele haben bereits in der 7. Minute gehofft, dass nun endlich der Knoten beim kapverdisch-französichen Ex-Lustenauer geplatzt sei, als er gleich zwei Gegenspieler vernaschte und dann auch noch zum Abschluss kam. Es blieb aber leider bei diesem einen Versuch, zudem lieferte er auch keine Torschussvorlage, gewann in 62 Minuten nur einen weiteren Zweikampf (von insgesamt 11) und konnte keine einzige weitere Ballberührung im gegnerischen Strafraum für sich verbuchen.
Szymon Włodarczyk 3,15: 0 Torschüsse, 0 Torschussvorlagen, 0 Kopfballduelle gewonnen und nur einen von vier Zweikämpfen. Am in der 63. Minute eingewechselten Polen lief das Spiel komplett vorbei. Fast auszuschließen, dass man „Wloda“ am Samstag in Lustenau nur ansatzweise noch einmal so erleben wird.
Trainer – Ø Note
Christian Ilzer: 2,50
Schiedsrichterteam – Ø Note
Srdjan Jovanović : 2,98 (wurde zwei Mal vom VAR – für Sturm sehr unglücklich, aber wohl zurecht – overruled)
Wir bedanken uns bei unseren Leser:innen für 282 abgegebene Bewertungen und widmen unserem Man Of The Match folgenden Song:
Schöne Nummer – war damals ein echter Indie-Hit. Zeitmaschine, please!
Bøving im EC vs. Bøving in der Liga ist ein anderer Spieler und ich muss sagen dass mir das nicht wirklich gefällt. Ich hätte ihn gern einmal gegen Hartberg oder Altach so spielen gesehen wie gehen Lazio, dass er es kann hat man ja gesehen, ich hoffe wirklich das wird noch was mit ihm.
Dante hat mir gefallen, im Frühjahr hatte er einen Durchhänger und konnte die wenigen Chancen die er bekommen hat selten nutzen, aber ich hoffe dass er sich mittlerweile wieder erfangen hat, gerade im Hinblick auf den EC, da Schnegg zwar ein super Bursche ist der wirklich alles gibt und auch gegen Gegner wie Rapid und Co zu guten Leistungen imstande ist, aber in der Europa League Gruppe hätte ich Bauchweh mit ihm.
insgesamt finde ich dass, auch wenn man am Papier nur ein Tor niedriger verloren hat, der Auftritt dennoch viel besser war, mannschaftlich gesehen. Man war deutlich mutiger, hat sich teuer verkauft, hatte durch Kiteishvili und Bøving auch „Momente“ bekommen, dass der Gegner natürlich trotzdem zwei Klassen stärker ist als wir wusste man und kann man keinem vorwerfen, diesmal hat man aber wirklich dagegengehalten daher bin ich durchaus zufrieden.