SturmNetz w Polsce
Am späteren Dienstag Nachmittag trafen sich die beiden SturmNetzler am Wiener Hauptbahnhof, um gemeinsam gen Katowice aufzubrechen. Kaum hatten wir es uns im Abteil gemütlich gemacht stand, noch bevor unsere Fahrkarten kontrolliert wurden, bereits der mobile Bordservice vor der Tür und offerierte uns allerhand konsumbierbares, wovon uns nur das Wort „Piwo“ bekannt war. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, entschieden wir uns für das vertraute Getränk, welches sich aber als geschmacklich etwas seltsame Kreation herausstellen sollte. Seltsam war auch die Beleuchtung im gesamten Wagen, die sich nach Belieben ein- und wieder ausschaltete.
Zu fortgeschrittener Stunde wurde in den Speisewagen gewechselt, wo wir die knurrenden Mägen mit Pierogi und Zurek bekämpften. In diesem Kontext gaben wir auch dem Hopfengetränk eine neue Chance und wurden nicht enttäuscht. Wieder zurück auf den Plätzen erholten wir uns noch vom vorzüglichen Abendessen und so dauerte es auch nicht mehr lange, ehe wir auf die Minute pünktlich den Bahnhof Katowice erreichten.
Nach kurzer Suche fanden wir dann auch zum gebuchten Apartment, nur wie wir da reinkommen sollten, war uns zunächst noch ein Rätsel. Ein Blick in die Booking-App brachte dann die Lösung. Und diese war praktisch für uns maßgeschneidert, mussten wir doch tatsächlich am Schlüsseltresor die Kombination 1909 eingeben. Ein gutes Omen?
Nach kurzer Begutachtung der wirklich schönen Unterkunft „stürzten“ wir uns noch in das Nachtleben der Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien. Wobei – viel Auswahl hatten wir dann an einem Dienstag kurz vor Mitternacht auch nicht mehr. Von den wirklich zahllosen Bars hatten nur noch wenige geöffnet und so setzten wir uns in den Gastgarten eines Lokals mit Livemusik. Es war ja wirklich noch angenehm warm, zumindest bis zuerst ordentlich Wind einsetzte dicht gefolgt von einem Regenschauer, der uns dann doch in den Innenraum trieb. So genossen wir noch 2 Kaltgetränke und die letzten Nummern der Band, ehe wir uns wegen der einsetzenden Müdigkeit in Richtung Nachtruhe begaben.
Nach ausgiebigem Schlaf war nach einer Runde durch die noch relativ ruhige Innenstadt ein Lokal zum Frühstücken das Ziel. Wieder gestärkt machten wir uns auf den Weg zum international bekannten Schlesischen Museum, in welchem man viel über die Geschichte der Region erfährt. Nach so viel inhalierter Geschichte hatten wir uns eine Erfrischung verdient.
Da passte es natürlich perfekt, dass wir am Weg zurück in die Innenstadt an der Universität vorbeikamen, wo gerade eine kleine Festivität mit Musik, Foodtrucks und natürlich auch einer Auswahl lokaler Biere über die Bühne ging. Nach einer Portion schmackhafter Churros mussten wir aber auch schon langsam unser Equipment holen und in Richtung Abschluss-Pressekonferenz und Abschlusstraining aufbrechen. Das Spiel gegen den amtierenden polnischen Meister findet bekanntlich nicht in Rakow selbst und auch nicht in Katowice, sondern im angrenzenden Sosnowiec statt, wohin man eine knapp 40-minütige Straßenbahnfahrt plus 10-minütige Wanderung durch einen Park auf sich nehmen muss. Am Spielort angekommen, wurden wir erstmal von einer Baustelle empfangen. Das Zagłębiowski Park Sportowy bzw. ArcelorMittal Park ist quasi nagelneu und wurde erst im Februar 2023 eröffnet, weshalb an manchen Ecken noch gebaut wird.
Vor Beginn der Pressekonferenz erhielten wir unsere Akkreditierungen und konnten uns mit den kleinen aber guten zur Verfügung gestellten Snacks stärken. Danach standen uns Trainer Christian Ilzer sowie Szymon Wlodarczyk Rede und Antwort:
Christian Ilzer
…über den Gegner
…über den Spielstil von Rakow:
Sind Jatta und Sarkaria schon Thema für die Startelf?
Raute oder Tannenbaum gegen das zu erwartende 3-4-3? Und ist es schon entschieden?
Szymon Wlodarczyk
…spricht über die kommende Partie und den Gegner:
Galerie Abschlusstraining + PK
Nachdem die Pressekonferenz beendet war, betraten wir den Innenraum des kleinen aber äußerst schmucken Stadions und beobachteten die bestens gelaunten Blackys noch eine Weile beim Abschlusstraining. Daraufhin wurden noch Fotos sortiert und Stimmen geschnitten ehe wir wieder die Rückreise nach Katowice antraten und das kulinarische Angebot der unendlich vielen Lokale genauer unter die Lupe nahmen.
Teil 2:
Der Spieltag wurde mit einigen Vorbereitungen auf das Match am Abend gestartet, woraufhin ein relativ deftiges Frühstück folgte. Den Nachmittag nutzten wir für einen Ausflug in die ehemalige Bergbau-Arbeitersiedlung Nikiszowiec, die mit ihren Backstein-Fassaden und roten Fenstern ihren ganz eigenen Flair versprüht.
Nach einem Rundgang und einer Erfrischung, ging es zurück nach Katowice, bzw. alsbald weiter nach Sosnowiec zum Stadion. An der Bim-Haltestelle konnte man schon hunderte Rakow-Fans erblicken, die unter Polizeibewachung durch die großzügige Parkanlage in Richtung der Spielstätte unterwegs waren. Für uns ging es dann natürlich in den Pressebereich, wo wieder kleine kulinarische Köstlichkeiten darauf warteten, verzehrt zu werden. Das Spiel selbst kostete uns in der Schlussphase so manch graues Haar, am Ende ging aber bekanntlich alles gut aus.
Nach dem Einholen der Stimmen in der Mixed-Zone und der darauffolgenden Pressekonferenz, sollte es dann weiter nach Krakau gehen, wo wir unsere Polen-Reise ausklingen lassen. Die Anfahrt in die zweitgrößte Stadt sollte eigentlich per Taxi gut machbar sein. Das wäre sie auch gewesen, wenn nicht das bestellte Taxi etliche Irrwege am Weg zu uns gefahren wäre. Das immer noch hell erleuchtete Stadion war scheinbar für den Fahrer nicht zu finden, woraufhin wir das Taxi samt mürrischen Fahrer fanden, der dann keine Lust mehr hatte, uns und unser Equipment knapp eine Stunde zu kutschieren. Die zweite Taxi-Bestellung lief dann besser und so kamen wir kurz vor Mitternacht in der Krakauer Innenstadt an. Das gebuchte Apartment wurde auch sofort gefunden, jedoch standen wir nun vor dem nächsten Dilemma.
Der angegebene Code für den Schlüsseltresor wollte einfach nicht passen. Auch die schriftlich gesendete Idee vom Vermieter, die kleine Box mit mehreren Faustschlägen zum Aufgehen zu bewegen, sorgte einzig und alleine nur für ordentlich Lärm im Stiegenhaus. Auch ein vorbeikommender und hilfsbereiter Nachbar aus Kasachstan, der sich mit einem Namen ähnlich Borat vorstellte, konnte zunächst nicht helfen. Ein Telefonat sollte dann doch Klarheit bringen – nicht wir waren zu dumm, sondern ein Zahlendreher des uns übermittelten Codes war Schuld, dass wir mit etwas Verspätung unsere Unterkunft betreten konnten. Auf unsere hart erarbeiteten Erfolge und die spannende Reise, stießen wir in einer Rockbar mit lokalen Köstlichkeiten an.
An dieser Stelle endet der Reisebericht aus Polen. Wir wollen uns natürlich an dieser Stelle bei unseren Spendern bedanken, die es uns möglich machen, auch international hautnah von den Spielen zu berichten!
Also meine Kollegen in der Firma sind alles schwoaze, aber keiner traut ihnen heute etwas zu. Sie gehen als Verlierer von Platz!
Ich denke aber, dass wir diese Partie heute gewinnen werden.
Leider, kann ich die Meinung deiner Kollegen nachvollziehen. Derweilen fehlt eine gewisse Leichtigkeit im Spiel der Mannschaft, es wirkt zum Teil sehr verkrampft und aufgesetzt/zu erzwungen. Hoffe die Leichtigkeit, Spielfreude, kehrt bald wieder ein.
Ich hoffe das ich morgen kein „wir haben es dir ja gesagt, die verlieren dort: zu hören bekomme!
Hoffe heute sehr auf Wloda und unseren Mister Euroleague Böving!
Und die Hoffnung erfüllte sich …
come on Speedy-Seedy, start your engine!