SturmNetz em Portugal
Zur blauen Stunde trafen sich die beiden SturmNetzler auf der Praça do Comércio in der Lissaboner Altstadt. Die Anreise nach Portugal erfolgte getrennt. Für den einen erfolgte sie bei Regen und Dunkelheit in den frühen Wiener Morgenstunden mit Zwischenstopp im herrlich warmen Madrid, für den anderen aus dem traditionell grauen Dortmund mit der obligatorischen Deutsche Bahn-Verspätung nach Düsseldorf und von dort per Direktflug in die Sonne Südeuropas. Mit Köstlichkeiten aus einer Markthalle im Bauch wurde gut gesättigt die grüne Metro-Linie ein Mal ausgefahren, um die Pressekonferenz im Estádio José Alvalade live und hautnah zu erleben.
Kurze Konfusion unter den österreichischen Journalisten bei der Ankunft ob der angekündigten Akkreditierungsmöglichkeit – nein, doch nicht heute, besser erst morgen. Pressesprecher Stefan Haller behielt den Überblick, ein wahrer Turm in der Brandung. Köstliche Pastéis de Nata für die Wartezeit bis zur Pressekonferenz. Netterweise ein Receiver und Kopfhörer vom Heimverein für die Dolmetschung der portugiesischen Fragen. Nutzloserweise stellte er sich als überflüssig heraus, wurden die zwei nicht-österreichischen Fragen doch auf Englisch gestellt. Dann um 19:15 Uhr erschien das Team mit dem Bus am Stadion und alles nahm seinen Lauf.
Bevor das Training um 19:45 Uhr mit ein wenig Verspätung begann, die Anreise für das Team ab Touchdown in Lissabon zog sich ein wenig, gab sich ein Dutzend Journalisten ein Stelldichein im Pressebereich, der wohl der größte Kinosaal im Annenhof wäre. Die Pressekonferenz selbst verlief kurz und knackig: Vier Fragen an David Affengruber, vier Fragen an Christian Ilzer und schon war das Interesse der österreichischen Medien und des Sporting TV-Portals gedeckt. Ab auf den Rasen hieß es dann. Das feine Geläuf im Norden der Altstadt präsentierte sich bereits in einem Zustand, von dem Liebenau nur träumen kann. Zur Verteidigung des heimischen Winterackers, das Wetter in Lissabon war um 20:00 Uhr abends mit etwa 15 °C herrlich mild und rasenfreundlich.
Anpfiff zum Schaulaufen. Man merkte, der portugiesischen Öffentlichkeit geht es nicht mehr um viel, außer dem Klub-Fernsehen sah niemand mehr zu. Umso schöner war es, die gute Stimmung im schwoazen Lager zu erleben, die kollektive Vorfreude auf ein Spiel in einem wirklich wunderschönen Stadion als Abschluss eines sportlich so tollen Kalenderjahres 2023. Neben Kjell Scherpen und Luka Maric durfte überraschend der 17-jährige Christoph Wiener-Pucher bei den Goalies mittrainieren – ein schönes Zeichen an den Nachwuchs, vielleicht sogar ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Während die Stimmen des Warm-up-Coaches immer lauter durch das Stadion hallten, unterhielt sich der Sturm-Tross gut gelaunt und optimistisch hinter den Trainerbänken, bis nach etwa 15 Minuten die Securitys alle Journalisten aufforderten, den öffentlichen Teil des Trainings zu verlassen.
Im Pressebereich verfassten wir die letzten Zeilen dieses Berichts, vor allem in großer Vorfreude, sind morgen doch noch etwa 2000 Sturm-Fans zu erwarten. In einem derart schönen Stadion die eigenen Klubfarben vertreten zu sehen, dürfte die Herzen aller Sturm-Knofel höher schlagen lassen und zu besonders lauten Fangesängen anstacheln. Ein Spiel hat Sturm 2023 noch. Ein Spiel in diesem Prachtstadion. In Lissabon. Bei Sporting. Vielleicht hat man den Grazern ja ein kleines Geschenk von portugiesischer Seite unter den großen Weihnachtsbaum gelegt. Feliz Natal, morgen zählt’s!
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O-Ton aus der PK:
David Affengruber sagte: „Wir haben nichts zur Konstellation in der Gruppe groß im Kopf. Es geht uns Spielern nur um die Partie, den Rest sehen wir danach […] Wir wissen nicht, wer morgen für Sporting in der Startelf spielt und wer nicht. Hauptsache ist, wir rufen eine gute Leistung ab. […] Das letzte Spiel bedeutet für uns, dass wir alles noch mal aus dem Tank rausholen können. Und das wollen wir auch zeigen und uns belohnen. […] Ich bin topfit, ja. Ob ich spiele, müsst ihr den Trainer fragen.“
Christian Ilzer sagte: „Sinnbildlich für unsere Gruppenphase haben wir das Hinspiel leider trotz guter Leistung verloren. Das passierte uns auch gegen Atalanta, wo wir ebenfalls trotz guter Performance verloren haben. […] Wir haben ergebnistechnisch leider nicht das Maximum aus dieser Gruppe rausgeholt. Morgen wollen wir entschlossen gegen den Ball arbeiten, werden aber auch Phasen brauchen, wo wir Ballbesitz haben. […] Es braucht die gesamte Bandbreite, die wir auf höchstem Level auf den Platz bringen müssen, um mitzuhalten. […] Sporting hat auf allen Positionen überragende Spieler und ein sehr pressing-resistentes Aufbauspiel. Wenn es uns nicht gelingt, das Team im Aufbau unter Druck zu setzen, kommen die Flügelspieler zum Einsatz. Das müssen wir unterbinden. […] Durch das gute Positionsspiel von Sporting ist es sehr schwer, in Ballbesitz zu kommen und die Bälle dorthin zu verteilen, wo sie dem Gegner wehtun. […] Ja, ich will während dem Spiel wissen, wie es in Polen steht. Für unser Spiel und die Mannschaft ist es aber nicht so wichtig, da wir unsere Leistung unabhängig davon auf den Platz bringen wollen. […] Es ist Atalantas gutes Recht, Stammspieler zu schonen. Sie haben sich frühzeitig den ersten Platz gesichert, daher können sie das nun machen. Wir hätten den dritten Platz gegen Raków selbst klarmachen können, um jetzt keine Sorgen zu haben. Das haben wir leider nicht geschafft. Spieler schonen zu können, ist keine Frage des Fairplays, das erspielt man sich. Wir werden nach dem Spiel sehen, ob unsere Leistung in der Gruppe am Ende gereicht hat.“
Danke fürs mitfliegen und die Berichterstattung! Wenn ihr hungrig seid: Rua do Duque 5 (gleich neben dem Bahnhof Rossio). Selten so gut gegessen! Lasst euch Superbock und Portwein gut schmecken!
Ich werde heute natürlich mit fiebern, aber ich nehme euch alle Illusionen. Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl, vor allem glaube ich, dass Rakow heute gewinnen wird. Atalanta spielt mit einer kompletten B- Elf 🙁
Benfica gewonnen, Porto gewonnen – aber aller guten Dinge sind nicht immer drei! Heute gewinnt Sturm!
Selten nach einer Niederlage so gefreut! Vielleicht war es eine Genugtuung gegenüber dem Vohrjahr- Was!?
Nachtürlich geht ein „Danke nach Bergamo“!