SturmNetz-Advent #8
Wir schreiben das Jahr 2002, Sturm Graz misst sich mit den Laziali aus Rom, es ist der Beginn einer einer schwarz- weißen Liebesgeschichte. Protagonist in eben dieser ist der Neumarkter Jürgen Säumel. Unter der ersten Periode Franco Fodas debütierte Säumel, und der Deutsche sollte ihn letztendlich zu einem überragenden Mittelfeldstrategen machen. Er durchläuft diverse Jugendnationalteams und schafft unter Hans Krankl im Jahr 2005 den Sprung in den A- Kader. Letztendlich sollten Säumel 20 Länderspiele vergönnt sein, einige mehr hätte er sich auf jeden Fall verdient, einen Spieler mit seiner Übersicht vermisste man im Nationalteam oftmals herzlich.
Im Alter von nur 20 Jahren steigt Säumel zum Sturmkapitän auf und gilt in den kommenden Jahren als fester Bestandteil der Stammformation. Er gilt als eine der Identifikationsfiguren schlechthin, während der Zeit der jungen Wilden, als die Schwarz- Weißen ganz Fußballösterreich mit erfrischendem und schnellen Kurzpasspiel begeistern. Genau in jener Zeit, als Sturm die schwärzesten Stunden der Vereinsgeschichte durchlebte, galt der Neumarkter stets als verlässlicher und treuer Spieler und dies rechneten ihm die Fans sehr hoch an. Es ist schwierig sich an ein wirklich schlechtes Spiel Säumels zu erinnern, selbst wenn der Rest der Mannschaft kollektiv mies spielte konnte er mit seiner Passsicherheit und Ruhe glänzen.
Seine konstant guten Leistungen fanden auch im Ausland Anklang und somit war der Schritt in die Serie A zum FC Torino der nächste logische auf der Karriereleiter. Dort avancierte er auch auf Anhieb zum Stammspieler, den Abstieg der Turiner konnte „Jürgen Samuel“, wie ihn die Gazetta dello Sport zwischenzeitlich taufte, aber auch nicht verhindern. In der Serie B konnte Säumel nicht an seine zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen, es folgte ein Engangement beim FC Brescia, mit dem er in späterer Folge in die oberste Spielklasse aufstieg. Eine Fixanstellung scheiterte aber aufgrund Differenzen zwischen der beiden Klubs und es folgte ein Wechsel in die zweite Deutsche Bundesliga zum MSV Duisburg. Dort verbrachte er eine halbe Saison und das Heimweh nach seiner schwarz- weißen Liebe wurde immer größer.
Immer wieder kursierten Gerüchte über eine Rückkehr des Kapitäns und die Fans äußerten verstärkt den Wunsch nach einer Heimkehr, dies gipfelte in einem Banner in einem Auswärtsspiel gegen den Nachfolgeverein der Salzburger Austria im Jahr 2010. (ein Bild des Banners ist unter diesem lesenswerten Interview zu finden) Die Auslandsengangements Säumels darf man als durchwachsen betrachten, denn immer wieder wurde er von seiner enormen Verletzungsanfälligkeit heimgesucht. Im Sommer 2011 war es endlich so weit und der Kapitän kehrte heim, in den sozialen Medien kannte die Freude darüber keine Grenzen mehr, was man beispielsweise an den Kommentaren auf Sturm 12 beobachten konnte. Leider verlief die zweite Periode des Neumarkters in Graz nicht ähnlich erfolgreich wie die Erste, da auch hier Verletzungen ihn immer wieder zurückwarfen. Festhalten muss man jedoch, dass Säumel stets gute Leistungen brachte, falls er in der Stammformation stand. Nach zwei Jahren endete die Liaison in Graz und Engangements bei Wiener Neustadt und Wacker Innsbruck folgten, in Erinnerung wird er Fußballösterreich aber stets aufgrund seiner Zeit in schwarz- weiß bleiben.
Jürgen Säumel ist kein Friesacher. Er kommt aus Neumarkt in der Steiermark. Ist ein paar Kilometer VOR der Kärntner Landesgrenze und somit auch vor Friesach. Hab ihm früher ab und zu mal getroffen, in der schülerliga gegen ihn gespielt – auch gegen seinen Bruder Gerald.
Unvergessen jedoch bleiben seine nächtlichen Ausflüge mit Klaus Salmutter und Thomas Krammer – da ging die Post ab! 😉
Diese Erinnerung war ganz wichtig. Danke dass sie Dir noch eingefallen ist
Neben seiner Übersicht und dem Passspiel fehlt hier eine weitere säumel’sche Paradedisziplin; die Blutgrätsche!!!
Trotz aller Meriten bleibt festzuhalten, dass er auch mit diesen Verletzungen mehr aus seiner Karriere machen hätte können und die Vereinstreue vergleichsweise mit Mario Haas oder Günter Neukirchner nicht imgeringsten vergleichbar war..