SturmNetz-Advent #15
Mai, 2011: Sturm krönt sich mit einem 2:1-Heimsieg über Wacker Innsbruck zum Meister. Ein Jahr nachdem die Schwoazen den Cup-Pokal stemmen durften. Einer der Protagonisten war jemand, der fast sein ganzes Fußballerleben bei Sturm verbracht und am öftesten in der erfolgreichen Zeit um 2010 und 2011 die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führte: Mario Kienzl.
Den Grazer kann man zudem als Sturm-Urgestein bezeichnen: So war Kienzl nicht weniger als 13 Jahre dem SK Sturm zugehörig. Er absolvierte 132 Spiele in der Bundesliga und konnte acht Tore und zehn Assists verzeichnen. Nachdem Mario Haas als Joker auf der Bank Platz nehmen musste, durfte meist „Kienzi“ seine Kollegen aufs Feld führen.
Nach den Meisterfeiern gab es für Kienzl die kalte Dusche. Der damals 27-Jährige erhielt nur ein äußerst enttäuschendes Angebot, um seinen Vertrag zu verlängern. Beim Meister war Sparkurs angesagt: „Ich hab ein Angebot von Sturm bekommen, das ich so nicht akzeptieren konnte. Ich sage nach wie vor, dass ich nicht mehr in den Spiegel schauen hätte können, wenn ich das Angebot akzeptiert hätte. Weil es ein Zeichen gewesen wäre, das gesagt hätte, mit mir kann man alles machen“, sagte Kienzl im Gespräch mit Sturm12.
Mario Kienzl musste sich nach einem neuen Verein umsehen und wurde in Liechtenstein fündig. Er heuerte beim FC Vaduz in der zweiten Schweizer Liga an. Trotz anfangs großen Aufstiegsambitionen, wurde es „sportlich gesehen ein Scheiß-Jahr“: In den 16 bestrittenen Partien kam er nur zweimal über die vollen 90 Minuten zum Einsatz. In den letzten neun Spielen war er gar nicht mehr im Kader. Das Experiment wurde nach nur einer Saison beendet.
So musste sich Kienzl im Sommer 2012 wieder auf die Suche nach einem neuen Verein begeben. Angebote soll es unter anderem aus der Österreichischen Bundesliga gegeben haben, geworden ist schlussendlich nichts mehr draus.
Im darauffolgenden Jänner unterschrieb er noch beim SV Lannach, ehe er ein halbes Jahr später endgültig den Schlussstrich unter seine Karriere zog, obwohl er mit 29 Jahren noch relativ jung war. „Ich hatte schon während meiner Zeit bei Sturm einige Problem mit Verletzungen, vor allem mit den Knien. In Vaduz bekam ich dann einen Schlag aufs schon dreimal operierte linke Knie und dabei ist mir ein Stück vom Knorpel genau auf Höhe der Kniescheibe weggebrochen. Von dieser Verletzung habe ich mich nicht mehr erholt und kann auch heute, selbst beim Hobbykicken mit Freunden, nur unter Schmerzen spielen“, erklärte Kienzl im Gespräch mit SturmNetz die Gründe für sein Karriereende.
Geplagt von Verletzungen musste Kienzl seine Karriere als Spieler beenden. Dies bedeutete aber auch den Beginn einer Trainerkarriere. Seit Sommer 2013 ist der Grazer beim SC Kalsdorf in der Regionalliga Mitte als Co-Trainer tätig. Zwischendurch durfte er die Mannschaft auch – zumindest interimistisch – als Trainer betreuen. „Offiziell bin ich noch immer bei Kalsdorf, aber im Herbst habe ich eine Pause eingelegt, weil ich sowohl beruflich als auch privat zu wenig Zeit hatte. Im Frühjahr wird man mich aber wieder am Platz sehen“, erklärte Kienzl.
Auf die Frage, ob der bald 33-Jährige sich eine Rückkehr zu seinem Herzensklub Sturm Graz vorstellen könnte, entgegnete er Folgendes: „Aktuell ist es kein Thema für mich. Ich möchte versuchen meinen eigenen Weg zu gehen und wenn mich der irgendwann mal in ferner Zukunft zu Sturm führen sollte, wäre ich sehr glücklich.“
Der ehemalige Sturm-Profi kommt ganz ins Schwärmen, wenn man ihn nach seiner Zeit bei Sturm fragt: „Ich bin ziemlich stolz darauf fast mein ganzes Fußballerleben bei Sturm verbracht zu haben. Erst heute realisiere ich eigentlich wie groß der Klub ist, wie viele Sturmfans es gibt und wie viel der Verein den Fans bedeutet. Die Titel die wir geholt haben sind natürlich das i-Tüpfelchen, weil sie für die Ewigkeit sind, aber ich wäre auch ohne einen Titel gewonnen zu haben genauso stolz wie ich es jetzt bin, dass ich das Sturmdress tragen durfte“, blickte Mario Kienzl, mit wahrscheinlich noch immer schwarz-weißem Herzen, zurück auf seine erfolgreichste Zeit als Fußball-Profi.
Bin mit ihm zusammen (Sport)BORG Monsbergergasse gangen u muss sagen, is n‘ irre lässiger Typ!!! Leider hatte er damals in der Schule schon Probleme mit den Knien u musste regelmäßig Therapien machen..
Wünsche ihm bei seiner Trainerkarriere jedenfalls alles Gute und viel Erfolg! Dann wird es vielleicht sogar mal eine Rückkehr zu Sturm als Trainer irgendwann geben und der Kreis sich somit schließen 😉