Sturm reagiert – Nordkurveabonnenten werden „entschädigt“
Als der SK Sturm im Sommer 1998 kurz vor seiner Premiere in der Champions League stand, war die Welt noch wohltuend analog. Das Dreier-Abo für die bevorstehenden Spiele gegen Inter Mailand, Spartak Moskau und Real Madrid holte man sich noch am Ticketschalter, die Preise damals waren – inflationsbereinigt – auch im Vergleich zu heute, noch richtig schweineteuer. Menschenmassen nächtigten damals am Vorplatz des Liebenauer Stadions, warteten geduldig bis am nächsten Tag die Schalter öffneten und zogen vom Gefühl beseelt dabei sein zu dürfen, am nächsten Tag mit den Tickets davon. Völlig ohne Murren.
Heutzutage werden Karten zum überwiegenden Teil elektronisch verkauft, mit einem Klick und weitaus weniger Vorlaufzeit ist man live dabei. Beim Aboverkauf für die diesjährige Gruppenphase in der Königsklasse lief einiges – vielleicht auch der neuen Konstellation ob des Spielorts Klagenfurt geschuldet – suboptimal. Was sich danach aber wieder einmal im „World Wide Web“ abspielte, spiegelt auch die heutige Gesellschaft recht gut wieder. Hunderte hauten auf diversesten Foren wutentbrannt in die Tasten, wieder einmal sprach man einigen Verantwortlichen des SK Sturm jegliche Fähigkeiten ab. Natürlich ist es bitter, wenn man als jahrelanger, treuer Anhänger nicht Plätze im gewünschten Sektor ergattert, quasi auch „ideologisch“ umziehen muss und zudem noch etliche Euro mehr als geplant ablegen darf. Bitter. Aber wirklich Grund genug für manche um derart zu eskalieren?
Der SK Sturm hat relativ rasch reagiert. Bereits am Abend erfolgten Beschwichtigungen, die zugegeben zeitlich vielleicht ein wenig makaber wirkten. Trotzdem konnte man den Verantwortlichen in Messendorf nicht absprechen, die Sache möglichst schnell und unbürokratisch wieder gerade biegen zu wollen Donnerstagnachmittag folgte eine für viele erfreuliche Aussendung, die hoffentlich alle und vor allem auch die treusten der Treuen wieder zufriedenstellen wird:
Die Aussendung im Wortlaut
„Nachdem am ersten Tag des geschützten Champions League Aboverkaufs einige Abonnent:innen der Nordkurve in Graz nicht zu ihrem Kurven-Abo für die Königsklasse in Klagenfurt gekommen sind, hat der SK Sturm umgehend reagiert. Alle Nordkurven-Abonnent:innen finden ihr Champions League Abo ab sofort in ihrem Onlineaccount unter „meine reservierten Tickets“ und kann dort umgehend gebucht werden. Gerne können die betroffenen Personen auch in einem unserer SturmShops vorbeikommen und die Abwicklung vor Ort vornehmen. Sollten Betroffene Nordkurven-Abonnet:innen in der Zwischenzeit bereits ein Abo in einem anderen Sektor erworben haben und dieses nicht behalten wollen, bitten wir sie, sich per Mail an nser Ticketing zu wenden. Wir freuen uns auf eure lautstarke Unterstützung von den Rängen, die unserer Mannschaft wie schon so oft in der Vergangenheit den nötigen Rückhalt gegeben hat.“
Übrigens: Noch immer gibt es auch für Mitglieder aber Nicht-Nordkurvenabonennten Viererpacks für die Champions-League-Gruppenhase ab 219 Euro. Ohne Zelteln am Vorplatz. Ohne stundenlangem Schlange stehen. Zur Erinnerung: Das billigste Abo 1998 kostete – inflationsbereinigt, mit dem Rechner der Österreichischen Nationalbank – 255 Euro. Für drei Partien, wohlgemerkt. Der SK Sturm hat uns erst unlängst genügend Gründe gegeben zu eskalieren. Im positiven Sinn. Klappt einmal etwas nicht gleich auf Anhieb, sollte bei uns allen wieder mehr Gelassenheit und Geduld einziehen. Für uns alle ist dieser Klub sehr wichtig. Dennoch: Es ist weiterhin „nur“ Fußball.
Grundsätzlich halte ich auch nichts von ausfälligen Kommentaren und Beschimpfungen etc.
Dennoch bin ich der Meinung, dass man sehr wohl seinem Frust Luft verschaffen darf und konstruktive Kritik äußern, auch wenn man nicht mehr stundenlang vorm Shop campen muss.
Die Zeiten ändern sich, das Argument mit „früher wars anders und gach sogar schlechter“ ist irrelevant. Es ist 2024 und nicht 1998.
Eine kurze Aussendung vor dem Start des Verkaufs hätte gereicht:
„Liebe Kurven Abonnenten und Abonnentinnen, keine Angst, für jeden von euch ist ein Abo auf der Süd in Klagenfurt reserviert. Bitte habt noch ein paar Tage Geduld, bis wir das Kontingent freischalten können.“
Sache erledigt, die Karten in der Süd und auch sonst wären trotzdem alle verkauft worden, und man hätte sich viele Rückabwicklungen, Kritik und Ärger erspart.
Die Suderanten und Dauernörgler sind zumeist Menschen mit wenig Selbstwertgefühl. Und erhoffen sich durch permanentes Runterdrücken Anderer sich dadurch selbst zu erhöhen. Klappt halt zumeist nur kurzfristig und dann sucht man sich schon das nächste Opfer.
So professionell der Verein gerade was Trainingseinheiten und Trainingseinrichtungen geführt wird, so amateurhaft wird der Rest des Vereines geführt! Gerade was den Shop, den Verkauf und auch diverse Größen anbelangt, einfach alles total amateurhaft! Da lernt man leider gar nichts dazu!