Sturm muss wieder vorlegen
Englische Wochen Ende November sind immer öd, dank des Klimawandels aber nicht mehr ganz so schlimm wie früher einmal. Nach der Pleite gegen Salzburg konnte der Sportklub Sturm am Wochenende einen extrem unverdienten und glücklichen Last-Minute-Sieg gegen den Aufsteiger aus Linz bejubeln. Eng hergehen wird es wohl auch gegen die Admira. Die letzten drei Aufeinandertreffen endeten jeweils mit einem Tor Unterschied, knappe Kiste eben. Dass die Admira aktuell gut drauf ist beweist ein Blick auf die Formtabelle: In den letzten 10 Spielen setzte es für die Südstädter nur eine Pleite und zwar eine knappe 0:1-Niederlage gegen Rapid Wien. Die Hütteldorfer ihrerseits haben im Sonntagsschlager 3:2 gegen Salzburg verloren, das Brauseimperium ist auch wieder Tabellenführer. So bleibt es vorerst nur bei einem Zweikampf um die Meisterschaft – ist mir persönlich nicht unrecht, also die Tatsache, dass Rapid (noch nicht) mitmischt, nicht dass Salzburg Tabellenführer ist, eh klar, oder?
Offene Rechnung
Dieses Duell bringt allerhand Brisanz mit sich. Im letzten Aufeinandertreffen war es die Admira, die mit einem Last-Minute-Treffer den Sieg holen konnte. Der Toptorschütze der Liga, Christoph Knasmüllner, stürzte die Blackys mit einem späten Doppelpack ins Tal der Tränen. Dieser musste zuletzt auf der Bank schmoren, Trainer Ernst Baumeister war mit der Einstellung seines Schützlings nicht einverstanden. Als Reaktion darauf schoss der „Delinquent“ die Admira nach seiner Einwechslung gegen die Wiener Austria zum 3:2-Erfolg. Auch in der letzten Runde konnte der offensive Mittelfeldspieler einen Treffer beisteuern. Im Vergleich dazu hatte Sturm zuletzt mit Ladehemmungen zu kämpfen. In den letzten drei Spielen konnten die Grazer gerade einmal einen einzigen Treffer erzielen, die Admira stellt mittlerweile die zweitbeste Offensive der Liga.
Auf die Stärken besinnen
Es gilt also die zuletzt abhandengekommene Kaltschnäuzigkeit wiederzufinden. Sturm ist zwar seit 8 Heimspielen (6 Siege, 2 Unentschieden) ohne Niederlage, gegen die Südstädter hatte man zuletzt jedoch immer wieder Probleme. In dieser Saison wurde das komplette Spielsystem der Gäste auf Knasmüllner ausgelegt, wenn man ihn neutralisieren kann, dann hat man den ersten Schritt zum Sieg bereits getätigt. Sonst muss eben wieder der 93. Torschütze dieser Bundesligasaison aushelfen. Ob Charalampos Lykogiannis auch weiterhin Sturm-Spieler bleiben wird, ist noch nicht klar. Laut der Kleinen Zeitung sind Vereine aus England, Deutschland und Italien hinter dem „Außengriechen“ her. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, Sportchef Günter Kreissl habe, so das Lokalblatt, noch keine Gespräche mit ihm oder seinem Management über eine Vertragsverlängerung geführt, doch der Geschäftsführer verspricht Gespräche „in naher Zukunft“. „Das wäre dann mein nächster Schritt in meiner Entwicklung“, sagte der griechische Nationalspieler und kündigt damit indirekt bereits einen Abschied aus Graz an.
Anschluss wahren
Im vorletzten Heimspiel der Saison kann Sturm im Duell mit Salzburg wieder vorlegen. Bei Sturm liegen die Prioritäten zuletzt offensichtlich vermehrt neben dem Platz, die Spieler dürfen sich davon aber nicht ablenken lassen. In dieser Partie kann man wieder einen Schritt Richtung Titelkampf machen. Bei einer Niederlage droht zwar noch nicht der Sturz auf den dritten Tabellenplatz, doch Rapid Wien rückte zuletzt gefährlich nahe. Ein Sieg würde Sturms Position weiterhin stärken – gerade weil die Grazer in diesem Herbst auch einige Rekorde einstellen konnten, wäre eine Niederlage doppelt bitter.
Spieldaten
SK Sturm Graz vs. Admira Wacker
17. Runde der tipico Bundesliga, Dienstag, 28. November 2017, 19:00 Uhr, Graz, Merkur Arena
Schiedsrichter: Die Partie wird vom 35-jährigen Harald Lechner aus Wien geleitet. Der Offizielle wird an den Seitenlinien von Maximilian Kolbitsch und Patrick Orlet unterstützt. Vierter Offizieller ist Stefan Ebner.
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Koch, Schulz, Maresic, Lykogiannis, Potzmann; Jeggo, Zulj; Hierländer, Alar, Röcher
Ersatz: Schützenauer, Schoissengeyr, Spendlhofer, Lovric, Filip, Zulechner, Eze
Verletzt: Christian Gratzei
Fraglich: Christian Schulz, Marvin Potzmann, Philipp Huspek
Sperre droht: Peter Zulj, Charalampos Lykogiannis
Schiri Lehner/Lechner
Es gibt zwar den Hilfsschiedsrichter Harald Lehner, das Spiel Sturms gegen die Admira pfeift aber Mag. Harald Lechner.
Dass der massive Klimawandel auch die gute Seite hat, dass englische Wochen im Fußball Ende November nimmer gar so öd sind, habe ich so noch nirgends gelesen und ist durchaus trumpverdächtig getwittert.
Oh, vielen Dank! Da hat sich ein Tippfehler eingeschlichen.
Man muss es mal so sehen:
1.) Es ist nicht immer alles 2.) schlecht.
Make SturmNetz great again!