Sturm lässt Young Boys alt aussehen
Im Gegensatz zur vorangegangenen freundschaftlichen Begegnung mit dem FC Aarau schickte Franco Foda gegen die Young Boys Bern wahrscheinlich jene Aufstellung auf das Feld, die einer möglichen Startformation für den Frühling schon ziemlich nahe kam. Im Tor Michael Esser, davor Michael Madl und Wilson Kamavuaka in der Innenverteidigung, Tanju Kayhan und Charalampos Lykogiannis auf den Außenbahnen, Sandi Lovric und Daniel Offenbacher im defensiven Mittelfeld, Marko Stankovic im offensiven Mittelfeld, flankiert von Thorsten Schick auf der rechten und Christian Klem auf der linken Seite. Die Speerspitze durfte erneut Bright Edomwonyi spielen.
Die Young Boys Bern, die nach der Pfeife eines in Österreich recht prominenten Trainers, nämlich Adi Hütter, tanzen, rangieren in der schweizerischen Super League derzeit auf dem dritten Rang hinter dem FC Basel und den Zürich Grasshoppers. Wie auch Sturm sind sie in Belek, um sich dort unter optimalen Bedingungen auf den kommenden Frühling vorzubereiten. In der Gloria Sports Arena kam es um 18:00 MEZ zum Aufeinandertreffen mit dem Tabellenvierten aus der österreichischen Bundesliga.
Obwohl noch zurückhaltend spielend, erwischte der SK Sturm den besseren Start und konnte bereits in der 3. Minute zum ersten Mal offensiv aufzeigen. Ausgangssituation war ein Freistoß knapp 30 Meter vom gegnerischen Tor entfernt, den Thorsten Schick hoch in den Strafraum trat und damit den Kopf von Michael Madl fand. Dieser beförderte den Ball jedoch weit über das Tor.
Wenige Minuten später versuchte der Schweizer Alexander Gerndt ein Solo durch den Grazer Strafraum, scheiterte aber an der dicht stehenden Abwehr, ehe er zum Abschluss kam. In den nächsten Minuten ließ sich Sturm etwas zurückfallen und konzentrierte sich in erster Linie auf defensive Aufgaben. Man überließ den Young Boys vorerst weitestgehend das Feld und zeigte kaum mehr Initiative im Spiel nach vorne. Wenn Sturm doch einmal den Weg zum gegnerischen Strafraum suchte, dann ohne zündende Ideen. Die Grazer verloren den Ball meist schnell und mussten dann wieder zurücklaufen. Die Schweizer wussten mit dieser Passivität Sturms jedoch kaum umzugehen und wurden, wenn überhaupt, nur selten gefährlich. Nach Ablauf einer guten halben Stunde schien Sturm des defensiven Gebarens jedoch überdrüssig zu sein und tat wieder mehr für die Partie. Der Schwerpunkt des Angriffsspiels lag vorerst auf den Flanken. Schick konnte sich auf seiner Seite immer wieder gut durchsetzen, seine Hereingaben fanden jedoch keine Abnehmer. In der 39. Minute waren es die Young Boys, denen die erste wirklich interessante Offensivaktion gelang:
Eine flache Hereingabe von der rechten Seite konnte Alexander Gerndt übernehmen und den Ball in Essers Tor unterbringen – die Schiedsrichter ließen diesen Treffer aufgrund eines vermeintlichen Fouls aber nicht zählen. Pech für die Young Boys. Sturm riss daraufhin aber endgültig das Heft an sich. In der 52. Minute prüfte Michael Madl den gegnerischen Torhüter Yvon Mvogo mit einem starken Direktfreistoß aus knapp 20 Metern. In der 60. Minute scheiterte Bright Edomwonyi am Schlussmann der Schweizer.
Nur zwei Minuten später durften die Blackies jubeln: Marko Stankovic spielte den Ball auf den von rechts in den Strafraum laufenden Edomwonyi, der flach zum 1:0 einschoss. Eine sehenswerte Aktion von der schwarz-weißen Offensive.
Nur kurz darauf nahmen die Young Boys einige Wechsel vor und die zeigten zumindest kurzfristig Wirkung. In der 70. Minute übernahm Guillaume Hoarau einen im Konter hoch gespielten Ball im Strafraum der Grazer per Kopf und setzte ihn an die Stange – da wäre Esser chancenlos gewesen. Im direkten Gegenzug hätte Christian Klem allerdings schon die Entscheidung herbeiführen müssen. Nach einem Pass von Edomwonyi stand ihm nur mehr der gegnerische Tormann im Weg, doch er scheiterte. Effizienter agierte Michael Madl nur wenige Minuten später: Nach Foul an Lovric durfte er erneut einen Freistoß aus guter Distanz treten: diesmal mit Erfolg. Mit einem schönen Schuss setzte er das Leder über die schweizerische Mauer hinweg durch das Kreuzeck in die Maschen. 2:0 für Sturm.
Das 3:0 ließ nicht lange auf sich warten. Lovric setzte Klem in Szene, der seine Sache nun auch besser machte und aus gut 17 Metern zur endgültigen Entscheidung einnetzte. In der 89. Minute folgte dann das 4:0 durch Bright Edomwonyi, das der wohl am schönsten herausgespielte Treffer des Abends war. Der Torschütze selbst holte sich im Mittelfeld den Ball und leitete das schöne und schnelle Kombinationsspiel über Sandi Lovric und dem eingewechselten Andreas Gruber in den gegnerischen Strafraum ein, wo er selbst schließlich zum zweiten Mal traf.
Den Schweizern blieb letzten Endes nur mehr der Ehrentreffer zum 1:4 kurz vor Spielende. Der zuvor eingewechselte Benjamin Kololli überhob Michael Esser und fixierte damit den Endstand.
Sturm durfte sich an diesem Abend über einen verdienten Sieg freuen und vor allem auch über vier Tore von denen drei aus dem Spiel erzielt wurden.
Spieldaten
BSC Young Boys – SK Sturm Graz 1:4 (0:0)
23.01.2016, 18:00 Uhr (MEZ), Gloria Sports Arena, Belek
Tore: Kololli (92.) bzw. Edomwonyi (62., 89.), Madl (76.), Klem (80.)
SK Sturm: Esser; Kayhan, Madl, Kamavuaka, Lykogiannis; Offenbacher, Lovric; Schick (87. Dobras), Stankovic (82. Gruber), Klem (87. Ehrenreich); Edomwonyi
BSC Young Boys: Mvogo; Hadergjonaj (80. Sutter), Von Bergen (80. Rochat), Vilotic (69. Wüthrich), Benito (69. Lecjaks); Ravet (69. Kololli), Zakaria (69. Sanogo), Bertone (69. Gajic), Nuzzolo (80. Castroman); Gerndt (69. Afum), Hoarau
ein Sieg, man sollte diesen aber auch nicht überbewerten, fürs Selbstvertrauen kann es nicht schaden.
2 von den offenen Fragen zeigen in eine klare Richtung, Kayhan dürfte als RV gegenüber Potzmann die Nase vorne haben und LM dürfte Klem derzeit die besten Karten haben.
Wenn Edi weiterhin trifft, stehen seine Chancen recht gut, dass er den Vorzug gegenüber Kienast bekommt.
Im ZM wird es sicher noch eine Verpflichtung geben, da Kama in der IV spielt, wird dann nur die Frage sein, ob Lovric oder Offenbacher beginnen wird. Offensiv wird Stanko sicher den Vorzug gegenüber Horvath erhalten.
Ich bin sehr gespannt wer da im Mittelfeld kommen soll…
Foda wirds egal sein solange Lovric nicht spielt
Als IV sehe ich Spendi und Madl, Wilson is auf der 6 besser. Klem als LM? Naja vielleicht blüht er ja auf wenn er nicht verteidigen muss…
Im Sturm muss klar Edi gesetzt sein da Kienast schon eine Weile nicht bei 100% ist und sich auf hin und wieder verletzt…
es wird sich nicht die Frage stellen, ob Kama auf der 6 besser ist, er wird in der IV spielen müssen
Ojeh, das heißt, es gibt noch einen Abgang in der IV?
reisende soll man nicht aufhalten….ich würde zwar einen abgang von madl alles andere als gut heisssen aber es wäre sicher gutes Geld für Sturm!
christoph schößwentder als ersatz würde ich mir ja noch einreden lassen….der macht dir wenigstens 5-7 saisontore als innenverteidiger,aber einen Matthias Maak als ersatz für madl zu holen würde mich tieftrauig machen und wäre wohl der absolute Tiefpunkt in meinen fast 30 jahren als saisonkarten Besitzer…..herr goldbrich BITTE NICHT!!!!!!!!
die Papiere sollen aus London bereits per Brieftaube unterwegs sein
@gayrold
ein gewisser Unterton dabei, ist ein Geschäft wo es nur Gewinner gibt – Spieler verbessert sich (Ausland und Gehalt) und der Verein kann die Ablösesumme reinvestieren und etwas Kleingeld auf die Kante legen – so ist das Fußballgeschäft, Vereinstreue die es einmal gab, wird es in diesem schnelllebigen Business kaum mehr geben
Also das 4:0 war schon allererste Sahne. Hoffe nur, dass man solche Tore auch wieder einmal in einem Bewerbspiel sieht und nicht nur in der Vorbereitung. Natürlich war auch der Freistoß vom Käptn wunderschön!
Ex-Käptn :-)))
Noch ist ja nix fix oder?
Sonst würde ich nicht so schreiben :-)))