Sturm kassiert erste Niederlage der Vorbereitung

SK Sturm Graz vs. FK Krasnodar (0:1)

Im vorletzten Test der Sommervorbereitung empfing der SK Sturm Graz in Großklein am Donnerstag den russischen FK Krasnodar – somit gab es mit dem 4. Platzierten der Premjer Liga 2017/18 bei kaiserlichem Wetter zumindest etwas weltmeisterschaftsliches Flair hier in der beschaulichen Südsteiermark, wenngleich etwa Fedor Smolov natürlich noch nicht mit von der Partie war. Durchaus prominent besucht war auch die Tribüne: Teamchef Franco Foda und sein Assistent Imre Szabics schauten den Akteuren am Feld genau auf die Beine.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Der SK Sturm tat sich gegen die spielstarken Russen zu Beginn schwer. Einige Ballverluste im Spielaufbau ließen kaum nennenswerte Angriffe zu, während die Gäste trotz guten Defensivverhaltens der Grazer zuerst durch Dmitri Stotskiy und später Sergey Petrov zu zwei guten Möglichkeiten kamen. Phasenweise vermochten sich die Gastgeber schon früh in der Begegnung nicht aus ihrer eigenen Hälfte zu befreien, auch weil das eigene Umschaltspiel meist schon kurz nach der Mittellinie gestört wurde – einige Unkonzentriertheiten der Blackys taten ihr Übriges dazu. Nach zwei weiteren guten Torschüssen Krasnodars suchte Sturm den Weg etwas mutiger nach vorne und konnten sich in der 28. Minute schließlich zum ersten Mal in der gegnerischen Hälfte festsetzen, Zählbares schaute dabei allerdings auch nicht heraus.

Leichte Besserung

Dennoch schien der SK Sturm jetzt in dieser Partie angekommen zu sein, auch weil man den Ball mit etwas genauerem Kurzpassspiel länger in den eigenen Reihen zu halten wusste. Trotz freizügigeren Gebarens nach vorne, wirkte die Verteidigung um Dario Maresic und Lukas Spendlhofer sicher. Die Hintermannschaft machte die Räume hinten geschickt eng und ihre individuelle Klasse bewies sie immer wieder durch spektakuläre Ballsicherungen nahe des eigenen Sechzehners. Auch Tormann Jörg Siebenhandl, der zuvor schon einiges zu halten hatte, fügte sich in das gut eingestellte Defensivbollwerk des SK Sturm  – das es gegen Ajax Amsterdam sicher brauchen wird – spielerisch nahtlos ein. In der 42. Minute wurde es allerdings wieder gefährlich: Krasnodars Pavel Mamaev scheiterte aus kurzer Distanz. Der Konter im Gegenzug wurde nicht sauber genug fertiggespielt: Lukas Grozureks finaler Querleger auf den im Strafraum wartenden Emeka Eze fand sein Ziel wenige Minuten vor der Halbzeit nicht. Bis zur Pause waren es dann wieder nur die Gäste, die sich Chancen erarbeiteten – allesamt von Siebenhandl und seinen Vorderleuten zunichtegemacht und so pfiff der Schiedrichter eben ohne Tore zum Abkühlen in den Schatten.

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Hosiners Debüt

Zur zweiten Halbzeit kam der SK Sturm in nur leicht abgeänderter Formation auf das Feld: Lukas Grozurek machte für Thomas Schrammel Platz und Markus Pink schließlich für Philipp Hosiner.  Schon kurz nach Wiederanpfiff erspielten die Russen ihre nächste Topchance und schon zum wiederholten Male konnte sich der Grazer Torhüter auszeichnen. Ein erster Angriffsversuch des SK Sturm wurde durch einen Pfiff beendet, Abseits! Dann eine Schrecksekunde: Jörg Siebenhandl riss ein Passversuch ab, Mamaev kam an den Ball, legte quer. Alle sahen den das Leder bereits im Tor, nur Tasos Avlonitis nicht. Der klärte auf der Linie cool per Kopf. Kurz darauf jedoch konnten die Gäste durch einen Freistoß aus kanpp 18 Metern für die längst verdiente Führung sorgen. Mauricio Pereyra wuchtete den Ball für den Grazer Schlussmann unhaltbar ins Kreuzeck.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

Mehr Schwung

Mit dem zuvor eingewechselten Micheal John Lema (58. für Eze) war schon vor dem Führungstreffer etwas mehr Schwung in das Spiel der Blackys gekommen und dies hätte das Jungjuwel kurz nach Rückstand auch beinahe am Scoreboard amtlich gemacht. Nach einer guten Kombination über die linke Seite landete sein Abschluss, der erste nennenswerte übrigens, nur im Außennetz. Zusätzlich frischen Wind brachte auch der portugiesische Neuzugang Felipe Ferreira in der 66. Minute. Sturm agierte in der letzten halben Stunde aggressiver und bissiger als zuvor. Die Gäste hingegen gaben sich um einiges passiver. Ein Weitschuss von Ivan Ignatjev sorgte in der 74. Minute für mäßige Gefahr. Viel mehr tat sich im Licht der untergehenden Sonne dann auch nicht mehr. Der FK Krasnodar erwies sich zumindest an diesem Abend als eine halbe Nummer zu groß und somit musste der SK Sturm die erste Testspielniederlage in der aktuellen Sommervorbereitung hinnehmen.

Stimmen:

Heiko Vogel: „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis nicht einverstanden. Ich will immer gewinnen. Ich denke, das wäre auch heute möglich gewesen. Es zeigt, dass einem nichts geschenkt wird und man für alles was man erreichen will hart arbeiten muss. Das gilt in den Trainings genauso wie im Spiel. Ich glaube nicht, dass wir unser Können heute abgerufen haben. Ich werde mein Fazit für die kommende Woche ziehen. Das werde ich auch der Mannschaft so mitteilen.“

Philipp Hosiner: „Das erste Spiel hat sich gut angefühlt, auch wenn ich etwas müde war. Wir haben alle viel trainiert in den letzten Tagen und Wochen. Ich war ja schon in Berlin mitten in der Vorbereitung. Jetzt naht das Ende der Vorbereitung. Ich denke, dass wir beim letzten Test am Dienstag etwas frischer sein werden.“

Galerie:

 

Spieldaten:

SK Sturm Graz vs. FC Krasnodar 0:1 (0:0)
Stadion Großklein, 12. Juli 2018, 18:30 Uhr, 800 Zuschauer

Tore: 0:1 Pereyra (61. Minute)

SK Sturm (3-5-2, 1. Halbzeit): Siebenhandl; Spendlhofer, Avlonitis (75. T. Koch), Maresic (83. Ovenstad); Obermair (66. Ferreira), Zulj (75. Schubert), Lovric (58. Lackner), Hierländer (83. Fadinger); Grozurek (46. Schrammel); Eze (58. Lema), Pink (46. Hosiner)

Personalsituation: Fabian Koch, Philipp Huspek und Gabriele Piras fehlten aufgrund von muskulären Problemen.

7 Kommentare

  1. Luca1111 sagt:

    Sie hätten sicher schon mehrere Niederlagen gehabt wenn sie ordentliche Gegner gehabt hätten. Wenn man gegen Gnas mit Ach und Krach gewinnt Na ja. Aber Testspiele sagen sowieso nicht viel aus. Man sieht aber trotzdem wenn man ohne Biss und überheblich spielt ist nirgends was zu reißen. Gut dass Vogel ihnen die wadl fire richten wird.

  2. Duddy sagt:

    Dir is aber bewusst dass sie auch gegen ordentliche teams getestet und gewonnen haben, oder?

    • Goe sagt:

      Boro 4-facher Marktwert von Sturm, Krasnodar auch – find ich jetzt eigentlich ganz ordentlich! Gestern war ich nicht dabei, aber in Kumberg hat das sehr gut ausgesehen! Bei solchen Spielen geht es nicht um’s Ergebnis…

  3. Schworza99 sagt:

    Schützi

    Guiliani

    Piras

    Lema

    Koch

    Fadinger

    Im ganzen Transferwahnsinn geht komplett unter wie Vogel einfach mal 4,5 Spieler aus den eigenen Reihen in den Kader einbaut…So solls sein.

  4. SchwarzerRabe sagt:

    ????

     

    Grozurek (46. Grozurek);

     

    😉

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