Sturm holt als bessere Mannschaft einen Punkt
Ein lauer Herbstabend gereichte der internationalen Bühne am Donnerstagabend zu einem stimmungsvollen Duell im Sturmstadion Liebenau. Zu Gast: ein Klub aus der Cittá Eterna, nämlich Lazio Rom. Die tabellarische Ausgangslage hätte in Gruppe F der UEFA Europa League vor dieser Begegnung nicht spannender sein können. Alle Klubs hielten bei drei Punkten. Dennoch gab es über die Vergabe der Favoritenrolle keine Diskussion – die Schwoazen waren klarer Außenseiter, jedes andere Ergebnis als eine Niederlage pure Träumerei und das trotz der heftigen Niederlage, die die Römer gegen Midtjylland eingefahren hatten. Dennoch galt an diesem Abend ein altes Sprichwort: Aufgeb’n tuat ma an Briaf! Natürlich schickte Trainer Christian Ilzer die aktuelle Bestbesetzung aufs Feld und saß auch ansonsten auf einer Bank, von der in Österreich so mancher Bundesligist nur zu träumen vermag.
Erste Anzeichen …
Schon in den ersten Minuten wurde klar, dass der SK Sturm aus seinem Ausflug nach Rotterdam gelernt hat. Lazio kam kaum einmal gefährlich vor das Tor und wenn, dann waren in erster Linie gute Einzelaktionen dafür verantwortlich. Das Chancenplus erarbeiteten sich die Hausherren mit einer kämpferisch und läuferisch extrem starken Leistung. Schon nach nur vier Minuten müssen die Römer einen gefährlichen Abschluss Albian Ajetis von der Linie kratzen. Der Schweizer brachte den Ball nach gutem Freistoß Tomi Horvats mit der Schulter richtig gefährlich aufs Tor. Amadou Dantes Distanzschuss nach der darauffolgenden Ecke konnte von Keeper Ivan Provedel gehalten werden. In der 13. Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten guten Gelegenheit: Jörg Siebenhandl ist bereits geschlagen und Luis Alberto kurz vor dem Abschluss – aber mit Dante hatte der Italiener nicht mehr gerechnet. Sturms Nummer 44 klärte diese höchst brisante Situation sehenswert. Es entwickelte sich in weiterer Folge ein aufregendes Spiel, in dem sich die Hausherren zusehends weitere Spielvorteile erkämpften. Nur kurz darauf muss sich der Tormann der Gäste erstmals richtig lang machen, denn ein gut platzierte Schuss William Bøvings hätte gut und gerne auch in den Maschen landen können.
… einer Sensation
Danach ist es wieder Ajeti, der die Abwehr der Römer vor gröbste Probleme stellte, sein starker Kopfball konnte per Fußabwehr aber pariert werden. In der 19. Minute dann die nächste gefährliche Chance für den SK Sturm. Diesmal jagte Horvat den Ball knapp über den leeren Kasten. Zuvor holte sich der Slowene den Ball nach einem schweren Patzer im Spielaufbau der Italiener. Erstmals hörte man es im Stadion rumoren: „Sturm muss mittlerweile führen!“ Praktisch im Gegenzug wäre dann aber die eigentlich gar nicht so spielstarke Lazio-Offensive zum Erfolg gekommen, einen scharfen und niedrigen Pass Pedros faustete Siebenhandl nicht gut genug weg. Wieder klärte Dante in Not. Sturm blieb vor allem in Halbzeit eins aber zumeist das bessere Team. Weitere Chancen von Alexander Prass und Jusuf Gazibegovic nach etwa einer halbe Stunde sollten dann aber die letzten erwähnenswerten Aktionen des ersten Durchgangs bleiben.
Da ist was drin …
Während die Römer schon zur Pause wechselten und mit Lazzari und Zaccagni frische Kräfte ins Spiel brachten, sah Trainer Ilzer nach einer so starken ersten Halbzeit keinen Grund, an seiner Aufstellung Veränderungen vorzunehmen. In der 50. Minute brachte Bøving den gegnerischen Tormann mit einer Flanke, die sich letztlich gefährlich Richtung Tor drehte, in Bedrängnis. Nur kurz darauf schob David Affengruber das Spielgerät knapp am Tor vorbei. Auch der nächste nennenswerte Abschluss gehörte den Hausherren – in der 60. Minute verfehlte Horvat. Erst eine halbe Stunde vor Spielende sorgte Zaccagni erstmals wieder für Gefahr im Grazer Strafraum, fand aber in Siebenhandl seinen Meister. Praktisch wenige Sekunden später scheiterte Immobile in aussichtsreicher Position. In den letzten zwanzig Minuten zog sich Sturm ein wenig weiter in die eigene Hälfte zurück, denn die Kraft ging zur Neige – verständlich nach der bisher gezeigten Gewaltleistung! Dennoch kam der frisch eingewechselte Mohammend Fuseini in der 78. Minute zu einer Top-Chance, nachdem er sich mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit gegen die Lazio-Defensive durchgesetzt hatte. Sein Schuss verfehlte das gegnerische Tor leider doch deutlich. Dann eine Schrecksekunde. Ciro Immobile war plötzlich auf und davon, umkurvte Siebenhandl und netzte ein. Doch VAR sei Dank wurde sein Treffer wegen Abseits korrekterweise nicht gegeben. Dann der nächste Dämpfer: Gazibegovic, vermutlich nach der Entscheidung des Videoschiris zusätzlich motiviert, setzte trotz seiner Gelben in Halbzeit eins zu einer verhängnisvollen Grätsche an. Gelb-rot – ganz ohne Diskussionen verließ er nach einer bärenstarken Leistung den Platz. Er wusste: Das war sein Fehler. Aber Sturm ließ sich durch die Unterzahl nicht beeindrucken und verteidigte den Spielstand bis zum gar nicht bitteren Ende. Nach fünf Minuten Nachspielzeit war den Grazern ein hochverdienter Punkt gewiss.
Bin sehr stolz auf die Mannschaft. Dieses Jahr sieht man die Routine, die im Vergleich zum Vorjahr um Klassen höher ist. Reife Leistung gegen eine starke Serie A Mannschaft
Die Mannschaft hat sich heute im wahrsten Sinne des Wortes eine Römische Eins verdient!
In so einer Partie braucht man das Eitzerl Glück: abgefälschte Schussen gehen rein, wenn der das Foul gegen Fuesini pfeifft Rot usw! Dann nimmt das Spiel seinen Lauf und dann ist selbst ein Kantersieg wie der von Midtjylland gegen Lazio oder eben Rotterdam gegen uns nicht unwahrscheinlich. Schlichtweg das Momentum hat in vielen Situationen gefehlt.
Die Leistung war einfach unfassbar geil! Vor allem für Dante freut es mich sehr! Hab ihn nie so schlecht gefunden, wie alle immer über ihn hergezogen sind.
Jetzt werden auch noch Jantscher und Emegha fit und dann hat Ilzer alle Waffen zur Verfügung!
Auf die Schwoazen!!!
volle Zustimmung, insbesondere zum Standpunkt über Dante!
Dante für mich MotM
Es ist jetzt von Spiel zu Spiel ersichtlich wie die Mannschaft sich vorwärts entwickelt. Kann ich Illzer und seinem Team nur Gratulieren. Ein Horvath, Böving und Ajeti werden immer besser. Konkurrenz auf allen Positionen treibt das Team zu einer Performance die das schwarzweiße Herz höher schlagen lässt. Eine Freude da zuzuschauen. Kann ich nur Bravo sagen.
Wer heute Abend nicht Live dabei war, hat leider ein wirkliche starke Leistung vom SK Sturm verabsäumt. Leider war das Momentum in der ersten Halbzeit nicht zur Gänze auf unserer Seite, denn dann wären wir mit einem 2:0 in die Halbzeit gegangen.
Ansonsten, Gratuliere ich dieser Mannschaft vom ganzen Herzen zu dieser Leistung, besonders wenn man dieses 6:0 noch in den Köpfen hatte. Top Leistung!
Bitte in Rom wiederholen aber mit den entsprechenden Treffern dazu! Leider wird uns Gazi beim Match fehlen!
Für mich war ein Gazi der Mann des Abends! Pedro hatte null Chancen an diesem Abend gegen Gazi!
Auf die Schwoazen!!!
i weiß ja net was mit der Gruppe los is aber wir hätten Lazio locker 3 zu null nach hause schicken können(eigentlich müssen)
was für ein megaspiel. erste halbzeit hattn die Römer ja sowas von nix zu melden.
ein Traum…
man kann jetzt nach ein paar Wochen/Monaten sagen…
Ajeti… haut hin
Bøving… alles richtig gemacht
Emegha… kommt hoffentlich wieder zurück wie davor
Horvat… Jackpot
Kite… auch im Plan
JJ… nur eine Frage der Zeit
der fitte Stamm sowieso top 🙂
auf einen schwarzen Herbst:-)
Das Spiel kann man kurz und bündig als grandios bezeichnen. Einzig die Chancenauswertung darf ein bisschen besser werden 😉 Ansonsten gibts dazu nicht viel zu sagen.
Es bleibt unglaublich spannend in dieser Gruppe.
Hoffe natürlich, dass ein Platz 1-3 erreicht wird. Wobei ich jedoch selbst nicht ganz genau weiß, ob mir nicht der Umstieg in die ECL fast lieber wäre, da es realistischer erscheint, dort vielleicht noch ein paar Spiele mehr zu gewinnen, als in der EL im Falle eines Aufstiegs.
wenn ma el überwintern, könnt ma halt barca bekommen 😀
Richtig starke Partie unserer Jungs! Da muss man alle loben da es eine geschlossene Mannschaftsleistung war. Gegen Rom ebenbürtig und auch über weite Strecken besser zu sein ist eine Auszeichnung. Was wir von der Gruppe noch erwarten können weiß ich nicht. Alle bei 4 Punkten. Selbst wenn wir 4. werden habe ich bei solchen Leistungen absolut kein Problem damit. Fuseini und Oti von der Bank bringen zu können ist halt auch Luxus.
Einzig was gestern nicht so positiv aufgefallen ist ist 7. Der wirkte ganz und gar nicht sicher. Hätte sich fast die Kugel selbst durch die Beine ins Tor gefaustet.