Sturm bittet die Bullen zum heißen Tanz um Platz 1
Wer hätte bloß vor dem heurigen Saisonstart auch nur einen Euro darauf gewettet, dass der SK Sturm seinen vorjährigen Traumstart in die Herbstsaison noch einmal toppen kann? Man hätte denjenigen wohl nicht für ganz frisch gehalten, der prophezeit hätte, dass die Schwarz-Weißen in der sechsten Runde der Bundesliga als Tabellenführer, mit 15 Punkten aus fünf Spielen, sprich einer weißen Weste, die Bullen aus Salzburg in einer wohl ausverkauften Merkur-Arena zum heißen Tanz bitten würden! Gott sei Dank schreibt der Fußball eben seine eigenen Geschichten und so geht der SK Sturm tatsächlich als Spitzenreiter in das Duell mit dem ersten Verfolger RB Salzburg.
Salzburg stark, Sturm noch stärker
Auch die Bullen rund um den Marketingkonzern von Dietrich Mateschitz sind sehr vielversprechend in die Saison 2017/18 gestartet. Der WAC, die Admira, Altach und St. Pölten stellten alle kein wirkliches Hindernis für die Dosen dar. Lediglich gegen den Aufsteiger und übernächsten Gegner der Blackys LASK mussten sich die Salzburger mit einem 1:1 zu Hause zufriedengeben. Aus fünf Spielen konnte man somit starke 13 Punkte holen, die im Normalfall auch zur Tabellenführung reichen sollten. Aufgrund des furiosen Starts des SK Sturm muss man sich zurzeit allerdings zwei Punkte hinter den Grazern auf Platz zwei einordnen. Gewinnt man gegen Sturm Graz, dann hätte man auch die Tabellenführung erobert. Rein vom Papier her hatte Sturm wohl mit den zwei Auswärtsspielen in Wien durchaus eine schwierigere Auslosung zu meistern und tat dies mit Bravour. Einzig, was das Torverhältnis anbelangt, können die Grazer dem Ligakrösus bisher bei Weitem noch nicht das Wasser reichen. Die Bullen halten in dieser Kategorie bereits bei einem Plus von 11 Treffern. Speziell bei den zwei 5:1-Siegen gegen St. Pölten und die Admira konnte man das Tor-Konto ordentlich aufstocken. Sturm hingegen hat nach fünf Siegen in Serie lediglich ebensoviele Tore mehr geschossen, als man erhalten hat. Nie konnte man mit mehr als einem Tor Unterschied vom Platz gehen, was jedoch kaum stört. Sturm konnte dafür mit 13 Ligatreffern die Zweitmeisten erzielen, nur die Salzburger konnten mit 14 Toren öfters jubelnd abdrehen. Was dafür spricht, dass Sturm dahingehend etwas aufholen könnte, ist der Umstand, dass man bei den Gästen auf vier Spieler verzichten muss. Das Quartett Stefan Stangl, David Atanga, Samuel Tetteh und Takumi Minamino stehen nicht zur Verfügung. Besonders der Ausfall des Letztgenannten dürfte den Salzburgern sehr bitter schmecken. Was dagegen spricht: In den letzten beiden direkten Duellen konnten die Grazer keinen Treffer erzielen, die Gäste sind bisher auch das einzige Team der Bundesliga, welches noch nie in Rückstand geriet. Sturm dagegen gewann als einziges Team in dieser Saison nach einem 0:1-Rückstand, das gelang sogar zwei Mal. Die wilde Aufholjagt nach 0:2-Rückstand gegen St. Pölten ist wohl ohnehin noch jedem bestens in Erinnerung. Die Zahlenspielchen sind nett, geben allerdings nicht sonderlich viele Rückschlüsse. So oder so, es wird wahrscheinlich bis zum Schluss spannend bleiben.
Heimstarkes Sturm wohl ohne große Umstellungen
Der SK Sturm, der in diesem Jahr in der Bundesliga erst zwei Heimniederlagen hinnehmen musste, wird gegen die Bullen wohl wie gewohnt auflaufen. Franco Foda hat im Moment eigentlich keinen triftigen Grund, große Veränderungen vorzunehmen, jedoch kommen immer mehr Spieler von ihren Verletzungen zurück. Der Chefcoach wird daher in naher Zukunft wohl die Qual der Wahl haben. Im Tor ist Jörg Siebenhandl, sofern er fit ist, wohl einzementiert. In der Abwehrreihe bleibt abzuwarten, ob man mit der zuletzt praktizierten Fünferkette antreten wird oder gegen Salzburg eventuell bereits wieder auf die Viererkette umstellt. Christian Schoissengeyr feierte nämlich in Hütteldorf nach einem halben Jahr sein Comeback und auch Lukas Spendlhofer, der zuletzt bei den Amateuren Spielpraxis bekam, sollte demnächst wieder einsatzfähig sein. Zudem dürfte auch Christian Schulz langsam wieder zurückkommen und Matchfitness erreichen. Wenn alle Innenverteidiger im Kader fit sind, werden vermutlich wohl mehr als ein Spieler dieses Quartetts in der künftigen Stammelf stehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dies noch nicht gegen Salzburg der Fall sein wird und somit die Abwehrreihe Hierländer-Koch-Maresic-Lykogiannis-Potzmann wieder das Vertrauen geschenkt bekommen wird. Speziell die Formkurve von Marvin Potzmann ging in den vergangenen Runden steil bergauf und es wäre fast unfair, müsste er seinen Platz nun räumen. Im zentralen Mittelfeld führt zurzeit wohl kein Weg an Youngstar Sandi Lovric und Neuzugang Peter Zulj vorbei, es sei denn, Franco Foda möchte gegen die Bullen defensiv noch stabiler stehen und stellt deswegen Kampfmaschine James Jeggo an die Seite von Peter Zulj. Die sich im Moment in Hochform befindende Flügelzange Röcher-Huspek wird ebenso gesetzt sein wie der zuletzt wieder in Trefflaune gekommene Deni Alar.
Es ist angerichtet
Sturm kann am Sonntag erneut Geschichte schreiben und den Rekordstart von 1973 einstellen, damals gewann man die ersten sechs Saisonspiele. Auch ein Punkt würde den Grazern allerdings reichen, um die Tabellenführung zu verteidigen. Das Stadion wird mit großer Wahrscheinlichkeit bis auf den letzten Platz gefüllt sein, denn Sturm ist wieder in Mode. Es gilt nun zu beweisen, dass man auch den Bullen aus der Mozartstadt Paroli bieten kann.
Spieldaten
6. Runde der tipico-Bundesliga, Sonntag, 27. August 2017, 16:00, Graz, Merkur-Arena
SK Sturm Graz vs. Red Bull Salzburg
Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer leitet diese Partie. Linienrichter sind Markus Gutschi und Stefan Gamper. 4. Offizieller ist Andreas Heiß.
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Hierländer, Koch, Maresic, Lykogiannis, Potzmann; Zulj, Lovric; Huspek, Alar, Röcher
Ersatz: Gratzei, Puchegger, Schoissengeyr, Schulz, Jeggo, Schubert, Zulechner
Es fehlen: Oliver Filip, Marc Schmerböck
Fraglich: Christian Schulz
Sperre droht: Stefan Hierländer
freu mich echt aufs match
Dito Dito Dito
Ach ja, PS:
Dito, Dito und nomals Dito 🙂 🙂 🙂