Sturm belohnt sich nicht
Alles oder nichts, alleine darum ging es am Sonntagnachmittag im Sturm-Stadion Liebenau. Der SK Sturm Graz empfing zur 31. Runde der tipico Bundesliga den Meister und Cup-Sieger Salzburg zum vorläufig letzten Heimspiel dieser Saison und das mit der ungnädig schweren Bürde auf dem Buckel, diese Begegnung für sich entscheiden oder zumindest einfach nur irgendwie punkten zu müssen. Etwaige Rechenspiele dazu wurden in unserer Vorschau bereits ausführlich genug erläutert. Am Ende würden nur die Tore zählen. Kapitän Stefan Hierländer und Fabian Koch, beide gegen die Austria aufgrund einer Gelbsperre nur auf der nunmehr rauchfreien Tribüne anzutreffen, schienen im Spielbericht wieder auf ihren angestammten Positionen auf – neben Michael John Lema, der auch wieder von Beginn an, wie alle seine Kollegen, in der feschen monochromen Wäsch‘ auflaufen durfte.
Rasanter Auftakt
Sturm startete gleich mit einem vielversprechenden Konterangriff in die Partie: Nachdem der Ball im Mittelfeld den Besitzer gewechselt hatte, trieb ihn Otar Kiteishvili mit viel Tempo nach vorne und spielte ihn in den Lauf von Hierländer, der schließlich die Reißfestigkeit des Tornetzes prüfte. Leider nur von außen. Nur kurz darauf schloss Enock Mwepu auf der Gegenseite in der vierten Minute aus etwa 18 Metern ab, bereitete Schlussmann Jörg Siebenhandel jedoch keine Probleme. Wenig später kam Fabian Koch in guter Position zu einem Kopfball, den er aber neben das Tor setzte. In der 10. Spielminute gelang den Salzburgern dann der frühe Führungstreffer durch Patson Daka, der sich in der Mitte des Strafraums gegen zwei Defensivspieler durchsetzen konnte. Ein Gegentreffer, der mit lauten Pfiffen bedacht wurde, weil zuerst offenbar Unklarheit über dessen Gültigkeit geherrscht hatte.
Immer wieder Szenenapplaus
In den folgenden Minuten setzte sich ein richtig gutes Fußballspiel munter fort. Immer wieder brandete Szenenapplaus auf. Der frühe Rückstand ließ Sturm jedenfalls nicht verzweifeln: Eine von Gideon Mensah beinahe perfekt angetragene Flanke wusste der völlig freistehende Markus Pink in der 15. Minute nur knapp nicht per Kopf zu verwerten. Wenig später setzte sich Kiteishvili an der gegnerischen Grundlinie gut durch und brachte einen gefährlichen Stangler in die Mitte, den die Salzburger nur mit Müh‘ und Not zu klären vermochten. Abermals nur Sekunden später zog der Georgier aus der Distanz ab und scheiterte nur knapp am zu dieser Zeit schon durchaus verdienten Torerfolg. Auch die Salzburger blieben gefährlich: Takumi Minamino setzte sich von der schwarz-weißen Defensive mit viel Speed ab und umkurvte nach Annahme des langen Balls aus dem Mittelfeld beinahe auch noch Siebenhandel, der in diesem Duell allerdings Sieger blieb und durch schnelles Nachfassen einen sicheren Torerfolg der Gäste vereitelte. In der 24. Minute kamen die Gastgeber wieder gefährlich nach vorne, Lemas gute Flanke konnten die Salzburger allerdings noch klären, bevor sie Hierländer und/oder Pink, beide freistehend, im Strafraum erreichte. In der 26. Minute schließlich prüfte Lema selbst, ob Alexander Walke munter war. Wenig später dann aber Jubel im Sturm-Stadion! Der immens starke Kiteishvili drückte den Ball nach Verwirrung und vor allem druckvollem Angriff der Grazer in der 28. Minute zum absolut verdienten Ausgleich über die Torlinie. Noch lange vor der Pause animierte die Kurve alle Stadionbesucherinnen und -besucher, sich von ihren Sitzen zu erheben. „Wer nicht hüpft, der ist ein Bulle!“
Abschiede
Die Schwoazn agierten nach dem Tor noch eine Spur aggressiver und attackierten ballführende Gegner teilweise weit jenseits der Mittellinie. Dennoch kam Minamino in der 36. Minute zum Abschluss, wenn auch „nur“ von der Strafraumgrenze aus. In der 39. Minute prüfte er Siebenhandl schon sehr viel gefährlicher mit einem Volleyschuss, den der Grazer Schlussmann allerdings über das Tor lenken konnte. Feiner Abschluss, noch feinere Parade! Mit einem leistungsgerechten Remis schickte Schiedsrichter Harald Lechner beide Mannschaften, die ein absolut sehenswertes Schauspiel boten, in die Pause. Der SK Sturm nützte die Gelegenheit, Anna Carina Kristler, Torfrau der SK Sturm Damen, für ihren jahrelang aufopfernden und beeindruckenden Einsatz im schwarz-weißen Dress zu ehren. Ebenfalls verabschiedet wurde Sandi Lovric, der in seiner Karriere früh den Stempel des Wunderkindes aufgedruckt bekommen hatte und den nun eine hoffentlich weiterhin erfolgreiche Zukunft erwartet.
Nächster guter Start
Wieder starteten die Hausherren mit einer guten Gelegenheit nach dem Anpfiff ins Spiel. Stefan Hierländer zirkelte in der 49. Minute eine perfekte flache Flanke vor die zweite Stange des gegnerischen Kastens und nur knapp rutsche Pink daran vorbei, Walke wäre geschlagen gewesen. In der 56. Minute schloss der Kapitän selbst von der Strafraumgrenze aus ab, konnte den Tormann der Salzburger allerdings nicht in Verlegenheit bringen. Die Gäste reagierten mit technisch sauberem Umschaltspiel, das Hannes Wolf allerdings nicht erfolgreich abschließen konnte. Er scheiterte am „Beinewald“ der Grazer, in dem sein Versuch hängenblieb. In der 59. Minute scheiterte Lema nur knapp, das Leder richtig gefährlich auf das Tor zu bringen, nachdem seine Kollegen ihm den Ball zuvor aufgrund eines Fehlers im Salzburger Aufbauspiel zugespitzelt hatten. Immer wieder sorgte vor allem der ungemein quirlige Kiteishvili für viel Tempo! Genau in dieser druckvollen Phase schnitt der kurz zuvor eingewechselte Dominik Szoboszlai nach einer der wenigen Unachtsamkeiten der Grazer Defensivabteilung mit seinem Tor ins Fleisch der Schwoazn und sorgte so für die erneute Führung der Salzburger. Bitter! Sehr bitter!
Das Feuer brannte noch immer!
Wieder steckte Sturm nicht auf! Zuerst schrammte Hierländer in der 65. Minute an einem guten langen Ball in den Strafraum nur knapp vorbei, wenig später Markus Pink. Auf der Gegenseite prüfte Zlatko Junuzovic die materielle Integrität der Querlatte der Steirer aus der Distanz. Spürbar ließen die Kräfte nun nach, deshalb brachte Trainer Roman Mählich mit Philipp Huspek und Arnel Jakupovic frische Offensivkräfte auf das Feld. Für sie mussten der grundsolide Fabian Koch und der sehr spielfreudige Ivan Ljubic raus. Das Stadion stand wieder! Offenbar hatten alle das Gefühl: Da geht noch was! Da muss noch etwas gehen! Und Jakupovic war es auch, der den nächsten Sitzer vorbereitete, den wieder Pink – diesmal stark bedrängt – ausließ. Kurz darauf haute Juan Dominguez den Ball an die Stange! Wir schreiben die 85. Minute!
ES BRENNT! Das Stadion geht mit, pusht die Mannschaft nach vorne! Wieder stehen alle! Maresic klärt gegen Wolf in höchster Not zur Ecke! Sturm bringt den Ball schnell nach vorne! Nicht schnell genug! Konter der Salzburger! Spendlhofer drängt gut ab! Siebenhandl klärt! Ballverlust im Konter! Die Oberschenkel brennen! Huspek mit einer missglückten Flanke! Die Puste! Wie lange geht es noch? Vier Minuten Nachspielzeit! Konter von Minamino, der verliert den Ball! Sturm versucht alles! Offensivfoul von Jakupovic! „UNSERE LIEBE STURM GRAZ“ in der Kurve! Noch einmal ein Einwurf in der gegnerischen Hälfte! Nächstes Offensivfoul! Schlusspfiff!
Von Heimmacht weit entfernt
Erneut war es Sturm nicht vergönnt, zuhause zu gewinnen, wieder nach einer eigentlich guten Leistung! Damit bleibt es bei einem Meisterplayoff ohne Heimsieg und der fünften Heimniederlage in Folge! Insgesamt gelangen in dieser Bundesligasaison zuhause überhaupt nur vier volle Heimerfolge! Nicht nur auf dem Feld hingen die Köpfe, auch auf den Tribünen. Damit sind sämtliche Chancen auf den dritten Rang dahin und nicht nur das: Aufgrund ihres Sieges gegen den WAC zog die Austria an Sturm auch noch vorbei. Das Sturm-Stadion schließt nun vorerst seine Pforten!
So aufopfernd die Leistung heute war, unter dem Strich reicht den Bullen ein viertel-konzentrierter Auftritt um gegen uns voll zu Punkten. Selbiges wie gegen die Rosanen vor einer Woche, es hilft nichts die aktivere Mannschaft zu sein, wenn am Schluss nichts zählbares dabei rauskommt. Sei es wie es sei, der Einsatz hat gestimmt…
Was ich dringend erwähnen möchte/muss: Mich kotzen die österreichischen Schiedsrichter schon so brutal an! Es mag schon sein, dass die meisten Pfiffe durch das Regelbuch gedeckt sind und, frei nach dem „grandiosen“ Einwaller, es kein Fingerspitzengefühl laut Vorschriften gibt. Es wäre jedoch so dermaßen wunderbar, wenn die Pfeifenmänner wenigstens irgendein Gespür für den Sport den sie leiten mitbringen würden. Bei uns in der Liga ist jeder Körperkontakt zu 99% ein Foul, das ist so ein Wahnsinn. Da beginn ich noch gar nicht davon, dass ein Vorteil meistens nicht als solcher erkannt wird und das Spiel immer unterbrochen wird. Man muss jetzt wirklich kein Anhänger des britischen Fußballs sein, aber was bei uns alles abgepfiffen wird ist nur mehr peinlich! Wie soll das mit VAR werden bei uns, wenn dann so Koryphäen und Selbstdarsteller wie ein Schüttengruber draußen sitzen und den Entscheider ins Ohr flüstern? Jede Partie 5 Rote und 40 min Videostudium? Mir graut davor…
Also ich sehe keine Weiterentwicklung der Mannschaft, nur hinten stabil zu stehen und vor ne auf ein Wunder zu warten finde ich zu wenig. Und man kann zu Vogel stehen wie man möchte, dieser Fußball war einfach gut anzusehen.MMn hätte man ihm die Zeit geben müssen hier etwas zu entwickeln,aber die Angst unter dem depperten Strich zu landen war zu groß. Was das jetzt gebracht hat muss jeder selbst entscheiden. Sollten wir 5. werden und gegen die Grünen spielen, dann können wir doch nur verlieren……. Entweder ausscheiden, oder die Qualifikation erreichen und uns wieder bis auf die Knochen blamieren, mit dieser Mannschaft und diesem nicht vorhandenen System, werden wir genau gar nix reißen!
Ich war in der Vergangenheit von GK begeistert, aber er sollte sich nach dieser Saison hinterfragen und alles evaluieren, was auch immer daraus für Schlüsse gezogen werden….. Aber eines ist klar, so kann es nicht weiter gehen, diesen „ Fußball“ möchte auf Dauer niemand sehen, bedenklich auch, dass es sich um einen extrem teuren Kader handelt!
Ehrlicher Weise muss man heuer festhalten, dass diese Saison wirklich zum Vergessen war (vor allem in Anbetracht der letzten Saison).
Bevor man jetzt aber das große Köpferollen ausruft, sollte man auch festhalten, dass zum Einen Mählich die Saison mit einem ohnehin nicht überdurchschnittlichen Kader fertig spielen musste und das zu einem Zeitpunkt, als wir bereits mit dem Rücken zur Wand standen.
Zum Andreren bin ich gespannt was unser Winterneuzugang Schicker zum zukünftigen Erfolg beitragen wird.
Etwas verwundert bin ich darüber, dass ich Schicker regelmäßig bei den Heimspielen in Liebenau sehe. Als Spielerbobachter wäre es doch sinnvoller in anderen Stadien unterwegs zu sein. Die eigenen Spieler sollte er weniger beobachten müssen.
3 bis 4 gute Stürmer wären halt mal angesagt.
Der Logik nach hätten wir Vogel auch nie feuern dürfen, weil der hatte denselben Kader abzüglich Ljubic und Jaku…zeig mir den Kader welcher es entschuldigt hinter Wolfsberg und einer hinigen Austria zu landen. Jetzt Mählich aus der Verantwortung zu nehmen obwohl exakt nix besser geworden ist im Vergleich zum vorigen Trainer ist wieder typisch Stallgeruch-Mentalität. Viele wollen sogar Kreissl stanzen, aber nicht weil er mit Mählich einen leider unfähigen Trainer geholt hat, sondern weil der Kader nicht passt. Als Vogel gegangen wurde kann ich mich nicht erinnern dass das der Kader schon so schlecht war, da war der Trainer der 100% Schuldige. Zweierlei Maß at its best.
Keiner kann mir 5 Heimpleiten in Serie verkaufen. Mählich muss sofort weg, ansonsten macht sich Sturm lächerlich. Auch die Co Trainer gehören gestanzt, macht keinen Sinn nur immer den Haupttrainer zu feuern aber 4/5 im Stab bleiben gleich.
Ahhh, schon mal von einem gewissen Peter Zulj gehört? Bester BL-Spieler 2017/18?
Ja 17/18, nur nicht 18/19…
Der Logik nach brauch ma auch keinen Stürmer weil ma den Torschützenkönig von keine Ahnung wann im Kader haben hust…
Btw. ist ein Oti nicht gerade ein schlechter Ersatz für Zulj…würde man halt mehr Konzept als Mauern haben.
Oti stand auch bereits Vogel zur Verfügung. Wieviel Ahnung Vogel tatsächlich
vom Fusball hat zeigen zwei Fakten: 1. Verpflichtung Obermair, 2. Lässt Eze nach seiner Verletzung auswärts gegen Ajax spielen. Sollte der Herbst 2019, wie der Herbst 2018 verlaufen (Platz ausserhalb der Top 6), dann muss auch Mählich Geschichte sein, da stimm ich dir zu.
Tja wenn du Mählich noch ein halbes Jahr hältst wird sich das in den Abozahlen entsprechend widerspiegeln…
Dass sie die aktuelle Saison nicht positiv auf den Abo-Verkauf 19/20 auswirken wird, ist jetzt schon klar… ausser du schaffst es Klopp oder Guardiola auf die Trainerbank zu setzen. Also: Wer sind den deine (realistischen!) Kandidaten, zum jetzigen Zeitpunkt bitte?
Also halten wir solange an Mählich fest bis dem Schöttel der Geduldsfaden reißt oder wie…
Was fragst du mich? Du willst ja jetzt den Trainer tauschen, also gg wen den?
Ich dagegen sage, mindestens noch 10-12 Spiele im Herbst abwarten, vorausgesetzt der Start ist akzeptabel.
Bin ich froh wenn diese Saison vorbei ist und ich dieses Team paar Wochen ned mehr sehen muss. Eine absolute Katastrophen Saison geht zu Ende. Ich hoffe auch das wir keine EL quali spielen. Dieses Team muss neu auf strukturiert werden und da brauchen wie diese EL quali Spiele nicht. Für mich ist die Saison zu Ende. Wir lesen uns in der nächsten Saison. Alles gute!
P.s bitte holt den Leitgeb nicht zurück. Kein Mensch braucht einen Verletzngsanfälligen Salzburger. Ja, Salzburger – er ist ein schwarzer mehr, schon lange nicht mehr!
Kein*
Maresic nach Köln verkaufen, mit der Kohle einen Stürmer holen der trifft und einen gescheiten IV. Der erste Gegentreffer gestern war eine absolute Frechheit. Vorne rackert Pink brav, ist aber leider einfach kein 1er Stürmer
Schworza99
kann mir nicht vorstellen das du ein Abo besitzt ???
Bei über 1h Anfahrt wäre mein Abo für nix wenn ichs im Jahr zu vielleicht 2-3x Spielen schaffe…
Nicht jeder Sturm Fan kommt aus Graz, die Steiermark ist groß. Aber dafür hab ich schon eine große Sammlung an Trikots. 70- für die Wellen der Mur werd ich nie vergessen…