Sturm auf Europa

Spielvorschau: NS Mura vs. SK Sturm Graz

Nach dem 3:1-Auswärtssieg in Pasching beim LASK, wird es für den SK Sturm am Donnerstag international ernst. Da ist der aktuelle Tabellenzweite der heimischen Liga beim slowenischen Meister NS Mura im beschaulichen Städtchen Murska Sobota zu Gast. Die Vorfreude wird vor allem bei den Sturm-Fans sehr groß sein, schließlich ist es schon eine gefühlte Ewigkeit her, dass Sturm international vertreten war. Denn eines ist vor dem Europa League Playoff schon klar: der SK Sturm ist endlich wieder dort wo er hingehört, in einer internationalen Gruppenphase. Sollte man an Mura scheitern, würde es in der Gruppenphase der neu geschaffenen Conference League weitergehen, bei einem Sieg wartet die Gruppenphase der Europa League. Kapitän Stefan Hierländer meinte vor dem Spiel: „Wir haben uns die kommenden beiden internationalen Spiele letzte Saison erarbeitet und wollen daher unbedingt aufsteigen“.

© Martin Hirtenfellner Fotografie – Kann der SK Sturm auch gegen Mura jubeln?

Favoritenrolle, aber kein Selbstläufer

Die Ausgangslage vor diesem Duell scheint klar: Der SK Sturm wird als Favorit in das Aufeinandertreffen gegen den amtierenden slowenischen Meister gehen, leicht wird es aber mit Sicherheit trotzdem nicht. Der Gegner aus Slowenien, NS Mura, war in den letzten Jahren vor allem international unauffällig und wohl nur eingefleischten Fans des slowenischen Fußballs ein Begriff. Zu unterschätzen sind die Mannen aus der 20.000 Einwohner Stadt freilich nicht, schließlich konnte man sich in der slowenischen Liga gegen NK Maribor und Olympia Ljubljana durchsetzen und den Meistertitel holen. Cheftrainer Christian Ilzer lobte den Gegner in der heutigen Pressekonferenz: „Sie haben in der Qualifikation bereits gute Leistungen gezeigt und verfügen über einige Spieler, die das Match im Alleingang entscheiden können“. Um sich bestmöglich auf den kommenden Gegner im Playoff der Europa League vorzubereiten, reiste Geschäftsführer Andreas Schicker persönlich nach Litauen, um das Rückspiel zwischen Valgiris und Mura im Stadion miterleben zu können. Schicker beschrieb die siegreichen Slowenen als intakte Mannschaft, die es nicht zu unterschätzen gilt. Mura ist eine Mannschaft, die sehr gut organisiert ist und eher defensiv ausgerichtet ist, die „Blackies“ werden also das Spiel machen und mit Tempo und Dynamik nach vorne spielen müssen, um die Slowenen vor Problemen zu stellen. Setzen sich die Grazer durch, wartet nächste Woche in Graz ein Tollhaus, wo die Mannschaft von ihren Fans in die Gruppenphase der Europa League getragen werden soll. Doch zunächst wartet ein intensives Auswärtsspiel, das Sturm gerade einmal eine Stunde mit dem Bus hinter die Grenze führt.

Sturm doch im Fernsehen

Auf die Unterstützung der eigenen Fans kann die Mannschaft von Christian Ilzer dabei aber nicht zählen. Trotz großem Andrang und bereits zahlreichen verkauften Tickets, wird es für den Anhang aus Graz keine Reise nach Slowenien geben. Aufgrund der UEFA-Richtlinie, dass im gesamten Play-off keine Auswärtsfans erlaubt sind, wurden die bereits erworbenen Karten von Mura storniert und der Preis zurückerstattet. Als kleiner Trost für die heimischen Fans, gibt es das Duell jetzt doch live im Fernsehen. Nach dem der ORF die parallel stattfindenden Spiele von Rapid und LASK vorzog, ist seit gestern klar: der Privatsender PULS24 überträgt das Spiel live ab 19.45 Uhr. 

Offensivpower gegen Defensivbollwerk

Die beiden Mannschaften könnten gegensätzlicher nicht sein. Während der SK Sturm unter Christian Ilzer mutig und offensiv auftritt und extrem schnell nach vorne spielen will, legt NS Mura das Augenmerk auf die Defensive und ist darauf bedacht, sein Heil in Umschaltaktionen zu suchen. Ein Erfolgsrezept aus der Sicht der Grazer könnten Standard-Situationen sein, welche sich in dieser Saison zu einer Geheimwaffe von Sturm entwickelt haben und fast durchgehend für jede Menge Unruhe im gegnerischen Strafraum sorgen. Mitverantwortlich ist Routinier Jakob Jantscher, der mit seinen atemberaubenden Eckbällen und Freistoßflanken in jedem Spiel für große Gefahr sorgt. Nicht nur deswegen ist „JJ“ aktuell der beste Assistgeber der gesamten Liga. Sturm hat auf jeden Fall auch international große Erfolgsaussichten: Zum einen liegt das an einem qualitativ hochwertigen Kader mit jeder Menge individueller Klasse. Zum anderen ist die Mentalität das große Plus dieser Mannschaft, endlich steht wieder eine Einheit auf dem Platz, die Woche für Woche mit unglaublicher Leidenschaft und Siegeswillen ihre Spiele bestreitet. Jeder kämpft für jeden, Ilzer hat der Mannschaft den Sturm-Geist wieder eingeimpft und mit dieser Einstellung ist den Grazern auch international sehr viel zuzutrauen. Dem Coach ist trotzdem klar, dass „wir 2 richtig gute Abende brauchen, um die Hürde Mura nehmen zu können“. 

Kaderbreite und hohe Belastung

Im Hinblick auf den intensiven Herbst und die anstehende Doppelbelastung aus Liga und internationalen Spielen (Europa League oder Conference League) wurde der Kader punktuell noch einmal verstärkt und mit Anderson Niangbo ein neuer Stürmer leihweise von Gent nach Graz geholt. Große Rotation wird es von Ilzer wohl trotzdem nicht geben, zu stark waren die Leistungen von Jakob Jantscher, Kelvin Yeboah und Manprit Sakaria in den letzten Wochen. Der Sturm-Chefcoach hat dabei ein echtes Luxusproblem, denn bis auf die Verletzten Ingolitsch und Mwepu stehen Ilzer alle Spieler zur Verfügung. Der Steirer hat in jedem Spiel die Möglichkeit, auf jeder Position gleich starke Spieler von der Bank zu bringen und das obwohl bei Sturm eine wahnsinnig junge Mannschaft (Durchschnitt 23,4 Jahre) auf dem Platz steht. Vergleicht man den Kader der beiden Mannschaften, gibt es hier deutliche Unterschiede. Bei Mura liegt der Marktwert des teuersten Spielers deutlich unter einer Million, während das bei Sturm mit Jon Gorenc Stankovic ein Spieler mit einem Marktwert von knapp 4 Millionen ist. Garantie für einen Erfolg ist das trotzdem nicht, nur mit den zuletzt gezeigten Tugenden wird es auch in Slowenien einen Sieg geben und der Einzug in die erste europäische Gruppenphase seit 10 Jahren gelingen. Selbstvertrauen sollte nach drei Siegen in Serie genug vorhanden sein, um dieses Ziel erreichen zu können. 

Spieldaten:

NS Mura vs. SK Sturm Graz

Donnerstag, 19.08.2021, 20:00 Uhr, Fazanerija-Stadion, Murska Sobota

Schiedsrichter: Michael Oliver (ENG)

Mögliche Aufstellung:

Siebenhandl; Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante; Stankovic, Hierländer, Kiteishvili, Ljubic; Jantscher, Yeboah

Ersatz: Schützenauer, Geyrhofer, Jäger, Kuen, Prass, Sarkaria, Niangbo

Es fehlen: Ingolitsch, Mwepu, Trummer

8 Kommentare

  1. Niki sagt:

    tickert ihr trotzdem? 🙂 lg

  2. Tobias sagt:

    4000 Tickets bis dato abgesetzt. Scheint nicht so als ist dem Sturmfan bewusst, dass es hierbei um den ersten El-Einzug seit 10 Jahren geht.
    Wenn ich mich an Ticketanstürme wie bei Fenerbahce erinnere, ist das wohl sehr traurig, dass man immer aufgrund des Gegners ins Stadion geht und nie um einfach eine junge Sturmmannschaft zu sehen.

    • Gustlig sagt:

      Das kommt schon noch, wenn das Spiel heute ansprechend ist oder es spannend ist werden es schon 8,9000 werden. Dafür muss es aber heute beben in Mura deswegen OLLE OWI!!!! Noch da Hockn owi Slowenien obhockn!

    • Erzschwoarza sagt:

      Deine Aussage ist fehlplatziert. Wenn etwas traurig ist- dann du und deine Aussagen. Dieses Spiel ist Donnerstag unter der Woche um 21 Uhr. Ich weiß nicht ob du einen Job hast- aber ich habe einen und ich muss früh aufstehen und kann daher nicht zum Spiel. Vorher denken- dann schreiben.

    • Tobias sagt:

      @Erzschwoarza:

      Wow, bitte nicht überreagieren!

      Just the facts:

      8.100 waren damals im geschützten Verkauf bereits abgesetzt. Danach gab es lange schlangen vor den Kassen und zu deiner Überraschung war das Spiel auch donnerstags.

      Bitte immer sachlich und fair bleiben. Hab weder dich noch sonst jemanden persönlich angesprochen. Es ist nur ein Fakt.

    • Gustlig sagt:

      Dann gehst halt müde in die Hockn!

  3. Gustlig sagt:

    Alle nach Mura! Die Stadt muss platzen vor schwarzen Schnitzelsemmelessern.
    Slowenien owi foahn, Slowenien zaum foahn!

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