Stellungnahme von Thomas Tebbich und der Polizei zu Sturm-Galatasaray

„Ein Testspiel mit fadem Beigeschmack“ nannte SturmNetz die Begegnung zwischen Sturm Graz und Galatasaray am Samstag in Liebenau. Daraufhin erreichten uns in der Redaktion ungewohnt viele Nachrichten. Darunter erboste Augenzeugenberichte von sich völlig daneben benehmenden Away-Fans, einer demnach chaotischen Abwicklung und warum wir hier Sturm nicht noch mehr in die Verantwortung für die Organisation nehmen, andere wiederum meinten, wir würden hier Sturm zu sehr den Schwarzen Peter umhängen, wäre diese Begegnung doch vom IFCS organisiert und veranstaltet worden. In einem Stadion, das Sturm nicht gehört.

(c) SturmTifo.Com

Was für Sturm spricht:

Über 7.500 Besucher bei einem Testspiel darf man aus kaufmännischer Sicht durchaus als Erfolg werten. Auch wenn Fußballanhänger türkischer Klubs als temperamentvoll gelten, gab es in den beiden Europacup-Begegnungen gegen Galatasaray bislang mit den Auswärtsfans durch die Bank nur positive Erfahrungen. Zudem gelang es Sturm auch in diesen vorangegangenen Begegnungen, die Anzahl der Gästefans abseits der vorgesehenen Sektoren praktisch auf null zu halten. Für diesen Test jedoch, gab es vom heimischen Publikum kaum Interesse. Dass es dieses Mal zu unschönen Szenen kam, dafür kann Sturm Graz letztendlich auch nichts. Mit der Lösung, die Nord doch noch zu öffnen, wurde immerhin für Schadensbegrenzung gesorgt. Sturm hat es auch nicht nötig, für einen Testspielgegner einen Batzen an Geld zu löhnen, der vielleicht dann völlig unmotiviert und mit der B-Garnitur in Graz antanzt. Gerade in dieser Saison, wo doch ziemlich wahrscheinlich zumindest vier Teams mit Europa-Format die Steiermark im echten Wettbewerbs-Modus beehren werden. 

Was gegen Sturm spricht:

Schlicht und einfach, dass es keine fixe Sektoreneinteilung für die Galatasaray- und Sturmfans gab, sowie keinen gesonderten, getrennten Ticketverkauf. Vielleicht wäre es zudem wünschenswert, im nächsten Sommer einen Gegner als Abschluss der Testspiele zu suchen – mittlerweile hat diese quasi  inoffizielle Saisoneröffnung  ja schon fast etwas von Tradition – der das Prädikat Spitzenteam wirklich verdient und der auch heimische Fans en masse anlockt. Oder sich schlicht und einfach erneut für Europa zu qualifizieren und auf diese Art von „Saisonvorbereitungshöhepunkt“ gänzlich zu verzichten. 

Stellungnahme Thomas Tebbich 

„Das Testspiel wurde zwar vom IFCS organisiert, Veranstalter war allerdings der SK Sturm. Nachdem die Längsseite des Stadions ausverkauft war, haben wir die Sektoren 9 – 13 für die Sturmfans geöffnet. Da am Spieltag allerdings viele Galatasaray-Anhänger Tickets für diesen Bereich kaufen wollten, mussten wir den Ticketverkauf aus Sicherheitsgründen kurzfristig stoppen. Danach wurde der Servicepoint allerdings wieder ganz normal geöffnet.“

Stellungnahme der Polizei

„Bei diesem Spiel ist es zu einigen Vorfällen gekommen. Diesbezüglich werden von der Grazer Polizei Ermittlungen in verwaltungs- und strafrechtlicher Form geführt. Bitte um Verständnis, dass wir zu taktischen Maßnahmen der Polizei keine näheren Auskünfte geben können. Die Polizei arbeitet absolut neutral und führt in alle Richtungen Ermittlungen.“

Stellungsnahme Kian Walizadeh (IFCS)

„Wie Geschäftsführer Thomas Tebbich richtig erwähnte, fungierte der SK Sturm Graz als Veranstalter. Generell bezahlen Bundesligisten – auf Augenhöhe mit SK Sturm, welche österreichweit gleichen Fansupport aufweisen, eine vereinbarte Match Fee, um solche Paarungen an Land zu ziehen. Als IFCS GmbH sind wir jedoch stets bemüht, solche Tests so amikal wie möglich zu gestalten, sodass es für Sturm neben dem sportlichen Aspekt auch wirtschaftlichen überhaupt umsetzbar ist. Daher vertrauen wir auf den Organisator der Partie, dass die Sicherheit rund um das Event auch gewährleistet ist – dies ist eine Minimum Anforderung unserseits, welche sehr wohl bekannt war. Ich selbst bin dem Wunsch meines sehr geschätzten Freundes Andreas Schicker nachgekommen, wonach wir Galatasaray Istanbul zu einer verfrühten Ankunft ins Trainingslagercamp überredeten, um diese Partie überhaupt zu ermöglichen. Daher muss ich die Worte von Herrn Tebbich ein wenig relativeren. Ich halte fest, dass die IFCS GmbH zwar als freundlicher Gönner an Seite des SK Sturm genannt werden kann, jedoch für die Abwicklung nicht zuständig war und zur Verantwortung gezogen werden kann.“