Sprung auf Platz 2
Zum Nachtragsspiel der 13. Runde der Planet.Pure Frauenbundesliga reisten die Sturm Graz Damen nach Innsbruck, um gegen das Damenteam des FC Wacker den Sprung auf Platz zwei zu schaffen. Das letzte Duell im Herbst 2020 entschieden die Grazerinnen mit 7:0 klar für sich. Zwischenzeitlich fanden sich die Innsbruckerinnen auch auf dem Abstiegsrang wieder. Kadertechnisch waren sie so dünn aufgestellt, dass ein Spiel in der Hinrunde aufgrund von zu wenig fitten Kaderspielerinnen strafverifiziert wurde. Über den Winter haben die Tirolerinnen ordentlich aufgerüstet, unter anderem wurden 5 Legionärinnen verpflichtet. Die Verpflichtungen waren der Schlüssel zu einer starken Rückrunde. Als Belohnung stehen die Tirolerinnen auf Platz 7 und werden als das Team der Stunde bezeichnet. Diese Vorzeichen machen es für die Grazerinnen nicht leichter nach Tirol zu reisen.
Dreifache Modesta Uka
Sturm startete hellwach in das Spiel: In Minute 8 brachte 13-Tore-Stürmerin Katja Wienerroither die Schwarz-Weißen mit einem Traumtor in Führung. Die 17-jährige Wacker Torfrau spielte den Ball zu kurz, Modesta Uka geht drauf und spielt den Ball zu Wienerroither, die von der Strafraumgrenze mit einem schönen Heber die Torfrau überhebt. Dieses Tor schockte die Gegnerinnen nicht. Direkt nach dem Gegentor vereitelte Sturms Torfrau Mariella El Sherif eine Chance für Innsbruck. Bei der nächsten Gelegenheit wäre Sturms Torfrau geschlagen gewesen: Renate Fedotova, eine von den neuen Tiroler Legionärinnen, bekommt einen perfekt gespielten Ball in die Schnittstelle, schießt aber am Tor vorbei. Bis zum Ende der ersten Halbzeit kommt von Tirol bis auf hartgeführte Zweikämpfe nichts mehr. Sturm konnte den Sack – noch – nicht zumachen: Anna Maria Wirnsberger rechtfertigte ihre Startaufstellung zwar mit gefährlichen Strafraumszenen, konnte aber kein Kapital aus den Chancen schlagen. Einmal verzieht sie nach einem Freistoß (5. Minute), dann scheiterte sie an einer Verteidigerin (14. Minute) und an der Torfrau (26. Minute). Auch Nina Predanic hätte ihr Torkonto aufstocken können. Kurz vor der Pause schießt sie, nach einem schönen Pass von Wienerroither, ans Außennetz. Sturms Damen-Trainer Christian Lang analysierte die erste Halbzeit: „Wir haben im Hinblick auf die ausstehenden Spiele ein neues System probiert. Im Spielaufbau hatten wir noch Probleme. Wir haben gewusst, dass Innsbruck extrem stark im Ballgewinn ist. In den ersten 20 Minuten hätten sie zwei Tore machen können. Wir waren von der Härte überrascht, die haben wir so nicht erwartet. Wir haben in der Pause klar angesprochen, dass Innsbruck am letzten Zacken spielt und nicht mehr zulegen wird. Wir haben den Mädls gesagt, wenn wir standhalten und athlethisch noch zulegen können, wird das Spiel in unsere Richtung gehen.“
Nach der Pause war es abermals Predanic, die ein Zuspiel verstolperte. Somit wurde es Zeit für die vierte steirische Stürmerin, in Erscheinung zu treten. „Wir haben in der Pause positionstechnische Umstellungen vorgenommen. Nina Predanic haben wir ganz nach vorne ins Zentrum beordert, Wienerroither und Wirnsberger wurden auf die Seiten gezogen und Modesta Uka durfte als 10er im Zentrum spielen.“, beschreibt Lang die taktischen Positionswechsel.
Modesta Uka zog das Spiel in der zweiten Halbzeit an sich und kann getrost als Blacky of the Match bezeichnet werden. Auch Lang lobt die Unberechenbarkeit von Uka: „Wir wissen, dass in zweiten Halbzeiten, wenn Gegner müde werden, Uka mit ihrer Unberechenbarkeit als Freestyler ein Spiel drehen kann. Heute hat sie das bewiesen.“
Mit ihrem furiosen Auftritt zerstörte sie eigenmächtig alle Intentionen der Tirolerinnen Punkte aus diesem Spiel mitzunehmen. Das Tor zum 2:0 könnte als Kopie von Tor 1 durchgehen. Modesta Uka traf den Ball an der Strafraumgrenze richtig gut und die Tiroler Torhüterin konnte nur mehr hinter sich greifen und den Ball aus dem Netz holen. Keine 3 Minuten später baute die Stürmerin die Führung weiter aus, 55. Minute. Das 3:0 war ein schön herausgespieltes Tor der Schwarz-Weißen: Wienerroither spielte in die Tiefe und Uka scorte unbedrängt. Dieser Doppelschlag sorgte für klare Verhältnisse. Von Innsbrucks Bemühungen vor das Tor von Mariella El Sherif zu kommen, war nicht mehr viel übrig. Im Gegensatz dazu die Sturm Damen, die drauf losstürmten, um weitere Tore zu erzwingen. In der 65. Minuten wirbelte die engagierte Wirnsberger auf der linken Seite und Wienerroither tritt wieder als Passgeberin auf: Diesmal stand Julia Mak richtig und erhöhte auf 4:0. In der 75. Minute machte Modesta Uka den Hattrick und ihr 6. Saisontor klar: Sie eroberte den Ball und brachte ihn zum 5:0 im Tor unter.
Spannendes Saisonfinale
Ein Nachtragsspiel, dass für die Sturm Damen nicht besser laufen konnte: Diese wichtigen 3 Punkte bedeuten den Sprung auf Tabellenplatz 2. Mit einem Vorsprung von zwei Punkten gehen die schwarz-weißen Damen nun ins Ligafinale mit zwei verbleibenden Spielen gegen Neulengbach und Austria Wien/Landhaus. Sturms Trainer sieht „Lisa Kolb mit ihrem Tempo auf Seiten der Neulengbacherinnen“ als Woman to watch. „Sie hätte ich selbst gerne in meinem Team. Auch durch die neue Trainerin hat Neulengbach einen Push bekommen und es wird kein leichtes Spiel.“
Lang gibt abschließend noch eine klare Empfehlung, „das Spiel gegen Neulengbach am Sonntag live im TV anzuschauen. Das Spiel wird von Tempo und Richtungswechsel geprägt sein.“ Dem können wir uns nur anschließen: Der ORF übertragt das Spitzenspiel am Sonntag um 10 Uhr live auf ORF Sport Plus! Einschalten und mitfiebern lohnt sich.
Am letzten Spieltag (Sonntag, 30. Mai, um 12 Uhr) empfangen die Grazerinnen dann die Austria Wien/Landhaus zum endgültigen Fight um Platz 2. Zu diesem Spiel wird voraussichtlich Publikum zugelassen sein, 150 Zuschauerinnen und Zuschauer sollten in Messendorf Platz finden. Ein würdiges Rahmenprogramm wird derzeit von Sturms Verantwortlichen vorbereitet.
Als erstes möchte ich den Damen zu Platz 2 und der unglaublichen Serie ohne Gegentore gratulieren. Platz 2 im Frauenfußball scheint für uns stabil gehalten zu werden. Bei BlackFM wurde der Vorschlag aufgegriffen dass das die Fanclubs zumindest einmal pro Saison aktiven Support bei einem Spiel der Damen machen. Sollten die Bestimmungen es zu lassen und man die eventuelle CL-Quali in Liebenau spielen wäre ein allgemeiner Support von uns allen (nicht nur den Fanclubs) wohl nicht zu viel verlangt. Zumindest ein Spiel wäre keine große Hürde.
Offtopic aber wichtig:
Aus den Medien geht hervor dass das die Bundesliga in der Causa rund um Jürgen Werner befangen ist. Hier sollte sich der Verein und die Fans klar und lautstark positionieren. Es kann nicht sein dass das jemand der in der Bundesliga was zu sagen hat bei Transfers vom Lask mitschneidet. Wenn ich selbst was verdiene bestrafe ich den Alaska natürlich nicht bzw. möglichst wenig. Diese ganze Causa muss öffentlich aufgeklärt werden und hier muss auch Druck von uns bzw. Sturm kommen.