Spielercheck 14/15: Die Torhüter

Am Ende einer jeden Saison heißt es Bilanz zu ziehen. Wer konnte überzeugen, wer muss als Flop betrachtet werden? Wir holen die Lupe raus und erinnern uns noch einmal an die Saison 2014/15 und bewerten jeden Spieler individuell. In der heutigen Ausgabe widmen wir uns den Torhütern in Schwarz-Weiß. 

(c) Werner100359 (Wikimedia Commons)

(c) Werner100359 (Wikimedia Commons)

Christian Gratzei (33 Jahre)

Gratzei darf als einer der großen Gewinner der Saison betrachtet werden. Nach Fodas Rückkehr wurde der Leobner wieder als Nummer Eins im Sturm-Tor montiert und verließ diesen Platz bis zur vorletzten Runde, als ihn eine Verletzung zur Auswechslung zwang, nicht mehr. Regelmäßige Spielpraxis tut ihm sichtlich gut, er agiert viel sicherer, wenn er das Vertrauen des Trainers spürt und das war unter Milanic nur selten der Fall. 10 Spiele zu Null ist kein schlechter Wert, mit einem der besten Innenverteidigerduos der Liga vor sich hätte dieser Wert aber sicherlich höher ausfallen können. Einige starke Paraden waren durchaus von ihm zu sehen, aber leider schoss er einfach zu oft einen Bock um einer Torhüterdiskussion zu entgehen. Rückblickend betrachtet, hat er vielleicht sogar ähnlich viele Punkte durch Fehler verschenkt, als durch starke Paraden gerettet. Seine Abschläge sind im Vergleich zum Vorjahr zwar stärker geworden. Insgesamt ist er wohl im Liga-Mittelfeld anzusiedeln, ähnlich wie zum Beispiel Rieds Torhüter Thomas Gebauer, der auch hält was zu halten ist, hin und wieder eine starke Parade auspackt, aber zu oft  ins Leere greift. Allerdings muss man Gratzei für seine Einstellung und Professionalität loben, nach Patzern immer dafür Gerade zu stehen und sich nicht mit Ausreden aushelfen zu wollen.

Leistungsdaten
Wettbewerb Spiele Gegentore Spiele zu Null Spielminuten
Bundesliga 31 35 10 2734
ÖFB Cup 2 2 180
Gesamt 14/15 33 37 10 2914

 

 

Benedikt Pliquett (30 Jahre)

Der Hamburger Jung spielte bei weitem keine so große Rolle mehr, als in der Saison davor. Er konnte den Kampf um den wichtigen ersten Saisoneinsatz nicht gewinnen und schaffte es folglich nur auf 4 Einsätze vor Fodas Rückkehr. Der Deutsche spielte am Anfang der Saison viermal bei den Amateuren mit und verhalf mit seiner Erfahrung den Jungblackies zu einem gelungenen Saisonstart. Danach war für Pliquett kein Land in Sicht; er schaffte es nie, Gratzei wieder auf die Bank zu verdrängen und gegen Ende der Saison, als Gratzei unsicherer wurde konnte Pliquett wegen einer Mandeloperation nicht mehr angreifen. Mit seiner ehrlichen und offenen Einstellung war er einer der Fanlieblinge der letzten Jahre und hätte bestimmt sein Abschiedsspiel in der letzten Runde bekommen, wenn der Kampf um Platz Drei schon entschieden gewesen wäre. Nun muss er die Schwarzen am Ende der Saison verlassen, man munkelt er könnte zu seinem Ex-Verein St. Pauli ins Management wechseln.

Leistungsdaten
Wettbewerb Spiele Gegentore Spiele zu Null Spielminuten
Bundesliga 4 6 1 360
RL Mitte 4 9 360
ÖFB Cup 1 1 90
Gesamt 14/15 9 15 2 810

 

 

Tobias Schützenauer (18 Jahre)

Man muss nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Schützenauer feierte in der vorletzten Runde sein Debüt in der Kampfmannschaft und kam für den verletzten Gratzei ins Spiel. Er war in seinen eineinhalb Spielen kaum gefordert aber immer zur Stelle wenn es nötig war. Seinen Vordermännern bot er sich immer gut als Anspielstation an und strahlte dabei viel Ruhe und Sicherheit aus. In der letzten Runde zeigte er, dass er ein modernes Torhüterspiel pflegt als er einige Male hoch stand und Steilpässe ablaufen wollte. Für einen 18-jährigen Bundesligadebütanten machte er seine Sache extrem stark und wird daher nächste Saison mit Gratzei wohl für einen spannenden Kampf um den Platz auf der Bank sorgen. Bei den Amateuren in der Regionalliga Mitte tauschte er immer wieder mal den Platz mit Fabian Ehmann, einem weiteren vielversprechendem Torhütertalent in den Reihen des SK Sturm.

Leistungsdaten
Wettbewerb Spiele Gegentore Spiele zu Null Spielminuten
Bundesliga 2 2 146
RL Mitte 17 21 6 1530
Gesamt 14/15 19 21 8 1676

 

Fazit:

Mit Esser hat Sturm wohl endgültig die Torhüter Diskussion beenden können. Ob er wirklich der angekündigte Messias ist, muss er erst beweisen. Auch wenn Gratzei sicher nicht für die Tribüne verlängert wurde, der Kampf um den Platz auf der Bank mit Tobias Schützenauer wird kein leichter. Schützenauer hat mit seinen eineinhalb Einsätzen beweisen können, dass er Gratzei um nichts nach steht. Jetzt wäre eine gute Möglichkeit, hinter einem starken 1er Torhüter ein junges Talent behutsam aufzubauen. Die beiden Wiener Vereine haben es in der abgelaufenen Saison versucht und mit Maric und Hadzikic zwei junge Torhütertalente Bundesligaluft schnuppern lassen.

 

 

7 Kommentare

  1. gewei sagt:

    Irgendwas stimmt bei den Spielminuten bei Schützenauer nicht.

  2. Schworza99 sagt:

    Für mich wirkte Schützenauer in seinen Einsätzen sicherer als Gratzei. Schützenauer wäre für mich logische Nummer 2 nächste Saison. Aber naja…

  3. StrohLopes sagt:

    Ich denke, es wäre nicht schlecht, Schützenauer zu verleihen, denn gegen Esser und Gratzei wirds mit dem Einser Leiberl noch nichts werden. Eine Saison in Liga zwei Spielpraxis zu sammeln, würde ihm sicher helfen, für die Amateure gibt es mit Ehmann eh einen weiteren starken jungen Tormann.
    Aktuell fiele mir der FAC als möglicher Abnehmer ein. Die brauchen nach dem Abgang von Swete zu Grödig einen neuen Tormann und haben bekanntlich nicht die größten finanziellen Möglichkeiten.

  4. geisi sagt:

    Erstmals Dankeschön für die Arbeit die ihr euch mit dem Projekt antut. Allerdings sind in den Artikeln momentan noch so viele Fehler und schiefe Sätze sowie meist abenteuerliche Besitrichsetzungen, so dass ein angenehmer Lesefluss noch nicht möglich ist. Aber wird sicher noch, da bin ich zuversichtlich 😉

    • Christoph sagt:

      Hättest du den Artikel zehn Minuten später gelesen, wären viele Fehler schon „wegverbessert“ gewesen 😉

  5. abisz sagt:

    Gegen Sturm benötigten die Gegner die zweitmeisten Schüsse um ein Tor zu erzielen. Ein großer Verdienst von Gratzei, trotzdem muss man ihn nicht mögen. q. e. d.

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