Später Umfaller
Normalerweise zählt ein Spiel zwischen dem SK Rapid Wien und Sturm Graz zu den absoluten Leckerbissen der Österreichischen Bundesliga. Die Vorzeichen vor dem Duell der 23. Runde waren allerdings etwas anders als üblich: Beide Mannschaften waren schlecht in das Frühjahr gestartet, die Hütteldorfer konnten nur einen von sechs möglichen Punkten ergattern, die Grazer schlichen nach Niederlagen gegen Mattersburg und den WAC gar zweimal als Verlierer vom Platz. Höchste Zeit also, den Negativtrend zu stoppen und wieder mit dem Siegen zu beginnen.
Naturgemäß war auch Trainer Heiko Vogel gewillt, etwas Zählbares aus der Bundeshauptstadt mitzunehmen. Daher baute er seine Mannschaft im Vergleich zum Spiel gegen den Tabellenneunten aus Kärnten auch auf fünf Positionen um. Anstelle von Christian Schoissengeyr rückte der wieder fitte Dario Maresic in die Startformation, Sandi Lovric ersetzte James Jeggo im defensiven Mittelfeld und Thorsten Röcher kam statt Jakob Jantscher auf der linken Außenbahn zum Einsatz. Darüber hinaus kehrte der zuletzt gesperrte Peter Zulj zurück in die Mannschaft und Lukas Spendlhofer durfte erstmals unter Neo-Coach Vogel von Beginn an ran. Wie an der Startaufstellung zu erkennen war, ließ Sturm nichts unversucht, um endlich den ersten Dreier nach der Winterpause einzufahren.
Noch bevor Schiedsrichter Oliver Drachta die Partie anpfiff, gab es den ersten Gänsehautmoment in der Allianz Arena. Der kürzlich verstorbene Bundesliga-Präsident Hans Rinner wurde in einer Schweigeminute gebührend verabschiedet, dann konnte das Spitzenspiel endlich losgehen. Rapid startete äußerst druckvoll und durfte in der 6. Minute den vermeintlichen Führungstreffer bejubeln. Nach einem Stangenschuss von Thomas Murg verwertete Philipp Schobesberger den Abpraller, stand dabei aber klar im Abseits. Das Tor wurde vom Schiedsrichtergespann vollkommen zurecht aberkannt. Dieser frühe Schock schien die Gäste wachzurütteln, denn danach wachte Sturm auf und hatte in der 8. Minute auch die große Chance auf die frühe Führung. Nach herrlichem Ballgewinn von Sandi Lovric und gutem Zuspiel auf Deni Alar scheiterte der Goalgetter aber an Gäste-Torhüter Richard Strebinger. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für den Gastgeber. So war es auch den Hausherren vorbehalten, sich die nächste Gelegenheit zu erspielen. Murg konnte den Ball nach schönem Steilpass allerdings nicht mehr entscheidend kontrollieren und spitzelte die Kugel am Tor vorbei.
Glückliche Führung
Und so kam es, wie es kommen musste. Rapid drückte, Sturm traf. Nach kapitalem Fehler von Keeper Strebinger überlauerte Fabian Koch die Situation am schnellsten und bediente den freistehenden Thorsten Röcher im Strafraum. Dieser legte auf Alar ab, der wiederum uneigennützig auf die Nummer 29 zurückspielte und einen satten Schuss später waren die Murstädter auch schon in Front. 1:0 in der 20. Minute, die etwas glückliche Führung für den Tabellenzweiten. Den Blackys war das verständlicherweise egal und sieben Minuten später hätte Sturm schon sehr früh in der Partie die Zeichen noch deutlicher Richtung Auswärtssieg stellen können, ja beinahe müssen. Nach guter Balleroberung von Stefan Hierländer tauchten plötzlich vier Sturm-Akteure fast völlig alleine vor dem Tor der Wiener auf. Anscheinend gab es für den Villacher aber zu viele Optionen, denn das Zuspiel auf Röcher fiel miserabel aus und so wurde diese Großchance mehr als leichtfertig vergeben. In der 31. Minute konnten sich die Schwarz-Weißen dann bei Rückhalt Jörg Siebenhandl bedanken, dass die Führung weiter Bestand hatte. Nach hervorragendem Zuspiel von Joelinton lief Schobesberger völlig unbedrängt auf den gebürtigen Wiener zu, dieser blieb jedoch lange stehen und verhinderte somit den Ausgleich. Mittlerweile befanden sich beide Teams komplett auf Augenhöhe und es entwickelte sich ein richtig gutes Fußballspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die nächste hatten dann wieder die Gäste aus Graz. Nach Freistoß von Lovric traf Spendlhofer aber leider nur das Außennetz. Kurz vor dem Pausenpfiff herrschte wieder Aufregung auf der anderen Seite. Allerdings nicht aufgrund einer Torchance, sondern wegen harten Einsteigens von Thanos Petsos gegen Lovric. Zum Glück blieb unsere Nummer Acht unverletzt, der Grieche wurde für das Foul ebenso wie Joelinton für Reklamieren mit Gelb bedacht und war damit noch sehr gut bedient. Kurz danach war Pause.
Sturm unter Druck
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine, wieder waren es jedoch die Gastgeber, die besser in die Partie fanden. Und beinahe hätte sich Rapid auch belohnt. In der 48. Minute verpasste Joelinton eine Hereingabe von Murg jedoch um einige Zentimeter. Vier Minuten später konnte der vor Spielbeginn geehrte Thomas Schrammel in letzter Sekunde vor seinem ehemaligen Mitspieler Murg klären, ein sensationelles Tackling des Neo-Blackys verhinderte Schlimmeres. Im Anschluss konnte Siebenhandl einen Distanzschuss von Petsos sicher festhalten. Die Hütteldorfer waren dem Ausgleich nun sehr nahe, nach Freistoß von Schobesberger verzog Veton Berisha und kurz darauf war Sturm im Glück, als Schobesberger ein Zuspiel nicht unter Kontrolle bringen konnte. In der 59. Minute prüfte Dario Maresic seinen eigenen Schlussmann, Siebenhandl pflückte die unglücklich abgelenkte Hereingabe schlussendlich aber souverän herunter. Das 1:1 schien eine Frage der Zeit zu sein, die Grazer standen unter Dauerdruck und konnten kaum für Entlastung sorgen.
Kein Happy-End
In der 63. Spielminute fand Sturm dann doch einmal eine Gelegenheit vor, ein Versuch von Lovric aus der eigenen Hälfte strich jedoch knapp über das Tor des Tabellendritten. Strebinger wäre da wohl nicht drangekommen. Dennoch blieb Rapid das gefährlichere Team, ein Freistoß von Murg in der 68. Minute fand allerdings nur den Weg in die Mauer der Gäste. Kurz darauf wechselte Heiko Vogel das erste Mal, Marvin Potzmann kam für den sehr agilen Sandi Lovric ins Spiel. Die Stimmung in Hütteldorf war nun äußerst angespannt, die beiden Mannschaften schenkten sich nichts und die Wiener erarbeiteten sich Eckball um Eckball. Aus einer resultierte beinahe der längst fällige Ausgleichstreffer, ein Kopfball von Joelinton knallte an die Latte, allerdings hatte der Unparteiische zuvor aufgrund eines Foulspiels eines Rapidlers bereits abgepfiffen. In der 78. Minute verpasste Stefan Hierländer die Entscheidung um Haaresbreite, nach Pass von Alar schrammte er leider am Ball vorbei. Nur zwei Minuten später war es noch ein Stückchen knapper, wieder verpasste die Nummer 25 die Vorentscheidung um Millimeter. Das Spiel stand auf der Kippe, sowohl Rapid als auch Sturm fanden nun immer wieder Gelegenheiten vor. So auch Tamas Szanto in der 83. Minute, sein Weitschuss ging zum Glück für die Schwarz-Weißen nur an die Querlatte. Die Wiener versuchten alles und hatten vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit durch Joelinton erneut die Chance auf den Ausgleich. Siebenhandl parierte sicher. In der 88. Minute war es dann jedoch soweit. Boli Bolingoli traf aus ungefähr 18 Metern zum verdienten Ausgleich für Rapid. In der zweiten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit sorgte der Torschütze zum 1:1 auch beinahe für den Führungstreffer, sein Schuss strich jedoch knapp am Tor der Gäste vorbei. Im Gegenzug sorgte Peter Zulj dann fast noch für lachende Gesichter bei den Blackys, er wurde jedoch im letzten Moment von der Rapid-Abwehr gebremst. Und Sekunden vor Schluss scheiterte unsere Nummer 17 erneut, sein Abschluss wurde von Strebinger um Zentimeter über das Tor gelenkt. Danach war Schluss, im Großen und Ganzen ein glücklicher Punkt für die Grazer, auch wenn die letzte Aktion dem Tabellenzweiten einen sehr bitteren Beigeschmack zurück auf den Weg in die steirische Landeshauptstadt bescheren wird.
Alar sollte sich mal Urlaub nehmen, er wirkt wie ein Fremdkörper. Bitte ihn mal auf die Bank setzen, es hilft nix ihn zu pushen wenn er nicht in Form ist.
Hierländer vertändelt eine 4 zu 1 Überzahlsituation. Er hat halt gedacht er spielt schon für Rapid…
Also Kreissl hat im Interview bei Sky klar gemacht das die Querelen um die Verträge ihn und wahrscheinlich die ganze Mannschaft nerven und verunsichern.
Werfe keinen vor sich verbessern zu wollen nur seine Leistung muss man schon bringen wenn man um Verträge feilschen will…
Unglaublich, haben wir das selbe Spiel gesehen?
Wenn Oliver Lederer jemals Trainer von Sturm werden möchte, muss er morgen die Bullen packen.
Zumindest ansatzweise eine gute Partie von uns.
Hierländer ab auf die Bank oder Tribüne weil bei 4-1 den so spielen da könnte man fast glauben er wollte gar nicht auf 2:0 stellen #isderetwaschonimkopfagrüner#
Starkes Zeichen von Röcher und lovric
Zulj hat super gekämpft
Zu HV: Finde seinen Ansatz noch immer Top, Ausserdem finde ich das es von Größe zeigt wenn einer (im System) mal einen Schritt zurück macht!
Ja der Frühjahrsstart war nicht Top aber bitte hören wir auf immer alles schlecht zu machen, mich nervt das ewige Trainer geschimpfe wenn der Trainer nicht FOda heißt.
HV war bei Bayern nicht irgendwer der weiß schon fachlich schon was er tut!
Zu den Verträgen: 100% Agree für GK zuerst Leistung dann Vertrag!!!!
Also Jungs ihr spielts beim besten Klub in Ö (seit ich denken kann bin i a Schwoaza und Sturm is mei Verein) also reists euch am Riemen und kämpfts für STURM!!!
AUF GEHTS SCHWOAZE
Hierländer hat gestern definitiv einen unentschuldbaren Fehler gemacht – aber in Sachen Einstellung und Laufbereitschaft war er sicher einer unserer Besten! Ihn aus der Startelf zu nehmen, wäre lächerlich!!
Nichtsdestotrotz finde ich es sensationell, dass sich Kreissl weder von den Spielern noch deren ‚Beratern‘ auf der Nase herumtanzen lässt!
Geh bitte, es gab auch genug die bei Foda dauernd geschimpft haben=> darf man nach dem Start auch über HV schimpfen bzw. hat das nix mit schimpfen sondern eher mit „Spielanalyse“ zu tun (und auch wenn es dafür zu früh ist, aber weil du die Bayern erwähnst, dass Nachwuchs nicht gleich Kampfmannschaft ist sollte der Sturmfan ja jetzt hoffentlich schon wissen;-) ).
Im Endeffekt hätten die Vertragssituationen im Winter geklärt sein müssen (in die eine oder andere Richtung), dann müsste er jetzt nicht zu solchen (auch wenn ich die Idee gut finde) Maßnahmen greifen.
5er Kette und 30% Ballbesitz ist auch keine Lösung
Schon klar
aber Ballbesitzfussball der letzten 2 Partien würde auch kritisiert
Alar hätte sich auf jedenfall mal ne Pause verdient, am 28.11 hat er das letzte mal getroffen.
Wieso er ständig nen Freibrief kriegt, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Vor allem nicht, da es ja genug Alternativen auf der Bank gibt, dass ein Eze zB. ständig auf solcher versauern muss, versteht wohl keiner, was hat der Junge eigentlich verbrochen ?
Jedesmal wenn er aufs Spielfeld kommt, zeigt er eine beherzte Leistung und bringt immer frischen Wind ins Angriffs Spiel der Blackies, er traut sich auch ins 1 gegen 1 zu gehen, was bei einem Alar hingegen zu Panik und Schweißausbrüchen zu führen scheint… anders kann ich mir seine Reaktionen am Platz nämlich nicht erklären.
Am Ende, in einer heißen Phase des Spiels, Schoissi zu bringen, der in den letzten Spielen nicht gerade den sichersten Eindruck gemacht hat, hat wohl bei so manchem Sturm Anhänger Bauchschmerzen verursacht.
Eine Sache die heute bestimmt nicht nur mich fast zum explodieren gebracht hat, war einmal mehr das Unvermögen den Ball ins vermeintlich leere Tor zu schieben.
Alar muss in Hälfte 1 ganz einfach das Tor machen oder wenigstens auf Röcher ablegen, der den Ball nur noch reinschieben hätte müssen.
Zu Hierländer wurde auch schon einiges geschrieben, trotzdem möchte auch ich meinen Senf dazu geben, von einem Bundesliga Spieler darf ich ja wohl erwarten, dass er einen simplen Querpass zustande bringt, wenn nicht, dann sollte er sich vlt. besser nach einem anderen Job umschauen…. ein Wort fällt mir bei diesem Herrn immer wieder ein… Überbezahlt !!!
Bitte Herr Vogel, schauen sie sich ihre Spieler mal genau an im Training und machen sie nicht den selben Fehler wie ihr Vorgänger, die fitten Spieler (welche in Form sind) gehören auf den Platz, der Rest auf die Bank… Danke.
Der Kreissl soll sich endlich mal um die auslaufenden Verträge kümmern, schließlich ist das sein Job, anstatt sich ständig Gedanken um die Gefühlslage der (armen ?) Spieler zu machen.
Top Analyse
Zur Hierländer eine Bemerkung, kann gut möglich sein das er schon das grün -weisse Triko trägt
´Tschuldigung, aber das liest sich als ob wir über den Punkt glücklich sein müssten?! Ja, die Grünen hatten viel mehr Spielanteile, aber wussten sie damit etwas anzufangen – mitnichten!
Wir hatten, trotz der 2 Alutreffer von Rapid, in beiden Halbzeiten die klar besseren Chancen und in Wahrheit musst das Spiel gewinnen. Rapid ist original nichts eingefallen, was auch nur ansatzweise gefährlich gewesen wäre ab der 15.min (die eine Situation von Schobesberger mal außen vor gelassen).
Unsere AV sind im Moment beide leider spinnefeind mit dem Ball, wobei Koch hat uns schon bewiesen dass er es besser kann und bei Schrammel fürchte ich geht einfach nicht mehr (hat mich auch in den langen Jahren bei den Grünen nie überzeugt).
Lovric ist und bleibt spielerisch ein klares upgrade zu Jeggo, wenngleich durch seine Versuche alles spielerisch zu lösen sehr viele brenzlige Situationen entstehen.
Zu Hierländer muss man sagen, abhaken. Er weiß es selbst am besten, dass das niemals passieren darf, bitter, dass das seine ansich engagierte Leistung trübt und der Treffer wohl den Sieg bedeutet hätte…
Last but not least (ich glaub gar nicht, dass ich das mal sage), Schulz war mE gestern echt souverän. Weggegrätscht was ging, gute Zweikämpfe und vor allem keine desaströsen Momente mit dem Ball am Fuß!