Southern Star
Die SturmNetz-Leserbewertungen der einzelnen Spieler der Begegnung SK Sturm Graz vs. TSV Hartberg sind abgeschlossen und alle Einsendungen ausgewertet. Wir haben den Durchschnitt aus allen eingegangenen Benotungen zu jedem Spieler berechnet sowie eine (subjektive) schriftliche Beurteilung hinzugefügt. Nach jedem Match wollen wir nicht nur Noten, sondern auch den ehrenvollen Titel „Man of the Match“ an den Spieler mit der besten durchschnittlichen Gesamtbenotung vergeben.
Man of the Match:
Kiril Despodov – Note: 1,30
Ohne Kiril Despodov sähe Sturm aktuell wohl mehr schwarz als weiß. Der Bulgare war sowohl gegen St. Pölten als auch gegen Hartberg (mit Ausnahme des Elfmetertreffers von Bekim Balaj an der Bimbo-Binder-Promenade) an allen Toren direkt beteiligt. Auch am Samstag brachte der Südosteuropäer seinen bereits sehr hellen Stern mit vielen lichten Momenten noch stärker zum Leuchten. Schon in der offensiv schwachen ersten Halbzeit brachte der Flügelspieler die Torstange im Sturmstadion Liebenau ganz durcheinander, als diese Benedikt Pliquetts sanfte Zunge an sich wähnte, letztendlich aber nur von Despodovs gefühlvoll getretenem Freistoßball gestreichelt wurde. Im zweiten Durchgang schickte der morgen 23-Jährige im Zuge seiner sensationellen Vorarbeit zum Führungstreffer zunächst Christian Klem zurück zu den Sturm-Amateuren, ehe er seinen Trainer davon überzeugen konnte, die vollen 90 Minuten absolvieren zu dürfen und nicht wie bereits so oft in dieser Spielzeit frühzeitig ausgewechselt zu werden. Nestor El Maestro nahm Despodov nicht vom Feld und dieser dankte es ihm mit einem eiskalten Abschluss zum neuerlichen Führungstreffer und dem Schlusspunkt zum 3:1.
Jörg Siebenhandl – Note: 1,41
Die Konstante im Kader des SK Sturm. Nicht nur, dass Siebenhandl immer spielt, spielt er auch so gut wie immer gut. Auch gegen die Oststeirer zeigte der 29-Jährige ein ums andere Mal sehenswerte Paraden und sensationelle Reflexe. Ein sicherer Rückhalt, der mit etwas Glück in der Länderspielpause vielleicht sogar das ÖFB-Tor hüten darf.
Thorsten Röcher – Note: 2,04
Der Rückkehrer findet immer mehr zu alter Stärke zurück und war in den letzten vier Spielen bei fünf Treffern direkt involviert. Besonders das Zusammenspiel mit Despodov scheint immer besser zu funktionieren, beide haben sich am Samstag gegenseitig ein Tor vorbereitet. Der Leihspieler bestritt mit 24 die meisten Zweikämpfe am Feld und hat auch vier erfolgreich Dribblings zu verbuchen.
Anastasios Avlonitis – Note: 2,34
Der Innengrieche ist zurück und das tut gut. Avlonitis gewann 87,5 % seiner Zweikämpfe, bedankt sich nach jedem Spiel in den Sozialen Medien für den Support und schreibt auf Twitter gefettet.
.. , + & ⚫️⚪️ pic.twitter.com/la2JwD6FJ4
— Tasos Avlonitis (@TasosAvlonitis) November 10, 2019
Emanuel Sakic – Note: 2,38
Fühlte sich in der Viererkette nach der Pause viel wohler als noch in der Fünferkette und spielte defensiv eine gute Partie. Der Rechtsverteiger war 71 Mal am Ball, nur Ex-Blacky Klem durfte die Kugel öfters am Fuß führen. Auch spielte Sakic die drittmeisten Pässe aller Spieler, besonders aber im ersten Durchgang, wo durch die Formation mehr Offensivdrang vom 28-Jährigen gefordert war, konnte man viele der von ihm gespielten Bälle nicht als Pässe bezeichnen. Beim Ausgleich orientierte sich der Wahlblondschopf an einem anderen Hartberger, weshalb Felix Luckeneder unbedrängt einschießen konnte, der Entscheidung in der 90. Minute ging ein saumäßig starker Ballgewinn des Wieners voraus.
Bekim Balaj – Note: 2,75
Der Sturmpanzer war gegen Hartberg ohne Munition unterwegs, räumte aber soviel wie möglich ab und bestritt 16 Zweikämpfe – die drittmeisten.
Ivan Ljubic – Note: 2,86
Musste ohne Nebenmann Juan Dominguez auskommen. Defensiv solide, offensiv ging wenig.
Lukas Spendlhofer – Note: 2,88
Ein unterdurchschnittlicher Tag für den Langzeit-Blacky. Hatte bereits früh im Spiel doppelt Glück, als ein Hartberger Treffer aufgrund einer Abseitsposition nicht gegeben wurde, ebensowenig aber ein Elfmeter, der durchaus berechtigt gewesen wäre. Bei der Kopfballverlängerung durch TSV-Kapitän Michael Huber verpasste Spendlhofer dem Abwehrspieler per Fuß nämlich eine blutende Wunde im Gesicht, die Pfeife von Schiedsrichter Sebastian Gishamer blieb stumm. In den zweiten 45 Minuten hatte sein schlechtes Stellungsspiel bei der Riesenchance von Rajko Rep beinahe den Ausgleich zur Folge, Jörg Siebenhandl bewahrte die Schwarz-Weißen mit einem Monstersave aber vor dem Gegentor. Das folgte aber wenig später, Spendlhofer sah dies aber nur von der Seitenlinie. Zuvor im gegnerischen Sechzehner leicht von Klem getroffen, ließ sich der 26-Jährige in weiterer Folge verarzten. Ob dies notwendig war oder nicht, können wir nicht beurteilen und Zeitschinderei auch nicht unterstellen. Fakt ist, dass in diese kurze Phase der Unterzahl der Gegentreffer fiel, bei dem die Zuordnung ohne Spendlhofer in der Abwehr ganz und gar nicht stimmte. Wurde in der Schlussphase für Christoph Leitgeb vom Feld genommen.
Update: Spendlhofer wurde nach dem Spiel im UKH untersucht, wo festgestellt wurde, dass sich dieser einen Bluterguss zugezogen hatte.
Isaac Donkor – Note: 2,93
Der Spätsommerneuzugang hat sich in die Startelf gespielt. Diesmal hat es jedoch nur zu 45 Minuten gereicht, der Ghanaer wurde Opfer der Systemumstellung im zweiten Durchgang. Was bleibt ist eine starke hundertprozentige Zweikampfquote, die auch sein Ersatzmann Thomas Schrammel aufrecht erhalten konnte.
Otar Kiteishvili – Note: 2,95
Der Georgier spielte die zweitmeisten Pässe in der gegnerischen Hälfte – es hätten viel mehr als 33 sein müssen. Der quirlige Kreativgeist hatte wenig Geist fürs Kreative, verpasste die Abspiele in den richtigen Momenten und lief sich immer wieder fest. Auf der Sechserposition aufgeboten traf der 23-Jährige gefühlt keine richtige Entscheidung und brachte sich selbst und die Fans bei so gut wie jeder aussichtsreichen Kontersituation zur Verzweiflung. Ein Tag zum Vergessen.
Stefan Hierländer – Note: 3,01
Hier ein GIF von Stefan Hierländer auf der Suche nach Stefan Hierländer gegen Hartberg:
Hat wie Sakic von der Umstellung zur Viererkette profitiert, blieb aber auch in der zweiten Hälfte unauffällig. Beim Gegentor hatte der Kapitän keinen Mann. Wurde für Jakob Jantscher ausgewechselt.
Einwechslungen:
Thomas Schrammel (46.) – Note: 2,32
Die Systemumstellung und die Hereinnahme des Linksverteidigers hat das Spiel zu Gunsten der Hauptstädter kippen lassen. Ließ defensiv nichts anbrennen, war gut ins Spiel eingebunden und hat mit 94,4 % die mit Abstand beste Passquote aller Spieler. Konnte wie Donkor jeden einzelnen seiner Zweikämpfe gewinnen und wurde diesmal auch von unseren LeserInnen mit einer guten Note belohnt.
Jakob Jantscher (82.) – Note: 2,83
Durfte aufgrund der Feldabwesenheit von Lukas Spendlhofer bei seiner Einwechslung auch für zehn Minuten die Kapitänsschleife übernehmen und leitete den 2:1-Führungstreffer mit einem Pass auf Thorsten Röcher ein. Job done.
Christoph Leitgeb (79.) – Note: 2,98
Ist zehn Jahre älter als seine Rückennummer.
Sonstige Bewertungen:
Nestor El Maestro – Note: 2,35
War beim Schlusspfiff ordentlich in Feierlaune. Fast hätte man schon gedacht, NEMs 1:0-Statistik könnte einen Knacks erhalten, aber nix da. Hatte die schwierige Aufgabe, sein von der 0:4-Klatsche verunsichertes Team auf Sturm-Graz-Heimspiel-Modus einzustellen, um nicht mit einem unguten Gefühl in die Länderspielpause zu gehen. Spiegelte seine In-Game-Actions aus der Vorwoche und ließ zunächst mit einer Fünferkette spielen, welche jedoch die offensive Harmlosigkeit des SK Sturm ohne extraordinäre Individualkünstler hervorhob. Zur Halbzeit stellte er schließlich auf eine Viererkette um, mit der er noch in der Vorwoche kläglich gescheitert ist und verpasste der Partie so die richtige Richtung. Darf diesmal behaupten, viel richtig gemacht zu haben.
Schiedsrichter-Team um Sebastian Gishamer – Note: 2,61
Pfiff in der einzig wirklich kritischen Aktion im Spiel richtig und falsch zur gleichen Zeit, als sein Team eine Abseitsposition beim vermeintlichen Hartberger Führungstreffer korrekt erkannte, ein Foul von Lukas Spendlhofer jedoch übersah. Hatte die Partie sonst gut im Griff und war nicht weiter auffällig. Angenehm, hier nicht einen ganzen Aufsatz über Fehlentscheidungen schreiben zu müssen.
Das SturmNetz – Team bedankt sich für 206 eingegangene Bewertungen und widmet dem Man of the Match, Kiril Despodov, folgende Nummer:
Nachdem es keiner tut, gratuliere der Mannschaft zum Sieg und Despo zum MotM,
und nein ich mach mir keine Sorgen wenn er und Röcher nächsten Sommer wieder weg sind, NEM findet seinen Kader für 20/21.
Am meisten freut mich die Anerkennung die Schrammel endlich erfahren darf, war m.E. öfters einer der besseren.
swg
Schwoaza Peter, Deine reflektierten Kommentare lese ich generell gern, sprichst mir oft aus der Seele 🙂 Top!
Danke