So lief die EM-Quali für die Sturm-Spieler

Schafft es ein Blacky zur Endrunde?

Mehrere Akteure der Schwarz-Weißen kamen in den abschließenden Spielen der EM-Qualifikation zum Einsatz. Der Eine oder Andere hat sogar noch die Chance, bei der Europameisterschaft 2020 dabei zu sein. 

Fotos: © Martin Hirtenfellner Fotografie

Otar Kiteishvili – Georgien

Die georgische Nationalmannschaft ging in Gruppe D als klarer Außenseiter in diese EM-Qualifikation. Mit der Schweiz, Dänemark und Irland waren drei Mannschaften klar über die von Otar Kiteishvili zu stellen. So kam es auch: In einem spannenden Dreikampf, der bis zur letzten Runde dauerte, setzten sich schlussendlich die Schweiz und Dänemark durch. Georgien wurde hinter Irland und vor Fußballzwerg Gibraltar Vierter. Mit zwei Siegen (beide gegen Gibraltar) und zwei Unentschieden (jeweils 0:0 zuhause gegen Dänemark und Irland) bilanziert Georgien mit acht Punkten und einem Torverhältnis von 7:11.

Kiteishvili avancierte während der Qualifikation zur Stammkraft im georgischen Team. Sturms Nummer 10 wird von Trainer Vladimir Weiss, wie zuletzt auch in Graz, als Teil der Doppel-Sechs aufgeboten. Abgesehen von der ersten Runde gegen die Schweiz kam der 23-Jährige immer zum Einsatz, stand in fünf der sieben Spiele in der Startelf. Kiteishvili machte durchwegs gute Spiele, gerade im Oktober gegen Irland war er einer der auffälligsten Akteure. Grundsätzlich war es allerdings schwierig für ihn, sich kreativ zu präsentieren, da seine Hauptaufgaben bei den meist spielerisch unterlegenen Georgiern in der Defensive lagen. Einzig im Spielaufbau konnte der Mittelfeldmotor von Sturm Graz in beinahe allen Gruppenspielen ähnlich aufzeigen wie in der Bundesliga.

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Trotz Platz vier in der Qualifikation hat Georgien noch immer die Chance, sich zu qualifizieren. In der neu eingeführten UEFA Nations League konnten sich die Georgier mit fünf Siegen und einem Unentschieden gegen Kasachstan, Lettland und Andorra durchsetzen. Somit treten sie im Frühjahr 2020 beim entscheidenden Play-Off-Turnier an. Vier Mannschaften aus der Division D – Weißrussland, Kosovo, Nordmazedonien und eben Georgien – spielen dabei in zwei Halbfinale und einem Endspiel um ein EM-Ticket. Damit hat „Oti“ wohl die größte Chance den SK Sturm bei der Europameisterschaft zu vertreten.

Kiril Despodov – Bulgarien

Seit 2004 wartet Bulgarien auf eine Teilnahme bei einem Großereignis. Auch wenn die Bulgaren nicht mit hohen Erwartungen in diese EM-Qualifikation gingen, waren die Ergebnisse durchaus ernüchternd. In einer Gruppe mit England, Tschechien, Kosovo und Montenegro schloss das Team von Trainer Georgi Dermendzhiev (übernahm erst Ende Oktober von Krasimir Balakov, der nur knapp vier Monate im Amt war) die Gruppe als Vorletzter ab. Mit einem Sieg und drei Unentschieden reichte es für den 61. der FIFA-Weltrangliste gerade einmal zu sechs Punkten. Der Sieg gelang gar erst in der letzten Runde am vergangenen Montag gegen die Tschechen, die neben England bereits fix qualifiziert waren.

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Trotz der schwachen Qualifikation ist Bulgarien noch nicht aus dem Rennen um ein EM-Ticket. Somit darf sich Kiril Despodov weiter um die Teilnahme an der Europameisterschaft bemühen. Obwohl man in der Gruppe drei der Division C nur Zweiter wurde, rutscht Bulgarien in das Playoff nach. Dies ist möglich, weil sich in den Divisionen A und B so viele Teams über die Qualifikation durchsetzen konnten, dass diverse Nationen aus Division C die restlichen Playoff-Plätze auffüllen „müssen“. Die Gegner Bulgariens für das Halbfinale und mögliche Finale werden aufgrund des „Nachrückens“ am 22. November ausgelost.

Für Despodov persönlich darf man die Qualifikation wohl als relativ positiv betrachten. Nach dem er in den ersten beiden Spielen wegen einer Muskelermüdung nicht im Kader stand, kam er in den folgenden fünf Bewerbsspielen zu vier Einsätzen, einmal musste er von der Bank aus zusehen. In den beiden Testpartien dazwischen stand der 23-Jährige ebenfalls am Platz. In 316 Einsatzminuten bei der EM-Qualifikation gelang dem Flügelspieler allerdings nur ein Assist. Dieser war jedoch entscheidend für den einzigen Sieg. Im Spiel gegen Tschechien trat er einen Freistoß, den Teamkollege Vasil Bozhikov per Kopf zum einzigen Treffer der Partie verwertete. Als Bulgariens „Fußballer des Jahres 2018“ wird man in Zukunft wohl mehr von ihm erwarten. Im Playoff kann sich der Sturm-Spieler wieder ins Rampenlicht spielen.

Bekim Balaj – Albanien

Nach der erstmaligen Teilnahme an einer EM-Endrunde in Frankreich 2016, bei der man in der Vorrunde ausschied, waren die Erwartungen in Albanien höher als je zuvor. Mit 10 Punkten Rückstand auf den zweiten Platz, der die Qualifikation bedeutet hätte, scheiterte die Mannschaft von Bekim Balaj jedoch klar. Dennoch erbrachte das Team eine insgesamt gute Leistung. Schlussendlich landete Albanien mit vier Siegen und einem Unentschieden auf Rang vier. Balaj stand jedoch bei drei von vier Siegen nicht auf dem Platz, sondern musste sich mit der Zuschauerrolle auf der Bank begnügen. Für den Stürmer von Sturm Graz war es eine durchwachsene Qualifikation. Er kam auf 416 Spielminuten, in denen ihm zwei Treffer gelangen. Ein Tor gelang ihm am vergangenen Donnerstag beim letztendlich enttäuschenden 2:2-Unentschieden gegen Andorra. Nach einer Flanke von Odise Roshi traf der 28-Jährige per Kopf zur 1:0-Führung. Im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich am Sonntag konnte Balaj gegen die starke Abwehr des Weltmeisters wenig ausrichten. In beiden Spielen stand er über die gesamte Spielzeit am Platz.

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In der Nations League hatte Albanien gegen Schottland und Israel das Nachsehen, somit haben Balaj und Co keine Chance mehr, sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren.

Jörg Siebenhandl & Stefan Hierländer – Österreich

Wie Österreich bei EM-Qualifikation abschnitt, ist wohl hinlänglich bekannt. Nach zwei Niederlagen gegen Polen und Israel zu Beginn und der jüngsten Pleite gegen Lettland zum Abschluss konnte sich die Mannschaft von Ex-Sturm-Trainer Franco Foda mit sechs Siegen und einem Unentschieden für die Endrunde qualifizieren.

Mittendrin in den Feierlichkeiten nach dem 2:1-Sieg gegen Nordmazedonien, der die Qualifikation bedeutete, fand sich auch Jörg Siebenhandl wieder. Der Keeper von Sturm Graz rutschte nach Verletzungen von Cican Stankovic und Heinz Lindner in das Aufgebot für die letzten beiden Spiele 2019. Wie andere Ergänzungsspieler hielt sich der 29-Jährige beim Jubel zurück. Einerseits, weil ihm wohl bewusst ist, dass er nur eine wirklich winzige Chance hat, bei der Europameisterschaft dabei zu sein. Andererseits stand Siebenhandl während der Qualifikation keine einzige Minute am Feld, nur in den vergangenen zwei Partien war er im Kader. Der Niederösterreicher musste jeweils von der Bank aus zusehen. Alexander Schlager stand gegen Nordmazedonien im Tor, Pavao Pervan gegen Lettland.

Stefan Hierländer, der 2018 noch bei allen Lehrgängen dabei war, war heuer nur mehr auf der Abrufliste zu finden. Es müsste wohl sehr viel passieren, dass der Kapitän vom SK Sturm noch einen Platz im Kader für die EM-Endrunde bekommt.

 

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