SK Sturm Damen wieder in der Spur

Auswärtssieg in Innsbruck gibt weiter Auftrieb

Die SK Sturm Graz Damen gewannen bei den FC Wacker Innsbruck Damen nach 0:1-Rückstand noch mit 3:1. Matchwinnerin war Stürmerin Laura Krumböck mit zwei Treffern.

Wer die Tore nicht schießt…

Die SK Sturm Graz Damen reisten mit der klaren Vorhaben nach Innsbruck, bei den FC Wacker Damen voll anzuschreiben und am Führungsduo in der Frauen Bundesliga dranzubleiben. Das frühe Ausrufezeichen zu setzen gelang in der Anfangsphase auch beinahe, als Laura Krumböck in Minute acht an der Stange scheiterte. Gerade in einer Phase, als sich die Führung für Sturm immer mehr ankündigte, gelang den Tirolerinnen der Lucky Punch. Sylvia Makungu erzielte das erste Saisontor für Wacker, die mit 1:0 in Führung gingen (33.). Es war ein Wirkungstreffer, der die Angriffsbemühungen der Schwarz-Weiß abebben ließ und so ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause. Es brauchte eine Reaktion im zweiten Durchgang und vor allem eine bessere Chancenverwertung – eine Ansprache von Trainer Duran sollte Wirkung zeigen.

Doppelschlag nach Wiederbeginn

Sargon Duran reagierte personell zur Pause und brachte Leonie Tragl für Anna Wirnsberger in die Partie. Schwarz-Weiß hatte nicht vor lange zu zögern, sondern legte einen Blitzstart in die zweiten 45 Minuten hin. Bereits in der 48. Minute machte es Laura Krumböck besser als beim Stangentreffer in der Anfangsphase und traf nach einer schönen Kombination zum Ausgleich. Plötzlich trat Sturm Graz um einiges selbstbewusster auf. Das Spielfeld schien eine schiefe Ebene zu sein, denn nur zwei Minuten später war es erneut die 24-Jährige, die sich in die Torschützenliste eintragen konnte! Krumböck überwand Torfrau Gabriel zum 2:1 (50.) und stellte die Kräfteverhältnisse entsprechend der Spielanteile auch auf dem Scoreboard her.
In weiterer Folge erspielten sich die Grazerinnen die eine oder andere Chance, ohne den Ball zur Vorentscheidung im Gehäuse unterzubringen und das Spiel früh zu entscheiden. Die Hausherrinnen aus Innsbruck konnten den in der zweiten Hälfte blendend aufgelegten Grazerinnen aber nichts mehr entgegensetzen – zu stark und mutig das Pressing, die frühen Balleroberungen, wie man es schon aus der zweiten Hälfte vom Heimspiel gegen die Austria Wien gesehen hatte. So waren die Tirolerinnen vor allem mit Defensivaufgaben beschäftigt und das Spiel nahm den Lauf, den man sich schon in der ersten Spielhälfte erhofft hatte.
Dass dann die endgültige Entscheidung allerdings auf bittere Art und Weise für das Heimteam passierte, war einer Standardsituation geschuldet. Die Torschützin zum 1:0, Sylvia Makungu, klärte einen gefährlichen Eckball ins eigene Tor – 3:1 (73.). In der 84. Minute hätte Krumböck ihren Hattrick schnüren können, scheiterte jedoch an Torfrau Gabriel, die an diesem Sonntag eine weitaus höhere Niederlage mit tollen Paraden verhindern konnte. So blieb es beim 3:1 Erfolg und somit beim zweiten Liga-Sieg in Folge, der das Selbstvertrauen der Schwoazen definitiv wachsen lassen dürfte. Zum zweiten Mal bewies Sturm Graz Comeback-Qualitäten und blieb trotz Rückstand ruhig.

Der Liga-Krösus kommt nach Graz

Dass am kommenden Freitag St. Pölten zum Spitzenspiel bittet, lässt erahnen, dass die Vorzeichen für einen anderen Spielverlauf und andere Kräfteverhältnisse zu erwarten sind. Sturm wird gegen die Tabellenführerinnen und Serienmeisterinnen definitiv einen besseren Start ins Spiel benötigen und auch eine kaltschnäuzigere Chancenverwertung, wenn die Grazerinnen etwas Zählbares für die Tabelle mitnehmen wollen. Ob das Team bereits an Reife gewonnen hat und die Erfahrungen aus den Niederlagen in der Champions League-Qualifikation und in Altach positiv nutzen kann, wird sich spätestens dann zeigen. Leider wird dieses Spitzenspiel das erste Heimspiel der Grazerinnen 2023/24 sein, das im Trainingszentrum Messendorf stattfindet. Um 20:15 Uhr erfolgt am 6.10. der Anstoß – wie immer kommen alle Black Member bei freiem Eintritt auf die Tribüne. Auf ORF wird das Spiel nicht übertragen, womöglich aber auf ÖFB-TV.

Ein glückliches Team nach einem „Auswärtsdreier“ in Innsbruck | (c) SK Sturm

Stimmen zum Spiel

Trainer Sargon Duran: „Wir sind sehr glücklich, dass wir die drei Punkte mit nach Graz nehmen konnten. Wir haben den Gegner über eine sehr lange Phase des Spiels dominiert. Mit einer effizienteren Chancenverwertung hätten wir das Spiel schon früher entscheiden können. Jetzt liegt der volle Fokus auf St. Pölten am Freitag!“

Sportliche Leiter Michael Erlitz: „In der ersten Hälfte hatten wir Probleme. den tiefstehenden Block von Wacker zu brechen. Trotz einiger Torchancen gingen wir durch einen gut herausgespielten Konter mit 0:1 in Rückstand. Nach der Halbzeit zeigten wir, so wie schon gegen die Austria, ein anderes Gesicht und gingen durch einen schnellen Doppelschlag in Führung. Obwohl uns ein Tor meiner Meinung nach unrechtmäßig aberkannt wurde, konnten wir noch nachlegen und auf 3:1 erhöhen. Die drei Punkte nehmen wir verdient mit nach Graz!“

FC Wacker Innsbruck 1:3 (1:0) SK Sturm Graz

Anstoß: 1.10. um 10:30 Uhr
Innsbruck, Tivoli W1
Schiedsrichterin: Biljana Iskin

Aufstellung: El Sherif; Wirnsberger, Petersen, Krajinovic, Wirnsberger (46. Tragl); Großgasteiger, Maierhofer; Uka (85. Gierzinger), Kössler (72. Breznik), Glibo (91. Reichmann), Krumböck
Tore: 1:0 Makungu (34. Minute), 1:1 Krumböck (48.), 1:2 Krumböck (50.), 1:3 Makungu (73./Eigentor)
Gelbe Karten: Krajinovic, Uka, Petersen

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