Siegreicher Regionalliga-Spaß in Messendorf

Spielbericht: SK Sturm Graz Amateure vs. SC Weiz

Dass sich ein Besuch bei den Amateuren des SK Sturm lohnen kann, wurde am Freitagabend im Trainingszentrum Messendorf einmal mehr unter Beweis gestellt. Zu Gast: der SC Weiz. Die Oststeirer rangierten vor der spannenden Begegnung in Graz auf Rang sieben der Tabelle, allerdings mit nur einem Punkt weniger auf dem Konto als die Jungblackys, die dem Führungstrio – ein Verein aus dem Grazer Norden, der Deutschlandsberger SC und Stadl-Paura – aufgrund zuletzt guter Leistungen mit 15 Punkten im Nacken hingen. Bei angenehm lauen Temperaturen und wolkenlosem Abendhimmel stand einer aufregenden Partie, die auch sehr zum beiläufigen Genuss einer kühlen elektrolythaltigen Erfrischung aus Hopfen und Malz einlud, nichts mehr im Wege.

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Wahnsinnsstart

Angeführt von Kapitän Florian Ferk fanden die Amateure schon in der ersten Minute eine sehr gute Möglichkeit vor, in Führung zu gehen. Eine Corner-Flanke verarbeitete Niklas Geyrhofer im Fünfmeterraum der Gäste allerdings nicht erfolgreich. Der Ball flog über das Tor hinweg. Nur wenig später sorgten die Oststeirer für Aufsehen. Roman Hasenhüttel setzte aus knapp 18 Metern einen für Tormann Christopher Giuliani unhaltbaren Gewaltschuss an die Latte. Praktisch im Gegenzug wurde Martin Krienzer von Jan Ostermann mit einem langen Traumpass in die Tiefe geschickt, wo er schließlich allein vor dem Weizer Schlussmann Sascha Harrer zum Abschluss kam. Wieder segelte das Leder über die Latte.

Sturm dominiert

Das waren die ersten fünf Minuten (!) – beide Mannschaften lieferten den knapp 300 Besuchern auf der Tribüne ein sehenswertes Regionalliga-Spektakel, das einen phasenweise mit der Zunge schnalzen ließ, weil vor allem die Hausherren mit ihrem Spielwitz zu begeistern wussten. Winfred Amoah, der seine Schnelligkeit immer wieder sehr gut einzusetzen wusste, und der technisch bärenstarke Michael John Lema bildeten die brandgefährliche Flügelzange. Krienzer sorgte in der Mitte immer wieder für ordentlich Wirbel und wurde auch dementsprechend gut aus dem Zentrum bedient. Die Defensive ließ bis kurz vor der Pause auch kaum etwas anbrennen. Ein Großteil des Publikums war sich schnell einig: Diese Partie würde der SK Sturm für sich entscheiden. In der 17. Minute scheiterte Christoph Urdl nach Amoahs toller Vorarbeit – er setzte sich auf der rechten Seite sehenswert durch – aus kurzer Distanz, wenig später Martin Ehrenreich per Kopf nach einem Freistoß. Die erste halbe Stunde gehörte Sturm: Vincent Trummer (25.) und Tobias Koch (27.) scheiterten mit weiteren Versuchen. In der 28. Minute brachte Krienzer den Ball im Tor unter, durfte allerdings nicht jubeln, weil Assist-Geber Lema kurz zuvor beim Zuspiel aus dem Mittelfeld im Abseits gestanden war.

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Launischer Fußball

Die Weizer – bis dahin in erster Linie mit Defensivarbeit beschäftigt – wurden erst in der 34. Minute mit einem Kopfball an die Latte wieder gefährlicher und weil der Fußball manchmal launischen Charakter haben kann, reichte die dritte nennenswerte Offensivaktion der Gäste schließlich für den Führungstreffer, mit dem wohl wirklich niemand gerechnet hatte: Mit einem schönen und vor allem blitzschnell zu Ende gespielten Konter bestraften sie den SK Sturm für die vielen vergebenen Chancen mit einem Gegentreffer. Danijel Prskalo ließ Giuliani keine Chance und das so knapp vor der Pause (44. Minute).

Spiel gedreht

Etwas geruhsamer gestaltete sich der Start in den zweiten Durchgang – immerhin ließ die erste Offensivaktion diesmal nämlich fünf Minuten lang auf sich warten! Der Torschütze aufseiten der Gäste versuchte in der 50. Minute, einen Weitschuss im Tor unterzubringen – abgefälscht. Die Reaktion der Grazer darauf hätte kaum schöner sein können: Nach einem schnell kombinierten Angriff über die rechte Seite zog Niklas Geyrhofer von knapp außerhalb des gegnerischen Strafraums ab und netzte ein. Der hochverdiente Ausgleich! Und weil sich dieses Spiel einen Sieger verdiente, legten die Jungblackys noch einen Zahn zu. In der 57. Minute bediente Trummer Krienzer mustergültig, doch erneut scheiterte der an diesem Abend etwas glücklos agierende Stürmer. Sturm war nun in allen Belangen überlegen und ließ den Ball immer wieder gekonnt in den eigenen Reihen zirkulieren, der Druck auf die Weizer stieg stetig an, wenngleich die Schlagzahl gemessen an Torchancen in der zweiten Hälfte doch etwas geringer ausfiel. In der 73. Minute machte Christoph Urdl dann nach erneuter Vorlage durch Winfred Amoah alles richtig. Sicher versenkte er das Spielgerät in den Maschen und ließ Messendorf jubeln. Letztendlich siegte der SK Sturm an einem geilen Fußballabend hochverdient mit 2:1, ließ bis zum Schlusspfiff aber noch einige gute Chancen durch Lema (75.), Amoah (86.) und Wagnes, der den Ball in der 90. Minute mit dem Kopf an die Stange setzte, aus. Egal, die Schwoazen durften sich über eine sensationelle Leistung, drei Punkte und den vorübergehenden dritten Tabellenrang freuen.

Spieldaten

SK Sturm Graz Amateure vs. SC Weiz

10. Runde der Regionalliga Mitte, 28. September 2018, 19:00 Uhr Graz-Messendorf

Aufstellung des SK Sturm:

Giuliani; Ehrenreich, Ferk, Trummer; Amoah, Koch, Geyrhofer, Ostermann (65. Wagnes), Lema; Urdl (83. Zettl), Krienzer (65. Fuchshofer)

Ersatz: Stummberger, Wagnes, Fuchshofer, Wetl, Zettl

Torfolge: 0:1 Prskalo (45.), 1:1 Geyrhofer (54.), 2:1 Urdl (73.)

Stimmen:

Thomas Hösele (Amateure-Trainer): In Summe war es ein verdienter Sieg für uns. Weiz war zwar ein starker Gegner, aber wir hatten die besseren Chancen. Ganz am Anfang hatten wir Glück beim Lattenpendler, dann waren wir aber spielbestimmend. Nach dem 0:1 haben wir wenig zugelassen, wir haben uns vorgenommen, konsequent von hinten raus zu spielen, was wir auch sehr gut umgesetzt haben und in zwei Tore umgemünzt haben. So kann es ruhig weiter gehen.

2 Kommentare

  1. schmitz sagt:

    Wäre besser die AmaS fahren nach Linz, die sind wenigsten imstande ein Spiel zu drehen.  Gratulation Dafür

  2. Ennstaler sagt:

    Es ist einfach kindisch und auch unsportlich, den Namen „GAK“ nicht zu schreiben. Da braucht man sich dann nicht wundern, wenn jedes Derby zu einer Brutaloorgie ausartet.

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