Sieg im Burgenland quasi Pflicht
Am morgigen Samstag trifft der SK Sturm auf den SV Mattersburg. Im Burgenland muss ein Sieg her, um den Anschluss in der Tabelle nicht zu verlieren. Die Grazer stehen momentan auf dem fünften Platz der tipico Bundesliga und haben einen Punkt Rückstand auf den viertplatzierten SK Rapid, sowie drei Zähler auf den Wolfsberger AC auf Rang drei. Der Gegner aus dem Burgenland steht nach bisher fünf Niederlagen und zwei Siegen derzeit auf Platz neun.
„Natürlich ist meine Mannschaft individuell besser als die nächsten drei Gegner“
Auf Sturm wartet eine englische Woche, nach dem Spiel gegen Mattersburg treffen die Schwarz-Weißen am Mittwoch im Cup auswärts auf den SK Austria Klagenfurt. Danach folgt am Sonntag das Liga-Heimspiel gegen die Admira. Nestor El Maestro sprach daher in der Pressekonferenz von einem größeren Ziel und nicht nur von der Samstagspartie. „Ein einzelner Sieg, wäre nicht besonders, wenn wir die nächsten drei gewinnen, ist es lobenswert“, sagte der Sturmtrainer. Schon nach der Niederlage gegen den LASK sprach der Coach von drei Pflichtsiegen. Die individuelle Stärke stellte El Maestro klar über die der kommenden Gegner. Jetzt gelte es aber den Fokus auf die Aufgabe im Pappelstadion zu legen: „Die Mattersburger sind vor einiger Zeit ziemlich robust aufgetreten. Zuletzt war das weniger der Fall. Wir werden nach Mattersburg fahren, alles geben und die drei Punkte mitnehmen, so hoffe ich.“ Thomas Schrammel sah es ebenso: „Unser Ziel ist natürlich ein Sieg, so werden wir auch in das Spiel gehen und wir wollen unbedingt nach 90 Minuten mit drei Punkten nach Hause fahren.“
Wettskandal und sportliche Krise im Burgenland
Zuletzt setzte es für den SV Mattersburg eine bittere 0:2-Heimniederlage gegen Aufsteiger WSG Wattens. In der Woche davor sprach Trainer Franz Ponweiser noch von „Befreiungsschlag“ und „Umschwung“, hatte man doch gegen die Admira nach vier Niederlagen in Folge den zweiten Saisonsieg feiern können. Gegen die Wattener kam letzten Samstag die kalte Dusche. Ein zumindest umstrittener Hand-Elfmeter und ein Konter in der Schlussphase beendeten den kurzen Erfolgslauf der Hausherren. Zu Buche stehen nach sieben Runden sechs Punkte, 19 Gegentore zu sieben selbst erzielten Treffern.
Zum schwachen Saisonstart kommen die Anschuldigungen von Sanel Kuljic, der behauptete die Mattersburger wären in einen Wettskandal verstrickt. Der ehemalige Bundesligaprofi, einer der Hauptakteure rund um den Wettskandal 2013, nannte gar zwei bestimmte Partien der vergangenen Saison. Die Niederlagen gegen den WAC und den LASK sollen seines Wissens nach manipuliert gewesen sein. Die Verantwortlichen der Burgenländer wehren sich natürlich gegen die schweren Vorwürfe. Wie die Bundesliga kündigte der Verein rechtliche Schritte an. „Wir sind von der Integrität unserer Spieler in allen Bereichen total überzeugt“, meinte etwa Clubchef Martin Pucher. Trotz medialer Aufregung wolle man sich auf das Sportliche konzentrieren. Zudem lieferte Kuljic keine handfesten Beweise, um seine Aussagen zu untermauern.
Gegen Sturm soll ein erneuter Befreiungsschlag gelingen. Die Mannschaft wirkt momentan allerdings alles andere als gefestigt. Die Defensive sieht oft unglücklich aber auch behäbig aus. Schnelle Angreifer stellen die großen Innenverteidiger vor diverse Probleme. Neben der schwachen Abwehr scheint die Chancenverwertung in den bisherigen Saisonspielen eine Großbaustelle zu sein. „Wir haben gegen Tirol ja fast 90 Minuten auf ein Tor gespielt. Gegen Sturm müssen wir die Chancen, die wir vorfinden, auch eiskalt ausnutzen“, sagte Ex-Blacky Andreas Gruber, der trotz der schwachen Saisonstarts seiner Mannschaft, gut in Form zu sein scheint. 58 Bundesliga-Spiele absolvierte der 24-Jährige für die Grazer. Die Mattersburger versuchen zudem immer noch den Abgang von Rene Renner zu kompensieren. Der linke Mittelfeldspieler wechselte im Sommer zum LASK. In den beiden Begegnungen mit dem SK Sturm vergangene Saison brachte der 25-Jährige herausragende Leistungen, spielte sich mühelos durch die rechte Abwehrseite der Grazer und erzielte einen Treffer.
Grubers Rezept für Punkte gegen seinen ehemaligen Klub: „Man muss gegen Sturm 90 Minuten lang kompakt stehen und so wenig wie möglich zulassen. Sie haben sehr schnelle Außenspieler, die jedem Team gefährlich werden können.“
Despodov in der Startelf?
Einer der trotz der Niederlage gegen den LASK positiv auffiel, war Neuzugang Kiril Despodov. Der 22-Jährige wurde in der 68. Minute eingewechselt und zeigte mit schnellen Vorstößen, Ballsicherheit und Kreativität schon sein Potenzial. Wir werden sehen, ob El Maestro seinen Schützling aus ZSKA-Sofia-Zeiten gegen die Mattersburger schon von Beginn an bringt. Der zweite Last-Minute-Transfer Isaac Donkor wartet noch auf seinen ersten Auftritt im Sturm-Trikot. Von einem Startelf-Einsatz ist wohl nicht auszugehen, die Defensive der Grazer scheint sich trotz zweier ordentlicher Schnitzer gegen die Linzer gefunden zu haben.
Mattersburg stellte in der Vergangenheit traditionell eine große Herausforderung für die Schwarz-Weißen dar. In den letzten zehn Spielen gegeneinander gab es jeweils vier Siege und zwei Unentschieden. Angesichts der derzeitig schwierigen Situation der Heimmannschaft, muss man den SK Sturm jedoch klar in der Favoritenrolle sehen.
Schiedsrichter der Partie ist Josef Spurny. Der 33-Jährige macht seine vierte Bundesliga-Partie. Zuletzt leitete er die 0:2-Niederlage des GAK gegen Wacker Innsbruck in der 2. Liga.
Spieldaten
SV Mattersburg vs. SK Sturm Graz
Österreichische Bundesliga, Runde 8
Samstag, 21.09.2019, 17:00 Uhr – Pappelstadion
Schiedsrichter: Josef Spurny
Mögliche Aufstellung: Siebenhandl; Sakic, Spendlhofer, Avlonitis, Schrammel; Domínguez, Ljubic; Despodov, Kiteishvili, Röcher; Balaj
Ersatz: Schützenauer; Donkor, Koch F., Leitgeb, Jantscher, Huspek, Hierländer
Das mit den Pflicht Sieg ……. Kennen wir alle