Schwarz-Weiße Zahlen #1

Zwei Punkte aus zwei Spielen: Das ist die magere Ausbeute zum Start der Bundesligasaison 2015/2016. Nach der guten Vorbereitung erschienen die beiden Gegner in Runde 1 und Runde 2 geradezu ideal um gut in die neue Saison zu starten. Immerhin galten sowohl Admira Wacker als auch der SV Grödig als schlagbare Gegner, zumal man gleich zweimal zu Beginn zuhause antreten durfte. So schwach diese Bilanz auch ausfallen mag, seit Einführung der Drei-Punkte-Regel vor genau 20 Jahren, starteten die Blackies, rein statistisch, schon des öfteren erfolgloser in eine Meisterschaft:

  • 2003/2004: Gilbert Gress ist frisch im Amt, doch das Missverständnis zeichnet sich schon in den beiden ersten Runden ab. Gegen Mattersburg verliert man auswärts mit 1:3, gegen den FC Kärnten gibt es zuhause nur ein torloses Remis.
     
  • 2006/2007: Wieder eine Premiere: Zum ersten Mal geht man mit Franco Foda in eine volle Saison. Doch auch damals gelingt aus den beiden ersten Partien nur ein Punkt. Einer 2:3 Heimniederlage gegen Wacker Innsbruck folgt immerhin ein respektables 1:1 auswärts gegen Rapid Wien. 

     

  • 2013/2014: Erneut ein Debüt auf der Trainerbank: Darko Milanic startet ebenfalls grottenschlecht in seine erste Saison auf der Trainerbank von Sturm Graz: Erreicht man auswärts gegen Innsbruck immerhin noch einen Punkt, gibt es zuhause gegen den Aufsteiger aus Grödig eine bittere 0:2-Niederlage. 

     

  • 2014/2015: Darko Milanic unterbietet sogar noch die Punktezahl aus der Vorsaison. Einer 0:1-Auswärtsniederlage in Altach folgt eine weitere in Grödig (2:1). Zum ersten Mal seit 1991 bleibt man in den ersten beiden Bundesligapartien punktelos.
(c) GEPA pictures/ tipp3

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  • Ebenfalls nur zwei Punkte aus den ersten beiden Spielen gab es 2007/2008 und in der Titelverteidiger-Saison 2011/2012. Somit ist heuer das bereits das dritte Mal, dass Trainer Franco Foda mit zwei Unentschieden in das Bundesliga-Jahr startet.

 

 

  • Zusammengefasst war Sturm in den letzten 20 Bundesligasaisonen viermal noch erfolgloser, zweimal gleich gut/schlecht und 14 mal erfolgreicher als zum Auftakt in diesem Jahr. 

     

  • Wobei erwähnt werden muss, dass in keiner dieser Spielzeiten Sturm Graz zum Start zweimal zuhause antreten durfte. 

     

  • Marvin Potzmann kassierte auch die erste Glattrote Karte in dieser noch jungen Bundesligasaison. Es war auch sein erster Ausschluss dieser Art im 140. Bewerbsspiel. Allerdings wurde er bereits am 17.9.2014, noch im Dress des SV Grödig, im Spiel gegen Altach mit Gelb-Rot vom Platz verwiesen. 

     

  • Wieder einmal war es ein Steirer, der gegen Sturm als Torschütze in Erscheinung treten konnte. Der in Bruck an der Mur geborene Matthias Maak erzielte gestern in seinem 80. Bundesligaspiel seinen zweiten Bundesligatreffer. Der erste gelang auch gegen Sturm Graz. Am 18.4.2015 traf er ebenfalls in Liebenau zum zwischenzeitlichen 1:1. 

     

  • Interessant ist außerdem, dass gestern sowohl bei Sturm (Offenbacher, Madl, Klem und Schick) als auch beim SV Grödig (Kainz, Maak, Schütz und Wallner) vier gebürtige Steirer zum Einsatz gekommen sind.

 

Um auch etwas Positives zu finden:

  • Sturm Graz ist nun seit 12 Heimspielen in Folge in der Bundesliga ungeschlagen. Die letzte Heimniederlage datiert vom 23. November 2014, als man RB Salzburg mit 1:2 unterlag. 

     

  • (c) GEPA pictures/ Energie Steiermark

    (c) GEPA pictures/ Energie Steiermark

    Allerdings endeten die letzten 5 Heimspiele Remis. Das gab es zuletzt Anfang der 80er-Jahre. 

     

  • Und immerhin ist man nach zwei Runden bereits zwei Punkte vor den als klaren Titelfavoriten gestarteten Salzburgern. 

     

  • Würden nur die zweiten Halbzeiten tabellarisch erfasst werden, Sturm wäre ganz dick da: 2 Siege, 0 Gegentore.  Dasselbe gelang heuer nur Austria Wien. 

     

  • Mit Josip Tadic führt erstmals seit der letzten Meistersaison 2010/2011 (Roman Kienast) erstmals wieder ein Sturm-Spieler (wenn auch ex aequo) die Torschützenliste an.  In drei nationalen Pflichtspielen in Folge  zu treffen ist eine respektable Leistung.

 

Auffallende Statistiken zum Spiel gegen Grödig:

  • Simon Piesinger mit rekordverdächtigen 14 Fehlpässen im Spiel.
     
  • Daniel Offenbacher als DM mit nur 38.5% gewonnenen Zweikämpfen.
     
  • Sascha Horvath mit 14.3% gewonnenen Zweikämpfen.
     
  • Michael Esser mit mehr Ballkontakten (30) als Roman Kienast (23).
(c) SturmNetz.at

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Da am Donnerstag ja das Rückspiel in Kazan ansteht, gibt es zu diesem Thema auch noch eine, auch wenn nicht allzu erfreuliche, Statistik:

  • Erst einmal in der Geschichte des SK Sturm Graz gelang in einem Europapokal Auswärtsspiel ein Ergebnis, dass ein 2:3 aus dem Heimspiel wettmachen konnte: 1998 besiegte man in der Champions-Leauge Qualifikation Ujpest Dosza mit genau jenem Ergebnis, bei dem es in Kazan zu einem Elfmeterschießen kommen würde. Damals allerdings wurde bereits das Heimspiel gegen die Ungarn mit 4:0 gewonnen.

 

 

  • In bisher drei Europacuppartien in Russland gab es für Sturm bislang noch nicht viel zu holen: 1982 verlor man im Uefa-Cup gegen ZSKA Moskau mit 1:2, 1998 gab es gegen Spartak Moskau in der Champions-Leauge ein respektables 0:0 und 2011 unterlag man in der Europa-Leauge-Gruppenphase  Lokomotiv Moskau mit 1:3. 

     

  • Kasan ist zudem der östlichste Ort, in dem der SK Sturm Graz in seiner langen Geschichte jemals ein Bewerbsspiel austragen wird.

 

 

7 Kommentare

  1. vampy99 sagt:

    Toller Sturmologenachfolger.
    Danke

  2. Arch Stanton sagt:

    Danke für die geballte und doch kurzweilige Information, Günter Ko!

  3. Neukirchner sagt:

    Toller Artikel. Schreit nach Wiederholung.

  4. ultrasneverdie sagt:

    das sind die „sikora“-artikel die mir hier gefehlt haben!!!

  5. Bernhard Pu sagt:

    Sehr lesenswert! Gratulation!

  6. foreversturmgraz sagt:

    Lesenswerte Rubrik! Ihr werdet wirklich immer besser.

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