Schwarz-Weiße Zahlen #3

WAC vs. STURM 0:2

„Auswärts ist jetzt das neue Zuhause. Konnte man in den ersten beiden Heimspielen keinen Erfolg verbuchen, gab es in Wolfsberg den zweiten Away-Sieg in Folge“

– Das Spiel WAC gegen Sturm ist schon traditionell ein Treffen von alten Bekannten: Thomas Zündel etwa spielte von 2002-2007 beim GAK, Joachim Standfest gar zwischen 1998 und 2007 und wurde bekanntlich mit Sturm 2011 österreichischer Fußballmeister. Boris Hüttenbrenners steirische Spuren sind in der Obersteiermark (Leoben, KSV) angesiedelt, Peter Tschernegg (2006-2011) und Christopher Wernitznig (2004-2005) spielten in diversen Jugendmannschaften der Blackies. Tadej Trdina stürmte 2012/2013 für den SC Kalsdorf und Peter Zulj 2013/2014 für den TSV Hartberg. Nur Manuel Weber, ein weiterer Spieler mit steirischer Fußballvergangenheit, kam verletzungsbedingt diesmal nicht zum Einsatz.

– Eine 2:0-Führung bereits nach 20 Minuten gibt es für Sturm immer nur im August: In den beiden letzten Saisonen gelang dies jeweils nur einmal: Am 31.8.2013 führte man ebenfalls gegen den WAC nach 20 Minuten durch Tore von Vujadinovic und Hadzic (Endstand 4:1), so auch am 30.8.2014 in Salzburg durch zwei frühe Stankovic-Treffer (Endstand 3:2). Wir hoffen in dieser Saison auf ein zweites, derartiges Erfolgserlebnis.

– Der mit Abstand beste Zweikämpfer dieser Partie war Wilson Kamavuaka (belohnt mit der SturmNetz-Leserzeugnisnote 2,00). Er gewann 12 und verlor nur 4. Ganz im Gegensatz zu Martin Ehrenreich (Note 3,02), der das Spiel mit der negativen Zweikampf-Bilanz von 4:8 beendete.

– Interessant auch eine Statistik von Simon Piesinger: 8 Fouls – Keine Gelbe Karte!

– Nach diesem Auswärtssieg hatte Sturm den zweiten Tabellenrang in der Bundesliga inne. Das war die beste Platzierung seit mehr als vier Jahren. Am 25.5.2011 beendete man bekanntlich die Meisterschaft auf Platz 1

– Sturm Graz ist somit auch das einzige Team ohne Auswärts-Gegentor. Zudem gab es insgesamt in den beiden Spielen in der Fremde nur vier Schüsse (WAC 3, Altach 1) auf das Tor von Michael Esser. Im Übrigen gleich viel wie in den beiden Heimspielen (Grödig 3, Admira 1). In den letzten 5 Bundesliga-Auswärts-Partien hat Sturm nur 2 Gegentreffer erhalten.

(c) SturmNetz.at

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STURM vs. RAPID 2:2

„Das Nonplusultra der österreichischen Fußballkultur, Erster gegen Zweiten, Rapid gegen Sturm, fast ausverkauftes Haus: Beinahe alle Erwartungen, der dieser Kracher versprach, wurden gehalten. Doch direkt nach dem Schlusspfiff fühlte sich dieses Unentschieden an wie eine Niederlage“

– Dass einige Sitzplätze leer blieben, war doch für viele enttäuschend. Allerdings war dieser Schlager zuletzt am 2.4.2011 ausverkauft, auch damals gab es eine Aufholjagd: In der Meistersaison verwandelte Sturm durch Tore von Imre Szabicz und Roman Kienast ein 1:3 noch in ein 3:3. Am 18.12.2013, unter Trainer Darko Milanic, sahen gar nur 6.250 Zuseher den 2:0-Heimerfolg der Blackies.

– Wieder einmal war Robert Beric mitentscheidend: Mit seiner Einwechslung drehte sich auch das Spiel. Hat Beric für Sturm in 35 Bundesliga-Partien 10 Treffer erzielt (Torquote: 28%), war es im Rapid-Trikot bereits sein 30. Tor im 38. Spiel (79%). In 5 Partien gegen die Schwarz-Weißen hat Beric somit viermal getroffen (80%). Allerdings gelangen ihm in 4 Spielen gegen Rapid auch beachtliche 3 Treffer (75%). Somit ist er statistisch gegen Sturm nur unwesentlich erfolgreicher als in Summe gegen alle anderen Bundesliga-Vereine. Und er traf im Sturm-Trikot gegen Rapid öfters als gegen alle anderen Mannschaften.

– Schon zum dritten Mal in den letzten 7 Jahren drehte Rapid ein 0:2 in ein 2:2. Am 23.11.2008 führte Sturm bis zur 76. Minute mit 2:0, am 20.10. 2013 bis zur 53. Minute ebenso.

– Wilson Kamavuaka bestritt in diesem Spiel unfassbare 34 Zweikämpfe (absoluter Rekord). Im Gegensatz dazu: Nur 10 der 22 Passes von Thorsten Schick erreichten auch einen Mitspieler (Negativrekord).

– Am öftesten aller Sturm-Spieler am Ball war Marvin Potzmann: Der Burgenländer konnte 54 Kontakte mit dem runden Spielgerät für sich verbuchen. Bei Rapid überboten gleich 7 Spieler diesen Wert.

– Fast überraschenderweise gab es in diesem Spitzenspiel keinen Ausschluss: In keinem der letzten 4 Spiele war dies nämlich der Fall. Insgesamt gab letzte Saison bei Sturm gegen Rapid  6 Rote Karten, 4 davon für Sturm, 2 für Rapid.

(c) SturmNetz.at

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RIED vs. STURM (22.8.)

„Mit 11.415 Einwohnern ist Ried in Innkreis nur die 13. größte Stadt in Oberösterreich. Allerspätestens sind die Innviertler seit dem letztmaligen Abstieg des LASK 2011 aber fußballtechnisch die klare Nummer 1 in ihrem Bundesland. Anfangs belächelt, ist die SV Ried mittlerweile eine respektierte, fixe Größe im österreichischen Profifußball.“ 

– Von 1995 bis 2003 spielte die SV Ried in der 1. Bundesliga und belegte bis auf den allerletzten Spieltag 2003 nie einen Abstiegsplatz. Bereits 2005 folgte der Wiederaufstieg.

– Die erste Niederlage in der höchsten Spielklasse mussten die Wikinger ausgerechnet gegen den SK Sturm hinnehmen. Nach einem sensationellen Sieg zum Auftakt gegen Rapid Wien und einem Unentschieden in Linz gegen den LASK verloren die Rieder am 12.8.1995 in der dritten Runde ihrer ersten Bundesliga-Spielzeit zu Hause gegen Sturm mit 2:4.

– Erst im achten Versuch gelang den Oberösterreichern der erste Sieg gegen Sturm Graz. Durch ein Tor von Ove Hanssen gewann man am 24. Mai 1997 im alten Rieder-Stadion mit 1:0.

– Mittlerweile sieht die Bilanz bei Heimspielen gegen Sturm schon viel besser aus: 12 Siege, 14 Unentschieden, 10 Niederlagen, Tordifferenz 51:54.

Ranko Popović (CC By Elec.24 Wikimedia)

Ranko Popović (CC By Elec.24 Wikimedia)

– Eine Premiere bei einer Begegnung dieser beiden Mannschaften gab es am 29. Juli 2000. Mit der Schweizerin Nicole Petignat leitete zum ersten Mal eine Frau ein Spiel der österreichischen Bundesliga. Der 4:2-Sieg der Grazer ist längst in Vergessenheit geraten, nicht aber der legendäre Handkuss von Ranko Popovic bei der Verabschiedung.

– Am Samstag wird mit Paul Gludovatz ein, sowohl in Ried als auch in Graz, „alter Bekannter“ auf der Betreuerbank der Innviertler Platz nehmen. Seit dem Aufstieg von Ried 1995 taten dies bereits 17 verschiedene Trainer (manche wie Gludovatz mehrfach). Zum Vergleich: Bei Sturm waren es im gleichen Zeitraum nur 7 (davon 3 interimistisch).

– Gludovatz Zeit bei Sturm war ja ebenfalls eine sehr spannende: Der ehemalige Erfolgstrainer (vor allem im ÖFB-Nachwuchsbereich) feierte im stolzen Alter von 66 Jahren seine Premiere als „sportlicher Geschäftsführer“. Nach etwas mehr als 2 Monaten war dieser Versuch schon wieder beendet. Gludovatz bat „aus gesundheitlichen Gründen“ um eine Auflösung seines Vertrages.

 

5 Kommentare

  1. elmo98 sagt:

    „Allerdings war dieser Schlager zuletzt am 2.4.2011 ausverkauft“
    War der Schlager Sturm-Rapid nicht erst letzte Saison ausverkauft? 🙂

  2. Günter Ko sagt:

    Offizielle Zuschauerzahlen
    Sturm vs Rapid 2014/2015
    14.350 im Herbst
    14.900 im Frühjahr

  3. Arch Stanton sagt:

    19 h 9 min, hehe

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