Schwarz-Weiß gab sich keine Blöße
In der zweiten Runde des diesjährigen ÖFB-Cups traf der SK Sturm Graz auf einen alten Bekannten: Wie auch schon in der Vorsaison mussten die Schwarz-Weißen die weite Auswärtsreise zum VfB Hohenems nach Vorarlberg antreten. Der Drittligist aus der Vorarlberger Eliteliga hat sich in der ersten Runde souverän mit 7:0 gegen den SV Fügen durchgesetzt. Die Schwoazen schossen sich mit einem 9:0 in der ersten Runde in Oberösterreich gegen den ATSV Stadl-Paura gleich so richtig für den Cupbewerb warm. Aufgrund des straffen Programms in Liga, Europa League und Cup rotierte Trainer Christian Ilzer kräftig. Startelfgaranten wie Jon Gorenc Stankovic, Amadou Dante, Otar Kiteishvili und Kelvin Yeboah nahmen zunächst auf der Ersatzbank Platz. Gregory Wüthrich (wurde geschont) und Andreas Kuen (angeschlagen) blieben gleich in Graz. Nicht in Graz geblieben ist – unter den Umständen der zweiten Cuprunde in Vorarlberg und dem Wochentag Mittwoch – eine erlesene Auswahl an schwarz-weißen Anhängern, die Auswärts für die Stimmung sorgte.
Optimaler Start
Nach einem vorsichtigen Abtasten beider Mannschaften in den ersten Minuten, konnten die Grazer ihrer Favoritenrolle schnell gerecht werden: Manprit Sarkaria köpfte nach nur acht Minuten bereits zur 1:0-Auswärtsführung ein, Vorlagengeber war der frischgebackene Papa und Captain Stefan Hierländer, der tief in der gegnerischen Hälfte den Ball eroberte und zum Assist flankte. Die Hausherren konnte sich derweilen noch keine Chance herausspielen, es war der SK Sturm, der in der 21. Minute das nächste Mal so richtig gefährlich werden konnte. Nach einer schönen Kombination vor dem gegnerischen Strafraum nahm Sarkaria eine optimale Schussposition ein, sein Versuch ging aber knapp am Tor von Gästekeeper Andre Breitfuss vorbei. Nach rund 30 Minuten ist wieder der selbe Akteur der Hauptprotagonist, als der quirlige Sarkaria nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden geht. Der Elferpfiff von Schiedsrichter Andreas Heiss blieb jedoch aus. In den letzten Minuten vor der Pause kam der Vfb Hohenems gleich drei Mal gefährlich vor das Tor, die Mannen von Trainer Goran Sohm-Milovanovic vermochten ihre Chancen aber nicht nutzen und Keeper Jörg Siebenhandl den Ball jeweils abwehren. Konnte sich der SK Sturm speziell zu Beginn der ersten Spielhälfte Chancen erarbeiten, wirkte der Bundesligist nach mehreren verletzungsbedingen Unterbrechungen verunsichert und ermöglichte so der Heimmannschaft Torchancen.
Erhöhte Schlagzahl
In der zweiten Hälfte hatte Sturm bereits nach zwei Minuten die Riesenchance, auf 2:0 zu stellen. Jakob Jantscher setzte sich gegen seinen Gegenspieler im Strafraum durch, entscheidet sich kurz vor dem Fünfereck jedoch falsch und spielt den Stanglpass in die Beine eines Hohenemser Defensivakteurs. Nach 58 gespielten Minuten spielte der SK Sturm seine Stärke nach Standards aus, als Niklas Geyrhofer nach einem Eckball den Alexander Prass mittels mutigem Vorstoß herausholte, einköpfen konnte. Trotz der erhöhten Führung wurde im Anschluss ordentlich an personeller Qualität von Trainer Ilzer nachgelegt, Jon Gorenc Stankovic, Goalgetter Kelvin Yeboah und Otar Kiteishvili kamen neu in die Partie. Und mit reichlich Selbstvertrauen in der Mannschaft konnte in der 69. Minute auch rasch die Führung erhöht werden: Abermals via Eck- und anschließendem Kopfball konnte Innenverteidiger David Affengruber netzen. Die Heimmannschaft wirkte dementsprechend gebrochen, Schwarz-Weiß erspielte sich Chance um Chance. Speziell der eingewechselte Yeboah kam zu zahlreichen Einschussmöglichkeiten, eine dieser Chancen konnte der U-21-Teamspieler aus Italien zum 4:0 nach einer flachen Hereingabe auch verwerten. Der Treffer in der 91. Minute bedeutete zugleich den Schlusspunkt in der Partie – die Schwoazen qualifizierten sich somit souverän für das Achtelfinale des ÖFB-Cups.
Spielinfo
VfB Hohenems vs. SK Sturm Graz 0:4 (0:1)
ÖFB-Cup 2021/22, 2. Runde
Mittwoch, 22. September 2021, Herrenriedstadion, Hohenems
Schiedsrichter: Andreas Heiss
Aufstellungen
SK Sturm Graz:
Siebenhandl; Gazibegovic (66. Jäger), Affengruber, Geyrhofer, Borkovic, Hierländer, Ljubic (69. Kiteishvili), Prass, Sarkaria (75. Lang), Jantscher (59. Gorenc Stankovic), Niangbo (59. Yeboah)
VfB Hohenems:
Breitfuss; Bilgic (65. Pernstich), Drobnak, Weixlbaumer, Demir, Feuerstein, Klammer, Ganahl, Wolfgang (67. Vater), Lampert, Wunderli
Torfolge: 0:1 (8. Sarkaria), 0:2 (58. Geyrhofer), 0:3 (69. Affengruber), 0:4 (91. Yeboah)
Gratulation zum letztendlich verdienten und ungefährdeten Sieg!
Was mir speziell in den letzten beiden Spielen aufgefallen ist:
Trotz der jeweils klaren Siege hatte 7H einen wichtigen Anteil, dass der jeweilige Spielverlauf in keine andere Richtung gegangen ist.
Trotz laufender Scorerpunkte sehe ich noch sehr viel Potential in Yeboah´s Spiel (auch schon in den Spielen vor Tirol und Hohenems). Neben oftmaliger technischer Unzulänglichkeiten vermisse ich auch immer wieder den Teamplay-Gedanken vor dem Tor. Auch wenn ein Stürmer das zu einem gewissen Teil muss, es fiel mir schon des Öfteren auf, dass er besser positionierte Mitspieler übersehen (oder ignoriert) und selbst auch nicht das Tor gemacht hat.
Er ist unbestritten der beste Stürmer, den wir vor und nach Alar hatten (rein faktisch betrachtet und die Emotionen zu diesem Thema außen vor lassend), aber wenn er in sich einer anderen – vermutlich besseren – Liga auch wirklich durchsetzen möchte, muss er noch hart an sich arbeiten. In AT schießt er trotzdem sicher an die 15-20 Tore, in DE zB reicht das aktuelle Leistungsvermögen dafür nicht.
Sind wir froh, dass wir ihn haben, aber da ginge noch mehr! 😉
Die Übertragung von ÖFB TV war ein Witz. Kameraführung bzw. Kamera Equipment war aus den 90er wie es aussieht 🙂 Ich denke Sturm sollte hier wie bei Testspielen selber die Übertragung machen! 😉
Hier muss man aber dazu sagen, dass der Kamera Mann scheinbar ein medizinisches Problem hatte und Mitte der ersten Halbzeit bewusstlos zusammengebrochen ist.
Sehr souverän, nie was anbrennen lassen und dem gegner auch nie das gefühl gegeben, „da geht noch was“. Was mich wundert ist, dass wir beim stand von 2:0 noch stanko, kite und yeboah einwechseln und nicht die chance nutzen, auch nachwuchs zu testen…viel vertrauen in die eigene jugend scheint nicht da zu sein bzw. haben wir halt nix was nachkommt…
Sehr solide, aber:
Den Sinn der Wechsel sehe ich auch nicht. JGS, Kite und Yeboah hätten sich schonen können.
Lang und Jäger bringen und gut ist. Schützi hätte man auch bringen können.
Bevor bei uns noch weitere Eigenbauspieler eingewechselt werden, holen whs den “MAJOR“
Major Kottan?
Also die Verlängerung der Grünen gestern hat mich schon gefreut. Dazu nur 1 Tag Pause, generell schon am Zahnfleisch und massig Druck:
Die Vorzeichen könnten schlechter sein!