Schützenhöfer: ,,Anfangs war ich Sturm-Fan aus Protest!“

SturmNetz-Advent Tag 14 mit Hermann Schützenhöfer

Die „Stille Zeit“ ist nur anderswo wirklich still. SturmNetz.at geht im Advent in die Vollen! Wir lassen bis zum Heiligen Abend 24 Prominente zu Wort kommen und sprechen mit ihnen über Sturm, Fußball, Gott und die Welt. Besonders in der Vorweihnachtszeit hat der steiermärkische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer viel um die Ohren, und doch schafft er es – wie beispielsweise am vergangenen Wochenende – die Schwarz-Weißen im Stadion anzufeuern. 

© Erwin Scheriau

Herr Landeshauptmann Schützenhöfer, warum eigentlich Sturm, warum nicht der GAK?

Anfangs war ich Sturm-Fan aus Protest. Dort wo ich aufgewachsen bin, waren alle GAK-Fans und auch in Graz-Andritz, wo ich seit 40 Jahren wohne, ist das auch noch immer so. Ich wurde aber ziemlich schnell Sturmfan aus Leidenschaft. Dieses Sturmfieber, welches mich schon im Pflichtschultalter gepackt hat, hat seitdem nicht mehr losgelassen.

Demnach hat es in dieser doch schon sehr langen Beziehung niemals Risse gegeben? 

Nein, denn wie sagt man so schön: Einmal Schwoazer, immer Schwoazer. Als echter Fan geht man mit seiner Mannschaft durch gute und schlechte Zeiten. Ich glaube, dass meine Beziehung zu Sturm zu jeder Zeit auf einem festen Fundament stand.

Nach so vielen Jahren, haben Sie unzählige Magic Moments mit den Schwoazen erleben dürfen. Gibt es einen speziellen Moment, wo Sie sagen würden, das war der Schönste überhaupt? 

Ein absoluter Gänsehautmoment war definitiv als ich letztes Jahr mit Trainerlegende Ivica Osim kurz nach seinem 75. Geburtstag über den Rasen gehen durfte. Der Empfang den die Fans ihm bereitet haben war außergewöhnlich und ein Zeichen von großem Respekt.

Gab es auch zu ihrer Zeit als Sportreferent des Landes ein besonderes Highlight an das Sie sich noch erinnern können?

Damals war das für Sturm Graz keine einfache Zeit, davor und danach waren wir deutlich erfolgreicher. Aber wie ich immer sage: Sturm ist keine Religion, aber eine Lebenseinstellung. Und so halte ich das auch in den Zeiten in denen es nicht so gut läuft. Im Fußballland Steiermark konnte ich in meiner Zeit als Sportreferent einiges weiterbringen. Es gelang internationale Klubs wie den FC Bayern München oder Real Madrid mit ihren Stars wie etwa Francesco Totti und Ronaldo für Trainingslager in die Steiermark zu holen.

Sind Sie eigentlich selbst auch einmal dem runden Leder nachgejagd?

In meiner Jugend habe ich beim TUS Union Kirchbach gespielt, seinerzeit mit Ex-Sturmspielern wie dem Pepi Neuhold. Ich war damals eher als Raubein bekannt und spielte meistens auf der Position rechts hinten. Mit 18 war meine Karriere dann, durch den Umzug nach Graz bedingt, vorbei. Das war eine schöne Zeit an die ich gerne zurück denke.

Haben Sie in jenen Zeiten vielleicht sogar einmal davon geträumt, für die Schwarz-Weißen aufzulaufen?

Als junger Spieler wünscht man sich das natürlich. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass mein spielerisches Talent nicht ganz gereicht hätte.

Liegen wir richtig, wenn wir behaupten, ein steirischer Landeshauptmann steht bestimmt mit vielen Persönlichkeit rund um den Sportklub Sturm in engstem Kontakt? 

Da könnte ich viele Namen nennen. Im Moment habe ich natürlich am meisten Kontakt mit den amtierenden Funktionären wie Präsident Christian Jauk, Sportdirektor Günter Kreissl oder Vorstandsmitgliedern wie Peter Schaller und Ernst Wustinger. Auch mit Ehrenpräsident Hans Fedl bin ich seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. Zudem war Torwart Christian Gratzei erst vor kurzem bei mir im Büro. Und zwar um ein Interview mit mir zu führen. Und dann stehe ich natürlich auch mit dem vorhin schon erwähnten Trainer Ivica Osim in engem Kontakt.

Momentan steht Sturm ja an der Tabellenspitze und träumen darf ruhig erlaubt sein. Also: Womit würden Sie einen eventuellen Meistertitel von Sturm vergleichen? Eventuell dem Wahlsieg der ÖVP in diesem Jahr?

Den Meistertitel nach sieben Jahren wieder zurück in die Steiermark zu holen wäre einfach nur großartig und ist mit nichts zu vergleichen.

Sie sind bekanntlich ständig unterwegs, ein Termin folgt auf den anderen. Ist es da überhaupt möglich die Geschehnisse rund um den SK Sturm zu verfolgen?

Ich bin so oft wie möglich in Liebenau. Wenn es mein Kalender zulässt, gibt es kein Heimspiel, das ich verpasse. Meine Mitarbeiterin trägt mir auch alle Heimspiele in den Kalender ein.

Sie sind einer der ,,beliebten Politiker‘‘, werden im Stadion sehr gerne gesehen. Ist das für Sie eine Ehre? Oder ist ein Match live im Stadion zu sehen für Sie eher Arbeit als Vergnügen?

Auch im Stadion bin ich natürlich Landeshauptmann und es freut mich, wenn man mich gerne sieht. Bei Sturmspielen bin ich aber vorrangig als Fan dabei. Live dabei zu sein, ist immer eine Freude und keine Verpflichtung.

Herr Landeshauptmann zum Abschluss noch: Was wünschen Sie dem SK Sturm für das Jahr 2018? 

Der größte Wunsch ist natürlich, dass den Meistertitel nach Hause bringen. Außerdem wünsche ich natürlich unserem neuen Trainer Heiko Vogel, dass er sich in Graz gut einlebt und die Erfolgsserie von Franco Foda und unserer Mannschaft fortsetzen kann.

Diesem Wunsch können wir uns nur anschließen. Vielen Dank für das Gespräch.

 

Abschließend hat es sich der Herr Landeshauptmann nicht nehmen lassen, unseren LeserInnen und allen Schwarz-Weißen eine Video-Botschaft zu übermitteln:


5 Kommentare

  1. sisquoone sagt:

    Ich hätte mir Fragen zum Stadionthema oder Vergleich Sport in Graz/Wien gewünscht.

    Liebe Grüße

  2. Manuel Lampl sagt:

    Warum hat man nicht wegen dem Stadionumbau etwas gefragt, oder einfach dinge die uns Fans wichtig bzw. wichtiger sind!

     

    Ich will nicht schreiben, dass dieses Interview Schwachsinn ist, aber interessant auch nicht.

     

  3. Alex011 sagt:

    Ist wieder Wahlkampf oder warum redet der über Sturm?

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