Schön war´s

Nachbericht: Buchpräsentation „Mythos Gruabn“

In letzter Zeit fragt man sich auf Seiten der Schwarz-Weißen des Öfteren, welche Werte uns denn überhaupt auszeichnen. Sei es in diversen Onlineforen oder im Augartenpark, während der Rede des Sturm-Präsidenten Christian Jauk. Sturmgeist ist so ein Wort, das häufig fällt, aber nur schwer beschrieben werden kann. Darunter versteht man so ein ganz bestimmtes Gefühl, das wohl jeder Sturmknofel irgendwie anders definieren würde. Das sei an dieser Stelle jedoch den LeserInnen überlassen. Worauf ich aber hinaus möchte, ist Folgendes: der Sturmgeist war am gestrigen Freitagabend auf jeden Fall allgegenwärtig. Wenig verwunderlich, galt es doch in Erinnerungen an das legendärste Stadion aller Zeiten zu schwelgen: Der Gruabn.

Schon alleine aufgrund der illustren Teilnehmerschaft konnte man erkennen, dass es sich um einen gewissen Mythos handeln muss. Gruabnlegenden Günther Paulitsch, Manfred Steiner und Co zählten genauso zu den Anwesenden, wie die beiden Geschäftsführer des SK Sturm Graz, der aktuelle Teamchef Franco Foda oder ein gewisser Donis Avdijaj. Etwaige Transferspekulationen oder Ähnliches sollen bitte unter diesem Beitrag keinen Platz finden, denn er soll einzig und allein der Präsentation des Werkes „Mythos Gruabn“ dienen. Das hat sich dieses wunderbar gestaltete Buch nämlich redlich verdient und vor allem die vielgeschätzten Herausgeber (Herbert Troger, Martin Behr, Christian Wiedner) und ihre Mithelfer. Selbstredend befindet sich nun ein Exemplar in meinem eher dünn besetzten Bücherregal. Schon das reine Durchblättern und Schmökern macht Spaß und lässt einen in Erinnerungen schwelgen, auch wenn man diese in meinem Fall nur von Erzählungen anderer kennt. Irgendwie fühlt es sich dann trotzdem so an, als wäre man dabei gewesen.

Foto einer Veranstaltung, die um Welten besser war, als die Handykamera unseres Redakteurs – (c) Kai Reinisch

Aber nun zum genaueren Ablauf des gestrigen Abends, der gegen 17:30 Uhr eingeleitet wurde. Dem ging ein Empfang mit Freibier und Brezeln voraus, spätestens an diesem Punkt wurde klar, dass es nur ein sehr schöner Freitag werden konnte. Nachdem sich die Anwesenden im Innenbereich des Fanshops gesammelt hatten, wurde ein kurzes Video eingespielt, das einige der schönsten Momente aus 110 Jahren SK Sturm Graz präsentierte. Moderator Thomas Seidl führte durch den Abend und ließ Christian Jauk entschuldigen, der beruflich leider in Wien zu Gegen sein musste. Das konnte ihn trotzdem nicht von einer kleinen Grußbotschaft abhalten, die sehr positiv aufgefasst wurde. In der Folge richteten die Autoren, allen voran Herbert Troger, warme Worte an die Gäste und gaben eine kleine Geschichtsstunde, die man auf Seiten der Besucher sichtlich genoss.

Wenig später kam es auch schon zum Höhepunkt des Abends, nämlich der Leseprobe, vorgetragen vom Helmut Köpping, der seine Aufgabe wirklich sehr erfrischend erledigte. Vor allem die Lebhaftigkeit der Geschichten rund um Legenden wie Herbert Prohaska, Robert Kaiser und viele weitere wusste zu gefallen. Einziger nicht ganz so ernst gemeinter Kritikpunkt, den ich hier äußern möchte, ist die Dauer der Veranstaltung, denn diese war meines Erachtens nach viel zu kurz. Ich hätte gut und gerne noch mehrere Stunden damit verbringen können, den Geschichten einer längst schon vergangenen Zeit zu lauschen. Und irgendwie sind diese dann doch wieder allgegenwärtig. Voller positiver Emotion stürze ich mich, ausgestattet mit Fanartikeln und dem Buch „Mythos Gruabn“, hinein in das Grazer Nachtleben. Getragen von einem wirklich sehr schönen Abend. Abschließend sei Dank an all jene ausgesprochen, die an diesem Werk mitgewirkt haben und so viel Zeit zum Wohle der Sturmfamilie investieren.

1 Kommentar

  1. mario no sagt:

    Vorab ein großes Danke an SturmNetz für die Vorankündigung, Leseproben und jetzt diesen Bericht.
    Ich kann dem Autor nur beipflichten, es war sehr schön, aber wie geschrieben, zu kurz und im Fanshop auch ein bisserl eng.

    Das Buch hat mich bis weit in die Morgenstunden förmlich gefesselt.
    Es ist eine hervorragende Ergänzung und Erweiterung zum 100-Jahre Buch „Wir sind Sturm“ mit zum Teil mit neuen Erkenntnissen aus der Anfangszeit des Grazer Fußballs und der frühen Sturmjahre sowie ein hervorragendes, weil sehr objektiv und wertfrei verfasstes Kapitel über Sturm in der NS-Zeit.
    Es ist aber vor allem eine längst fällige und hervorragend verfasste Chronik über den Sturmplatz, umrandet mit tollem Bildmaterial und herrlichen Anekdoten in Protokollform, die dieses Werk zu einem absoluten Muss für jeden Sturmfan machen und das in keinem schwarz-weißen Bücherregal fehlen sollte.
    Angesichts dessen und des mehr als moderaten Preises kann man nur die Empfehlung ausgeben, sich schnell möglichst sein Exemplar zu sichern, bevor es vergriffen ist.
    Auch ich kann mich als Sturm-Fan bei allen Beteiligten nur bedanken und bin sehr erfreut, dass neben den bewährten und inzwischen offiziellen Vereinshistorikern (Troger, Sikora, Ulrich, Weißenbacher, Kleinschuster) auch der Sturm-Historiker und SturmNetz-Redakteur Günter Kolb mitgewirkt hat.

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