Pause für Spurny/Anzeige gegen Siebenhandl/ÖFB bezieht Stellung

Nach der letzten Bundesliga-Begegnung zwischen dem SV Mattersburg und Sturm Graz herrschte – menschlich nachvollziehbar, schließlich lebt der Fußball gewissermaßen auch von Emotionen – ob so mancher Pfiffe von Schiedsrichter Josef Spurny große Aufregung und der Unparteiische zog sich den Unmut fast aller Sturm-Akteure zu.

Jetzt reagierte man auch seitens des ÖFB: Ursprünglich war Spurny für die Cup-Zweitrundenbegegnung St. Anna/Aigen gegen Dornbirn am 24. September besetzt, diese wird nun jedoch Achim Untergasser leiten.

Doch bei der gravierendsten Fehlentscheidung dieses Spieles, kann man dem Schiedsrichter gar nicht unbedingt die Hauptschuld ankreiden. Denn als in Minute 10 Andreas Gruber zur Flanke ansetzte und Nedeljko Malic in Abseitsposition klar in die Aktion eingriff und dadurch Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl eindeutig behinderte, hätte vorrangig Assistent Stefan Pichler dieses Vergehen erkennen müssen. Dieser war sich – an den TV-Bildern gut zu erkennen – aber unsicher und ließ den Arm unten. Eine klare Fehlentscheidung, die jedoch von Spurny nicht unbedingt zu erkennen war.

(c) WC/Werner100359

Anders sieht die Sache in dieser Szene beim Raufsteigen von Malic auf Siebenhandls Fuß aus: Nicht einmal die Fernsehbilder können eindeutig belegen, ob der Ball zum Zeitpunkt des Vergehens schon über der Torlinie war oder nicht. War er es, wäre der Treffer (die klare Abseitsstellung ausgeklammert!!) dennoch regulär gewesen, eine Gelbe Karte für Malic in beiden Fällen jedoch unabdingbar.

So skurril es auch klingen mag: Die Szene, die Schiedsrichter Spurny wohl am ehesten anzulasten ist, spielte sich nach dem Schlusspfiff ab. Als Trainer Nestor El Maestro ihm den Ball entriss und diesen ins Publikum kickte, wäre eine Rote Karte zwingend gewesen. Zwar wurden Ermittlungen gegen den Sturm-Coach eingeleitet, doch bei dieser Aktion wird man sich seitens ÖFB-Senats schwer tun, da er nämlich in der Regel nur bei Verstößen eingreifen darf, die „abseits des Geschehens“ stattfanden. Dieser Ausraster des Trainers jedoch spielte sich direkt vor Spurny ab und der Schiedsrichter bewertete diese Szene falsch. Somit dürfte dieser Fehler auch der Hauptgrund der Nachdenkpause für den Wiener Unparteiischen sein.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie

UPDATE (16 Uhr): Der Strafsenat der Österreichischen Bundesliga tagt heute Abend nicht nur wegen der Anzeige gegen Trainer El Maestro. Auch gegen Jörg Siebenhandl wird ermittelt. Nach dem Warum haben wir bei der Bundesliga nachgefragt und als Antwort erhalten, dies erfolge aufgrund des SKY-Interviews des Sturm-Torhüters: „Es war heute ein Verbrechen am Fußball. Es war der größte Skandal bei einem Spiel, wo ich selber beteiligt war. Es ist generell in den letzten Wochen so, dass alles gegen uns ausgelegt wird. Ich hoffe, dass es dementsprechende Konsequenzen geben wird, weil wir Spieler müssen uns auch zusammenreissen. Am liebsten hätte ihn jeder zusammengegrätscht, aber das kannst du als Spieler nicht“, so Jörg Siebenhandl in seiner ersten Reaktion nach dem Spiel gegenüber dem Bezahlsender.

UPDATE (17 Uhr): In einer Aussendung haben das Eliteschiedsrichter-Komitee und der ÖFB sich gefordert gesehen, nach den jüngsten, ihrer Meinung inakzeptablen Äußerungen in Bezug auf  das Schiedsrichterwesen, in aller Deutlichkeit etwas festzuhalten.

 

15 Kommentare

  1. Schworza99 sagt:

    Alter Schwede der Schiri war wirklich für nix. Noch wer hier von der Fraktion „mimimi wir müssen uns selbst die Schuld geben nicht dem Schiri mimimi“? Ich glaube bevor nicht jeder Schiri eine Nachdenkpause hat und die Masseure pfeiffen wird man weiterwurschteln und hoffen der VAR rettet einen. Doch auch der kann nur eine Szene wiederholen. Regelkunde muss ma lernen.

    • Melvinuss sagt:

      Ja, ich bin einer, der lieber darüber reden würde, was in den vergangenen Transferphasen und Trainerbestellungen so alles schief gegangen ist, als mittlerweile nach jedem Spiel dem Schiedsrichter die Schuld dafür zu geben, dass man nicht entsprechend punktet.

      Und da geht es nicht um die Sache an sich, der Schiri hat sich sicher den einen oder anderen Fehlpfiff geleistet, am Samstag wie auch in den Partien davor. Aber sich jetzt nach jedem Spiel jammernd und weinend auf den Schiri als Hauptschuldigen für nicht geschossene bzw. erhaltene Tore einzuschießen, noch dazu bei Spielen, wo man keinen klaren Matchplan erkennen kann, außer so wenig wie möglich Tore zu bekommen, das ist mir persönlich zu wenig. Und peinlich und unwürdig. Dieses weinerliche Gehabe regt mich mehr auf, als das Unentschieden gegen einen Gegner, der sogar von der Austria in deren jämmerlichen Zustand 5 Trümmer daheim kassiert hat.

    • Melvinuss, ich bin ganz bei dir. Man sollte zuerst mal vor der eigenen Türe kehren….

    • Schworza99 sagt:

      Mattersburg schlecht reden wollen aber auswärts wann das letzte mal dort gewonnen…eben. Nach Haugesund, Breidablik etc. etc. immer noch eine Arroganz ala DE MÜSS MA WEGSCHIEßEN, WURSCHT WOS IS. Realität is halt anders.

      Kritik am Jauk gefällt euch nicht.
      Kritik am Schiri gefällt euch nicht.
      Kritik am Stallgeruch gefällt euch nicht.

      Lieber den Trainer angehen (früher: Vogel lobt Syrien Krieg hach schöne Zeiten warn das; heute: Der darf nicht emotional sein!!!!) und den Sportchef (ohne den wir wahrscheinlich keine schwarzen Zahlen schreiben würden)…

    • B.Bakota sagt:

      Lieber Schworza99, musst du wirklich bei jedem Artikel deinen Senf abgeben? Vielleicht gehst einmal ins Stadion anstatt deine Zeit hier zu verbringen oder du schreibst ein Essay, indem du deine in den Kommentaren immer wiederholende und einsichtige Meinung zusammenfasst anstatt immer das Gleiche hier raus zu raunzen. Im Übrigen schön, dass daWüde wieder da ist, les ich gern deine Kommentare….

    • Schworza99 sagt:

      1. Es gibt Artikel mit 0 Kommentaren…soviel zu „unter jedem Artikel“
      2. wennst keine Kommentare lesen willst schau nicht in die Kommentare
      3. als ich letztes mal im Stadion war habe ich einen letzten Mann nach 3 Bier besser gesehen als der Gelbe Mann…auch live werden diese Amateure nicht besser.

  2. Siro sagt:

    Genau das hab ich mir vorgestern nach Schlusspfiff auch gedacht. Warum der Schiri da Maestro nicht rot zückte? Wahrscheinlich hat er sich selber geschreckt, an eine derartige Szene im Regelbuch sicher nicht zu finden ist.
    Gut und unaufgeregt analysiert von SturmNetz!
    Kleine Zeitung bitte Auge drauf!

  3. Zum Update: Dann soll die Bundesliga Interviews die Sekunden nach Spielende gemacht werden, einfach verbieten. Dann können solche emotionalen Ausbrüche, noch dazu nach so einem Spiel, nicht vorkommen.

    • Grazer Fussballwunder sagt:

      Absolut richtig!
      Ich würde als Spieler bzw. Trainer auch nicht für Interviews zur Verfügung stehen bzw. stehen wollen.
      Diese Arbeit sollte besser ein Medienprofi übernehmen, vor allem dann wenn es ein emotionales Spiel war.

  4. django sagt:

    sollte Siebenhandl eine Sperre bekommen , heist das 0 Punkte gegen Admira , da wir keinen 2ten Bundesliga Tormann haben , unser Ersatzgoali hatt null Spielpraxis

  5. Wenn wir hier stehen sagt:

    Was is die Bundesliga bitte für eine Pussyorganisation?
    Ich mein ganz ehrlich, is ja net nur bei Sturm, dass scheisse pfiffen wird!
    Und wenn man sich dann wie Siebenhandl aufregt und seine MEINUNG kundtut, wird man angezeigt?
    Lächerlich haha

  6. Daniel Resch sagt:

    Noch furchtbarer, die Sky Experten, die meinen ja das war ja so furchtbar für das Image von Sturm Graz, was wird denn erwartet? Das man nach Fehlentscheidungen schön die Goschn holt?

  7. johannesleopold sagt:

    um so mehr zeit vergeht, um so schlimmer find ich die aussagen/aktionen…
    mal ausgehend von den sturmnetz-interviews stellen sich trainer, sportdirektor und ein spieler hin und meinen unisono nichts zum sportlichen zu sagen, sondern nur über den schiedsrichter zu reden…
    dabe ist man ja nach der wirklich krassen fehlentscheidung sogar zweimal in führung gegangen, also wars eigtl schon wieder egal dass das erste tor irreregulär war. dann redet der tormann noch vom niedergrätschen und der trainer stellt den verein bloß das du glaubst du spinnst…
    der muss im grunde jedes ansehen im klub verloren haben.
    mir ist schon klar, der frust sitzt sicher schon sehr tief, weils einfach nicht läuft…
    und wenn der präsident dann versucht im orf-interview am tag danach einfach alles wegzulächeln, alles wieder gut, wir haben uns lieb, dann beschleicht sogar mich grundsatzoptimisten das gefühl, dass uns mühsame zeiten bevorstehen…

    nur als gedankenspiel, die leute in den selben positionen nur halt zb beim sk rapid, würden sich so gebärden und äussern… wie würde das wohl hier kommentiert werden?

  8. Sturmmani sagt:

    Ich würde für eine gewisse Zeit einfach sämtliche Interviews seitens des Vereines nach dem Spiel verweigern.
    Auf der einen Seite will man keine 0 8 15-Interviews – auf der anderen Seite wird’s einem dann wieder vorgeworfen, dass man kein 0 8 15-Interview gegeben hat.

  9. Duddy sagt:

    Alleine die Pause für den Schiri sagt eh scho alles. Fast jedes noch so komische Land schafft es seine schiris so hin zubringen, dass sie international pfeifen dürfenx nur unsre net aber nö wir haben kein Problem, alles cool. Lächerlich

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