Schick: Vorläufiger Karriere-Höhepunkt nach Graz-Abschied

Ex-Blacky Thorsten Schick über seinen neuen Verein und den Abschied aus Graz

66 Spiele, 9 Tore, 22 Assists – das sind die Leistungsdaten von Thorsten Schick für den SK Sturm in den Spielzeiten 14/15 und 15/16. Der Grazer, der sowohl unter Darko Milanic als auch unter Franco Foda zum Stammpersonal zählte, konnte sich mit den Schwarz-Weißen im vergangenen Sommer auf keinen neuen Vertrag einigen. Kurze Zeit nach dem Vertragspoker unterschrieb er in der Schweiz bei den Young Boys Bern

Stammspieler in der Schweiz

Im Gespräch mit dem Online-Medium SPOX erzählt der 26-Jährige von seiner neuen Herausforderung in der Schweiz. „Die Mannschaft hat mich wirklich sehr gut aufgenommen. Ich mag auch die Stadt sehr gerne, sie ist nicht zu groß. Ähnlich wie Graz“, so Schick, der sich auch bei seinem neuen Klub als Stammkraft bezeichnen kann.

Für die Gelb-Schwarzen bestritt der Mittelfeldspieler bis dato 26 Spiele, davon 16-Mal in der Super League, 6-Mal in der Europa League und je 2-Mal in der Champions-League-Quali sowie im Schweizer Cup. Dabei konnte er vier Treffer erzielen: drei in der Liga und einen in der Europa League gegen APOEL Nikosia. Auch 13 Assists (sechs davon im Cup) gelangen dem Ex-Blacky.

Schick kann somit eine positive Bilanz nach gut einem halben Jahr ziehen. Dafür ist auch ein anderer Österreicher mitverantwortlich: Adi Hütter. Der YB-Trainer habe ihn in die Schweiz geholt: „Wenn Adi Hütter hier nicht Trainer wäre, würde ich nicht hier spielen“, erklärt Schick. Jedoch wird ihm auch so manches Mal ein Landsmann-Bonus unterstellt. „Viele sehen es so: ‚Ja, der spielt nur, weil er Österreicher ist‘. Das ist aber Blödsinn. Ich glaube, dass ich es im Endeffekt schwerer als andere habe. Hütter darf sich keinen Fehler erlauben. Ich muss schon Leistungen bringen“, so der Grazer gegenüber dem Online-Medium.

Abschied aus Graz

In der Schweiz läuft es also ganz nach Plan. Nicht nach Plan lief sein Abschied aus Graz. Der sollte eigentlich gar nicht stattfinden.

„Es gab damals eine blöde Situation mit dem Wechsel des Sportdirektors. Alles war anders ausgemacht, wir waren in den Planungen schon sehr weit, hatten gute Gespräch mit dem alten Sportdirektor (Gerhard Goldbrich, Anm.). Dann kam es zum Wechsel, Günter Kreissl übernahm und der wollte einige Sachen anders machen. Das ist auch okay so“, erläutert Schick, der einst sogar im Nachwuchs der Blackies ausgebildet wurde.

Wie wir im Sommer berichteten, hat Günter Kreissl die Option in Schicks Vertrag nicht gezogen und ihm stattdessen einen neuen Drei-Jahres-Vertrag zu denselben Bezügen wie bisher angeboten. Damit wollten sich Schick und sein Berater nicht zufriedengeben. Als neue Verhandlungsgrundlage forderten sie eine Gehaltssteigerung, die ungefähr der Erhöhung, die auch beim Ziehen der Option in Kraft getreten wäre, entsprach. Kreissl erklärte daraufhin die Verhandlungen für beendet.

„Ich habe ihn vor allem in den letzten zehn Spielen beobachtet, in denen er nur bedingt überzeugen konnte. Insgesamt blieb der große Entwicklungsschritt aus. Aus meiner Sicht hat er bereits einen sehr guten Vertrag und ich wäre auch bereit gewesen, ihm dieses Gehalt für die nächsten drei Jahre weiter zu bezahlen“, erklärte der Geschäftsführer Sport Günter Kreissl die Entscheidung.

Dabei wäre Schick wohl doch auch für geringere Konditionen in Graz geblieben. „Es wurden blöde Aussagen getätigt, von wegen mir ginge es nur ums Geld. Das ist natürlich nicht ganz richtig, aber mir war es zu mühsam, ständig alles zu berichtigen“, sagt Schick. Klassischer Fall von „zu hoch gepokert“?

Als Nachfolger präsentierten die Schwarz-Weißen Philipp Huspek (18 Ligaspiele, 1 Tor, 4 Assists).

© Martin Hirtenfellner Fotografie

Im Nachhinein bin ich sehr froh, wie das Ganze abgelaufen ist. – Thorsten Schick

Nach dem bitteren Abschied aus Graz folgte somit sein vorläufiger Karriere-Höhepunkt in der Schweiz. „Ich war natürlich traurig und enttäuscht, als es in Graz aus war. Aber im Nachhinein bin ich sehr froh, wie das Ganze abgelaufen ist. Ich bin sehr happy, in Bern zu sein“, so Schick, der mit YB Bern aktuell auf dem zweiten Platz in der Schweizer Super League liegt. Erst kürzlich verlängerte sich sein Vertrag durch seinen 25. Pflichtspieleinsatz automatisch um ein Jahr bis Sommer 2018.

Der Grazer und bekennende Sturm-Aficionado behält seinen Heimatklub aber in positiver Erinnerung: „Ich bin Sturm-Fan seit ich denken kann. Das ändert sich nicht so schnell.“

 

2 Kommentare

  1. Nock-74 sagt:

    Kein Kommentar von Rene90? 🙂

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