Saisoncheck: Sturm Graz II

Saisoncheck 2023/24 – Teil 5

Neben den vielen Highlights der abgelaufenen Saison, dreht sich der fünfte Teil der Saisonchecks 2023/24 um ein nicht ganz so erfreuliches Thema. Nämlich um die abgelaufene Zweitligasaison von Sturms Zweier. Als Aufsteiger der Vorsaison gingen die Jungblackys mit dem klaren Ziel Klassenerhalt in die zweite Zweitligaspielzeit. Nebenbei sollten natürlich auch mehrere junge Talente an die erste Mannschaft herangeführt werden. Beide Vorhaben sollten sich jedoch von Ligastart an als eher schwierig gestalten. 

Von Beginn an im Abstiegsstrudel 

Unter Langzeittrainer Thomas Hösele ging der Auftakt mit einer 1:4-Heimniederlage in Gleisdorf gegen den SKN St. Pölten nach hinten los. In den darauffolgenden fünf Runden ging einzig das kleine Derby knapp verloren. Da man jedoch sowohl gegen die Vienna, den FAC, Kapfenberg und die Admira remisierte, war die Punkteausbeute ausbaufähig, weshalb man praktisch von Beginn an zu den Tabellennachzüglern zählte. Bis zur Winterpause kam das junge Team nie wirklich in Fahrt und so konnten lediglich zwei Sieg gefeiert werden, dazu kamen fünf Remis sowie ganze neun Niederlagen, was schlussendlich den 14. Tabellenrang bedeuten sollte. Neben den enttäuschenden Ergebnissen fehlte es oftmals gleichzeitig an spielerischen Highlights. Neben der oft äußerst anfälligen Defensivabteilung vermochten sich auch auf anderen Positionen nur wenige Akteure für eine Klasse höher empfehlen. Ebenso konnten abgestellte Spieler der Profis, wie z.B. ein Max Johnston ebenso nicht zu einer Verbesserung beitragen. Einziger echter Lichtblick war im Herbst ein gewisser Amady Camara, der sein großes Talent im neuen Jahr bekanntlich teils eindrucksvoll in der ersten Mannschaft unter Beweis stellen konnte. Ein weiterer Wermutstropfen war die Situation rund um die Heimstätte. Als würde es nicht eh schon reichen, dass Sturm Graz II „daheim“ in Gleisdorf spielt, mussten einige Partie aufgrund von Unbespielbarkeit des gleisdorfer Rasens, sowie das Duell gegen den GAK aus Sicherheitsgründen gar nach Wiener Neustadt verlegt werden. 

Neuer Trainer – ähnliche Probleme

In der Winterpause übernahm Jürgen Säumel den Cheftrainerposten von Hösele, der sich mittlerweile der U18-Akademie widmet. Zwar startete Sturm II mit einem guten 1:1 gegen die Vienna, kam aber auch in den folgenden Wochen nicht aus der Ergebniskrise heraus. Vor allem waren Begegnungen wie gegen Kapfenberg, Bregenz oder Dornbirn ärgerlich, in denen man die eigene Führung nicht über die Zeit brachte. Mit vor allem Jonas Karner, Peter Kiedl sowie Leon Grgic (der jedoch eigentlich zum erweiterten Profikader gehört), zeigten zwar drei junge Akteure zeitweise ihre vorhandene Qualität, der erhoffte Aufwärtstrend im April durch Siege gegen Horn und Amstetten waren leider die Ausnahme. Durch fünf Niederlagen in den letzten sechs Saisonduellen war der sportliche Klassenerhalt bald außer Reichweite. Zum Glück aus Sicht von Sturm gleicht jedoch die Abstiegsfrage in der 2. Liga immer wieder einer Tombola, die heuer äußerst kurios ausfiel. Aufgrund finanzieller Schieflagen anderer Klubs, bzw. mehr als fragwürdiger Finanzierungsmodelle reichte der vorletzte Tabellenplatz schlussendlich doch zum Klassenerhalt, den selbst die sportlich noch aussichtsloseren Amstettener feiern durften. 

Ausblick

Natürlich werden die Karten zur neuen Saison neu gemischt. Es scheint jedoch klar, dass sich sportlich einiges verbessern muss, um sportlich in der zweiten Liga mithalten zu können. Es klingt zwar vielversprechend, wenn Sturm II vermutlich wieder mit einem blutjungen Kader an den Start gehen wird, doch kann eine optimale Entwicklung bei stetigem Misserfolg durchaus hinterfragt werden. Zwei bis drei zusätzliche routiniertere Akteure als Führungsspieler könnten dem Team durchaus gut tun. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Mannschaft nach einer ganzen Sommervorbereitung unter Jürgen Säumel entwickeln wird und welche Verbesserungen dadurch an den Tag treten. Außerdem wird es zwar auf längere Sicht in der zweiten Liga nur ein frommer Wunsch bleiben, jedoch wäre es natürlich schön, könnten auch die Jungblackys ihre Spiele wieder in Graz austragen und müssten nicht in einen anderen Bezirk oder gar in ein benachbartes Bundesland ausweichen. Doch das ist ein anderes Thema…

 

 

9 Kommentare

  1. blackfoxx sagt:

    also ich muss sagen, dass ich ein Befürworter davon war, Sturm II in der 2. Liga zu sehen, mittlerweile bin ich aber davin abgekommen. meiner meinung bringt es Spieler nicht weiter, wenn sie als Prügelknaben durch die Saison getrieben werden, da wär mir eine gscheite Kooperation mit einem „oberen Mittelständler“ lieber, wo gezielt die besten 2-3 herangeführt werden. Sturm II passt in die RL, da können in Ruhe die besten herausgefiltert werden.

    • Wenn wir hier stehen sagt:

      Denke man sollte der Entwicklung der 2er noch etwas Zeit geben.
      Sind ja doch (fast) die gleichen Führungskräfte involviert, die wissen wie man eine Mannschaft zum Double führt, die sollten es auch schaffen die 2er auf absehbare Zeit zu stabilisieren, ich rechne ja schon mit kommender Saison.
      Und wenn doch nicht, wird man daraus lernen und sich wieder hoch kämpfen

    • Ivaneijew sagt:

      Versteh mich nicht falsch, aber wer sich mit der 2. Liga beschäftigt, weiss das es sowas wie obere Mittelständler in der Liga nicht gibt.
      Es gibt einen Teil, der mehr oder weniger um den Titel spielt (such dir von denen einen Kooperationsverein aus: SV Ried, First Vienna FC 1894, FAC, Admira Wacker und dann einen davon der das mitmachen will).
      Der Rest spielt bis ca. 3-5 Runden vor Schluss gegen den Abstieg. Hier würde eine 2er mit 2-3 Führungsspielern (JJ zum Beispiel) durch aus nicht schlecht abschneiden.

      Was letzte Saison meiner Meinung nach einfach gefehlt hat, war das eigentliche Leistungsträger nicht immer voll bei der Sache waren (Fuseini zum Beispiel, da hat man öfter das Gefühl gehabt, er ist mit dem Kopf eher bei der 1er). Dazu ist auch regelmässig das Pech am Schuh geklebt (zum Beispiel beim Frühjahrspiel gegen den KSV) oder war dann die Verunsicherung zu gross, dass man oft aufgehört zu spielen (siehe vergebene Führung zum Beispiel gegen Bregenz).

      Ich bin positiv, dass die Verantwortlichen hier die richtigen Schlüsse ziehen.

      Gibt es eigentlich einen Andi Schicker für die 2er, oder läuft das wirklich alles mit der 1er mit?

  2. Ennstaler sagt:

    Nach der abgelaufenen Saison ist es schwer vorstellbar, dass Sturm in der Youth League der Champions League positiv in Erscheinung treten kann. Verdammt viel Arbeit im Nachwuchsbereich!

    • TW1 sagt:

      Was hat die Youth League mit dem abschneiden unserer Zweier in der 2. Bundesliga zu tun ?
      Genau gar nichts!
      Wir haben in der 2. Bundesliga mit einer U19 Mannschaft im Erwachsenenfußball mitgespielt.
      In der Youth League spielen wir mit einer U19 Mannschaft gegen andere U19 Mannschaften!
      Warum sollten wir da nicht positiv in Erscheinung treten können?

    • Ivaneijew sagt:

      Genau hier sollte eigentlich die Erfahrung die unsere Jungs im Erwachsenenfussball gesammelt haben dann sogar einen Vorteil bringen.

    • mariof sagt:

      Ich stimme Ivaneijew grundsätzlich zu, allerdings haben wir lt. Transfermarkt in der 2. Mannschaft – ohne Neuzugänge – doch einige Spieler, die zu alt für die Youth League sind.

      Soweit ich informiert bin, ist jeder ab Jahrgang 2006 jedenfalls spielberechtigt, und zusätzlich auch noch Spieler aus dem Jahrgang 2005, sofern sie min. 2 Jahre der letzten 3 bei Sturm spielberechtigt waren.

      Unter die erste Gruppe fallen da 7 Spieler, unter die 2. Gruppe 10 Spieler – maximal 6 davon dürften spielen. Alle älteren Spieler fallen ohnehin raus (14 Spieler) – einige davon waren „Leistungsträger“ in der 2. Liga.

      Neuzugänge, die in der Youth League spielen sollen, müssen also Jahrgang 2006 oder jünger sein.

  3. Dragoner sagt:

    Wenn es ein Ziel von Sturm sein sollte, Salzburg auch bei der 2. Mannschaft quasi zu kopieren (also eine Art Liefering), dann muss auch entsprechende Qualität im Kader sein. Das war in der letzten Saison sichtbar nicht der Fall. Deshalb kann ich auch die dauernde Jammerei, dass der eigene Nachwuchs keine Perspektive bekommt, nicht verstehen. Die Allermeisten sind schlichtweg nicht gut genug. Und wenn sie gut genug sind, siehe Camara, dann sind sie eben nicht mehr in der Zweier.

  4. schwoaza Peter sagt:

    sorry, muss sein:
    ruhe in frieden Hans Fedl, a echta schwoaza !!!

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