Heimsieg vor Rekordkulisse

Spielbericht: SK Sturm Graz Damen vs. USV Neulengbach

In der 17. und sogleich vorletzten Runde der aktuellen Frauen-Bundesliga wurde den SK Sturm Graz Damen eine besondere Ehre zuteil. Zum ersten Mal wurde ein Damen-Bundesliga-Spiel im Sturmstadion Graz-Liebenau ausgetragen. Erheblichen Anteil an dieser Möglichkeit hatte die Grazer Stadtpolitik um Bürgermeisterin Elke Kahr, die vor Ort die Wichtigkeit des Frauenfußballs bekräftigte und auch weitere Gastspiele im Stadion ermöglichen will. Bis zum nächsten Auftritt in Liebenau wird es aber auch nicht lange dauern, denn auch die Spiele in der UEFA Women’s Champions League werden vor großer Kulisse stattfinden, denn den Vizemeister-Titel hat man bekanntlich bereits in der Tasche. Rein theoretisch wäre auch der Meistertitel in den letzten beiden Runden noch möglich, realistischerweise ging es im Heimspiel gegen den Tabellen-Dritten USV Neulengbach aber „nur“ noch darum, eine grandiosen Saison zu feiern. Daneben war es auch das Ziel, den österreichischen Zuschauerrekord in einem Damen-Bundesligaspiel zu brechen, was auch klappte. Die 1.704 anwesenden Fans sahen von Anfang an eine muntere und spannende Begegnung.

(c) SturmNetz.at

Die erste dicke Möglichkeit gehörte den Gästen aus Niederösterreich, die per Lattenpendler an das Tor von Vanessa Gritzner anklopften. Nach zwei guten Möglichkeiten für die favorisierten Sturm-Damen gingen in der zehnten Spielminute jedoch die Neulengbacherinnen durch einen sehenswerten Treffer von Sandra Mayrhofer in Führung. Nur sechs Minuten später gaben die Blackys die passende Antwort nach dem frühen Rückstand! Nach einer nicht alltäglichen Flanke an den rechten Außenpfosten von Michela Croatto war Stefanie Großgasteiger noch dran und verwertete zum umjubelten Ausgleich. Nur fünf Minuten später stand abermals Michela Croatto mit einer Flanke im Fokus. Diesmal bediente die gebürtige Villacherin mit einer perfekten Ecke ihre Mitspielerin Anna Malle, die auf 2:1 stellte. In Minute 30 führte ein Zusammenspiel der beiden zuvor beteiligten Spielerinnen beinahe zum 3:1, Malle brachte die Kugel aber um ein Haar nicht im Kasten unter. Mittlerweile waren die Grazerinnen klar die spielbestimmende Mannschaft und ließen ihre Gegnerinnen aus dem Spiel kaum noch ins eigene Abwehrdrittel vordringen. Anders sah das allerdings nach einem Freistoß in der 32. Minute aus, der zum Glück aus Sturm-Sicht nur an den Außenpfosten klatschte. Kurz vor dem Pausenpfiff war es ebenso ein Freistoß des USV Neulengbach, der für Torgefahr sorgte, diesmal vereitelte aber Vanessa Gritzner den Ausgleich. Gleich im Gegenzug vergab Sturm gleich mehrere gute Einschussmöglichkeiten, wodurch es zur Halbzeit bei der knappen 2:1-Führung blieb. 

Die Gastgeberinnen konnten zur Pause eine 2:1-Führung bejubeln (c) SturmNetz.at

Die zweite Hälfte begannen die Schwarz-Weißen äußerst druckvoll, ohne jedoch zunächst zu klaren Einschussmöglichkeiten zu kommen. In der 56. Minute scheiterte dann aber zunächst Andrea Glibo an Torfrau Kristin Krammer, die den Ball gerade noch abwehren konnte. Der darauffolgende Nachschuss von Stefanie Großgasteiger ging knapp daneben. Danach plätscherte die Partie ein bisschen dahin, wobei Sturm auch weiterhin das klar tonangebende Team blieb. Angetrieben von der Nordkurve schien das 3:1 nur eine Frage der Zeit zu sein, doch in der 75. Minute nutzten die Gäste aus Niederösterreich eine ihrer wenigen Konter und stellten durch Torschützin Linda Mittermair auf 2:2. Somit war wieder alles völlig offen und es kündigt sich eine heiße Schlussphase an. Die Stimmung auf den Rängen war dem spannenden Spiel auf jeden Fall würdig. So mancher Bundesligist wäre froh, bei einem Heimspiel auf solche Unterstützung zurückgreifen zu können. Neulengbach stand nun noch tiefer, wodurch es für die Vizemeisterinnen immer schwieriger wurde, Lücken zu finden. Als viele schon mit einem Remis rechneten, kam Sturm nach einem irregulär gestoppten Konter zu einer guten Freistoßsituation. Nach einer interessanten Variante kam die Kugel zu Sophie Maierhofer, die das Spielgerät aus kurzer Distanz im Gehäuse zum 3:2 unterbrachte. Jetzt gab es kein halten mehr! Frenetischer Jubel auf den Rängen, Jubeltrauben auf dem Feld. Dies war auch der Endstand in einem denkbaren Spiel im Finish einer unglaublichen Saison! 

Am Ende konnten die Damen einen verdienten 3:2-Heimsieg feiern (c) SturmNetz.at

Doch noch ist die Spielzeit nicht ganz vorbei! Bereit kommenden Donnerstag wartet das Cup-Halbfinale beim Zweitligisten SV Horn. Bei einem Sieg würde Sturm am 4. Juni im Finale in Amstetten auf den SKN St. Pölten treffen. Das letzte Saisonspiel findet am 29. Mai daheim gegen den FC Südburgenland statt.

Spieldaten

SK Sturm Graz Damen vs. USV Neulengbach

Aufstellungen

SK Sturm Damen: Gritzner; Croatto, Magerl, Malle, Maierhofer, Großgasteiger, Croatto; Keutz (79′ Schiemel), Schasching, Glibo, Wirnsberger (90′ Greimlmaier); Alidou-D’Anjou (60′ Reichmann)

USV Neulengbach: Krammer; Pfanner (76′ Schieder), Kittel, Seidl, Grabner (46′ Gstöttner), Mayrhofer (76′ Brandl); Bauer (90′ Masinovic), Mittermair, Herczeg (60′ Gausterer), Rankovic; Reiterer

Tore: Mayrhofer (10′), Maierhofer (16′), Malle (21′)

Gelbe Karten: Bauer (88′)

Schiedsrichter: Dietmar Vojtek

Sturmstadion Liebenau, 1704 Zuschauer*innen

 

2 Kommentare

  1. Schworza99 sagt:

    Schönes Spiel der Damen! Haben bis zum Schluss gefightet und am Ende noch das Tor reingedrückt. Auch wenn die Kulisse Rekord war hätte sich diese Mannschaft mehr Zuseher und natürlich auch Zuseherinnen verdient. Hoffentlich kann man zur CL-Quali mehr auf die Ränge locken.
    Feuchter Traum ist natürlich die Heimspiele in einem gewissen Stadion auszutragen aber naja…

  2. schwoaza Peter sagt:

    Da hat es die ach so tolle Nord verpasst ein Zeichen zu setzen !!

    Swg

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