Richtungsweisend
Der Vierte gegen den Siebten, Stadt gegen Dorf, Foda gegen Gludovatz, Aufwärts- gegen Abwärtstrend oder Sturm gegen Ried. Das ungleiche Duell zwischen denjenigen, die sich das Ärgern der „Großen Drei“ einst auf die Fahne schrieben und denen, die das tatsächlich auch tun, verspricht durchaus mehr Brisanz, als es zunächst den Anschein hat.
Ein Sieg muss her
Während in Graz überwiegend Frustration und Resignation eingekehrt ist, konnten die Rieder indes dank einer deutlichen Leistungssteigerung mit einem bequemen, wenn auch kleinen, Polster Abstand von der Abstiegszone nehmen. Sturm hingegen steht im morgigen Aufeinandertreffen bereits mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg muss her. Anderenfalls wäre die Krise wohl perfekt. Dem nicht genug, könnte es Sturm – im Gegensatz zu den oftmals voreilig und haltlos gedroschenen Phrasen – bald tatsächlich weit nach unten ziehen. Es droht, wer hätte das gedacht, der diesjährig stark ausgedehnten Abstiegszone ungewöhnlich nahe zu kommen. Allzu fest im Sattel säße dann wohl niemand mehr. Dieses zugegeben etwas düster und dramatisch geschilderte Szenario sollte lediglich nochmals verdeutlichen: Ein Sieg muss her. Und zwar dringend. Obwohl man ja, warum auch immer, nach wie vor den vierten Tabellenplatz innehat und sich somit, wie man vereinsseitig so gerne zu verstehen gibt, noch voll im Europacup-Rennen und vor allem innerhalb der eigenen Zielsetzung befindet.
Schlechte Vorzeichen
Die Statistik spricht da allerdings eine andere Sprache: Sturm Graz konnte in der Liga zuletzt am 27. September des vergangen Jahres in der Fremde gewinnen. Am Spieltag sind das sage und schreibe exakt 5 (in Worten: fünf) Monate ohne Auswärtssieg. Das ist auch mit einer dazwischenliegenden Winterpause eindeutig zu lang. Statistisch gesehen sind das also eher suboptimale Vorzeichen, und das gilt nicht nur für das schwarz-weiße Lager. Denn vor einer Sturmwarnung über Ried fürchten sich wohl lediglich die oberösterreichischen Eichhörnchen. Kollege Pukl wird nämlich wieder vor Ort sein. Es bleibt nur zu hoffen, dass auch Sturm wieder einmal etwas mehr Furcht und Schrecken verbreiten kann. Gerne auch zur Abwechslung nicht nur unter den eigenen Anhängern.
Irgendwie
Die 23. Runde könnte sich für Sturm als Wegweiser herausstellen. Verlieren verboten. Interessant wird sein, ob es wieder getrennte Pressekonferenzen aufgrund des nicht allzu rosigen Verhältnisses zwischen den beiden Cheftrainern geben wird und vor allem wie man der Torflaute zu entgegnen gedenkt. Die praktisch nicht existente Torausbeute stellt derzeit Sturms größte Baustelle dar. In den letzten drei Spielen, inklusive der Cup-Begegnung gegen die österreichische Red-Bull-Filiale, konnte Sturm bekanntlich keinen einzigen Treffer landen. Eine seit über 30 Jahren im Profifußball tätige Person hat dem Autoren gegenüber sehr treffend formuliert: „Wenn man vorne so harmlos ist, dann bekommt man hinten eben auch noch die unnötigen Tore, selbst wenn die Abwehr nicht schlecht ist.“ Sehr simpel, aber trifft dies wohl dennoch den Kern der Sache. Eventuell kann ein sich wieder voll im Mannschaftstraining befindlicher Donis Avdijaj der Offensivabteilung einheizen, wenngleich hinter seiner Rückkehr noch ein großes Fragezeichen steht. Unter Umständen löst ein Erfolgserlebnis auch endlich einen längst überfälligen Befreiungsschlag aus. Naja, vielleicht. Hoffentlich. Irgendwie.
Spieldaten
SV Ried vs. SK Sturm Graz
Samstag, 27.02.2016, 16:00, Keine-Sorgen-Arena
Mögliche Aufstellung:
Sturm Graz (4-2-3-1) Esser; Kayhan, Avlonitis, Kamavuaka, Lykogiannis; Lovric, Offenbacher; Schick, Horvath, Klem; Kienast
Ersatz: Gratzei, Edomwonyi, Avdijaj, Jeggo, Potzmann, Gruber, Stankovic
Fraglich: Lukas Spendlhofer (Zahn), Kristijan Dobras (Unterschenkelprellung)
In der Möglichen Aufstellung Kienast und als Ersatz Kienast i hoff wir haben jetzt net zwei von seiner Sorte 😉 😀
Hoppla, danke für den Hinweis, ist ausgebessert.
sturm wird nie wieder ein tor schießen, der absturz in die landesliga ist unausweichlich. drama, baby!
ernsthaft jetzt! man muss da echt net den abstieg herbeireden. 8 punkte in 13 spielen sind eine menge holz. selbst wenn sturm den miesen punkteschitt der 3 frühjahrsspiele für den rest der saison durchzieht, haben wir immer noch 40 punkte und steigen net ab.
realistischerweise werden wir am ende um die 49 punkte am konto haben und 4. oder 5. werden, wie in den letzten jahren immer. ehrlich gesagt ist das für mich schreckensszenario genug.
Naja, heute Niederlage in Ried, Mittwoch gegen die Bullen und Samstag Niederlage in Mattersburg, dann brennt der Hut!
Worst case szenario!!!
Ich find echt interessant, dass viele User vor dem Frühjahrssauftakt Jubelstümr losgelassen haben, dass Jeggo kommt 🙂 Ich hab ihn gegn Slzb. gar net so schlecht gesehen und da er jetzt aus Down Under zum Bankerlwärmen gekommen ist, wird er auch bald wieder weg sein 🙁 typisch FF – ich hoffe, wir kriegen heut eine drüber und ich üwnsch mir das nur deshlab, damit endlich einmal alles den bach ganz runter geht..ein Abstieg täte dem Verein gar net so schlecht…
Also bitte…Bei allem Respekt, aber das ist purer Schwachsinn!
Nicht, dass die Idee der Konsolidierung und des Neuanfangs so abwegig wäre, aber bitte einmal in die jüngere Vergangenheit schauen, wie es den Vereinen ergangen ist die mit einem BuLi ausgerüsteten Konzept plötzlich nur mehr Erst Liga gespielt haben!
Wenn die Struktur nicht passt – und die stimmt bei uns sicher nicht – und gleichzeitig die Kosten grad und grad in der BuLi gedeckt sind (auch das darf bezweifelt werden, wenn man sich anschaut, dass wir nur durch die Erlöse iHv ~5 Mio der letzten Jahre grad einmal so Daumen mal Pi ausgeglichen bilanzieren), dann kann man sich das nicht wünschen, dann ist das Schreckensszenario Realität und der nächste Traditionsverein mal länger weg vom Fenster…
Ganz abgesehen davon, dass ich meinem Verein niemals den Abstieg wünschen würde, egal welche Kapazunder am Werken sind!
Obacht auf die Eichkatzerl, Herr Pukl!
Auf die Schwoazn!