Remis jenseits der Pack
Rechtzeitig zum Aufwärmen setzte am Samstagnachmittag in der Lavanttal Arena nach kurzer Pause wieder Regen ein, allerdings kein sehr heftiger. Der Rasen in Topform und die Temperaturen angenehm – beinahe perfekte Bedingungen. Etwas länger als sonst war der SK Sturm zuvor noch in der Kabine geblieben, denn offenbar bot der Gastgeber, der Wolfsberger AC, nach seinem beachtenswerten Auftakt in die Bundesliga doch einiges an Gesprächsstoff. Wie sollten die Blackys in kleiner Krise hier nach zwei Niederlagen gegen die Kärntner in Folge bestehen. Noch bei der Pressekonferenz nach dem letzten Heimspiel witzelte Trainer Heiko Vogel über den Begriff „Angstgegner“, seine bisherigen beiden Partien gegen die „Wölfe“ verlor er nämlich. Drei Niederlagen in Folge mussten die Grazer gegen sie aber noch nie einstecken – dies galt es aufgrund der tabellarisch vielleicht schon etwas angespannten Situation auch tunlichst zu verhindern. Die Favoritenrolle musste jedenfalls zum ersten Mal in der Geschichte dieses Pack-Duells dem WAC zugeschrieben werden.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie – Schmerböck freut sich sehr, bei ihm läuft es momentan richtig gut.
Brotlose Kunst
In der 8. Minute prüfte Ex-Blacky Marc Schmerböck nach nicht erkanntem Abseits den wiedergenesenen Torhüter Jörg Siebenhandel aus der Distanz. Nur kurz darauf hatte Peter Zulj auf der Gegenseite die Führung am Fuß, sein Versuch wurde allerdings abgeblockt. In der 13. Minute scheiterte Sturms Zehner erneut. Schnell nahm das Spiel also Fahrt auf, Sturm schien um die Kontrolle und die offensive Oberhand bemüht, legte aber vielleicht etwas zu viel Hektik an den Tag. Der WAC hingegen ließ Sturm bis zur Mittellinie weitestgehend frei agieren, schaltete bei Ballgewinn allerdings blitzschnell um, scheiterte dabei jedoch meist an mangelnder Präzision. Einen solchen Moment spielte Michael Liendl in der 22. Minute nach schwerem Patzer von Philipp Hosiner, der den Neo-Kärntner damit ideal bediente, beinahe zur Perfektion fertig, aus spitzem Winkel nahe am Fünfmeterraum verzog er allerdings.
Sturm fällt zurück
Der WAC hatte nun das Kommando, denn Sturm scheiterte in der Vorwärtsbewegung immer wieder an Missverständnissen und auch an der effizient agierenden Wolfsberger Defensive. In der 31. Minute verfehlte Michael Sollbauers Kopfball nach Freistoß den Grazer Kasten deutlich. In der 40. Minute traute sich erneut Schmerböck aus der Distanz. Sein langer Schlenzer ging nur um Zentimeter am langen Eck vorbei. Zwei Minuten später war er nach Doppelpass mit Lukas Schmitz erfolgreicher: Der Deutsche legte den Ball von der Grundlinie perfekt auf den jungen Grazer zurück und der ließ Siebenhandl keine Chance. 1:0 für die Hausherren. Unmittelbar nach Wiederankick scheiterte Otar Kiteishvili nach guter Zulj-Vorarbeit aus kürzester Distanz am Ausgleich und so gab es in der Kabine einen ärgerlichen, weil unnötigen Rückstand zu besprechen. „Wir wollen Sturm sehen“, tönte es aus dem für schwarz-weiße Verhältnisse spärlich besuchten Gästeblock, „Atemlos“ aus den Lautsprechern der sehr gut besuchten Lavanttal Arena.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie – Kiteishvili, einer der auffälligsten Grazer.
Was tun?
Mit einem Doppeltausch zur Pause versuchte Heiko Vogel, seinen Mannen neuen Lebensgeist einzuhauchen. Für Philipp Hosiner und Fabian Koch kamen Raphael Obermair und Markus Pink ins Spiel. Letztgenannter bedankte sich in der 47. Minute für seine Einwechslung artig mit dem Ausgleich: Nach tollem „Stanglpass“ von Kiteishvili stand er im Fünfmeterraum goldrichtig und vollstreckte. In der 52. Minute prüfte Michael Novak Siebenhandl auf der anderen Seite des Feldes mit einem flachen Schuss aus der Distanz. Der Grazer Keeper ließ sich jedoch nicht überrumpeln und hielt sicher. Kurz darauf kombinierte sich Sturm wieder in den Strafraum, nachdem Kiteishvili den Ball schon früh im Spielaufbau der Kärntner zurückerobert hatte. Zuljs Hereingabe – der Oberösterreicher war ideal in den Strafraum gestartet – fehlte in weiterer Folge ein Abnehmer und Sekunden später scheiterte Pink nur ganz knapp nach Abpraller an Alexander Kofler. Sturm legte wieder zu, so wie auch der Regen. Der WAC hingegen büßte an Stärke etwas ein, ein nächster Distanzschuss der Kärntner segelte in der 68. Minute über das Tor hinweg. In der 71. Minute setzte sich Kiteishvili erneut sehenswert durch, kam jedoch nicht mehr dazu, einen gefährlichen Schuss auf das Tor abzufeuern. Viribus unitis vereitelte die Wolfsberger Defensive in dieser Situation den Rückstand.

(c) Martin Hirtenfellner Fotografie – Pink bedankte sich artig.
Packende Schlussminuten
In der 74. Minute will das Kärntner Publikum ein Elferfoul von Anastasios Avlonitis an Dever Orgill gesehen haben, der Grieche klärte hier in höchster Not und das laut Schiedsrichter Christopher Jäger regelkonform – eine zweifelhafte Entscheidung. Im Konter kurz darauf kam erneut Sturm zu einer vielversprechenden Chance, brachte den Ball jedoch nicht im Tor unter. Aus einer mittelmäßigen Partie war eine spannende geworden. In der 81. Minute legte Zulj im Konter quer auf Kiteishvili, der tänzelte die Defensive aus und bediente den im Strafraum wartenden Pink im, der den Ball allerdings nicht im Tor unterbrachte. Im Gegenzug legte der auffälligste Wolf, Dever Orgill, Lukas Spendlhofer mit seinem Fallrückzieherversuch flach, der Jamaikaner erwischte nämlich nicht das Leder sondern den Kopf seines Gegenübers. Das Spiel musste unterbrochen werden. Bange Minuten, denn Sturm hatte sein Wechselkontingent schon erschöpft, doch der Innenverteidiger konnte zur Erleichterung der schwarz-weißen Betreuerbank weiterspielen. Bis zum Schluss trat Sturm schließlich als die giftigere Mannschaft auf, belohnte sich für eine letztlich akzeptable Leistung im Lavanttal aber nicht mit drei Punkten.
Spieldaten
Galerie
Ein Schritt in die richtige Richtung! Es wird schon!
Samma froh, dass wir bei der Auslosung Glück hatten und uns die echten Kaliber zu Beginn erspart geblieben sind. Sonst hätte es wirklich finster ausgeschaut.
Ich hoffe jedoch schon noch stark auf ein bis zwei neue Spieler vor Transferschluss!
Otar war ein echter Glücksgriff offensichtlich! Ich freu mich schon auf das erste OToooooooR!
Ja sehe ich genauso.
Zweite Hälfte war schon recht gut. Die Wechsel hat Herr Vogel auch einmal gut gesetzt, nur obermair hätte er schon von Anfang an bringen müssen koch hat zurzeit keine Form. Auf der 6 müssen sie unbedingt noch was machen, Lovric war zwar besser wie zuletzt aber da fehlt noch sehr viel ( gewinnt fast keine Zweikämpfe, Passspiel lässt zu Wünschen übrig).